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Weingut Muri-Gries/Klosterkellerei Bozen 1 Weissburgunder und 2 Lagrein

 Foto: Helga König
Die Geschichte des heutigen Weingutes Muri-Gries beginnt im 11. Jahrhundert, als die Grafen von Bozen im einstigen "Cheller", dem heutigen "Gries" einen befestigten Stützpunkt errichten ließen, als Gegenpol zu der damals von den Trienter Bischöfen beherrschten Stadt Bozen. Im 12. Jahrhundert wird Gries Residenz der Tiroler Landesfürsten. Im Jahre 1407 wird aus der Festung ein Kloster, das im Jahr 1845 von den aus dem Schweizer Kloster Muri vertriebenen Benediktinern übernommen wurde und so den Beginn von Muri-Gries markiert. 

Es erfolgt im Jahr 1900 die offizielle Eintragung in das österreichische Handelsregister als "Stiftskellerei in Gries bei Bozen". Mit dem beginnenden 20. Jahrhundert werden die Keller von Muri-Gries geöffnet und es erfolgen die ersten größeren Weinverkäufe mit den Offenweintransporten über den Brenner in die nördlichen, deutschsprachigen Länder. Hauptsächlich werden die Weinsorten St. Magdalener, Malvasier, Lagrein Kretzer und Ruländer gehandelt, Rebsorten die in den alten Kellern heranreifen. Im 20. Jahrhundert, nach den Wirren zweier Weltkriege, beginnt dann der wirtschaftliche Aufschwung, zunächst durch Offenweinexport und ab Ende der 1960er Jahre durch eigene Weine, die in größerem Stil in der Kellerei in Flaschen umgefüllt wurden. Dabei setzt sich immer mehr konsequentes Qualitätsdenken durch und schließlich wurde auch ab 1976 mit dem Ab-Hof-Verkauf an Privatkunden begonnen. Ende der 1980er Jahre wird Christian Werth Kellermeister und mit ihm findet ein noch radikaleres Umdenken der Produktionsansätze statt, hin zur qualitätsorientierten, naturnahen Erzeugung von Weinen, die im Einklang mit der Südtiroler Heimat und der umgebenden Umwelt stehen. 

Diese Philosophie verkörpert auch ganz leidenschaftlich Walter Bernard, der seit 1990 Leiter des Weinbaus in der Klosterkellerei Muris-Gries ist. Dabei wird sehr strikt auf den Anbau von heimischen Rebsorten geachtet, die von ihrer Typizität und Güte optimal zu dem besonderen Terroir der Lagen passen. Muri-Gries bewirtschaftet 35 Hektar eigene Weinberge in den besten Lagen in und um Bozen sowie in der Gemeinde Eppan. Die klösterlichen Weinberge bestechen durch bestes Terroir, sowohl hinsichtlich der Bodenbeschaffenheit als auch in Bezug auf ein optimales Klima. So können Spitzenweine entstehen auf allerhöchstem Niveau und in exzellenter Qualität. 

Bei den Rebsorten steht der autochtone Lagrein ganz im Vordergrund der heimischen Weinsorten. Im Weingarten Klosteranger wachsen, umgeben von den alten Klostermauern, die allerbesten Lagrein-Weine heran, ebenso im historischen Lagrein-Viertel Gries-Moritzing. Auf den ausgezeichneten Weinlagen von Eppan sind es die Burgundersorten, die hier ihre optimale Qualität finden und hier ganz speziell der Weißburgunder. Aber auch Blauburgunder und Pinot Grigio entwickeln auf dem Hochplateau Eppan Berg ein beeindruckendes Potential. Oberhalb von St. Michael Dorf gedeihen Weißburgunder und Gewürztraminer ganz prächtig, ebenso der Südtiroler Rotwein-Klassiker Vernatsch. 

Vinifiziert werden die Weine je nach Ausbau im modernen Edelstahl-Gärtank, in großen Holzfässern und in kleinen Barriques, immer die beste Qualität im Auge. Dazu gehört hochaktuelle Kellertechnik ebenso wie die äußerst schonende, sehr zeitnahe Verarbeitung im Keller und die nötige Ruhe beim Heranreifen dieser Ausnahme- Weine. 

Nachdem nun das Weingut/Klosterkellerei Muri-Gries einführend vorgestellt wurde, ist es an der Zeit sich den 3 Spitzenweinen zuzuwenden: 

 Foto: Helga König
2018 Südtirol Terlaner Weissburgunder Trocken DOC 

Beginnen wollen wir unsere sehr interessante Erfahrung mit den Spitzenweinen aus der Klosterkellerei Muri-Gries mit diesem trocken ausgebauten 2018er Weissburgunder, dessen phantastisches Rebgut in den sonnenverwöhnten Weinbergen der Winzer-Gemeinde Eppan auf einer Höhe von 420 bis 500 Meter Höhe gewachsen sind. Die Bodenbeschaffenheit dieser besonderen Lagen besteht aus Kalk-Schotter, die Disposition ist in Süd-Ost Ausrichtung. Hier sind die besten Voraussetzungen für die bis zu 30 Jahre alten Rebstöcke, die entsprechend hochqualitative, gesunde Trauben hervorbringen, letztendlich ein wesentliches Merkmal für optimale Weine.

Sehr zeitnah wurden diese nach der selektiven Lese in die Keller von Muri-Gries gebracht, um sie dort sehr schonend zu verarbeiten. Dazu gehörte eine temperaturkontrollierte Mostvergärung bei 19 Grad Celsius im Edelstahltank eine Woche lang, um anschließend zu 20% dem Weissburgunder im großen Holzfass zu 30 hl für weitere 5 Monate eine besondere Reife angedeihen zu lassen. So ist dieser klassische 2018er Weissburgunder trocken DOC entstanden, der sich ganz vorzüglich als Begleiter für die alpin-mediterrane Küche eignet.

Im Glas präsentiert sich dieser Spitzenwein in einem hellen Strohgelb mit grünlichen Reflexen. Bevor die olfaktorische Prüfung beginnt, und diese sollte unbedingt bei jeder Verkostung eines Weines zunächst stattfinden, ist es angesagt dem Weissburgunder zunächst genügend Sauerstoff zu gewähren. Danach wird die Nase verführt von wunderbaren Anklängen, die ein vielschichtiges intensives Aroma nach reifen Äpfeln aufweist, begleitet von einem exotischen Hauch von Zitrusfrüchten, etwas Nuss und würzigen Noten von weißem Pfeffer. Geschmacklich werden diese Aromen eindeutig im Mund und am Gaumen bestätigt. 

Der 2018er Weissburgunder zeigt sich dabei kräftig und voll, rassig und elegant, mit einer cremigen Struktur, ist salzig und mineralisch, und überzeugt absolut mit einer wunderbar eingebundenen, angenehmen Säure, die den Wein einladend und animierend macht. Alle wunderbaren geschmacklichen Eigenschaften ziehen sich einladend bis in den langen, saftig-frischen Abgang hinein, sodass die Freude auf den nächsten Schluck immer ganz besonders groß ist. Dieser exzellente 2018er Weissburgunder trocken ist Trinkfreude pur, ob solo genossen oder als Begleitung zu Meeresfrüchten oder auch feinen, hellen Fleischgerichten. Großartig!

Der Wein hat 13,5% vol/alc und sollte gut gekühlt bei 8 bis 10 Grad Celsius genossen werden.

 Foto: Helga König
2018 Lagrein Südtirol DOC 

Weiter geht unsere kleine Reise durch die traditionellen Keller der Klosterkellerei Muri-Gries mit diesem Klassiker und der präferierten Rebsorte des Weingutes einem 2018er Lagrein DOC, der die perfekte Symbiose aus Tradition und Moderne verkörpert. Die autochtone Rebsorte Lagrein ist nicht nur das besondere Aushängeschild von Südtirol und der Klosterkellerei Muri-Gries, sie ist hier auch von dem Önologen und Kellermeister Christian Werth und dem Leiter des Weinbaus Walter Bernard und dem gesamten Team in akribischer Forschung und ganz besonderer Pflege über zwei Jahrzehnte zu einem absoluten Spitzen-Rotwein entwickelt worden. So ist es gelungen, das besondere Naturell der Rebsorte stets weiter herauszuarbeiten. Die Trauben dieses klassischen Lagreins sind in den Weinbergen des sonnenverwöhnten Talkessel von Bozen herangereift, auf einer Höhe von 260 Meter, tiefverwurzelt in sandigem Schwemmboden mit Südausrichtung.

Auch hier wurde das selektiv gelesene, gesunde und hochreife Traubengut unmittelbar in den Keller gebracht, um es vorsichtig, möglichst schonend zu vinifizieren. Nach der temperaturkontrollierten Vergärung im Edelstahltank bei 28 Grad Celsius für 8 Tage ist der anschließende Ausbau in großen Holzfässern zu 30 bis 50 hl erfolgt. So ist ein wunderbarer, klassischer Lagrein entstanden, der auf das Beste diese Südtiroler Rebsorte optimal repräsentiert.

Farblich zeigt sich der noch junge, aber durchaus schon sehr geschmackvolle Wein in einem kräftigen Purpurrot, mit leicht violetten Reflexen an der Oberfläche. Hat bereits der Weissburgunder vor der olfaktorischen Prüfung die geeignete Belüftung benötigt, um sein ganzes Potential zu erleben, so gilt dies für diesen 2018er Lagrein DOC erst recht, zumal der Rotwein noch ganz jungen Datums ist, als Jahrgang 2018. Nach dem richtigen Quantum an Sauerstoff wird er bereitwillig zeigen, was Wunderbares in ihm steckt. Die Nase hat jetzt das Vergnügen offen und vielschichtig die Noten von Veilchen, Schokolade, reifen Zwetschgen und Gewürzen zu erleben.

Im Mund und am Gaumen werden diese köstlichen Anklänge eindeutig geschmacklich bestätigt. Dabei zeigen sich auch leichte Bittermandeltöne, die den Geschmack zusätzlich perfektionieren. Der 2018er Lagrein DOC überzeugt mit einer samtigen Struktur, ist elegant und besitzt dicht verwobene Gerbstoffe, die dem Wein Substanz und Kraft geben. Und bei einem beeindruckenden langen Finish wird noch einmal besonders klar, wie gelungen dieser 2018er Lagrein DOC ist, wie geschmackvoll, rund und überzeugend und welcher Trinkgenuss auf den Verkoster wartet. À la bonne heure!

Der 2018er Lagrein DOC hat 13,5% vol/alc und sollte bei 14 bis 16 Grad Celsius mit viel Freude getrunken werden.

 Foto: Helga König
2016 Lagrein Reserva Abtei Muri Südtirol DOC

Als weiterer Spitzen-Lagrein kommt nun diese Riserva aus dem Jahrgang 2016 zur Verkostung. Als Lagenwein stammen die Trauben aus zwei klösterlichen Weinbergen, die im historischen Viertel von Gries-Moritzing auf einer Höhe von 250 bis 280 Meter zu finden sind. Die Bodenbeschaffenheit in den beiden Lagen besteht aus Schwemmmaterial von der Talfer und lokalen Sturzbächen auf einem Untergrund aus Bozner Quarzit-Prophyr. Dieser authentische Lagrein gehört zur Abtei Muri Linie und ist Ausdruck von Sortentypizität und Terroir. Ausschließlich hochwertige Trauben aus den Top-Lagen von Gries-Moritzing wurden zur Vinifizierung dieses Edel-Lagrein genommen, und ist Ausdruck der höchsten Kunst des Weinmachens und der Vollendung dieser Südtiroler autochtonen Rebsorte. Das hochwertige Traubengut wurde für 14 Tage im Edelstahltank temperaturkontrolliert vergoren, um es danach 14 bis 16 Monate im kleinen Eichenholzfass in aller Ruhe heranreifen zu lassen. Das phänomenale Ergebnis ist dieser 2016er Lagrein Riserva, der jeden Freund dieser besonderen Rebsorte geradezu verzückt.

Im Glas präsentiert sich dieser Lagenwein in einer intensiven dunklen granatroten Farbe mit einem leichten violetten Schimmer an der Oberfläche. Und nur zur Erinnerung, ohne langweilen zu wollen, geben Sie dem Ausnahme-Lagrein die nötige Zeit sich mit Sauerstoff zu vermählen, bevor die Nase auf Schnuppertour geht. Der 2016er Lagrein Riserva Südtirol DOC dankt es mit es mit einer Fülle von duft- und geschmacklichen Eindrücken, die zeigen, welches große Potential dieser Wein hat. Danach darf die Nase voll entzücken erleben, welches Bouquet dieser Lagrein sein Eigen nennt, mit Anklängen von reifen Beerenaromen, Kirschen und Berberitzen sowie würzige Noten von Tabak, Leder, etwas Lakritze, Eukalyptus und Waldboden.

Geschmacklich werden die Fruchtaromen eindeutig bestätigt. Der Riserva Lagrein ist voll und komplex, verführt mit Struktur, Finesse, Weichheit, ist samtig und punktet zudem mit einer gut eingebundenen Säure sowie griffigen Gerbstoffen. Der Wein besitzt viel Charakter mit erkennbarer Herkunft und der nötigen Kraft und großem geschmacklichen Ausdruck. Dies alles zeigt er noch einmal bei einem nicht enden wollenden Nachhall, der noch einmal überzeugend dokumentiert, welch großartiger Lagrein Riserva hier dem Team von Muri-Gries gelungen ist. Chapeau!

Der 2016er Lagrein Riserva Abtei Muri Südtirol DOC hat 13,5% vol/alc und sollte bei 15 bis 17 Grad Celsius genossen werden.

Nachdem wir jetzt diese 3 Spitzenweine von der Klosterkellerei Muri-Gries mit viel Respekt, großer Trinkfreude und absolutem Genuss probieren durften, hier unser Fazit: 

Ob Weissburgunder, Lagrein oder Lagrein Riserva, ohne Umschweife ist zu sagen, dass diese Weine einfach großartig sind. Sie alle verkörpern dieses, was einen großen Wein ausmacht, auf allerhöchstem Niveau und von einer kaum zu übertreffenden Qualität. Sie alle zeigen eindeutig welches optimale Terroir sie geprägt hat, zeigen aber auch, dass Muri-Gries es verstanden hat, die richtigen Rebsorten mit den hierfür bestens geeigneten Lagen zu verbinden. 

Hier offenbart sich das große Wissen, die lange Erfahrung und das nimmermüde Engagement von Kellermeister Christian Werth, ebenso vom Leiter des Weinbaus Walter Bernard und ihrer gesamten Crew, die es exzellent schaffen Tradition und Moderne zu verbinden um Weine zu erzeugen, die nicht nur individuell, charaktervoll und sortentypisch sind sondern auch ganz besonders gut schmecken. Ein frisch-fruchtiger Weissburgunder, der von einer angenehmen Säure geprägt ist, weiß ebenso zu überzeugen, wie die wunderbaren Weine der Rebsorte Lagrein, die für jeden Liebhaber ein einziger Hochgenuss sind. Wir jedenfalls sind begeistert und es hat uns erneut gezeigt, welche großartige Weinkultur in Südtirol zuhause ist und hier ganz mit an der Spitze die Weine vom Weingut/Klosterkellerei Muri-Gries in Bozen. 

 Deshalb: Absolut empfehlenswert

 Peter J. und Helga König

Onlinebestellung  bitte  hier klicken:  https://www.muri-gries.com/de/

Winzergenossenschaft Bötzingen - 3 Weißweine, 1 Weißherbst und 2 Rotweine

 Foto: Helga König
Der Weinort #Bötzingen am südöstlichen Kaiserstuhl ist wohl die älteste Weinbau-Gemeinde in ganz Baden, denn bereits im Jahre 769 n. Chr. wurde der Ort urkundlich erwähnt. Positioniert zwischen Elsass und Schwarzwald galt die Gemeinde bis vor wenigen Jahren als Geheimtipp für außerordentliche Weine. 

Der Weinbau hat in Bötzingen Tradition seit alters her. Im Jahre 1935 haben sich 64 Winzer zusammengetan, um die #Winzergenossenschaft_Bötzingen e.G. zu gründen. Heute sind es 300 aktive Mitglieder, Winzerinnen und Winzer, die auf einer Rebfläche von mehr als 360 Hektar dabei sind, erstklassige Wein-Qualität zu erzeugen. Dafür geben sie ihr ganzes Herzblut und ihr Engagement. Ihr Wissen, ihre Erfahrung und ihre Sorgfalt bürgen für allerbeste Tropfen. 

Zusammen mit den Kellermeistern werden Weine erzeugt, die sich durch höchstes Niveau und außergewöhnliche Qualität auszeichnen. In der Winzergenossenschaft Bötzingen e.G. gehen Tradition und Moderne einher. Qualität steht an oberster Stelle, sie ist das Maß allen Bemühens. So hat neben der naturnahen Bewirtschaftung der Weinberge, die selektive Handlese erste Priorität, gefolgt von einem sehr zeitnahen Abtransport des Traubenguts in den Keller, wo es mit modernsten Maschinen äußerst schonend verarbeitet wird. Innovation spielt bei der Philosophie des Weinmachens bei den bestens geschulten Önologen der Genossenschaft ebenso eine entscheidende Rolle wie ihre Fachkompetenz, und alles zusammen lässt herrliche Weine entstehen. Dabei kommen speziell die bekannten badischen Rebsorten zum Zug, die bei dem vorherrschenden Terroir größtmögliche Erfolge erzielen. 

Besonders die Weine aus der Burgunderfamilie spielen eine ganz entscheidende Rolle, immerhin 60% der Rebfläche sind mit Weiß-, Grau- und Spätburgunder bestockt. Ergänzt wird das vielfältige Sortiment durch Müller-Thurgau, Silvaner und Riesling. Aber auch Cabernet Sauvignon, Chardonnay, Gewürztraminer, Muskateller, Regent, Sauvignon Blanc und Scheurebe werden angebaut. Die Weinberge, die ausschließlich in Terrassenlagen zu finden sind, besitzen eine ideale Bodenbeschaffenheit mit ihren vorwiegenden Löß- und Lehmböden sowie Vulkanverwitterungsgestein.

Die klimatischen Bedingungen sind am Kaiserstuhl geradezu einzigartig in Deutschland, findet man doch hier die meisten Sonnenstunden und das wärmste Klima hierzulande. Dies zeigt sich ganz deutlich bei den Weinen der Bötzinger Genossenschaft, sie sind von höchstem Niveau und von allerbesten Qualität. Damit diese Weine nicht nur regional bekannt werden, haben sich die Winzer der Genossenschaft 1993 zu einer neuen Weinausbau- und Vermarktungsstrategie entschlossen. Um auch national und international Beachtung zu finden, wurde unter dem Label "Der Bötzinger" eine Bekanntheitsoffensive gestartet, wozu auch die Produktlinien "Kiebitz" und "Edition" zählen.

Gerade die Qualität und der gute Ruf der Weine hat dazu geführt überregional und international Erfolge zu erzielen. Dies verpflichtet mit jedem neuen Jahrgang eine noch mehr gesteigerte Qualität zu bringen, wenn die Natur es denn zulässt. Das Ergebnis ist eine Fülle von Auszeichnungen bei nationalen und internationalen Verkostungen, etwa Gold 2019 bei Frankfurt International Trophy, 2x Goldmedaille bei Mundus Vini 2019, die Goldmedaille bei Mondial des Pinots 2016, die Goldmedaille bei Grand Prix du Jury 2016, Straßburg, Silber bei AWC Vienna Award 2017, Silber bei Mundus Vini 2017, 87 Punkte bei Meiningers Rotweinpreis 2016, 87 Punkte Best of Riesling 2017 und sehr viele Goldmedaillen vom Badischen Weinbauverband. Auch die renommierten Weinführer wie etwa das Genuss-Magazin Selection hat der Bötzinger Winzergenossenschaft vier Sterne als ausgezeichnete Bewertung zukommen lassen. 

Nach so viel Theorie gilt es nun diese großartigen Weine zu verkosten: 

 Foto: Helga König
2017 Bötzinger Emotion Weißwein lieblich 

Beginnen wollen wir mit der Verkostung dieses 2017er Weißweins, der als Cuvée ausgebaut wurde. Die Cuvée liegt immer dann vor, wenn ein Wein nicht aus einer Rebsorte besteht (reinsortiger Wein), sondern eine Mischung verschiedener Rebsorten ist. Das Terroir der Bötzinger Lagen am Kaiserstuhl bietet ideale Bedingungen für anspruchsvolle Rebsorte, sodass eine Cuvée erzeugt wird, die aus den besten Weißweinen der Genossenschaft besteht und so mit einem feinen Bukett punktet. Voraussetzungen sind die erstklassischen Lagen, die die Bötzinger Genossenschaft ihr Eigen nennen kann. Diese werden naturnah bewirtschaftet, bei der Lese des hochreifen, gesunden Rebgutes wird zudem selektiert, um danach die Trauben sehr zeitnah im Keller zu vinifizieren. So entstehen Weine, die fruchtig frisch, sehr animierend und besonders genussvoll sind, wie dieser 2017er Weißwein lieblich aus der Edition Emotion.

Im Glas präsentiert sich die 2017er Bötzinger Emotion Cuvée lieblich in einer goldgelben Farbe mit leichten grünlichen Reflexen. Damit der Wein sowohl sich olfaktorisch als auch geschmacklich bestens entfalten kann, sollte er zunächst mit dem nötigen Sauerstoff vermählt werden. Jetzt zeigen sich feine Aromen in der Nase, die an Ananas, aber auch andere exotische Früchte erinnern. Im Mund und am Gaumen werden diese Anklänge geschmacklich bestätigt. Da die Cuvée lieblich ausgebaut wurde, besitzt hier die fruchtsüße Komponente die erste Priorität, ohne zu dominant zu sein oder etwa klebrig. Dafür sorgt eine verhaltene aber gut integrierte Säure, die dem Wein durchaus die nötige Frische gibt. Beim langen Finish zeigt sich die Cuvée zudem von einer angenehm komplexen, süßen Seite, die dem Weißwein eine eigenständige Note verleiht

Der 2017er Weißwein lieblich ist einschmeichelnd, durchaus frisch und sehr animierend. Als Begleiter zu Süßspeisen ideal, schmeckt er auch ansonsten großartig. Wunderbar!

Der Weint hat moderate 10,5% vol/alc und sollte bei 8 bis 11 Grad Celsius getrunken werden.

2017 Bötzinger Emotion Spätburgunder Weißherbst lieblich

Weiter geht es mit diesem 2016er Weißherbst lieblich, der ebenfalls in der Edition Emotion gelistet ist und zudem auch lieblich ausgebaut wurde. Weißherbst ist ein Wein, der auf der Basis einer Rotweinsorte, die zudem in einer Lage gewachsen ist wie ein Weißwein gekeltert wird. Hier ist es die Rotweinsorte Spätburgunder, die zum Ausbau des Weißherbst genommen wurde. Gerade die Rebsorte Spätburgunder hat in den Bötzinger Lagen ideale Wachstumschancen mit seinem Terroir von bestens geeigneter Bodenbeschaffenheit und einem exzellenten Klima in der wärmsten Region Deutschlands mit den meisten Sonnenstunden. 

Weißherbst entsteht durch die Pressung der Spätburgundertrauben und einer anschließenden relativ kurzen Zeit, indem der Saft auf der Maische verbleibt, um ihm die rosarote Farbe zu verleihen, denn schließlich ist ja der Rebensaft von fast allen Rebsorten hell und nur bei den Rotweinsorten sitzt die rote Pigmentierung in der Beerenhaut. Anschließend wird dieser Rebensaft im gekühlten Gärtank vergoren, wie bei der Vinifizierung eines Weißweins.

Farblich präsentiert sich der 2017er Emotion Spätburgunder Weißherbst lieblich in einem kräftig leuchtenden Rosarot mit brillanten Reflexen. Auch hier bitte nicht die Belüftung des Weines vergessen! Die Nase erfreut sich danach an einer süßlichen Beerenaromatik, die an dunkle Kirschen und reife Erdbeeren erinnert. Diese süßlichen Fruchtaromen werden auch im Mund und am Gaumen deutlich wahrgenommen, wobei eine sehr verhaltene Säure die fruchtigen Aromen bestens trägt. Der Wein besitzt eine geschmeidige Fülle und einen verspielten Charakter und zudem einen wunderbaren Nachhall, der noch einmal alle geschmacklichen, angenehmen Vorzüge dieses lieblichen Spätburgunder Weißherbst Revue passieren lässt. Als Wein zur täglichen Erbauung einfach ganz wunderbar und auch als Begleiter von Pasta und scharfen Currygerichten eignet er sich vorzüglich. Großartig!

Der 2017er Bötzinger Emotion Spätburgunder Weißherbst lieblich hat 11,1% vol/alc und sollte bei 10 bis 12 Grad Celsius verkostet werden.

2017 Bötzinger Emotion Rotwein lieblich

Kommen wir nun zu einem weiteren Wein aus der Edition Emotion mit diesem 2017er Bötzinger Rotwein lieblich. Hier ist den Winzern von der Bötzinger Genossenschaft eine besondere Rotwein-Cuvée gelungen, lieblich ausgebaut aus den klassischen Rebsorten der Genossenschaft und zwar aus Regent und Spätburgunder. Jeder Weinliebhaber hierzulande und darüber hinaus, weiß, welche herrlichen Weine am südlichen Kaiserstuhl wachsen, denn das Terroir passt einfach. Neben den Boden- und Klimabedingungen sind es insbesondere auch das Wissen und Können der Winzer, Kellermeister und allen anderen engagierten Mitarbeiter der Bötzinger Genossenschaft, die immer wieder solche ganz besonderen Weine entstehen lassen, wie die hier verkostete Emotion Rotwein-Cuvée lieblich. 

Im Glas zeigt sich der 2017er Bötzinger Rotwein in einer satten dunklen purpurroten Farbe mit leicht violetten Reflexen. Ohne langweilen zu wollen, ist es gerade bei einem solchen Rotwein angebracht, ihn optimal zu belüften, damit er sein ganzes Potential anbieten kann. Danach zeigt sich eine ganz besondere Aromenvielfalt in der Nase, nach dunklen Früchten wie Brombeeren und Johannisbeeren, Kirschanklängen und leichten Mandel-Nuancen. 

Im Mund und am Gaumen werden diese Aromen großartig bestätigt und von einer sehr verhaltenen Säure ergänzt, die ein Teil dieses einzigartigen süßlichen Frucht-Bogens ist. Die 2017er Emotion Rotwein Cuvée lieblich hat ein üppiges Aroma mit einer delikaten Fruchtfülle und einer ausbalancierten Tanninstruktur. Der Rotwein ist vielschichtig, gehaltvoll und füllig und besitzt einen langanhaltenden, geschmeidigen Nachhall. Zu Pizza und gegrilltem Fleisch schmeckt er ebenso gut, wie zu Ziegenkäse mit einer pikanten Salznote.Top!

Der Bötzinger Emotion Rotwein Cuvée hat 11,1% vol/alc und sollte bei 15 bis 17 Grad Celsius getrunken werden.

 Foto: Helga König
2017 Bötzinger Pinot Blanc trocken

Und weiter geht die kleine Verkostungsreise durch die besonderen Weine der Bötzinger Winzer mit diesem 2017er Bötzinger Pinot Blanc trocken, ebenfalls in den Ausnahme-Lagen der Bötzinger Winzer gewachsen. Wie überall bekannt, fühlt sich die Burgunder-Familie ganz besonders wohl auf den Löß- und Lehm-Böden mit Vulkanverwitterungsgestein, die in den Lagen der Bötzinger Winzergenossenschaft hier am Kaiserstuhl überwiegend anzutreffen sind. So auch die Weißburgunder-Traube (franz. Pinot Blanc), die hier ganz besonderes Traubengut der Rebsorte entstehen lässt. Weißburgunder erfreut sich mittlerweile hierzulande einer ganz besonderen Beliebtheit, eignet sich der Wein doch ganz hervorragend als vielseitiger Essensbegleiter und auch solo getrunken, ist er ein ganz besonderer Genuss, wenn er so bestens gelungen ist wie dieser 2017er Pinot Blanc trocken. 

Farblich präsentiert sich der Wein in einem gelblichen Grün mit brillanten Reflexen. Und nur zu Erinnerung, bitte den nötigen Sauerstoff nicht vergessen, der trockene Weißburgunder dankt es mit intensiven reifen Burgunderaromen in der Nase nach gelbfleischigen Früchten, die an Aprikose, Pfirsich und Zitrus erinnern, ebenso mit einem leichten Hauch von Sommerapfel. Im Mund und am Gaumen werden diese Anklänge intensiv geschmacklich bestätigt und es ist diese elegante Säure, die ein wunderbares Frucht-Säure-Spiel entstehen lässt.

Der 2017er Pinot Blanc trocken ist dicht, von kräftiger Struktur, vollmundig und mit einem langanhaltenden Abgang versehen, der noch einmal die gesamte Palette in Erinnerung bringt.. Dabei zeigt sich noch einmal wie großartig und geschmacklich individuell, fruchtbetont, frisch und animierend dieser 2017er Weißburgunder trocken ist. Und man kommt zu dem Ergebnis, dieser herrliche Weißwein schmeckt einfach zu gut. Hut ab!

Der 2017er Bötzinger Pinot Blanc trocken hat 13,3% vol/alc und sollte bei 9 bis 11 Grad Celsius genossen werden.

2017 Bötzinger Pinot Gris trocken

Nachdem wir jetzt den wunderbaren Weissburgunder der Bötzinger Winzergenossenschaft kennen- und schätzenlernen durften, nun zu einem weiteren Mitglied der Burgunder-Familie, diesem trocken ausgebauten Pinot Gris aus dem Jahrgang 2017. Diese Rebsorte ist in den Bötzinger Lagen von ganz außerordentlicher Qualität, dank des geeigneten Terroirs und dem nimmermüden Engagement, sowohl bei der naturnahen Pflege der Weinberge, der selektiven Handlese und der sehr schonenden Verarbeitung im Keller, wo die Weine die richtige Zeit erhalten, um optimal zu reifen. So entsteht ein Wein von höchstem Niveau und allerbester Qualität, so wie dieser 2017er Grauburgunder trocken, der geschmacklich komplett zu überzeugen weiß. 

Auch die Rebsorte Pinot Gris ist in Deutschland ganz besonders geschätzt und da ist es nicht verwunderlich, dass hierzulande diese Rebsorte mit Abstand am häufigsten angebaut wird. Und hier liegt die Wein-Region Baden ganz vorne, nicht zuletzt durch diese wunderbaren Weine am Kaiserstuhl und in Bötzingen mit einem solchen herrlichen, geschmacksintensiven Wein wie diesem 2017er Bötzinger Pinot Gris trocken.

Im Glas zeigt sich der Wein in einem hellen Gelb mit silbernen Reflexen an der Oberfläche. Auch dieser großartige Pinot Gris benötigt genügend Sauerstoff um sich ganz entfalten zu können. Die Nase freut sich über intensive Anklänge nach Wiesenkräutern, Birne, reifer Apfel und Pfirsich. Im Mund und am Gaumen werden die Frucht-Nuancen geschmacklich exakt bestätigt und durch eine gut eingebundene Säure ergänzt, sodass es zu diesem wunderbaren Süße-Säure-Bogen kommt. 

Der 2017er Pinot Gris ist vielschichtig, intensiv, vollmundig, dicht und reif, mit einem nussigen Bukett, dazu von angenehmer kräftiger Struktur und durchaus komplex und trocken. Bei einem langen, cremigen Finish zeigt der Wein noch einmal deutlich, was in ihm steckt. Dieser herrlich ausgebaute Pinot Gris trocken ist ein Weißwein, der Begeisterung, Freude und optimale Trinkfreude auslöst. Zur täglichen Erfrischung und Erbauung ist er ebenso bestens geeignet wie auch als Begleiter zu Wild, kräftigem Käse oder auch köstlichen Braten. Exzellent!

Der 2017er Pinot Gris trocken hat kraftvolle 13,8% vol/alc und sollte bei 9 bis 11 Grad Celsius verkostet werden.

2015 Bötzinger Pinot Noir trocken

Als zweiter Rotwein kommt jetzt ein weiteres Highlight zur Verkostung, ein 2015er Spätburgunder trocken, der mit einem ganz besonderen Ausbau punktet.. Dies liegt daran, dass der 2015er Bötzinger Spätburgunder trocken teilweise im klassischen Eichenholzfass gereift ist und sich so zu einem romanischen Weintyp entwickelt hat. Der Spätburgunder ist besonders körperreich, individuell und besitzt dazu eine optimale Lagerreife, zumal der Wein sich auch noch auf der Flasche weiter entwickelt hat. So ist ein wunderbarer klassischer Spätburgunder Rotwein entstanden, mit all dem Potential, das die Ausnahme-Lagen dem Pinot Noir mitgeben können, damit ein Wein entsteht, voller Kraft und einem individuellen Charakter, wie ihn die Freunde der Bötzinger Winzergenossenschaft ganz besonders lieben. 

Farblich präsentiert sich der 2015er Bötzinger Pinot Noir trocken in einem kräftig leuchtenden Rubinrot mit violetten Reflexen. Bitte denken sie an die Belüftung des Spätburgunders, da er dies unbedingt benötigt schon wegen des Ausbaus im Eichenholzfasses, damit er aber auch zeigen kann, was Besonderes in ihm steckt. Nur so erlebt die Nase diese interessante Duftmischung ganz deutlich und intensiv, wobei es sich um Anklänge nach Schwarzkirschen und Pflaumenkonfitüre, Bittermandel, sowie dezente Aromen nach Vanille und Zartbitterschokolade handelt, die begleitet werden von einer feinen Marzipannote. Die entsprechende, geschmackliche Bestätigung des olfaktorischen Eindrucks findet unmittelbar danach im Mund und am Gaumen statt. 

Dieser 2015er Pinot Noir trocken hat alles was ein ganz kräftiger vollendeter Wein dieser Rebsorte braucht, sehr viel Substanz, sehr viel Kraft, sehr intensive Frucht, die absolut geeignete Säure, die ideal mit der Frucht korrespondiert, Komplexität, ausgeprägte Aromen und ein ganz besonderes Volumen, wozu auch die bestens eingebundene weiche Tanninstruktur beiträgt und die nötige Eleganz und Balance, die bei dem nicht enden wollenden Nachhall sich noch äußerst präsent zeigt. Zu Wild, Rind oder Lamm äußerst willkommen, ist dieser Pinot Noir ideal um in aller Ruhe eine exzellente Flasche Rotwein aus Bötzingen zu genießen. Chapeau! 

Der 2015er Spätburgunder trocken hat 13,9% vol/alc und sollte bei 17 bis 19 Grad genossen werden. 

Nachdem wir jetzt die 3 Weißweine, den Weißherbst und die 2 Rotweine von der Bötzinger Winzergenossenschaft voll Begeisterung verkostet haben, hier unser Fazit:

Es ist nicht zu leugnen, dass die Weine aus Bötzingen uns ganz besonders gut geschmeckt haben. Dies hat mit verschiedenen Faktoren zu tun: Da sind die Gegebenheiten des ganz besonderen Terroirs, die die Winzer am südöstlichen Kaiserstuhl ihr Eigen nennen. Da ist die lange Tradition des Weinmachens in der Genossenschaft, die einhergeht mit dem Wissen des modernen Weinbaus unter Zuhilfenahme neuester Geräte zur Vinifizierung, und da ist vor allen Dingen der Wille aller in der Genossenschaft engagierten Winzer, Kellermeister und Mitarbeiter, Weine auf allerhöchstem Niveau und allerbester Qualität zu erzeugen, die charaktervoll, individuell, sortentypisch und Terroir-geprägt sind. Und dies mit nimmermüdem Einsatz und der Überzeugung von Jahrgang zu Jahrgang selbst auf höchstem Level die Weine gleich exzellent zu erzeugen, oder sie noch ein bisschen besser zu machen. Dieses Engagement zahlt sich aus und den Beweis erbringen diese vielfach dekorierten Spitzenweine. Bötzingen mag als Weinort ja klein sein, der Ruf der Weine aus ihrer Genossenschaft jedenfalls ist groß und über alle Grenzen bekannt. Dies zeigen die nationalen und internationalen Prämierungen deutlich. Und wenn Lufthansa in ihrer Business-Class den Weißburgunder ihren besonderen Fluggästen anbietet, dann hat das mit bester Qualität, einem großartigen Geschmack und dem Wissen zu tun, nur das Allerbeste zu servieren. Da sind wir der gleichen Überzeugung, zumal das Preis-Genuss-Verhältnis phänomenal ist. 

Kurzum: Maximal empfehlenswert.

Peter J. und Helga König 

Anbei der Link zur Winzergenossenschaft. Dort können Sie den Wein bestellen.