Foto: Helga König |
Der Kaiserstühler Winzerverein Oberrotweil ist eine eingetragene Genossenschaft von ca. 220 Winzern im pittoresken Weinort Oberrotweil inmitten des Kaiserstuhls in Baden. Hier in der wärmsten und sonnenreichsten Gegend überhaupt in Deutschland werden auf etwa 408 ha Rebfläche absolute Spitzenweine erzeugt. Der 1935 gegründete Kaiserstühler Winzerverein Oberrotweil verfügt überwiegend über Lagen, die eine Süd- oder Südwest-Ausrichtung besitzen und so optimale Bedingungen aufweisen, die sich bestens für alle Burgundersorten eignen, ebenso jedoch auch andere Rebsorten großartig gedeihen lassen.
Als Ausnahme-Lagen des Oberrotweiler Winzervereins sind Käsleberg, Henkenberg und Eichberg zu nennen. Der Henkenberg besitzt tiefe, dunkle Verwitterungssteinböden, die sich hervorragend für den Spätburgunder als Rotwein wie auch für Weißherbst eignen, ebenso für den Ruländer. Im Käsleberg mit seinen Löß- und Lehmböden werden neben dem Müller-Thurgau der Graue Burgunder, der Weiße Burgunder, sowie der Silvaner und der Muskateller mit größtem Erfolg kultiviert. So entsteht neben der sortentypischen Klasse eine besondere Vielfalt an Weinen, die sich durch das einmalige Terroir hier am Kaiserstuhl auszeichnen.
Bereits seit über tausend Jahren wird in Oberrotweil Wein angebaut und dies im Einklang mit der Natur. Dieses Bewusstsein prägt die Winzer seit vielen Generationen, ist ihnen doch klar, dass nur mit einer naturnahen und sorgfältigen Pflege der Weinberge und der Reben eine exzellente Qualität erreicht werden kann. Dabei gilt die spezielle Aufmerksamkeit den besonderen Rebparzellen von Henkenberg, Käsleberg und Eichberg, denn hier werden die Selektionsweine kultiviert.
Hier auch werden Jahr für Jahr besonders aus den Sorten Spätburgunder und Grauer Burgunder absolute Spitzenweine hervorgebracht. Alle Weine sind Erzeugerabfüllungen, d.h. das Traubengut ist ausschließlich von den Winzern der Genossenschaft angebaut, gelesen und gekeltert worden. Für die großartigen Weine des Kaiserstühler Winzervereins Oberrotweil werden weder Trauben, Most oder Wein hinzugekauft, alles liegt in einer Hand, von der Traubenlese bis hin zur Flaschenabfüllung.
Mit 25000 Liter Fassungsvermögen besitzt der Winzerverein Oberrotweil das größte Holzfass in ganz Baden. Wenn man sich die nicht enden wollende Liste von Auszeichnungen ansieht, die die Weine der Genossenschaft Oberrotweil allein in 2016 erhalten hat, wird klar, warum das Renommee des Winzervereins so außerordentlich ist.
Ob bei der Mundus Vini 2016 und 2017 Sommerverkostung, der Berliner Wein Trophy 2016 und 2017, bei Mondial des Pinots 2016 und 2017, beim Int. Müller-Thurgau Preis 2016, beim Int. Grauburgunder Preis 2016 und 2017, Meininger Sektpreis 2017 oder bei der Bundes- und Landesweinprämierung 2015 und 2016 immer hat es Gold und erste Preise geregnet. Seit Jahren ist der Kaiserstühler Winzerverein Oberrotweil in den Top 100 der besten Betriebe der DLG-Bundesweinprämierung vertreten.
Und dies wird auch zukünftig so sein, denn dieser große Erfolg ist das Ergebnis von allen, die in der Genossenschaft mit nimmermüden Engagement und großem Herzblut dazu beitragen, von Jahrgang zu Jahrgang das absolute Niveau und die einzigartige Qualität der Weine zu wiederholen und möglichst noch zu toppen. Ob Winzer, Kellermeister und die gesamte Crew, sie alle geben ihr Bestes damit die Weine des Winzervereins Oberrotweil national wie international weiterhin höchste Anerkennung finden. Den Beweis dazu liefern die Weine im Glas und diese gilt es jetzt mit viel Freude und Neugierde zu testen. Da wir bereits 2016 verschiedene Weine von Oberrotweil verkostet haben, möchten wir jetzt die 3 Burgunder aus der neuen Edition „Junge Winzer“ vorzustellen und probieren.
Hier haben sich 14 Jungwinzer von Oberrotweil zusammengetan, um mit ihren Trauben aus den klassischen Burgundersorten jeweils 3 Weine zu kreieren, die sie in enger Abstimmung mit Kellermeister Leopold Laible sowie jungen Küfern und Önologen zu Weinen mit ganz eigener Stilistik ausgebaut haben und die komplett durchgegoren sind. Die rote Schärpe stilisiert das Badische Wappen, das zweiteilige Etikett die Silhouette des Kaiserstuhls. 557 Meter über Normal Null ist die gemessene Höhe des Totenkopfs, der höchsten Erhebung des Kaiserstuhls insgesamt und da sie in der Gemarkung Oberrotweil liegt, haben die "Jungen Winzer" ihre Weine-Edition „557 m ü. NN.“ benannt.
2016 Junge Winzer Oberrotweil Weißer Burgunder QbA trocken Edition 557m ü. NN
Der hier verkostete 2016er Junge Winzer Oberrotweil Weißer Burgunder trocken stammt aus den besten Lagen der 14 jungen Winzer, die sich zusammengetan haben, um eine ganz eigene Wein-Linie hervorzubringen, die ganz den Charakter der Lagen hier in Oberrotweil widerspiegeln. Weißer Burgunder ist eine überaus edle Weißwein-Sorte, die als frischer, fruchtiger Wein mit feinem Burgunderaroma und anregender Säure punktet. Er gedeiht besonders auf den warmen Lößböden, so wie sie in den Spitzenlagen der Oberrotweiler Winzer zu finden sind. Der 2016er Junge Winzer Oberrotweil Weißburgunder QbA ist komplett durchgegoren.
Im Glas zeigt sich der Wein in einer hellgelben Farbe mit brillanten Reflexen. Bevor der 2016er Weißburgunder sein ganzes Potential offeriert, sollte er zunächst mit genügend Sauerstoff vermählt werden. So kann er sowohl seine Duftfülle als auch seine gesamten Geschmacks-Nuancen zeigen. Die Nase wird mit sehr feinfruchtigen Anklängen beglückt, die an reife Birne und Mirabelle erinnern. Im Mund und am Gaumen werden diese Noten geschmacklich bestätigt. Es ist die elegante, fruchtige Säure, die die Fruchtaromen optimal trägt und zusätzlich für eine besondere Frische sorgt, die auch noch im langen Abgang bestätigt wird.
Dieser 2016er Weißburgunder ist den jungen Winzern der Oberrotweiler Genossenschaft ganz exzellent gelungen, hat er doch alle Eigenschaften, die einen prachtvollen Weißen Burgunder ausmachen. Er ist von feiner, intensiver Frucht, mit einer bestens ausbalancierten Säure und einem schönen, frischen Nachhall, der lange anhält. Zudem ist er vegan, eine Tatsache die besonders junge Weintrinker immer mehr anspricht. Hier bleibt es nicht allein bei einem Glas, dafür schmeckt der 2016er Junge Winzer Oberrotweil Weißer Burgunder einfach zu gut.
Der Wein hat 13,5% vol/alc und sollte bei 8 bis 10 Grad Celsius getrunken werden.
2016 Junge Winzer Oberrotweil Grauburgunder QbA trocken Edition 557m ü. NN.
Als weiterer Wein aus der Burgunder-Familie kommt nun dieser 2016er Grauburgunder trocken zur Verkostung. Wie bei dem Weißburgunder zuvor wurden die Trauben auch hier von den 14 jungen Winzern in ihren besten Lagen geerntet, um dann nach ihren Vorstellungen eines optimalen Grauburgunders und unter der engen Abstimmung mit dem Kellermeister des Kaiserstühler Winzervereins Oberrotweil E.G. Leopold Laible einen Wein zu vinifizieren, der nicht nur vegan ist, sondern komplett durchgegoren wurde. Der Grauburgunder wurde trocken ausgebaut. Die Trauben zu diesem Wein gedeihen besonders gut in den warmen Lagen mit Lößboden, etwa im Oberrotweiler Käsleberg.
Die Farbe des 2016er Grauburgunders trocken ist ein helles Gelb mit brillanten Reflexen. Auch hier wieder der Hinweis auf die nötige Belüftung des noch recht jungen Weins, möchte man doch die gesamte Fülle, sowohl olfaktorisch als auch geschmacklich genießen. Jetzt zeigen sich kräftige Anklänge in der Nase nach Pfirsich und Aprikose, die begleitet werden von leichten Röstaromen. Mund und Gaumen bestätigen die registrierten Duftnoten geschmacklich. Die ideale Säure bildet mit den markanten Fruchtaromen ein brillantes Frucht-Säure-Spiel, wobei alles bestens in einer ausgewogenen Balance zueinander passt. Im langen Abgang gesellt sich noch eine angenehme Frische hinzu, die den 2016er Grauburgunder so gelungen macht.
Der Wein verfügt über viel Charakter, einen besonders intensiven Geschmack und beweist einmal wieder, dass mit die besten Burgunder aus den Lagen der Oberrotweiler Genossenschaft kommen. Dies bestätigen die vielen Auszeichnungen, so auch der Internationale Grauburgunder-Preis 2017, wo der Winzerverein Oberrotweil als „Bester Betrieb“ des Wettbewerbs ausgezeichnet wurde. Hier stehen die Jungen Winzer in nichts nach, der 2016er Grauburgunder trocken von ihnen ist geradezu eine Wucht. Chapeau!
Der Wein 13,5% vol/alc und sollte bei 8 bis 10 Grad Celsius verkostet werden.
Der Wein 13,5% vol/alc und sollte bei 8 bis 10 Grad Celsius verkostet werden.
2016 Junge Winzer Oberrotweil Spätburgunder QbA trocken Edition 557m ü. NN.
Als dritter Burgunder folgt dieser 2016er Spätburgunder QbA trocken, ebenfalls eine Kreation der 14 jungen Winzer gemeinsam mit Leopold Laible. Spätburgunder ist die mit Abstand meist angebaute Rebsorte der Oberrotweiler Genossenschafts-Winzer und zwar mit 45%. Es ist der Spätburgunder, der als der König der Rotweine gilt und gerade am Kaiserstuhl, hier aus den Oberrotweiler Lagen kommen zweifellos mit die besten Weine dieser Rebsorte hierzulande. Dazu trägt auch die Bodenbeschaffenheit der hiesigen Weinberge bei, die über Vulkanverwitterungsgestein verfügen, wo sich die Spätburgundertraube besonders wohl fühlt. Die Sonne im Kaiserstuhl am Oberrhein tut ihr Übriges, sodass die Reben bestens ausreifen können. Die jungen Winzer haben für die naturnahe Pflege der Weinberge gesorgt, für den richtigen Rebschnitt und für die selektive Handlese, so dass nur hochreifes, gesundes Rebgut zur Vinifizierung dieses 2016er Spätburgunder QbA trocken genommen worden ist. Auch hier handelt es sich um einen veganen Wein.
Die Farbe im Glas ist ein dichtes, rubin- bis dunkelrot mit violetten Reflexen an der Oberfläche. Haben Weiß- und Grauburgunder schon genügend Sauerstoff benötigt, um sich in ihrer ganzen Fülle zu präsentieren, so gilt dies für diesen Spätburgunder erst recht. Die Nase wird danach belohnt mit feinwürzigen und kräutrigen Noten, wobei sein feiner Geruch besonders an Brombeeren erinnert und zudem von leichter Bittermandel begleitet wird. Im Mund und am Gaumen werden diese Aromen geschmacklich bestätigt und durch eine samtige und elegante Gerbstoffstruktur ergänzt. Zudem sind Anklänge an Schokolade und Tabak wahrzunehmen.
Der 2016er Spätburgunder trocken ist extraktreich, intensiv und mit einem kraftvollen Körper ausgestattet. Er ist komplex, ohne dabei zu kompliziert zu sein, eben rund und weich, mit der richtigen Säure, die dem Wein einen langen Nachhall gibt. Dieses sind die wunderbaren Spätburgunder, die wir vom Winzerverein Oberrotweil so kennen und lieben. Vollmundig erfreuen sie den Verkoster von Glas zu Glas. Absolut großartig!
Der 2016er Junge Winzer Oberrotweil Spätburgunder QbA trocken Edition 557m ü. NN. hat 13,5% vol/alc und sollte bei 16 bis 18 Grad Celsius genossen werden.
Nach der Verkostung der drei großartigen Burgunder bleibt ein überzeugtes Fazit zu ziehen:
Der 2016er Junge Winzer Oberrotweil Spätburgunder QbA trocken Edition 557m ü. NN. hat 13,5% vol/alc und sollte bei 16 bis 18 Grad Celsius genossen werden.
Nach der Verkostung der drei großartigen Burgunder bleibt ein überzeugtes Fazit zu ziehen:
Weiß-, Grau- und Spätburgunder aus der neuen Edition "557m ü. NN." der 14 jungen Winzer stehen ganz in der Tradition der exzellenten Weine, die generell im Kaiserstühler Winzerverein Oberrotweil erzeugt werden. Neben Kellermeister Leopold Laible ist zusätzlich das Wissen dieser gut ausgebildeten Winzer mit eingeflossen, so dass vegane Spitzen-Weine der Rebsorten Burgunder entstanden sind. Sie sind rundum gelungen, besitzen sie doch alle ihren eigenen Charakter, sind sortentypisch auf höchstem Niveau, individuell und Terroir-betont. Und da sie komplett durchgegoren sind, weisen sie einen intensiven Geschmack auf. Uns haben die drei Burgunder absolut überzeugt, weil sie einfach nur sehr gut schmecken und Lust auf mehr machen. Und darauf kommt es schließlich an, denn Wein ist immer dann gut, wenn er dem Verkoster wirklich schmeckt. Abschließend möchten wir noch auf das bemerkenswerte Preis-Leistungs-Verhältnis hinweisen, großartiger Wein zu einem wirklich akzeptablen Preis.
Maximal empfehlenswert
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen