Foto: Helga König |
Die #Abtei_Münsterschwarzach liegt an der Mündung der Schwarzach in den Main, etwa 23 km östlich von Würzburg. Hier in der Gemeinde Schwarzach am Main befindet sich eines der wichtigsten Klöster der #Benediktiner in Deutschland. 115 Benediktiner gehören zum Konvent, davon leben etwa 80 in Münsterschwarzach, 35 sind in den der Abtei zugehörenden Häusern untergebracht oder wirken weltweit in der Missionsarbeit. Gegründet um das Jahr 780 war die Abtei einst ein Frauenkloster des Karolingischen Herrscherhauses.
Die Äbtissinnen waren Töchter der kaiserlichen Familie. Im Jahre 877 wurde das Kloster von den Benediktinern übernommen und erlebte daraufhin eine sehr wechselvolle Geschichte. Mehrfach niedergebrannt, wurde es immer wieder aufgebaut. Dazu gehörte auch die barocke Basilika, die im 18. Jahrhundert von #Balthasar_Neumann, dem berühmten Architekten, erbaut wurde. Im Zuge der Säkularisation wurde das Kloster aufgelöst und die Klostergebäude versteigert. Nach einem Brand kam es von 1821 bis 1827 zum vollständigen Abbruch der Kirche und von Teilen des Klosters. Erst 1913 wurden die Überreste des alten Klosters samt entsprechendem Grundbesitz von 130 ha von den Missionsbenediktinern von St. Ottilien erworben. Dabei kam es zu einer Neugründung.
Kloster Münsterschwarzach Copyright: Vier-Türme-Verlag |
Die monumentale Abteikirche mit vier Türmen entstand zwischen 1935 und 1938. Seit dieser Zeit ist sie das Wahrzeichen von Münsterschwarzach. Nachdem im Jahre 1941 die Nazis im Zuge des sogenannten Klostersturmes das Kloster geschlossen hatten, um es als Lazarett umzufunktionieren, wurde es 1945 im Sommer wieder eröffnet.
Heute erfreut sich Münsterschwarzach eines vielfältigen Lebens. Dazu gehört nicht nur die sehr aktive klösterliche Gemeinschaft mit ihrer Missionstätigkeit in Afrika, Asien, in Nord-,Mittel-, und Südamerika, ebenso Europa. So wie es die benediktinischen Ordensregeln "Ora et Labora" vorschreiben, werden durch eine Anzahl von wirtschaftlichen Aktivitäten dafür gesorgt, dass die Ordensgemeinschaft sich selbst versorgt und finanziert. Dazu gehören eine Reihe von Werkstätten und Betriebe, in denen die Mönche und Mitarbeiter Klosterprodukte herstellen und Lehrlinge ausbilden. Dies sind eine Goldschmiede, eine Metallwerkstatt, eine Elektrowerkstatt, eine Malerwerkstatt, die Druckerei Benedict Press, der Vier-Türme-Verlag, eine Buch- und Kunsthandlung, eine Bäckerei, eine Metzgerei, eine Schreinerei, eine Schnapsbrennerei, Weinbau, sowie landwirtschaftliche Betriebe mit ca. 118ha Anbaufläche.
Pater Dr. Anselm Grün Copyright: Vier-Türme-Verlag |
Nicht unerwähnt soll die Möglichkeit bleiben in #Münsterschwarzach Tage der inneren Einkehr zu erleben. Wenn man Glück hat trifft man sich dann, wenn er nicht gerade weltweit unterwegs oder auf Lesereise ist mit Pater #Anselm_Grün, dem früheren Cellerar der Abtei und Autor von philosophischen Betrachtungen rund um das Menschsein. Seine über 20 Millionen Bücher tragen auch kräftig dazu bei, dass die Abtei Münsterschwarzach so vielfältige seelsorgerische und humanitäre Aktivitäten leisten kann.
Aus der Fülle von Unternehmungen die seitens des Benediktiner-Klosters betrieben werden, möchten wir heute zwei Weine vorstellen, vom dem Pater Anselm in seinem sehr lesenswerten Buch "Der Wein-Geschenk des Himmels und der Erde" gesagt hat: "Wein ist ein Symbol für Lebensfreude und Lebensfülle, für Liebe und Schönheit und für eine gelungene Beziehung zwischen Himmel und Erde". Es handelt sich hierbei jeweils um ein exzellentes Weißwein- und ein Rotwein-Cuvée.
Foto: Helga König |
Kösterei Klosterweine Münsterschwarzach, Franken 2012 Sommeracher Katzenkopf Cuvée weiß Spätlese trocken
Das hier verkostete 2012er Cuvée Spätlese trocken wurde aus den Rebsorten Silvaner und Weißburgunder kreiert. Die Trauben stammen aus den besten Lagen des Sommeracher Katzenkopf, einer Lage in dem am Main gelegenen fränkischen Winzer-Ort Sommerach. Sie wurden Mitte Oktober 2011 mit 97 Oechsle per Hand gelesen.
Als Lagenwein ist er trocken ausgebaut. Bereits seit dem Mittelalter gibt es eine enge Verbindung zwischen der in Sichtweite liegenden Weinbau-Gemeinde Sommerach und der Abtei Münsterschwarzach. Daher wurde auch der Sommeracher Flurname "Kösterei" übernommen.
Im Glas zeigt sich das Cuvée in einer hell-gelben Farbe mit funkelnden, brillanten Reflexen an der Oberfläche. Möchte man die gesamte Palette der olfaktorischen Duftnoten wahrnehmen, dann sollte man dem Wein einige Momente der Sauerstoff-Zufuhr gönnen. Jetzt zeigen sich prächtige Anklänge an Kernobst, wobei sich noch zarte Kräuteraromen hinzu gesellen.
Im Mund und am Gaumen werden die würzigen Bouquet-Nuancen geschmacklich bestätigt und durch feine Melonen-Aromen ergänzt. Das Cuvée verfügt über einen großartigen Säurebogen, der die Fruchtaromen bestens trägt, dabei aber nicht dominant wirkt.
Der Wein kommt durchaus mit einem kräftigen Körper daher und besitzt den geeigneten Schmelz. Alles zusammen verfügt über die nötige Balance und ergibt einen ausgewogenen, vollen Geschmack. Die bestens eingebundene Säure sorgt nicht nur für einen langen Nachhall, sondern auch die besondere Frische, die gerade einen geschmackvollen Weißwein aus Franken ausmacht.
Gerade heraus, dieses 2012er Sommeracher Katzenkopf Cuvée Spätlese trocken ist ein Wein auf höchstem Niveau und von bester Qualität und begeistert jeden Verkoster immer wieder aufs Neue.
Das Cuvée eignet sich bestens zu " Muscheln in einer Creme-fraiche-Safran-Sud mit doppelt gebackenem dunkeln Brot.
Der Wein hat 13,5 vol/alc und sollte bei 8 bis 10 Grad Celsius getrunken werden.
Foto: Helga König Copyright: Vier-Türme-Verlag |
Klosterweine Münsterschwarzach Zehnthof Franken 2013 Cuvée rot trocken
Als weiteres Cuvée rot trocken wird dieser Wein mit der Bezeichnung Zehnthof verkostet. Dabei handelt es sich um ein Gebäude, dem "Zehnthof", wo die Pächter des Ackerlandes den Mönchen früher den 10.Teil ihrer Ernte als Pachtabgabe übergaben. Noch heute ist die seit dem 18.Jahrhundert eingerichtete, barocke Abtkapelle zu besichtigen und hat für den Weinort Sommerach eine große Bedeutung, ebenso für die Lagen in der unmittelbaren Umgebung.
Aus ihnen stammt das Cuvée in einer Burgunderflasche, die mit einem Schraubverschluss versehen ist. Dieser für den Wein neuartige Verschluss erfreut sich immer größerer Beliebtheit, garantiert er doch keinerlei Korkgeschmack mehr.
Im Glas zeigt sich das Cuvée in einer intensiven dunkelroten Farbe, die eindeutig auf eine dichte Konsistenz hinweist. Respekt gegenüber einem guten Wein ist nicht nur ihn zu würdigen, sondern ihm auch die Zeit zu geben, sich voll entfalten zu können. Dies geschieht so, dass man ihm die nötige Sauerstoff-Zufuhr ermöglicht, am besten durch mehrmaliges Schwenken des Glases, während man den Wein mit wachem Auge begutachtet.
Danach zeigt sich bei der olfaktorischen Prüfung deutlich, welche Aromen- Fülle dieses Cuvée auszeichnet. Intensive Anklänge an reife rote Beeren werden begleitet von einer Nuancen-Vielfalt an Kaffee, Röstaromen, Dörrpflaumen und Vanille. Die geschmackliche Bestätigung findet entsprechend im Mund und am Gaumen statt, wobei sich noch zusätzlich eine feine Kräuterkomponente schmecken lässt. Der Wein ist dicht, extraktreich und mit einem kräftigen Körper ausgestattet, dabei ist der Alkohol-Gehalt durchaus moderat.
Sein großes geschmackliches Plus ist seine gelungene Balance, mit einer vortrefflichen Tannin- Struktur. Dabei ist er weich auf der Zunge und langanhaltend in seinem Abgang. Insgesamt handelt es sich hier um einen vortrefflichen Rotwein, der nicht explizit kompliziert ist, aber sehr gehaltvoll, rund und geschmacklich sehr nachhaltig das Herz und den Gaumen jedes Rotwein-Freundes, der gerne einen vollen harmonischen Wein trinkt, komplett zufrieden stellt.
Wir empfehlen dieses Cuvée rot trocken zu Baguettescheiben mit Kräuterbutter, Pesto Rosso und Brie überbacken, natürlich auch zu Wildgerichten, Lamm und dunklem Fleisch.
Der Wein hat 13% vol/alc und sollte bei 18 bis 20 Grad Celsius getrunken werden.
Nachdem wir beide Cuvées mit viel Freude und Trinkspaß verkostet haben, darf mit Fug und Recht festgestellt werden, dass diese beiden Kloster-Weine aus der Abtei Münsterschwarzach allerbeste Qualität besitzen.
Copyright: Vier-Türme-Verlag |
Bekanntlich verstehen die Benediktiner nicht nur etwas vom Beten, genauso gut kennen sie sich seit vielen Jahrhunderten mit guten Weinen aus. Diese Erkenntnis wurde hier bestens umgesetzt, denn die beiden Cuvées sprechen für sich und bestätigen das Wissen um einen guten Wein absolut. Deshalb können wir mit bestem Wissen und Gewissen beide Weine unseren Weinliebhabern ans Herz legen. Unser Fazit lautet:
Sehr empfehlenswert
Peter J. und Helga König
Bitte klicken Sie zum Vier-Türme-Verlag, dann können Sie dort den Wein direkt bestellen.
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