Winzergenossenschaft Wolfenweiler e.G. Schallstadt/Wolfenweiler Markgräflerland 2 Weißweine, 2 Rosé und 2 Rotweine

 Helga König
Die Winzer-Gemeinde Schallstadt-Wolfenweiler liegt nur wenige Kilometer südlich von Freiburg. Hier ist die Winzergenossenschaft Wolfenweiler e.G. zuhause. Weinbau wird in Wolfenweiler bereits seit über 1200 Jahren betrieben. Gegründet im Jahr 1939, haben sich damals 40 Winzer zu der Genossenschaft zusammengeschlossen, um gemeinsam ihre Position im Weinbau zu stärken. Heute sind es 320 Winzerfamilien, die auf einer Rebfläche von etwa 300 ha Weine erzeugen. Dabei ist es gerade die ausgezeichnete Zusammenarbeit von Winzern und Kellermeistern, die solche großartigen Weine entstehen lassen, wie sie die Wolfenweiler Genossenschaft zu bieten hat. Vorausetzung ist da wesentlich das Terroir der Weinberge, das die ideale Bodenbeschaffenheit aufweist und ein mildes, sonniges Klima in der südlichen Rheinebene, das großartige Weine wachsen lässt. 

An den Hängen und Vorbergen des Schwarzwalds besitzen die Winzer der Genossenschaft erstklassige Lagen, die da sind: Wolfenweiler Batzenberg, Wolfenweiler Dürrenberg und Freiburger Steinler. Die hier angebauten Rebsorten entsprechen genau den Weinen, für die das Markgräflerland berühmt ist. 

Deshalb steht der Gutedel mit 35% ganz an erster Stelle, gefolgt 26% Blauer Spätburgunder, 17% Müller-Thurgau, 7% Weißer Burgunder, 5% Grauer Burgunder, 2% Regent und noch einige andere spezielle Rebsorten wie Sauvignon Blanc, Chardonnay, Gewürztraminer, Muskateller, Auxerrois und Riesling, die bei den Weißen den Rest bilden, während im Rotwein-Bereich noch Schwarzriesling, St. Laurent, Dornfelder, Cabernet Sauvignon und Merlot hinzukommen. Den Winzern der Wolfenweiler Genossenschaft liegt im besonderen Maße die Bewirtschaftung ihrer Weinberge am Herzen, denn hier sehen sie die wesentliche Voraussetzung für ihre erstklassigen Weine. 

Von daher achten sie genauestens darauf eine naturschonende und umweltbewusste Behandlung ihrer Lagen zu betreiben. So haben die Bio-Weine in der Genossenschaft einen ganz hohen Stellenwert, ebenso die vegan erzeugten Weine. Die Palette der Weine reicht vom Qualitätswein für den täglichen Genuss, bis hin zum exklusiven Spitzenwein. Dabei sind die sorgsame Rebpflege, die langjährige Erfahrung und eine selektive Traubenlese für die Qualität genauso wichtig, wie die zeitnahe, schonende Verarbeitung im Keller mit modernstem Gerät. So entstehen Weine mit eigenem Charakter, sortentypisch und individuell, wobei die Handschrift des Kellermeisters sich eindeutig zu erkennen gibt. Soviel Akribie und Engagement zahlt sich nicht nur in der Beliebtheit der Weinfreude der Wolfenweiler Genossenschaft aus, auch der Badische Weinbauverband hat dies mit 5 Goldmedaillen für verschiedene Weine honoriert. Diese jetzt zu verkosten wird spannend und eine Freude zugleich:

 Foto: Helga König
2016 Wolfenweiler Batzenberg Weisser Burgunder Trocken

Zu Beginn unserer Verkostungsreihe kommt dieser 2016er Weißburgunder trocken zur Probe. Gewachsen sind die Trauben zu diesem Weisswein in der besonderen Lage Wolfenweiler Batzenberg, eine Weinbergslage, die sich prächtig für alle Burgunderweine eignet. Am Fuße des Schwarzwaldes gelegen, werden die Trauben mit einer großen Anzahl von Sonnenstunden verwöhnt, immerhin gehört das Markgräflerland südlich von Freiburg zu den sonnenreichsten Gegenden in Deutschland. Weißburgunder, französisch Pinot Blanc ist eine Weissweinsorte, die sich auch hierzulande immer größerer Beliebtheit erfreut. Und gerade im Markgräflerland werden exzellente Weine aus dieser Rebsorte erzeugt, so wie der hier verkostete 2016er Wolfenweiler Batzenberg Weisser Burgunder trocken.

Im Glas zeigt sich der Wein in einer hellgelben Farbe mit brillanten Reflexen. Bevor es zur olfaktorischen Prüfung kommt, ohne die man niemals ein Wein verkosten sollte, gilt es dem Weißburgunder genügend Sauerstoff zuzuführen. Jetzt nimmt die Nase eindeutige Anklänge an frische Apfelnoten und Zitrusaromen wahr. Im Mund und am Gaumen werden diese Nuancen geschmacklich sehr erfrischend registriert, wozu auch die gut ausbalancierte Säure einen wesentlichen Anteil hat. 

Der 2016er Weißburgunder ist intensiv und kräftig im Geschmack, lebendig punktet mit feiner Frucht und einem langen Abgang, der auch mit der nötigen zitronigen Frische daherkommt, ohne die ein solcher Wein nicht auskommt. Zur täglichen Erbauung ideal, eignet sich der 2016er Weißburgunder trocken auch ganz besonders zu Spargel, Salate, Fisch und hellem Fleisch. Wunderbar!

Der Wein hat 13% vol/alc und sollte bei 8 bis 10 Grad Celsius getrunken werden.

2016 Wolfenweiler Batzenberg Chardonnay Kabinett Trocken 

Weiter geht es mit der Verkostung durch die Weine von der Wolfenweiler Genossenschaft mit diesem 2016er Chardonnay, der als Prädikatswein in der Stufe Kabinett trocken ausgebaut wurde. Auch dieser Wein stammt vom Wolfenweiler Batzenberg. Chardonnay liebt ähnliche Wachstums-Bedingungen wie Weißburgunder, deshalb ist er in dieser Lage bestens aufgehoben. 

Chardonnay ist ursprünglich eine französische Rebsorte, hat mittlerweile aber seinen Siegeszug um die ganze Welt angetreten. In Frankreich werden Chardonnay-Weine erzeugt, die weltberühmt sind, etwa in den Weinbaugebieten von Puligny-Montrachet, Meursault, Corton-Charlemagne und Chablis. Baden ist hierzulande das erste Weinbaugebiet, das diese hochwertige Traube kultiviert hat. Und dies mit großartigem Erfolg, wie der hier verkostete 2016er Chardonnay trocken zeigt. 

Farblich präsentiert sich der Wein im Glas mit einen leuchtenden Hellgelb. Achtung, auch hier bitte nicht den Sauerstoff vergessen. Danach wird die Nase mit Aromen-Nuancen beglückt, die an Stachelbeeren, Karambole und Litschi erinnern. Getragen werden die Frucht-Anklänge von der geeigneten Säurestruktur, die dem Chardonnay Fülle und Kraft geben. Der Wein ist bestens ausbalanciert, verfügt über intensive Frucht und eine angenehme Säure, die so ein beachtliches Frucht-Säure-Spiel aufkommen lässt, das sich langanhaltend bis zu einem frischen, überzeugenden Finish hinzieht. Dabei ist Gelegenheit noch einmal den sehr animierenden Geschmack Revue passieren zu lassen. Der Badische Weinbauverband hat dem Chardonnay die Goldmedaille verliehen. Großartig! 

Der 2016er Wolfenweiler Batzenberg Chardonnay Kabinett hat 13% vol/alc und sollte bei 8 bis 10 Grad Celsius genossen werden. 

 Foto: Helga König
2016 Wolfenheimer Batzenberg Spätburgunder Weißherbst Rosé 

Verkostet wird nun dieser 2016er Spätburgunder Weißherbst. Die roten Spätburgundertrauben zu diesem Wein wurden ebenfalls in der Lage Wolfenheimer Batzenberg kultiviert. Weißherbst ist ein Roséwein, der von einer einzigen roten Traubensorte vinifiziert wird und in einer Lage gewachsen sein muss. Hier handelt es sich um Pinot Noir-Trauben, alle vom Wolfenheimer Batzenberg, die später wie Weisswein gekeltert wurden. Dabei wird der Most vor der Gärung abgepresst, so dass sich die rote Färbung der Beerenhaut nur als leichte Rosafärbung des Weines bemerkbar macht. Der 2016er Spätburgunder Weißherbst wurde lieblich ausgebaut, was ihm eine fruchtig, elegante Note verliehen hat.

Im Glas offeriert sich der Wein in einer leuchtenden Rosé mit brillanten Reflexen. Ohne langweilen zu wollen, denken Sie auch hier an die Belüftung des Weines, damit er sein ganzes Potential anbieten kann. Anklänge an Erdbeeren, rote Johannisbeeren und leichte Bittermandeln werden in der Nase wahrgenommen. Durch den eher lieblichen Ausbau dominieren eindeutig die Fruchtnoten, die aber nach und nach von einer harmonischen Säure eingebunden werden. 

Der 2016er Spätburgunder Weißherbst ist von einer gewissen Eleganz, überzeugt mit feinen Fruchtnoten, die doch erstaunlich frisch den Verkoster überzeugen. Dieser Weißherbst eignet sich für viele Gelegenheit, besonders dann wenn ein lieblicher Wein bevorzugt wird. Dies hindert nicht daran, ihn auch als geeigneten Essensbegleiter zu verkosten, etwa bei Pasteten, Terrinen, Lachs, hellem Fleisch oder Weichkäse. Hier kommt es allein auf den individuellen Geschmack an. Absolut überzeugend!

Der 2016er Wolfenweiler Batzenberg Spätburgunder Weißherbst hat moderate 11,5% vol/alc und sollte bei 10 bis 12% Grad Celsius getrunken werden.

2016 Wolfenweiler Batzenberg Spätburgunder Rosé Trocken

Zur Verkostung kommt nun ein weiterer Rosé mit diesem 2016er Wolfenweiler Batzenberg Spätburgunder. Im Gegensatz zu dem zuvor verkosteten Weißherbst wurde dieser Wein trocken ausgebaut. Die Vinifizierung hat in der gleichen Art stattgefunden. Der helle Saft der gepressten Pinot Noir Trauben wurde nur eine kurze Zeit auf der Maische gelassen, damit der Most eine gewisse rötliche Färbung der Beerenhäute annimmt. Die Gärung danach wurde nach der gleichen Methode durchgeführt, die auch beim Vinifizieren von Weißweinen angewandt wird, nämlich im Gärtank. Rosé, speziell Spätburgunder Rosé erfreut sich in Deutschland immer größerer Beliebtheit. So ist der Marktanteil hierzulande in den letzten Jahren von 2 auf 8% bei Weinen gestiegen. Dies hat auch mit diesen herrlichen Rosé-Weinen zu tun, die gerade in Baden, so wie hier in der Wolfenweiler Genossenschaft erzeugt werden.

Farblich überzeugt der 2016er Spätburgunder Rosé trocken mit einem leicht rötlichen Schimmer. Auch diesem Wein sollte man zunächst die nötige Beatmung gönnen. Danach erfreut sich die Nase an angenehmen Aromen, die an Erdbeeren, leichte Brombeeraromen und ein Hauch Bittermandel erinnern. Mund und Gaumen bestätigen die beerige Fruchtfülle, wozu sich auch noch eine harmonische Säure hinzugesellt. Der 2016er Rosé ist kräftig, geschmacklich komplett und bestens ausbalanciert, und der frische fruchtige Geschmack zeigt sich im Nachhall noch mit einer zitronigen Säure, die lange anhält und überaus animierend ist. Da freut man sich schon auf den nächsten Schluck, hat doch der Rosé mit seiner schlanken, geschmackvollen Struktur genau das, was ein unkompliziertes, lebendiges Trinkvergnügen ausmacht. Hut ab!

Der 2016er Wolfenweiler Batzenberg Spätburgunder Rosé trocken hat gestandene 13,5% vol/alc und sollte bei 8 bis 10 Grad Celsius genossen werden. 

 Foto: Helga König
2016 Wolfenweiler Batzenberg Spätburgunder Rotwein trocken

Es folgt nun mit diesem 2016er Spätburgunder trocken die rote Variante der zuvor verkosteten Rosé-Weine. Auch hier sind die Trauben in der Spitzenlage der Wolfenweiler Genossenschaft dem Wolfenweiler Batzenberg gewachsen. Spätburgunder oder Pinot Noir, wie er in französischer Sprache heißt, ist der König der roten Rebsorten. Nicht nur in seinem Mutterland Frankreich, speziell in Burgund, werden Weine aus dieser Traube erzeugt, die geradezu legendär sind, man denke etwa an Napoleons Lieblingsrotwein, ein Pinot Noir aus der berühmten burgundischen Appellation Gevrey-Champertin. Auch hierzulande werden beste Spätburgunder kreiert, wie etwa am Kaiserstuhl und im Markgräflerland. Hier stimmt das Terroir, so dass sich diese Rotweine prächtig entwickeln können, so auch am Batzenberg in Wolfenweiler

Im Glas präsentiert sich der 2016er Spätburgunder trocken in einer rubinroten Farbe mit violetten Reflexen an der Oberfläche. Hat Weißwein schon Sauerstoff benötigt um sich richtig zu öffnen, so gilt dies für einen Rotwein erst recht. Intensive Anklänge an Kirschen, Brombeeren und Bittermandeln sind das olfaktorische Ergebnis. Im Mund und am Gaumen werden diese Nuancen geschmacklich bestätigt, wobei die intensive Frucht überaus präsent ist. 

Der Wein besitzt einen kräftigen Körper, durchaus eine komplexe Struktur, wozu auch ein gewisser Gerbstoffgehalt beiträgt, der dem Spätburgunder zusätzlich Fülle und Gewicht verleiht. Da der 2016er Spätburgunder noch recht jung ist, wird er auf der Flasche noch nachreifen. Jetzt schon ein wunderbar sortentypischer Pinot Noir wird er in einigen Monaten sein ganzes Potential entfalten und das Herz jedes Spätburgunder-Liebhabers erfreuen. Absolute Klasse!

Der 2016er Wolfenweiler Batzenberg Spätburgunder trocken hat 13,5% vol/alc und sollte bei 16 bis 20 Grad Celsius verkostet werden.


2016 Wolfenweiler Batzenberg Spätburgunder Rotwein

Zum Abschluss unserer kleinen Verkostungsreihe wird nun dieser 2016er Spätburgunder verkostet, der im Gegensatz zu seinem eben vorgestellten Vorgänger halbtrocken ausgebaut wurde. Gewachsen in derselben Lage, dem Wolfenweiler Batzenberg hat das Traubengut des Spätburgunders das gleiche schonende Verfahren durchlaufen, wie die trockene Variante.

Die Winzer der Genossenschaft haben den Rebstöcken jede Pflege zukommen lassen, die eine ganz besondere Qualität garantiert. Einhergehend mit der selektiven Lese und der sehr schonenden Verarbeitung im Keller ist so ein Spätburgunder entstanden, der halbtrocken ausgebaut, noch mehr die Frucht in den Vordergrund stellt. Letztendlich ist es dann eine persönliche Geschmacksfrage, ob man mehr den trockenen oder den halbtrockenen Spätburgunder vorzieht. Bei der Qualität gibt es keinen Unterschied, sie sind beide erstklassig.

Auch bei der Farbe des Weines im Glas zeigt sich hier das intensive Rubinrot. Sauerstoff ist auch hier ein wichtiges Thema. Ebenso ähneln sich die Anklänge, kirschig, reife Brombeeren und Bittermandeln. Mund und Gaumen registrieren sehr angenehm das fruchtige Zusammenspiel, wobei diese halbtrockene Variante noch intensiver und markanter die Fruchtaromen in den Vordergrund stellt. Dies lässt den Spätburgunder noch weicher und runder erscheinen, der samtige Abgang bestätigt dies großartig. Beide 2016er Wolfenweiler Batzenberg Spätburgunder überzeugen total, ob bei einer gemütlichen Zweisamkeit in winterlichen Stunden oder als ideale Essensbegleiter zu Wild, Lamm und einem schönen Rindersteak. Das heißt aber nicht, dass man im Sommer auf sie verzichten muss, dafür schmecken sie einfach zu gut. Chapeau!

Der 2016er Wolfenweiler Spätburgunder halbtrocken hat 12,5% vol/alc und sollte 16 bis 20 Grad Celsius getrunken werden.


Nachdem die jetzt die 6 Weine der Wolfenweiler Winzergenossenschaft mit großem Interesse verkostet haben, hier nun unser Fazit:

Ob die Weißweine, die Rosé oder die Rotweine, sie alle sind von hohem Niveau und erstklassiger Qualität. Dies ist sowohl auf die besondere Lage den "Wolfenweiler Batzenberg", als auch auf die akribische Arbeit der Winzer im Weinberg, als auch auf die erfahrene Kellerwirtschaft zurück zu führen. Tradition und Moderne bilden in der Wolfenweiler Genossenschaft ein fruchtbares Zusammenspiel, das sich dann bestens bei den Weinen zeigt. Sie sind Terroir-betont, authentisch, mit einem eigenen Charakter versehen und unverwechselbar. Dabei schmecken sie alle besonders gut, was schließlich am Wichtigsten ist. Da sie auch noch ein bemerkenswertes Preis-Leistungs-Verhältnis besitzen, erfreuen sie das Herz des Weinliebhabers komplett. 

 Maximal empfehlenswert 

 Peter J. und Helga König


Bitte klicken Sie auf den Link, dann gelangen Sie zur Homepage der Winzergenossenschaft und können den Wein dort bestellen. https://www.wg-wolfenweiler.de/startseite/

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