Winzerkeller Neckenmarkt reg. Gen. m.b.H. Neckenmarkt/Austria 6 Rotweine- https://neckenmarkt.at/weinshop/

 Foto: Helga König
Der #Winzerkeller_Neckenmarkt gehört zu den bedeutendsten Weinbau-Betrieben in Österreich. Gegründet im Jahr 1968 verfügt das genossenschaftlich geführte Unternehmen heute über etwa 120 Mitglieder, die zusammen ca. 280 Hektar Rebfläche bewirtschaften. Die Winzer-Gemeinde Neckenmarkt ist im Mittelburgenland zuhause, auf halber Wegstrecke zwischen Wien und Graz in der Nachbarschaft des Neusiedler Sees. 

Die Region um Neckenmarkt besitzt ganz besonders für die Rebsorte Blaufränkisch, auch unter den Bezeichnungen Lemberger oder Blauer Limberger bekannt, geradezu das ideale Terroir. Entsprechend dieser optimalen Bedingungen, 60% der Weinerzeugung ist Blaufränkisch, hat sich der Winzerkeller Neckenmarkt international einen sehr renommierten Namen gemacht, handelt es sich doch bei den Weinen um einen gebietstypischen Rotwein von allerhöchstem Niveau. Dabei war der Beginn der Genossenschaft alles andere als rosig. Die wirtschaftlichen Bedingungen für die Weinbauern in Neckenmarkt waren äußerst schwierig, sodass einige zielstrebige Winzer die Initiative ergriffen und die Genossenschaft Winzerkeller Neckenmarkt gründeten. 

Nachdem anfängliche Schwierigkeiten überwunden waren, wurde zielstrebig auf eine kontinuierliche Weiterentwicklung gesetzt, sowohl was den Ausbau des baulichen Winzerkellers anbetraf, als auch die Entscheidung zum uneingeschränkten Bekenntnis zur höchsten Qualität der Weine. Damit begann der Aufstieg zu einem eigenständigen und zuverlässigen Produzent bester burgenländischer Weine, wobei die Rebsorte Blaufränkisch absolut im Mittelpunkt steht und die Region mittlerweile als Blaufränkischland das höchste Ansehen genießt. 

Natürlich geht dies nicht, ohne ein ganz besonderes Augenmerk auf die Natur zu richten, schließlich lassen sich solche Weine wie sie vom Winzerkeller Neckenmarkt erzeugt werden nur im Einklang mit der Natur realisieren. Und genau dieses zeichnet die Philosophie der Genossenschaft aus, von der Geschäftsführung um Obmann Franz Heincz, Betriebsleiter und Kellermeister Gerald Wieder, Verkaufsleiter Dietmar Hasler und Geschäftsführerin Margit Wieder, ebenso wie alle Mitglieder und Weinbauern und selbstverständlich auch die gesamte Crew des Winzerkellers Neckenmarkt, die alle gemeinsam an einem Strang ziehen. Sie alle haben sich der höchsten Qualität verschrieben und geben dafür ihr ganzes Engagement und ihr gesamtes Herzblut mit großer Kompetenz. 

Da ist es auch nur natürlich, dass Tradition und Moderne bei der Weinerzeugung ganz im Einklang stehen, dass naturnahe Traubenerzeugung einhergeht mit einer individuellen, selektiven Handlese, einer zeitnahen Verarbeitung im Keller, wo modernstes Gerät zum Einsatz kommt, damit die Weine danach in aller Ruhe heranreifen können, sei es in Edelstahltanks oder in Eichenholzfässern, je nach Typ des Weins. Die Qualitätstrauben aller Rotweinsorten, die im Winzerkeller Neckenmarkt kreiert werden, es sind die Sorten Blaufränkisch, Zweigelt, Cabernet Sauvignon, Merlot und Syrah, stammen aus den exzellenten Lagen rund um Neckenmarkt. Hier im Blaufränkischland mit seinen mineralstoffreichen und lehmigen Böden und dem besonderen Klima, das geschützt ist von drei Hügelketten und geprägt wird von der Ausrichtung hin zur pannonischen Tiefebene, sind es 300 Sonnentage, die die Trauben gesund und absolut reif heranwachsen lassen und eine einzigartige Qualität garantieren. 

Neben den Großlagen Hussy, Kronberg und Hochberg sind es die einzelnen Rieden, die besonders bemerkenswert sind, etwa Neuberg-Hussy, eine Südlage mit sandigem Lehm und Muschelkalk, Riede Kronberg als Südlage mit lehmigem Löss, Riede Hochberg ebenfalls Südlage mit Glimmerschiefer und kristallinem Verwitterungsschiefer, Riede Himmelsthron als Südlage mit Schiefer und Löss und Riede Sonnensteig als südliche Hanglage mit sandigem Lehm. Dass eine solche Vielfalt von herausragenden Qualitäts-Kriterien sich schließlich bei den Weinen auszahlt, dies zeigt die Fülle von Auszeichnungen die der Winzerkeller Neckenmarkt vorweisen kann. 

Ob bei der Prämierung "Salon Österreichischer Wein 2018", "Best of Burgenland 2018", "Falstaff Rotwein Guide 2018" oder auch "AWC Vienna", der weltweit größten professionellen Verkostung, überall haben die Rotweine des Winzerkellers Neckenmarkt Spitzen-Punktzahlen erreicht oder wurden wie bei der Austrian Wine Challenge mit vielfachem Gold bedacht. Äußerst bemerkenswert ist ebenfalls die Kooperation des Winzerkellers mit Familie Kracher, die mit dem Ausnahme- Winzer Alois Kracher im Dezember 2001 begonnen wurde und die durch seinen Sohn Gerhard Kracher sehr erfolgreich fortgeführt wird. Dabei haben die Spitzen-Weine, hauptsächlich Blaufränkisch und Zweigelt, dank ihrer einzigartigen Qualität große Anerkennung weit über die Grenzen Österreichs hinaus gefunden, ja sie stehen exemplarisch für große österreichische Rotweine. 

Dies gilt es jetzt nachzuvollziehen, denn es erwartet uns die Verkostung von 6 Ausnahme-Rotweinen, die wir mit großer Spannung und dem gehörigen Respekt nun starten wollen: 

 Foto: Helga König
2015 Blaufränkisch Classic trocken 

Unsere interessante Verkostung der Rotweine vom Winzerkeller Neckenmarkt beginnt mit einem geradezu klassischen Wein der Genossenschaft, dem 2015er Blaufränkisch Classic, der trocken ausgebaut wurde. Er verkörpert aufs Allerbeste die Rebsorte und den Stil, nachdem die Weine charakterisiert sind. Blaufränkisch ist mit Abstand die wichtigste Rebsorte, die vom Winzerkeller vinifiziert wird, ist doch etwa 60% der Rebfläche mit dieser Traube bestockt. Wie alles vinifizierte Rebgut wurden auch hier durch Handlese die Trauben geerntet, um sie dann sehr zeitnah im Keller äußerst schonend zu verarbeiten. 

Die Vergärung hat dann im temperaturgesteuerten Edelstahltank bei ungefähr 27 Grad stattgefunden mit einer Maischestandzeit von ca. 7 Tagen. Danach wurde der 2015er Blaufränkisch abgepresst und im Stahltank gelagert. Im Anschluss nach einer längeren Reifezeit ist der Rotwein dann auf die Flasche gefüllt worden, mit der Maßgabe noch einige Monate unter temperaturmäßiger Kontrolle weiterhin auf der Flasche zu reifen. Erst nach dieser Fülle von höchstqualitativen Kriterien hat der Blaufränkisch Classic sein Ziel erreicht, als edler Rotwein vom Winzerkeller Nackenmarkt die Wein- Liebhaber zu begeistern. Und dass dies ihm ganz besonders gelungen ist, zeigen die Prämierungen, wurde dieser 2015er Blaufränkisch Classic trocken doch als Landessieger 2018 gekürt und vom renommierten Weinführer Falstaff mit 90 von 100 Punkten ausgezeichnet. 

Im Glas präsentiert sich der Wein in einem dunklen Rubingranat mit violetten Reflexen. Bevor die olfaktorische Prüfung beginnt, ohne die niemals ein Wein verkostet werden sollte, ist es angesagt, ihn zunächst mit genügend Sauerstoff zu vermählen, damit er sein wunderbares Potential komplett anbieten kann. Die Nase nimmt jetzt einen verführerischen Duft wahr nach Kräutern und trockenen Gewürzen, ebenso nach reifen Kirschen und etwas Nougat. Im Mund und am Gaumen werden die Frucht-Anklänge geschmacklich bestens bestätigt. Der 2015er Blaufränkisch ist dicht, extraktreich und mit einem vollen Volumen versehen, wozu auch die feinen Tannine ihren besonderen Beitrag leisten, geben sie doch dem Wein einen ausgeprägten Charakter und viel Substanz. Bei einem langen Abgang zeigt sich erneut, wie saftig, elegant und animierend dieser 2015er Blaufränkisch überzeugt. Prächtig! 

Der Wein hat 13% vol/alc und sollte bei 16 bis 18 Grad Celsius getrunken werden. 

2016 Hochberg Blaufränkisch Mittelburgenland DAC trocken

Es folgt nun ein weiterer Wein der Rebsorte Blaufränkisch mit diesem 2016er Hochberg Blaufränkisch trocken. Der Hochberg ist eine der besten Lagen in Neckenmarkt und eignet sich mit seinem Terroir ganz vorzüglich für diese Rebe, die die Region mit dem Namen Blaufränkischland geadelt hat. Die Bodenbeschaffenheit hier ist eine besondere, ist sie doch durch kristallinen Verwitterungsschiefer oder auch Glimmerschiefer geprägt. So speichert die Gesteinsoberfläche tagsüber die Wärme, um sie dann des Nachts an die Rebstöcke wieder abzugeben. So entstehen hier besonders würzige und mineralische Rotweine mit einem durchaus filigranen Körper. Die Trauben wurden wie bei allem beim Winzerkeller Neckenmarkt gelesenen Rebgut händisch geerntet und zeitnah selektiv verarbeitet. Die Maischegärung hat durch natürliche Hefe stattgefunden, die Maischestandzeit hat etwa 2 Wochen betragen, um danach den 2016er Hochberg Blaufränkisch weiter in kleinen gebrauchten Barrique-Fässern auszubauen. Nach ca. 12 Monaten ist der Rotwein auf die Flasche gefüllt worden, wo er noch einmal für einige Monate im gekühlten Flaschenlager nachreifen konnte. 

Farblich zeigt sich dieser Klasse-Blaufränkisch im Glas in einer dunklen granatroten Farbe, ergänzt durch violette Reflexe. Auch jetzt sollte der Rotwein richtig belüftet werden, zumal er sich dann komplett öffnet, aber auch um damit dem Wein und seinen Machern den entsprechenden Respekt gegenüber zu zollen. Danach lassen sich Duftanklänge registrieren, die an saftige, reife Brombeeren, leichte Tabak-Nuancen aber auch feine Tannine erinnern. Geschmacklich werden die Duftaromen in Mund und Gaumen eindeutig bestätigt. Der 2016er Hochberg Blaufränkisch ist kraftvoll, dicht und überzeugt mit seiner knackigen Frucht. Durchaus komplex, besitzt der Wein einen langanhaltenden Nachhall, der noch einmal Revue passieren lässt, wie saftig und elegant der Rotwein ist, verkörpert er doch so den typischen, klassischen Blaufränkisch wie er im Mittelburgenland idealerweise im Winzerkeller Neckenmarkt vinifiziert wird. Großartig! 

Der 2016 Hochberg Blaufränkisch Mittelburgenland DAC hat 13,5% vol/alc und sollte bei 16 bis 18 Grad Celsius verkostet werden. 

2013 Zweigelt Reserve trocken 

 Foto: Helga König
Weiter geht es mit diesem 2013er Zweigelt Reserve, einer Rebsorte, die in den Lagen des Winzerkellers ebenfalls beste Wachstumschancen hat. Dies hat mit der Tatsache zu tun, dass um Neckenmarkt sowohl das pannonische Klima sich auswirkt, stark kontinental und sehr trocken, als auch das illyrische Klima, das beeinflusst ist von adriatischen Tief-Ausläufern mit größeren Niederschlägen. So kommt es zu langen warmen Sommern, sodass die Trauben bis spät in den Herbst hinein perfekt ausreifen können. Der Winter bringt dann kontinentale Kaltluft mit relativ niedrigen Temperaturen. Die Monate November bis Januar sind dann sehr niederschlagsreich, dass die Böden gut versorgt sind und die Rebstöcke auch im Sommer Trockenperioden gut überstehen können. Nach der obligatorischen Handlese wurde der 2013er Zweigelt Reserve klassisch maischevergoren mit einer 15 tägigen Maischestandzeit. Anschließend hat der Rotwein noch eine 24monatige Reifezeit in 70% neuen und 30% zweit befüllten Barriques verbracht, um dann auf die Flasche gefüllt zu werden. Und wie gelungen dieser 2013er Zweigelt Reserve wirklich ist, dies zeigen auch die Spitzenbewertungen. Bei der AWC Vienna wurde er mit einem 3. Platz ausgezeichnet, Falstaff hat ihm 91 von 100 Punkten zugedacht und A la Carte gab ihm sogar 92 von 100 Punkten. Und ein geeignetes Potenzial zur Lagerfähigkeit bringt er auch noch mit. 

Im Glas zeigt der Rotwein sich in einem dunklen Granatrot mit violetten Reflexen. Ohne langweilen zu wollen, auch hier wieder der Hinweis auf die nötige Beatmung, bevor er olfaktorisch begutachtet wird. Alsdann freut sich die Nase über eine feine Kräuterwürze, aber auch eindeutige Brombeer-Aromen und einen Hauch Nougat. Im Mund und am Gaumen werden diese Nuancen geschmacklich bestätigt und durch gut integrierte Tannine ergänzt. Der 2013er Zweigelt Reserve trocken ist kraftvoll, besitzt einen dezenter Schokoladen-Touch, eine mittlere Komplexität und ist dabei saftig und samtig zugleich, ebenso eine Spur mineralisch. Zudem besitzt der Rotwein einen langen, erfreulichen Nachhall, der zeigt wie überzeugend und animierend dieser Top-Zweigelt ist. Exzellent!

Der 2013er Zweigelt Reserve hat kraftvolle 14% vol/alc und sollte bei 15 bis 18 Grad Celsius getrunken werden. 

2015 Himmelsthron Blaufränkisch Reserve Mittelburgenland DAC 

Die wunderbare Verkostung geht weiter mit diesem 2015er Himmelsthron Blaufränkisch Reserve, einer der Rebsorten, für die der Winzerkeller wie kaum ein anderer Rotwein-Erzeuger überaus geschätzt wird. Die Lage #Himmelsthron ist eine kleine Einzellage von etwa 6 Hektar. Dabei handelt es sich um eine Senke, direkt neben dem Hochberg. Obwohl nur 50 Meter entfernt, entstehen am Himmelsthron im Gegensatz zum Hochberg aufgrund des höheren Lössbodenanteils und der Senklage, die die Wärme in der Nacht länger erhalten kann, komplett andere Weine, eher weicher und runder mit kräftigen Tanninen. Die Trauben zu diesem Blaufränkisch wurden Ende Oktober mit der Hand gelesen und selektiv und schonend danach verarbeitet. Auf die Vergärung und einer Maischestandzeit von 3 Wochen mit anschließender Feinhefe-Lagerung ist der Rotwein in französische Barriques gefüllt worden, wo er etwa 14 Monate herangereift ist. So ist ein gehaltvoller Blaufränkisch Reserve entstanden, der ein Holztannin aufweist, das sehr im Hintergrund den Wein abrundet. Über zu wenige Prämierungen kann sich dieser Blaufränkisch wirklich nicht beklagen, wurde er doch ausgezeichnet bei der DAC Trophy 2017/2018 Burgenland, mit dem 2. Platz bei Salon 2017, von A la Carte mit 92 von 100 Punkten, von Falstaff mit 92 von 100 Punkten von Salon 2018 und bei der AWC Vienna mit Gold, wahrlich beeindruckend. 

Farblich überzeugt auch hier ein dunkles Rubinrot im Glas mit violetten Reflexen. Die Tatsache, dass der 2015er Himmelsthron im Barrique gereift ist, macht es per se erforderlich, dass er vor der Verkostung gut belüftet wird, damit die Aromen, die von der Gerbsäure eingeschlossen sind, sich maximal entfalten können. Das überaus erfreuliche Ergebnis in der Nase sind feine Anklänge von Brombeeren mit Kräuterwürze unterlegt. Geschmacklich werden die Aromen in Mund und Gaumen bestätigt und dabei von dezenter Schokolade, feinen Tanninen und Nougat-Nuancen begleitet. Der 2015er Himmelsthron Reserve ist komplex, kraftvoll, saftig und elegant und zeigt im langen Finish zudem Tabak-Nuancen und kandierte Orangenzesten. Alles zusammen bildet eine wirklich gelungene geschmackliche Einheit, die nicht nur komplett überzeugt, die Tatsache, dass der Rotwein auch noch eine lange Lagerfähigkeit besitzt, steht dafür, dass er sich noch weiterhin auf der Flasche bis zum Zenit entwickeln wird, um dann viele Jahre grandios zu schmecken. Chapeau! 

Der 2015er Himmelsthron Blaufränkisch Reserve Mittelburgenland DAC hat beachtliche 14% vol/alc und sollte bei 16 bis 18 Grad Celsius genossen werden. 

 Foto: Helga König
2015 Via Romana trocken 

Verkostet wird als weiteres Highlight der Spitzen-Rotweine des Winzerkellers Neckenmarkt diese Cuvée aus den Rebsorten Blaufränkisch, Cabernet Sauvignon und Zweigelt, als 2015er Via Romana. Dabei hat Kellermeister Gerald Wieder 60% Blaufränkisch mit jeweils 20% Cabernet Sauvignon und Zweigelt assembliert, um so einen großen Rotwein zu schaffen. Vollreife und gesunde Trauben der speziellen Rebsorten wurden dazu selektiv Mitte Oktober natürlich mit der Hand gelesen und nach einer Maischestandzeit von etwa 15 Tagen erfolgte die Vergärung in speziellen Temperatur- kotrollierten Edelstahltanks bei etwa 30 Grad Celsius. Die richtige Reife hat die Cuvée anschließend 16 Monate lang in neuen und gebrauchten Barriques erhalten. Und schließlich wurde dem Rotwein noch eine einjährige Flaschenreife zuteil, um sein großartiges Potential zu entwickeln. Bei der Bewertung durch das Weinmagazin Falstaff steht der 2015er Via Romana seinen Vorgängern in nichts nach, wurde er doch ebenso mit 92 von 100 Punkten bewertet.

Im Glas präsentiert sich die Cuvée in einem dichten, dunklen, farbintensiven Rubingranat mit violetten Reflexen. Bitte auch jetzt nicht zunächst den wichtigen Sauerstoff vergessen, bevor die Nase die gesamte Duftfülle wahrnehmen kann. Feine Edelholznuancen, ein Hauch von schwarzen Beeren, reife Zwetschgen und Orangenzesten, neben rauchigen Noten sind das olfaktorische Ergebnis. Mund und Gaumen bestätigen geschmacklich die mit der Nase registrierte Aromenfülle, die ergänzt wird durch bestens integrierte, gute, reife Tannine und einer leichten Tabaknote. Der 2015er Via Romana glänzt mit angenehmer Fruchtsüße und einer besonderen Eleganz. Zudem besitzt er eine schöne Länge und ein sehr gutes Reifepotential. Bei all seiner Kraft ist die Cuvée doch bestens ausbalanciert, weich und rund und überaus animierend. Liebhaber eines charaktervollen Rotweins werden begeistert sein. Top! 

Der 2015er Via Romana trocken hat beeindruckende 14,8% vol/alc und sollte bei 16 bis 18 Grad Celsius verkostet werden. 

2012 Blaufränkisch Potio Magica trocken 

Kommen wir nun auf unserer kleinen Verkostungs-Reise durch die wunderbaren Rotweine des Winzerkellers Neckenmarkt abschließend erneut zu einem ganz besonderen Blaufränkisch mit diesem 2012er Potio Magica. Dass im Mittelburgenland rund um Neckenmarkt die Rebsorte einen ganz besonderen Stellenwert besitzt, sie gedeiht hier einfach optimal, das zeigt auch die Tatsache, dass 60% aller angebauten Weine der Genossenschaft Blaufränkisch sind. Terroir und Rebsorte bilden hier geradezu ein Ideal, was sich an allen hier kreierten Weinen dieser Rebe ganz deutlich zeigt. Und ganz besonders bei dem hier verkosteten 2012er Potio Magica. Mitte Oktober wurden die vollreifen, gesunden Trauben selektiv geerntet. Sehr zeitnah wurde danach das Rebgut zur Verarbeitung in den Keller gebracht, was sich auch deutlich bei der Qualität der Vinifizierung bemerkbar macht. Nach einer Maischestandzeit von etwa 20 Tagen erfolgte die Vergärung bei ca. 30 Grad Celsius im Temperatur-kontrollierten Edelstahltank. Seine weitere Reife erhielt der Wein in neuen Barriques, bei einer Lagerung von 24 Monaten. Die ganze Klasse des Blaufränkisch spiegelt sich auch in den Prämierungen wider, kann er doch bei AWC Gold vorweisen, Falstaff hat ihm prächtige 92 von 100 Punkten verliehen und A la Carte sogar 93 von 100 Punkten, absolut beachtlich. 

Farblich glänzt der Wein im Glas mit einem dunklen Rubinrot mit violetten Reflexen. Der Barrique-Ausbau des Weins bedeutet unbedingt zunächst seine Beatmung mit Sauerstoff, so wie gehabt. Die olfaktorische Prüfung danach zeigt reife Herzkirschen, ein Hauch von Nougat, feine Kräuterwürze und Zwetschenfrucht-Anklänge, nebst Orangenzesten. Im Mund und am Gaumen werden die vielfachen Frucht-Aromen geschmacklich absolut bestätigt, wobei sich auch noch dunkle Schokolade, präsente Tannine und angenehme Gewürzanklänge und feine Röstaromen hinzu gesellen. Der 2012er Potio Magica ist kraftvoll, extraktreich, komplex und sehr facettenreich. Ein nicht enden wollender Nachhall zeigt noch einmal das gesamte, überaus stimmige Potential dieses herrlichen Blaufränkisch. Hier ist dem Winzerkeller Neckenmarkt wirklich ein großer, überzeugender Blaufränkisch gelungen, der zudem noch eine enorme Reifelänge besitzt. Im Laufe vieler Jahre wird der Wein nur noch besser. Wohl dem, der diese Pretiose im Keller hat. Á la bonne heure! 

Der 2012er Blaufränkisch Potio Magica besitzt voluminöse 14,5% vol/alc und sollte bei 16 bis 18 Grad Celsius absolut genossen werden. 

Nachdem wir jetzt mit großer Neugierde und mit sich immer weiter steigender Begeisterung die 6 Rotweine vom Winzerkeller Neckenmarkt verkostet haben, hier unser Fazit: 

Dass im Burgenland großartige Weine entstehen, dieses war uns ja schon vorher bewusst, haben wir doch sowohl Weine von Spitzenwinzern als auch von ganz hervorragenden Genossenschaften getestet. Und doch hat uns der Winzerkeller Neckenmarkt mit den hier verkosteten Weinen nochmals positiv überrascht. Ohne Umschweife darf hier von allerhöchstem Niveau und kaum zu übertreffender Qualität gesprochen werden. Der Ausbau des Blaufränkisch, ob als Classic im Stahltank oder im gebrauchten oder neuen Barrique, immer zeigen die Rotweine ihr allerbestes Potential. Hier passt einfach alles zusammen, die grandiosen Lagen mit dem optimalen Terroir gerade für Blaufränkisch, die akribische, naturnahe Pflege von den Weinbergen und den Rebstöcken und die händische, selektive Lese mit stark reduziertem Ertrag. Der Ausbau im Keller mit modernstem, schonenden Gerät ist ebenso ein wichtiges Qualitätsmerkmal, wie das Wissen und die Erfahrung von Kellermeister Gerald Wieder und seiner gesamten Crew. Nur wenn alle ihr Bestes geben und alle an einem Strang ziehen, dann ist es möglich solche absoluten Spitzenweine zu erzeugen. Dies gilt ebenso für den hier verkosteten Zweigelt und die grandiose Cuvée aus Blaufränkisch, Cabernet Sauvignon und Zweigelt. Die zahlreichen, erstklassigen Prämierungen sprechen hier auch eine ganz deutliche Sprache. Für uns zählt der Winzerkeller Neckenmarkt zu den absolut führenden Weinerzeugern von ganz Österreich. Die Rotweine sind extraordinäre und gerade der Blaufränkisch ist ein Aushängeschild für Allerbestes aus dem Mittelburgenland. Er schmeckt halt einfach zu gut. 

 Deshalb: Maximal empfehlenswert,

 Peter J. und Helga König

Onlinebestellung:https://neckenmarkt.at/weinshop/

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