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Winzerkeller Neckenmarkt reg. Gen. m.b.H. Neckenmarkt/Austria 6 Rotweine- https://neckenmarkt.at/weinshop/

 Foto: Helga König
Der #Winzerkeller_Neckenmarkt gehört zu den bedeutendsten Weinbau-Betrieben in Österreich. Gegründet im Jahr 1968 verfügt das genossenschaftlich geführte Unternehmen heute über etwa 120 Mitglieder, die zusammen ca. 280 Hektar Rebfläche bewirtschaften. Die Winzer-Gemeinde Neckenmarkt ist im Mittelburgenland zuhause, auf halber Wegstrecke zwischen Wien und Graz in der Nachbarschaft des Neusiedler Sees. 

Die Region um Neckenmarkt besitzt ganz besonders für die Rebsorte Blaufränkisch, auch unter den Bezeichnungen Lemberger oder Blauer Limberger bekannt, geradezu das ideale Terroir. Entsprechend dieser optimalen Bedingungen, 60% der Weinerzeugung ist Blaufränkisch, hat sich der Winzerkeller Neckenmarkt international einen sehr renommierten Namen gemacht, handelt es sich doch bei den Weinen um einen gebietstypischen Rotwein von allerhöchstem Niveau. Dabei war der Beginn der Genossenschaft alles andere als rosig. Die wirtschaftlichen Bedingungen für die Weinbauern in Neckenmarkt waren äußerst schwierig, sodass einige zielstrebige Winzer die Initiative ergriffen und die Genossenschaft Winzerkeller Neckenmarkt gründeten. 

Nachdem anfängliche Schwierigkeiten überwunden waren, wurde zielstrebig auf eine kontinuierliche Weiterentwicklung gesetzt, sowohl was den Ausbau des baulichen Winzerkellers anbetraf, als auch die Entscheidung zum uneingeschränkten Bekenntnis zur höchsten Qualität der Weine. Damit begann der Aufstieg zu einem eigenständigen und zuverlässigen Produzent bester burgenländischer Weine, wobei die Rebsorte Blaufränkisch absolut im Mittelpunkt steht und die Region mittlerweile als Blaufränkischland das höchste Ansehen genießt. 

Natürlich geht dies nicht, ohne ein ganz besonderes Augenmerk auf die Natur zu richten, schließlich lassen sich solche Weine wie sie vom Winzerkeller Neckenmarkt erzeugt werden nur im Einklang mit der Natur realisieren. Und genau dieses zeichnet die Philosophie der Genossenschaft aus, von der Geschäftsführung um Obmann Franz Heincz, Betriebsleiter und Kellermeister Gerald Wieder, Verkaufsleiter Dietmar Hasler und Geschäftsführerin Margit Wieder, ebenso wie alle Mitglieder und Weinbauern und selbstverständlich auch die gesamte Crew des Winzerkellers Neckenmarkt, die alle gemeinsam an einem Strang ziehen. Sie alle haben sich der höchsten Qualität verschrieben und geben dafür ihr ganzes Engagement und ihr gesamtes Herzblut mit großer Kompetenz. 

Da ist es auch nur natürlich, dass Tradition und Moderne bei der Weinerzeugung ganz im Einklang stehen, dass naturnahe Traubenerzeugung einhergeht mit einer individuellen, selektiven Handlese, einer zeitnahen Verarbeitung im Keller, wo modernstes Gerät zum Einsatz kommt, damit die Weine danach in aller Ruhe heranreifen können, sei es in Edelstahltanks oder in Eichenholzfässern, je nach Typ des Weins. Die Qualitätstrauben aller Rotweinsorten, die im Winzerkeller Neckenmarkt kreiert werden, es sind die Sorten Blaufränkisch, Zweigelt, Cabernet Sauvignon, Merlot und Syrah, stammen aus den exzellenten Lagen rund um Neckenmarkt. Hier im Blaufränkischland mit seinen mineralstoffreichen und lehmigen Böden und dem besonderen Klima, das geschützt ist von drei Hügelketten und geprägt wird von der Ausrichtung hin zur pannonischen Tiefebene, sind es 300 Sonnentage, die die Trauben gesund und absolut reif heranwachsen lassen und eine einzigartige Qualität garantieren. 

Neben den Großlagen Hussy, Kronberg und Hochberg sind es die einzelnen Rieden, die besonders bemerkenswert sind, etwa Neuberg-Hussy, eine Südlage mit sandigem Lehm und Muschelkalk, Riede Kronberg als Südlage mit lehmigem Löss, Riede Hochberg ebenfalls Südlage mit Glimmerschiefer und kristallinem Verwitterungsschiefer, Riede Himmelsthron als Südlage mit Schiefer und Löss und Riede Sonnensteig als südliche Hanglage mit sandigem Lehm. Dass eine solche Vielfalt von herausragenden Qualitäts-Kriterien sich schließlich bei den Weinen auszahlt, dies zeigt die Fülle von Auszeichnungen die der Winzerkeller Neckenmarkt vorweisen kann. 

Ob bei der Prämierung "Salon Österreichischer Wein 2018", "Best of Burgenland 2018", "Falstaff Rotwein Guide 2018" oder auch "AWC Vienna", der weltweit größten professionellen Verkostung, überall haben die Rotweine des Winzerkellers Neckenmarkt Spitzen-Punktzahlen erreicht oder wurden wie bei der Austrian Wine Challenge mit vielfachem Gold bedacht. Äußerst bemerkenswert ist ebenfalls die Kooperation des Winzerkellers mit Familie Kracher, die mit dem Ausnahme- Winzer Alois Kracher im Dezember 2001 begonnen wurde und die durch seinen Sohn Gerhard Kracher sehr erfolgreich fortgeführt wird. Dabei haben die Spitzen-Weine, hauptsächlich Blaufränkisch und Zweigelt, dank ihrer einzigartigen Qualität große Anerkennung weit über die Grenzen Österreichs hinaus gefunden, ja sie stehen exemplarisch für große österreichische Rotweine. 

Dies gilt es jetzt nachzuvollziehen, denn es erwartet uns die Verkostung von 6 Ausnahme-Rotweinen, die wir mit großer Spannung und dem gehörigen Respekt nun starten wollen: 

 Foto: Helga König
2015 Blaufränkisch Classic trocken 

Unsere interessante Verkostung der Rotweine vom Winzerkeller Neckenmarkt beginnt mit einem geradezu klassischen Wein der Genossenschaft, dem 2015er Blaufränkisch Classic, der trocken ausgebaut wurde. Er verkörpert aufs Allerbeste die Rebsorte und den Stil, nachdem die Weine charakterisiert sind. Blaufränkisch ist mit Abstand die wichtigste Rebsorte, die vom Winzerkeller vinifiziert wird, ist doch etwa 60% der Rebfläche mit dieser Traube bestockt. Wie alles vinifizierte Rebgut wurden auch hier durch Handlese die Trauben geerntet, um sie dann sehr zeitnah im Keller äußerst schonend zu verarbeiten. 

Die Vergärung hat dann im temperaturgesteuerten Edelstahltank bei ungefähr 27 Grad stattgefunden mit einer Maischestandzeit von ca. 7 Tagen. Danach wurde der 2015er Blaufränkisch abgepresst und im Stahltank gelagert. Im Anschluss nach einer längeren Reifezeit ist der Rotwein dann auf die Flasche gefüllt worden, mit der Maßgabe noch einige Monate unter temperaturmäßiger Kontrolle weiterhin auf der Flasche zu reifen. Erst nach dieser Fülle von höchstqualitativen Kriterien hat der Blaufränkisch Classic sein Ziel erreicht, als edler Rotwein vom Winzerkeller Nackenmarkt die Wein- Liebhaber zu begeistern. Und dass dies ihm ganz besonders gelungen ist, zeigen die Prämierungen, wurde dieser 2015er Blaufränkisch Classic trocken doch als Landessieger 2018 gekürt und vom renommierten Weinführer Falstaff mit 90 von 100 Punkten ausgezeichnet. 

Im Glas präsentiert sich der Wein in einem dunklen Rubingranat mit violetten Reflexen. Bevor die olfaktorische Prüfung beginnt, ohne die niemals ein Wein verkostet werden sollte, ist es angesagt, ihn zunächst mit genügend Sauerstoff zu vermählen, damit er sein wunderbares Potential komplett anbieten kann. Die Nase nimmt jetzt einen verführerischen Duft wahr nach Kräutern und trockenen Gewürzen, ebenso nach reifen Kirschen und etwas Nougat. Im Mund und am Gaumen werden die Frucht-Anklänge geschmacklich bestens bestätigt. Der 2015er Blaufränkisch ist dicht, extraktreich und mit einem vollen Volumen versehen, wozu auch die feinen Tannine ihren besonderen Beitrag leisten, geben sie doch dem Wein einen ausgeprägten Charakter und viel Substanz. Bei einem langen Abgang zeigt sich erneut, wie saftig, elegant und animierend dieser 2015er Blaufränkisch überzeugt. Prächtig! 

Der Wein hat 13% vol/alc und sollte bei 16 bis 18 Grad Celsius getrunken werden. 

2016 Hochberg Blaufränkisch Mittelburgenland DAC trocken

Es folgt nun ein weiterer Wein der Rebsorte Blaufränkisch mit diesem 2016er Hochberg Blaufränkisch trocken. Der Hochberg ist eine der besten Lagen in Neckenmarkt und eignet sich mit seinem Terroir ganz vorzüglich für diese Rebe, die die Region mit dem Namen Blaufränkischland geadelt hat. Die Bodenbeschaffenheit hier ist eine besondere, ist sie doch durch kristallinen Verwitterungsschiefer oder auch Glimmerschiefer geprägt. So speichert die Gesteinsoberfläche tagsüber die Wärme, um sie dann des Nachts an die Rebstöcke wieder abzugeben. So entstehen hier besonders würzige und mineralische Rotweine mit einem durchaus filigranen Körper. Die Trauben wurden wie bei allem beim Winzerkeller Neckenmarkt gelesenen Rebgut händisch geerntet und zeitnah selektiv verarbeitet. Die Maischegärung hat durch natürliche Hefe stattgefunden, die Maischestandzeit hat etwa 2 Wochen betragen, um danach den 2016er Hochberg Blaufränkisch weiter in kleinen gebrauchten Barrique-Fässern auszubauen. Nach ca. 12 Monaten ist der Rotwein auf die Flasche gefüllt worden, wo er noch einmal für einige Monate im gekühlten Flaschenlager nachreifen konnte. 

Farblich zeigt sich dieser Klasse-Blaufränkisch im Glas in einer dunklen granatroten Farbe, ergänzt durch violette Reflexe. Auch jetzt sollte der Rotwein richtig belüftet werden, zumal er sich dann komplett öffnet, aber auch um damit dem Wein und seinen Machern den entsprechenden Respekt gegenüber zu zollen. Danach lassen sich Duftanklänge registrieren, die an saftige, reife Brombeeren, leichte Tabak-Nuancen aber auch feine Tannine erinnern. Geschmacklich werden die Duftaromen in Mund und Gaumen eindeutig bestätigt. Der 2016er Hochberg Blaufränkisch ist kraftvoll, dicht und überzeugt mit seiner knackigen Frucht. Durchaus komplex, besitzt der Wein einen langanhaltenden Nachhall, der noch einmal Revue passieren lässt, wie saftig und elegant der Rotwein ist, verkörpert er doch so den typischen, klassischen Blaufränkisch wie er im Mittelburgenland idealerweise im Winzerkeller Neckenmarkt vinifiziert wird. Großartig! 

Der 2016 Hochberg Blaufränkisch Mittelburgenland DAC hat 13,5% vol/alc und sollte bei 16 bis 18 Grad Celsius verkostet werden. 

2013 Zweigelt Reserve trocken 

 Foto: Helga König
Weiter geht es mit diesem 2013er Zweigelt Reserve, einer Rebsorte, die in den Lagen des Winzerkellers ebenfalls beste Wachstumschancen hat. Dies hat mit der Tatsache zu tun, dass um Neckenmarkt sowohl das pannonische Klima sich auswirkt, stark kontinental und sehr trocken, als auch das illyrische Klima, das beeinflusst ist von adriatischen Tief-Ausläufern mit größeren Niederschlägen. So kommt es zu langen warmen Sommern, sodass die Trauben bis spät in den Herbst hinein perfekt ausreifen können. Der Winter bringt dann kontinentale Kaltluft mit relativ niedrigen Temperaturen. Die Monate November bis Januar sind dann sehr niederschlagsreich, dass die Böden gut versorgt sind und die Rebstöcke auch im Sommer Trockenperioden gut überstehen können. Nach der obligatorischen Handlese wurde der 2013er Zweigelt Reserve klassisch maischevergoren mit einer 15 tägigen Maischestandzeit. Anschließend hat der Rotwein noch eine 24monatige Reifezeit in 70% neuen und 30% zweit befüllten Barriques verbracht, um dann auf die Flasche gefüllt zu werden. Und wie gelungen dieser 2013er Zweigelt Reserve wirklich ist, dies zeigen auch die Spitzenbewertungen. Bei der AWC Vienna wurde er mit einem 3. Platz ausgezeichnet, Falstaff hat ihm 91 von 100 Punkten zugedacht und A la Carte gab ihm sogar 92 von 100 Punkten. Und ein geeignetes Potenzial zur Lagerfähigkeit bringt er auch noch mit. 

Im Glas zeigt der Rotwein sich in einem dunklen Granatrot mit violetten Reflexen. Ohne langweilen zu wollen, auch hier wieder der Hinweis auf die nötige Beatmung, bevor er olfaktorisch begutachtet wird. Alsdann freut sich die Nase über eine feine Kräuterwürze, aber auch eindeutige Brombeer-Aromen und einen Hauch Nougat. Im Mund und am Gaumen werden diese Nuancen geschmacklich bestätigt und durch gut integrierte Tannine ergänzt. Der 2013er Zweigelt Reserve trocken ist kraftvoll, besitzt einen dezenter Schokoladen-Touch, eine mittlere Komplexität und ist dabei saftig und samtig zugleich, ebenso eine Spur mineralisch. Zudem besitzt der Rotwein einen langen, erfreulichen Nachhall, der zeigt wie überzeugend und animierend dieser Top-Zweigelt ist. Exzellent!

Der 2013er Zweigelt Reserve hat kraftvolle 14% vol/alc und sollte bei 15 bis 18 Grad Celsius getrunken werden. 

2015 Himmelsthron Blaufränkisch Reserve Mittelburgenland DAC 

Die wunderbare Verkostung geht weiter mit diesem 2015er Himmelsthron Blaufränkisch Reserve, einer der Rebsorten, für die der Winzerkeller wie kaum ein anderer Rotwein-Erzeuger überaus geschätzt wird. Die Lage #Himmelsthron ist eine kleine Einzellage von etwa 6 Hektar. Dabei handelt es sich um eine Senke, direkt neben dem Hochberg. Obwohl nur 50 Meter entfernt, entstehen am Himmelsthron im Gegensatz zum Hochberg aufgrund des höheren Lössbodenanteils und der Senklage, die die Wärme in der Nacht länger erhalten kann, komplett andere Weine, eher weicher und runder mit kräftigen Tanninen. Die Trauben zu diesem Blaufränkisch wurden Ende Oktober mit der Hand gelesen und selektiv und schonend danach verarbeitet. Auf die Vergärung und einer Maischestandzeit von 3 Wochen mit anschließender Feinhefe-Lagerung ist der Rotwein in französische Barriques gefüllt worden, wo er etwa 14 Monate herangereift ist. So ist ein gehaltvoller Blaufränkisch Reserve entstanden, der ein Holztannin aufweist, das sehr im Hintergrund den Wein abrundet. Über zu wenige Prämierungen kann sich dieser Blaufränkisch wirklich nicht beklagen, wurde er doch ausgezeichnet bei der DAC Trophy 2017/2018 Burgenland, mit dem 2. Platz bei Salon 2017, von A la Carte mit 92 von 100 Punkten, von Falstaff mit 92 von 100 Punkten von Salon 2018 und bei der AWC Vienna mit Gold, wahrlich beeindruckend. 

Farblich überzeugt auch hier ein dunkles Rubinrot im Glas mit violetten Reflexen. Die Tatsache, dass der 2015er Himmelsthron im Barrique gereift ist, macht es per se erforderlich, dass er vor der Verkostung gut belüftet wird, damit die Aromen, die von der Gerbsäure eingeschlossen sind, sich maximal entfalten können. Das überaus erfreuliche Ergebnis in der Nase sind feine Anklänge von Brombeeren mit Kräuterwürze unterlegt. Geschmacklich werden die Aromen in Mund und Gaumen bestätigt und dabei von dezenter Schokolade, feinen Tanninen und Nougat-Nuancen begleitet. Der 2015er Himmelsthron Reserve ist komplex, kraftvoll, saftig und elegant und zeigt im langen Finish zudem Tabak-Nuancen und kandierte Orangenzesten. Alles zusammen bildet eine wirklich gelungene geschmackliche Einheit, die nicht nur komplett überzeugt, die Tatsache, dass der Rotwein auch noch eine lange Lagerfähigkeit besitzt, steht dafür, dass er sich noch weiterhin auf der Flasche bis zum Zenit entwickeln wird, um dann viele Jahre grandios zu schmecken. Chapeau! 

Der 2015er Himmelsthron Blaufränkisch Reserve Mittelburgenland DAC hat beachtliche 14% vol/alc und sollte bei 16 bis 18 Grad Celsius genossen werden. 

 Foto: Helga König
2015 Via Romana trocken 

Verkostet wird als weiteres Highlight der Spitzen-Rotweine des Winzerkellers Neckenmarkt diese Cuvée aus den Rebsorten Blaufränkisch, Cabernet Sauvignon und Zweigelt, als 2015er Via Romana. Dabei hat Kellermeister Gerald Wieder 60% Blaufränkisch mit jeweils 20% Cabernet Sauvignon und Zweigelt assembliert, um so einen großen Rotwein zu schaffen. Vollreife und gesunde Trauben der speziellen Rebsorten wurden dazu selektiv Mitte Oktober natürlich mit der Hand gelesen und nach einer Maischestandzeit von etwa 15 Tagen erfolgte die Vergärung in speziellen Temperatur- kotrollierten Edelstahltanks bei etwa 30 Grad Celsius. Die richtige Reife hat die Cuvée anschließend 16 Monate lang in neuen und gebrauchten Barriques erhalten. Und schließlich wurde dem Rotwein noch eine einjährige Flaschenreife zuteil, um sein großartiges Potential zu entwickeln. Bei der Bewertung durch das Weinmagazin Falstaff steht der 2015er Via Romana seinen Vorgängern in nichts nach, wurde er doch ebenso mit 92 von 100 Punkten bewertet.

Im Glas präsentiert sich die Cuvée in einem dichten, dunklen, farbintensiven Rubingranat mit violetten Reflexen. Bitte auch jetzt nicht zunächst den wichtigen Sauerstoff vergessen, bevor die Nase die gesamte Duftfülle wahrnehmen kann. Feine Edelholznuancen, ein Hauch von schwarzen Beeren, reife Zwetschgen und Orangenzesten, neben rauchigen Noten sind das olfaktorische Ergebnis. Mund und Gaumen bestätigen geschmacklich die mit der Nase registrierte Aromenfülle, die ergänzt wird durch bestens integrierte, gute, reife Tannine und einer leichten Tabaknote. Der 2015er Via Romana glänzt mit angenehmer Fruchtsüße und einer besonderen Eleganz. Zudem besitzt er eine schöne Länge und ein sehr gutes Reifepotential. Bei all seiner Kraft ist die Cuvée doch bestens ausbalanciert, weich und rund und überaus animierend. Liebhaber eines charaktervollen Rotweins werden begeistert sein. Top! 

Der 2015er Via Romana trocken hat beeindruckende 14,8% vol/alc und sollte bei 16 bis 18 Grad Celsius verkostet werden. 

2012 Blaufränkisch Potio Magica trocken 

Kommen wir nun auf unserer kleinen Verkostungs-Reise durch die wunderbaren Rotweine des Winzerkellers Neckenmarkt abschließend erneut zu einem ganz besonderen Blaufränkisch mit diesem 2012er Potio Magica. Dass im Mittelburgenland rund um Neckenmarkt die Rebsorte einen ganz besonderen Stellenwert besitzt, sie gedeiht hier einfach optimal, das zeigt auch die Tatsache, dass 60% aller angebauten Weine der Genossenschaft Blaufränkisch sind. Terroir und Rebsorte bilden hier geradezu ein Ideal, was sich an allen hier kreierten Weinen dieser Rebe ganz deutlich zeigt. Und ganz besonders bei dem hier verkosteten 2012er Potio Magica. Mitte Oktober wurden die vollreifen, gesunden Trauben selektiv geerntet. Sehr zeitnah wurde danach das Rebgut zur Verarbeitung in den Keller gebracht, was sich auch deutlich bei der Qualität der Vinifizierung bemerkbar macht. Nach einer Maischestandzeit von etwa 20 Tagen erfolgte die Vergärung bei ca. 30 Grad Celsius im Temperatur-kontrollierten Edelstahltank. Seine weitere Reife erhielt der Wein in neuen Barriques, bei einer Lagerung von 24 Monaten. Die ganze Klasse des Blaufränkisch spiegelt sich auch in den Prämierungen wider, kann er doch bei AWC Gold vorweisen, Falstaff hat ihm prächtige 92 von 100 Punkten verliehen und A la Carte sogar 93 von 100 Punkten, absolut beachtlich. 

Farblich glänzt der Wein im Glas mit einem dunklen Rubinrot mit violetten Reflexen. Der Barrique-Ausbau des Weins bedeutet unbedingt zunächst seine Beatmung mit Sauerstoff, so wie gehabt. Die olfaktorische Prüfung danach zeigt reife Herzkirschen, ein Hauch von Nougat, feine Kräuterwürze und Zwetschenfrucht-Anklänge, nebst Orangenzesten. Im Mund und am Gaumen werden die vielfachen Frucht-Aromen geschmacklich absolut bestätigt, wobei sich auch noch dunkle Schokolade, präsente Tannine und angenehme Gewürzanklänge und feine Röstaromen hinzu gesellen. Der 2012er Potio Magica ist kraftvoll, extraktreich, komplex und sehr facettenreich. Ein nicht enden wollender Nachhall zeigt noch einmal das gesamte, überaus stimmige Potential dieses herrlichen Blaufränkisch. Hier ist dem Winzerkeller Neckenmarkt wirklich ein großer, überzeugender Blaufränkisch gelungen, der zudem noch eine enorme Reifelänge besitzt. Im Laufe vieler Jahre wird der Wein nur noch besser. Wohl dem, der diese Pretiose im Keller hat. Á la bonne heure! 

Der 2012er Blaufränkisch Potio Magica besitzt voluminöse 14,5% vol/alc und sollte bei 16 bis 18 Grad Celsius absolut genossen werden. 

Nachdem wir jetzt mit großer Neugierde und mit sich immer weiter steigender Begeisterung die 6 Rotweine vom Winzerkeller Neckenmarkt verkostet haben, hier unser Fazit: 

Dass im Burgenland großartige Weine entstehen, dieses war uns ja schon vorher bewusst, haben wir doch sowohl Weine von Spitzenwinzern als auch von ganz hervorragenden Genossenschaften getestet. Und doch hat uns der Winzerkeller Neckenmarkt mit den hier verkosteten Weinen nochmals positiv überrascht. Ohne Umschweife darf hier von allerhöchstem Niveau und kaum zu übertreffender Qualität gesprochen werden. Der Ausbau des Blaufränkisch, ob als Classic im Stahltank oder im gebrauchten oder neuen Barrique, immer zeigen die Rotweine ihr allerbestes Potential. Hier passt einfach alles zusammen, die grandiosen Lagen mit dem optimalen Terroir gerade für Blaufränkisch, die akribische, naturnahe Pflege von den Weinbergen und den Rebstöcken und die händische, selektive Lese mit stark reduziertem Ertrag. Der Ausbau im Keller mit modernstem, schonenden Gerät ist ebenso ein wichtiges Qualitätsmerkmal, wie das Wissen und die Erfahrung von Kellermeister Gerald Wieder und seiner gesamten Crew. Nur wenn alle ihr Bestes geben und alle an einem Strang ziehen, dann ist es möglich solche absoluten Spitzenweine zu erzeugen. Dies gilt ebenso für den hier verkosteten Zweigelt und die grandiose Cuvée aus Blaufränkisch, Cabernet Sauvignon und Zweigelt. Die zahlreichen, erstklassigen Prämierungen sprechen hier auch eine ganz deutliche Sprache. Für uns zählt der Winzerkeller Neckenmarkt zu den absolut führenden Weinerzeugern von ganz Österreich. Die Rotweine sind extraordinäre und gerade der Blaufränkisch ist ein Aushängeschild für Allerbestes aus dem Mittelburgenland. Er schmeckt halt einfach zu gut. 

 Deshalb: Maximal empfehlenswert,

 Peter J. und Helga König

Onlinebestellung:https://neckenmarkt.at/weinshop/

Erzherzog Johann Weine Winzervereinigung Ehrenhausen/ Steiermark Österreich 4 Weißweine, 1 Rotwein und 1 Secco/Schaumwein https://erzherzog.com/

 Foto: Helga König
Erzherzog Johann Weine ist eine Winzervereinigung mit einem historisch wertvollen Namen und die einzige Winzervereinigung der Steiermark/Österreich, die aus etwa 250 Traubenproduzenten aus allen steirischen Weinanbaugebieten sich zusammensetzt. Es werden dabei rund 180 ha Weingärten bewirtschaftet. Und somit stellt Erzherzog Johann Weine eine der bedeutendsten Winzer-Betriebe da, was die Weinerzeugung in der Steiermark anbetrifft. Die Winzervereinigung in Ehrenhausen an der österreichisch-slowenischen Grenze in der Südsteiermark besteht seit 1916 und besitzt gemäß des Anspruchs von Erzherzog Johann die gleiche Devise: "Treu dem guten Alten, aber darum nicht minder empfänglich für das gute Neue", was bedeutet, dass Tradition und Moderne miteinander im Einklang stehen. Traditionelles Wissen beim Kreieren von erstklassigen Weinen ist gepaart mit neuesten Erkenntnissen des Weinmachens beim Einsatz modernster Kellertechnik. 

"Der Wein entsteht primär im Weinberg", diese Philosophie bedeutet für alle Weinproduzenten von Erzherzog Johann Weine, dass die Bewirtschaftung der Weingärten möglichst naturschonend durchgeführt wird und die Rebstöcke mit äußerster Sorgfalt und Sachkenntnis bearbeitet werden. Ein weiteres besonderes Augenmerk gilt der Vinifizierung im Keller, wo mit großer Genauigkeit, Sorgfalt und Umweltbewusstsein die besonderen Weine der Winzervereinigung entstehen. Dabei ist das oberste Ziel immer die Qualität der Weine, denn diese ist der Maßstab alles Tuns. Dafür wird alles unternommen, denn es gilt sich von Jahrgang zu Jahrgang zu steigern, wenn es denn die Natur zulässt. So entstehen Weine mit individuellem Charakter, prägnant und unverwechselbar, die nicht nur zeigen welch großartiges Terroir hier in der Steiermark sie geprägt hat sondern auch verdeutlichen, welche exzellenten Fähigkeiten Geschäftsführer Ing. Peter Stelzl und 1. Winzermeister Ing. Sieghard Kugel, ja die ganze Crew von Erzherzog Johann Weine besitzen, damit solche Spitzen-Weine entstehen. 

Bei dem unterschiedlichen Terroir in den verschiedenen steirischen Weinbau-Gebieten ist es nachvollziehbar, dass die Winzervereinigung mit einer entsprechenden Reihe von Rebsorten aufwarten kann. Diese sind im Weißwein-Bereich: Chardonnay, Gelber Muskateller, Grauburgunder, Klöcher Traminer, Sauvignon Blanc, Weissburgunder und Welschriesling. Als Rosé wird Schilcher angeboten, ein spezieller Rosé-Wein aus der Steiermark von der Rebsorte Blauer Wildbacher. Bei den Roten sind es die Rebsorten: Blauer Zweigelt und Pinot Noir. Ergänzt wird das feine Sortiment mit Weissburgunder- und Chardonnay-Sekt und zusätzlich einem Secco Muskateller und einem Secco Rosé. Die Weine selbst sind eingeteilt in die Rubriken: Klassik/Gebietswein, Selektion/Ortswein und Premium/Riedenwein.

Seit 2014 existiert mitten in der Gemeinde Ehrenhausen ein modernes Winzer-Gebäude, das sich nicht nur vorzüglich zur Repräsentation der Winzervereinigung Erzherzog Johann Weine eignet, sondern wo  in sehr angenehmer Weise die Weine bei einer Weinprobe sich verkosten lassen, um sie danach im neuen Shop sofort zu erwerben. Ein weiteres Highlight sind hier die großzügigen Räumlichkeiten, die sich für alle Arten von Events bestens nutzen lassen, ob für Familienfeiern, mit der Firma oder bei einem außergewöhnlichen Weihnachtsfest. 

Und immer wird die Erinnerung an Erzherzog Johann wach, dem Bruder von Kaiser Franz I. und Förderer und Modernisierer der Steiermark, dessen Namen die Winzervereinigung in allen Ehren hält, auch mit den ganz hervorragenden Weinen die hier in der Genossenschaft kreiert werden. Und diese gilt es jetzt mit viel Respekt und Neugierde zu verkosten: 

  Foto: Helga König
2018 Sauvignon Blanc trocken Klassik 

Beginnen wollen wir unsere kleine aber feine Verkostung der Erzherzog Johann Weine mit diesem 2018er Sauvignon blanc, der trocken ausgebaut wurde. Als Klassik-Wein gehört er zu der Gruppe der Gebietsweine in der Winzervereinigung. Erfahrungsgemäß sind es diese Gebietsweine, die als Basis der Weine in der Winzervereinigung deutlich zeigen, auf welchem Niveau und bei welcher Qualität die Weine sich insgesamt qualifizieren. Und so viel darf bereits jetzt vorweg gesagt werden, dieser 2018er Sauvignon blanc trocken hat einfach Klasse. Die Rebsorte Sauvignon blanc ist eine Weißweinsorte mit weltweiter Verbreitung, die auch in der Steiermark beste Wachstumsbedingungen vorfindet. Dies hat mit dem Klima und auch mit der Bodenbeschaffenheit zu tun, denn in den Weingärten dort mit Lehm und Opok, einer speziellen Bezeichnung für bestimmte Böden in der Steiermark aus nicht sehr grobkörnigem Sedimentgestein, gedeihen Sauvignon Blanc Weine prächtig, so wie der hier verkostete 2018er Sauvignon Blanc trocken. 

Im Glas zeigt sich der Wein in einer grünlichen Farbe, gelb schimmernd. Bevor die olfaktorische Prüfung beginnt, sollte der Sauvignon blanc zunächst mit genügend Sauerstoff vermählt werden, damit er sein ganzes Potential offerieren kann. Jetzt zeigen sich deutliche Anklänge in der Nase, die an Stachelbeeren und Zitrus erinnern. Im Mund und am Gaumen werden diese Aromen geschmacklich bestätigt. Getragen werden diese Frucht-Nuancen von einer bestens integrierten Säure, die so einen beachtlichen Frucht-Säure-Bogen entstehen lässt. Der 2018er Sauvignon blanc trocken besitzt eine straffe Struktur, ist individuell und kraftvoll und sehr animierend. Bei einem langen Abgang zeigt er neben der Frucht die richtige Frische, die einen solchen Klassik-Wein ganz besonders auszeichnet. 

Als Wein zur täglichen Erfrischung und Erbauung optimal, eignet er sich auch vorzüglich als Begleiter eines Wiener Schnitzels mit Kartoffelsalat oder ebenso zu Fisch. Wunderbar! 

Der 2018er Sauvignon blanc trocken hat 12% vol/alc und sollte bei 8 bis 10 Grad Celsius getrunken werden. 

2018 Gelber Muskateller trocken Klassik 

Weiter geht es mit diesem 2018er Gelber Muskateller trocken, der ebenfalls als Klassik-Wein qualifiziert ist. Gelber Muskateller ist eine alte sehr hochwertige weiße Rebsorte, die weltweit verbreitet mit einem intensiven Muskatbouquet versehen ist. Als eine der ältesten Rebsorten überhaupt, stammt sie ursprünglich aus Griechenland. Doch gerade in Österreich ist Gelber Muskateller seit der Jahrtausendwende vermehrt angebaut worden, mit einer Bestockung von etwa 143 ha im Jahre 1999 auf etwa 527 ha im darauffolgenden Jahrzehnt, Tendenz weiter steigend. Die Bodenbeschaffenheit der Weingärten, wo dieser 2018er Gelber Muskateller trocken gewachsen ist, besteht aus Lehm und Schotter. Nach der selektiven Lese wurde das Traubengut sehr zeitnah im Keller äußerst schonend verarbeitet, durch eine kurze Maischestandzeit, kontrollierte Vergärung und durch den Ausbau im gekühlten Edelstahltank, mit dem Ziel beste Qualität zu erreichen. 

Farblich überzeugt der Muskateller im Glas mit einem brillanten Hellgelb. Auch hier wieder der Hinweis auf eine Belüftung des Weins, bevor die olfaktorische Prüfung unternommen wird, ohne die niemals ein Wein verkostet werden sollte. Das Ergebnis sind jetzt herrliche Muskataromen in der Nase, die von einem Hauch Limette begleitet werden. Geschmacklich werden diese Anklänge eindeutig in Mund und Gaumen bestätigt und als besonders geschmackvoll wahrgenommen. Dies hat auch mit der bestens integrierten Säure zu tun, die dem 2018er Gelben Muskateller viel Substanz, Intensität und Balance verleiht. Der Wein besitzt ein ausgeprägtes, nachhaltiges Finish, das zudem Frische und Fülle noch einmal Revue passieren lässt. Top! 

Der 2018er Gelber Muskateller besitzt 11,5% vol/alc und sollte bei 8 bis 10 Grad Celsius verkostet werden. 

  Foto: Helga König
2017 Grauburgunder trocken Selektion 

Es folgt nun ein 2017er Grauburgunder, der trocken ausgebaut wurde und der nach der Qualifizierung von Erzherzog Johann Weine zu der Gruppe Selektion, als Ortsweine gehört. Die Trauben stammen aus der Region Vulkanland Steiermark, und hier sind die Böden von Basalt und Lehm geprägt. Grauburgunder, franz. Pinot Gris, ist eine Mutation des Pinot noirs aus der Burgunder-Familie und stammt ursprünglich aus Burgund oder der Champagne. 

Nach Österreich wurde die Rebe im 13. oder 14. Jahrhundert durch Zisterziensermönche gebracht. Hauptanbau-Gebiete sind hier das Burgenland, gefolgt von der Steiermark. In Deutschland ist die Rebsorte als Ruländer klassifiziert, zudem ist die Bestockung um ein vielfaches häufiger, wird hier doch weltweit Grauburgunder mit Abstand am meisten angebaut. Dass allerdings diese Rebe auch in der Steiermark ganz exzellente Weine hervorbringt, dies zeigt der hier verkostete 2017er Grauburgunder trocken Selektion uneingeschränkt, mit seinem selektionierten und vorgelesenen Traubengut, das im großen Holzfass vergoren und ausgebaut wurde. 

Im Glas präsentiert sich der Wein in einer goldgelben Farbe mit brillanten Reflexen. Ohne langweilen zu wollen, auch hier wieder der Hinweis auf die richtige Beatmung des Grauburgunders, damit er exakt zeigen kann, was duft-und geschmacksmäßig in ihm steckt. Wunderbare Anklänge an feine Wiesenkräuternoten mit einem Hauch von überreifen gelbfleischigen Pflaumen, nebst einem leichten Apfelton werden mit der Nase wahrgenommen. Im Mund und am Gaumen werden diese Aromen eindeutig geschmacklich bestätigt. Getragen werden diese Fruchtnuancen von einer perfekten Säure, die bestens eingebunden ist. 

Der 2017er Grauburgunder trocken punktet mit viel geschmacklicher Substanz, Kraft und Tiefe und ebenso mit einem lang anhaltenden Abgang, der über eine schöne Frische verfügt, die jeden Schluck in seiner Gesamtheit begleitet. Exzellent! 

Der Wein hat 13% vol/alc und sollte bei 8 bis 10 Grad Celsius genossen werden. 

2015 Chardonnay trocken Selektion 

Als weiteren Spitzenwein aus der Rubrik Selektion kommt nun dieser 2015er Chardonnay trocken zur Verkostung. Der Wein stammt aus der Region Südoststeiermark, die Bodenbeschaffenheit auf der die Reben gewachsen sind ist Basalt und Lehm. Durch die selektive Lese ist nur hochreifes und gesundes Rebgut geerntet worden, das dann reduktiv verarbeitet worden ist. Die Gärung und der Ausbau des Chardonnay haben im großen Holzfass stattgefunden. Die Rebsorte Chardonnay ist eine weltweit verbreitete Sorte mit hohem Qualitätspotenzial und einem eben solchen Bekanntheitsgrad. Sie steht auf dem 5. Platz der meist angebauten Rebsorten. Dies hängt damit zusammen, dass sie auf den unterschiedlichsten Standorten in der Welt überall sehr ansprechende Weinqualitäten hervorbringt. Die berühmtesten Chardonnay-Weine stammen aus den französischen Anbau-Gebieten Puligny-Montrachet, Meursault, Chablis und Corton-Charlemagne. In Österreich sind immerhin über 1500 ha Rebfläche mit Chardonnay bestockt, damit liegt Chardonnay auf Rang 6 aller hier angebauten Rebsorten. 

Welches großartige Niveau und welche außergewöhnliche Qualität die Erzherzog Johann Weine besitzen, wird auch durch diesen 2015er Chardonnay trocken Selektion eindeutig dokumentiert.

Farblich zeigt sich der Wein im Glas in einem brillanten hellen Gelb. Achtung, auch jetzt bitte nicht den nötigen Sauerstoff vergessen. Danach zeigen sich exotische Düfte in der Nase nach Ananas, Papaya und Honigmelone, die ihre geschmackliche Bestätigung im Mund und am Gaumen erfahren. Die vielfältigen Fruchtaromen werden getragen von einer gut eingebundenen Säure, sodass ein überzeugendes Frucht-Säure-Spiel zustande kommt. 

Der 2015er Chardonnay trocken verfügt über viel Substanz, ist extraktreich und mit einer straffen Struktur versehen. Zudem besitzt er einen ausgeprägten, langen Abgang, der noch einmal zeigt wie großartig das Zusammenspiel von Frucht und Säure bei diesem Klasse-Chardonnay gelungen ist. Dass er dabei frisch und animierend schmeckt versteht sich von selbst. Á la bonne heure! 

Der 2015er Chardonnay trocken Selektion besitzt 12,5% vol/alc und sollte bei 8 bis 10 Grad Celsius mit viel Freude verkostet werden. 

  Foto: Helga König
2015 Pinot Noir trocken Premium 

Nach 4 herrlichen Weißweinen aus der Winzervereinigung Erzherzog Johann Weine aus der Südsteiermark folgt nun ein absolutes Highlight der Genossenschaft mit diesem 2015er Pinot Noir, der trocken ausgebaut wurde. Gelistet ist dieser Wein in der Premium-Klasse, handelt es sich hier doch um Riedenweine, also Weine die im Gegensatz zu Großlagen aus begrenzten Lagen stammen, die in Deutschland etwa vergleichbar sind mit Einzellagen. Die Herkunft des 2015er Pinot Noir trocken ist die Region Südsteiermark, die Bodenbeschaffenheit setzt sich aus Opok (wenig grobkörnigen Sedimentgestein), das mit Lehm überlagert ist, zusammen. Nur bestens Traubengut wurde mit Hilfe einer selektiven Lese sehr zeitnah zur Vinifizierung in den Keller gebracht, dort nach einer offenen Maischegärung 12 Monate im großen Holzfass gelagert, um dann noch weitere 18 Monate im Barrique zu reifen. So ist ein absoluter Spitzen-Wein entstanden, der der Spätburgunder- Rebe alle Ehre macht, gilt doch für viele Pinot Noir als der König unter den Rotweinsorten. 

Farblich präsentiert sich der Wein in einem warmen Rot-Orange mit violetten Reflexen. Hat der Weißwein schon den entsprechenden Sauerstoff benötigt, um sich ganz entfalten zu können, so gilt dies für einen Rotwein erst recht, zumal wenn es sich um einen solchen superben Roten handelt wie hier, der auch noch im Barrique ausgebaut wurde. Der Sauerstoff erst gibt die von der Gerbsäure eingeschlossenen Aromen frei, sodass sie sich komplett entfalten können. Die Nase hat danach das Vergnügen von jugendlich verspielten mit würzigen Anklängen gepaarten Anklängen überrascht zu werden, zudem Nuancen zu erleben, die an Zwetschenkompott, Dörrobst, Kirschen und rauchige Noten erinnern. Im Mund und am Gaumen wird die Aromenfülle bestens geschmacklich bestätigt. Der 2015er Pinot Noir trocken ist komplex, mit viel Extrakt und einem überzeugenden Volumen ausgestattet. Intensiv im Geschmack, kraftvoll und präsent, ist der Pinot doch weich und elegant und mit einem schönen Nachhall versehen. Jetzt noch in einem durchaus jugendlichen Stadium, zeigt er schon eindeutig, dass er viel Klasse besitzt. 

Auf der Flasche wird er noch viele Monate sich entwickeln, bis er den Zenit seiner Reife erreicht hat, um dann ein großer Pinot Noir zu sein, der durchaus mit den besten Spätburgunder aus Burgund ebenbürtig ist. Chapeau! 

Der 2015er Pinot Noir trocken Premium hat 13% vol/alc und sollte bei 12 bis 14 Grad Celsius genossen werden. 

Secco x Muskateller trocken Schaumwein 

Unsere interessante und gelungene Verkostung wird abgerundet durch diesen Secco, dessen Basiswein ein Gelber Muskateller ist. Secco ist die leichte Alternative zum Sekt, handelt es sich doch hierbei um einen Perlwein mit zugesetzter Kohlensäure. Als Grundwein wurde ein besonderer Gelber Muskateller der Erzherzog Johann Weine herangezogen, dessen Traubengut früh und kühl geerntet wurde. Auch dabei wurde sorgsam auf die Qualität geachtet, dementsprechend wurden die Trauben reduktiv vergoren und ausgebaut. Erst durch den Zusatz von Kohlensäure ist so ein Perlwein entstanden, auf der Basis eines trockenen Gelben Muskateller. 

Im Glas zeigt sich neben der brillanten hellgelben Farbe sofort eine animierende, extrafeine Perlage, die eindeutige Frische signalisiert. Die Nase ist danach erfüllt von einer wunderbaren Muskat Aromatik, die auch geschmacklich bestätigt wird. Es ist diese fein eingebundene Kohlensäure, die die Geschmacksrezeptoren im Mund und am Gaumen aufs Angenehmste streicheln und ein geschmackvolles, frisches Wohlgefühl erzeugen. Der Secco Muskateller ist belebend und erfrischend, macht einfach gute Laune und ist ein idealer Sommer-Aperitif. Perfekt! 

Der Secco x Muskateller trocken Schaumwein hat 11% vol/alc und sollte bei 6 bis 8 Grad Celsius getrunken werden. 

Nachdem wir jetzt die 4 Weißweine, den prächtigen Pinot Noir und den Secco Muskateller mit viel Trinkfreude und Neugierde verkostet haben, hier unser Fazit: 

Ob Weine oder Secco, sie alle sind von herausragender Qualität und von einem sehr beachtlichen Niveau, dokumentieren sie doch, dass die Winzer und der Kellermeister der Winzervereinigung Erzherzog Johann Weine ihr Handwerk allerbestens verstehen. Gesundes, hochreifes und selektiertes Traubengut ist der Grund, dass Spitzenweine zustande kommen, zumal auch im Keller durch traditionelles Wissen, moderne Technik und viel Herzblut und Engagement für die besondere Klasse der Weine gesorgt wird. Dabei wird ganz besonders Rücksicht auf die Natur genommen, sowohl im Weingarten als auch bei der Vinifizierung. Hier gilt das Motto: So wenig wie möglich und so viel wie nötig. Der Kellermeister versteht es fabelhaft dabei dem Wein seine Handschrift zu vermitteln, sodass Weine entstehen, die individuell, charaktervoll, Rebsorten-typisch und Terroir-bezogen sind. Sie verkörpern den Wein aus der Steiermark aufs Beste und sind nicht nur hoch angesehen in Österreich sondern weit drüber hinaus. Uns haben diese steirischen, ehrlichen Weine überzeugt, denn sie schmecken einfach vorzüglich. Deshalb: 

Absolut empfehlenswert 

 Peter J. und Helga König

Onlinebestellung bitte hier klicken:https://erzherzog.com/

Winzerkeller Seewinkel reg. Gen. m.b.H. Pamhagen Neusiedlersee/Burgenland Österreich- 2 Bio-Weißweine, 1 Bio-Rotwein und 1 Bio- Frizzante ://winzerkeller-seewinkel.at/

 Foto: Helga König
Im Jahre 1964 wurde der Winzerkeller Seewinkel in Pamhagen als eingetragene Winzergenossenschaft gegründet. Dabei handelt es sich heute um den Zusammenschluss von etwa 70 Traubenproduzenten. Ziel ist dabei die gemeinsame Verarbeitung der erzeugten Trauben und die Vermarktung des produzierten Weines. Die Region liegt im Nationalpark Neusiedler See und das Gebiet gehört seit 2001 zum UNESCO-Weltkulturerbe. Hier auf der südöstlichen Seite des Neusiedler Sees liegt die Gemeinde Pamhagen unmittelbar an der Österreichisch-Ungarischen Grenze. 

Zu Zeiten des Eisernen Vorhangs, also zur systematischen Trennung zwischen Ost und West, lag hier die stark bewachte Grenze, die die natürliche Verbindung in der pannonischen Tiefebene abrupt unterbrach. Und doch war auf beiden Seiten dieser Demarkationslinie einiges gemeinsam, etwa das warme, trockene Klima und die fruchtbare Bodenbeschaffenheit, die sich hervorragend für die Landwirtschaft eignete und ganz besonders für den Weinbau. Der Neusiedler See sorgt für die temperaturausgleichende Wirkung bei dem kontinentalen pannonischen Klima, das geprägt ist von Sonne, Wind und wenig Niederschlag. Dabei sind die Winter mild, ein Umstand der optimale Bedingungen für den Weinbau ermöglicht. 

Die kultivierte Rebfläche des Winzerkellers Seewinkel beträgt zurzeit ca. 350 Hektar und das Verhältnis von Weiß- und Rotweinen ist etwa gleich, 50%. Bei den Rebsorten sind als Weißweine Grüner Veltliner, Welschriesling, Sauvignon Blanc, Chardonnay, Muskat Ottonel und eine Spätlese-Cuvée aus Chardonnay, Traminer und Weißburgunder zu finden, während als Rotwein Blaufränkisch und Zweigelt im Vordergrund stehen. 

Der Winzerkeller Seewinkel wartet zudem mit einer Besonderheit auf, besteht doch seit 2017 die Möglichkeit für die biologisch wirtschaftenden Mitglieder die biologisch erzeugten Trauben ebenfalls in der Genossenschaft zu Bio-Weinen vinifizieren zu lassen. So sind ganz spezielle Bio-Weine neben einem Frizzante auf biologischer Basis erhältlich, die hier auch mit großem Respekt und mit viel Neugierde zur Verkostung kommen. Damit ist der Weinkeller Seewinkel die erste Winzergenossenschaft, die wunderbare Bio-Weine offerieren kann. Diese Weine sind mit dem EU-Bio-Logo versehen, bei dem auch die Codenummer der Zertifizierungsstelle verpflichtend beigefügt ist. Der biologische oder ökologische Weinbau dient zur Herstellung von Trauben und Wein der auf der Grundlage möglichst naturschonender Pflegemaßnahmen bei der Bodenpflege, der Düngung und dem Pflanzenschutz stattfindet, unter Berücksichtigung von Erkenntnissen der Ökologie und des Umweltschutzes. 

Der Aufwand einen Bio-Wein zu erzeugen ist weitaus arbeitsintensiver als beim konventionellen Weinbau, gilt es doch auf eine Fülle von biologischen Vorgaben zu achten, etwa durch den Verzicht von chemisch synthetisch hergestellten Pflanzenschutzmittel, also Pestizide, oder auch dass keine Herbizide zur Bodenpflege eingesetzt werden. Dies und eine Vielzahl von biologischen Maßnahmen sorgen so in erster Linie für den Erhalt einer gesunden, nachhaltigen Natur im Weinberg. Und wenn man weiß, dass Wein in erster Linie im Weinberg entsteht, ist auch klar, welche enorme Bedeutung das ökologische Umfeld für die Gesundheit und die Qualität der Trauben haben kann. Dieses findet sich dann auch in den biologisch erzeugten Weinen wieder und trägt zudem zu einem besonderen Geschmack bei. Dies zu erfahren steht nun bei der Verkostung der folgenden vier Bio-Weine an:

  Foto: Helga König
2017 Sauvignon Blanc trocken biologisch produziert

Beginnen wollen wir mit diesem 2017er Sauvignon Blanc, der trocken ausgebaut wurde.  Dieser Sauvignon Blanc ist ein Bio-Wein mit all seinen Kriterien, die ein solcher ökologisch geprägter Wein haben muss. Dabei sind die Anforderungen an die Winzer, die solche Bio-Weine erzeugen weitaus arbeitsintensiver als beim konventionellen Weinbau. Sauvignon Blanc stammt ursprünglich aus dem französischen Loire-Tal und ist eine natürliche Kreuzung von Traminer und Chenin Blanc. Als zweitwichtigste weiße Qualitätsweinsorte nach Chardonnay hat diese Rebsorte eine rasante Verbreitung seit 2000 erreicht. Auch in Österreich hat sich die bestockte Rebfläche von 1999 bis 2015 vervierfacht mit zunehmender Tendenz, denn die Rebsorte Sauvignon Blanc erfreut sich auch hier immer größerer Beliebtheit. Das warme und trockene Klima im Seewinkel ist besonders geeignet, um Spitzenqualitäten zu erzeugen, wie der hier verkostete 2017er Sauvignon Blanc trocken.

Farblich präsentiert sich der Wein im Glas in einem hellen Gelb mit leicht grünen Reflexen. Auch jetzt bitte die richtige Beatmung des Sauvignon Blanc nicht vergessen. Anklänge an feine Stachelbeer- und Paprikanoten, gepaart mit leichten Noten nach schwarzen Johannisbeeren und ein wnig Gras sind das olfaktorische Ergebnis. Mund und Gaumen bestätigen eindeutig geschmacklich die mit der Nase registrierten Aromen. Es ist die richtige Säure, die ein herrliches Frucht-Säure-Spiel entwickelt und so dem 2017er Sauvignon Blanc Kraft und Fülle gibt. Der Wein hat viel Substanz, besitzt einen überzeugenden, individuellen Geschmack, ist frisch und mit einem langen Finish versehen. Dabei zeigt sich wie gelungen der 2017er Sauvignon Blanc ist, beschert er doch eine sehr animierende Trinkfreude. Im Kreise guter Freunde sehr begehrt, ist der Wein auch ein höchst willkommener Essensbegleiter. À la bonne heure! 

Der Wein hat 12,5% vol/alc und sollte bei 8 bis 10 Grad Celsius verkostet werden. 

2017 Frizzante Muskat Ottonel biologisch produziert

Es folgt jetzt eine besondere Köstlichkeit mit diesem 2017er Frizzante aus der Rebsorte Muskat Ottonel selbstverständlich auch auf biologischer Basis. Frizzante ist ein Perlwein, der ursprünglich aus Italien kommt. Gegenüber einem Spumante schäumt Frizzante weniger stark, besitzt weniger Kohlensäuredruck und wird in der Regel mittels der "Méthode charmat" (zweite Gärung im Tank) erzeugt. Dies muss jedoch auf dem Etikett ausgewiesen sein, wie bei dem hier verkosteten österreichischen Bio-Perlwein. Basiswein zu diesem Frizzante ist die Rebsorte Muskat Ottonel, die besonders im Burgenland am Neusiedler See angebaut wird. Ursprünglich aus Angers/Frankreich wurde die Rebsorte 1839 durch Jean Moreau, einem privaten Rebzüchter in Angers neu gezüchtet als Kreuzung von Gutedel(Chasselas) und Muscat de Saumur. Im Winzerkeller Seewinkel hat die Rebsorte Muskat Ottonel eine wichtige Bedeutung, werden doch hier ganz exzellente Weine aus den Trauben hergestellt und ebenso dieser wunderbare 2017er Frizzante Muskat Ottonel.

Farblich präsentiert sich der Frizzante im Glas in einem leuchtenden, hellen Gelb. Zeitgleich nimmt das Auge diese feine Perlage wahr, die eine angenehme Frische signalisiert. Die Nase wird beglückt von einem zarten blumigen Bukett, das einhergeht mit einer feinen Muskatnote. Mund und Gaumen bestätigen geschmacklich eindeutig die besonderen Aromen die olfaktorisch festgestellt wurden, verstärkt durch frische Perlage. Der Frizzante Muskat Ottonel besticht mit seiner wunderbaren Harmonie und seiner angenehmen Restsüße. Alles zusammen wird geschmacklich bis in einen langen Nachhall getragen, der nicht nur absolut überzeugend ist sondern den Verkoster total animiert sich auf ein weiteres Glas dieses herrlichen österreichischen Bio-Perlwein zu freuen. Superb!

Der 2017er Frizzante Muskat Ottonel hat 12,5% vol/alc und sollte bei 8 bis 10 Grad Celsius genossen werden.

  Foto: Helga König
2017 Chardonnay trocken biologisch produziert

Weiter geht es bei unserer kleinen, aber überaus interessanten Verkostung mit diesem 2017er Chardonnay, der ebenfalls trocken ausgebaut worden ist. Der Wein, auf biologischer Basis hergestellt, ist mit dem EU-Bio-Logo versehen, einer Kennzeichnung, die sich in der gesamten Europäischen Union durchgesetzt hat. Die Rebsorte Chardonnay ist eine Weißweinsorte mit hohem Qualitätspotential und großem Bekanntheitsgrad. Sie wird weltweit angebaut und durch das jeweils unterschiedliche Terroir ist der Chardonnay-Wein individuell geschmacklich geprägt. Auf Platz 5 der weltweit am häufigsten angebauten Rebsorten, nimmt sie hinter der spanischen Rebsorte Airén im Weißweinbereich den 2ten Platz ein. Die berühmtesten Chardonnay stammen von den französischen Weinbaugebieten Puligny-Montrachet, Meursault, Corton-Charlemagne und Chablis. 

In Österreich liegt Chardonnay auf dem 6. Rang, mit einem Anteil von über 5% der gesamten Weißweinanbaufläche. Das Burgenland stellt knapp hinter Niederösterreich den 2. Platz bei der Bestockung mit Chardonnay. Bedingt durch die gute Anpassungsfähigkeit ist die Rebe in der Lage bei geeignetem Terroir hohe Wein-Qualitäten hervorzubringen, so auch hier im Seewinkel am Neusiedler See.

Im Glas zeigt sich der Wein in einer hellen Farbe mit goldgelben Reflexen. Bevor die olfaktorische Prüfung beginnt, sollte man dem 2017er Chardonnay trocken den richtigen Sauerstoff gönnen, damit er sich optimal entfalten kann. Jetzt nimmt die Nase die komplexen, gereiften Aromen wahr, die an Pfirsich, Apfel, Melone, Zitrus und exotische Früchte erinnern und von einem Hauch Walnuss begleitet wird. Im Mund und am Gaumen werden diese fruchtigen Anklänge bestens geschmacklich bestätigt und durch eine wunderbare Säure ergänzt. Es ist diese bestens integrierte Säure die die Fruchtaromen trägt und so einen exzellenten Frucht-Säure-Bogen entstehen lässt. Der 2017er Chardonnay trocken ist intensiv im Geschmack, frisch, vollmundig und fruchtbetont, dabei mit einer eleganten Würze versehen und einem langen Nachhall, der noch einmal die Präsenz und die Tiefe dieses Weins Revue passieren lässt. Kurz und gut, der 2017er Chardonnay trocken schmeckt ganz großartig, da bleibt es nicht bei einem Glas. Top!

Der Wein hat 12,5% vol/alc und sollte bei 8 bis 10 Grad Celsius getrunken werden.


2017 Zweigelt trocken biologisch produziert

Bei der Verkostung des biologischen Sortiments des Weinkellers Seewinkel steht jetzt dieser 2017er Zweigelt Rotwein trocken an. Die Rebsorte Zweigelt ist eine österreichische Neuzüchtung aus dem Jahr 1922 durch Friedrich Zweigelt nach dem der Wein auch benannt wurde. Diese neue Sorte aus den zwei autohochtonen, österreichischen Reben St.Laurent und Blaufränkisch ist mittlerweile die am meisten verbreitete Rotweinsorte in ganz Österreich. Ihre häufigste Bestockung ist am Neusiedler See zu finden, gefolgt von der Region Weinviertel. Auch hier spielt das Terroir im Seewinkel eine ganz entscheidende Rolle für die Klasse dieses 2017er Zweigelt trocken, lässt doch die trockene Wärme gesundes und hochreifes Traubengut entstehen, das später äußerst schonend im Keller vinifiziert wird. Dies und der sorgfältige biologische Anbau sind der Garant für einen spitzenmäßigen Zweigelt auf ganz hohem Niveau.

Im Glas überzeugt der Wein farblich mit einem kräftigen Rot. Hat der Weißwein schon die richtige Beatmung mit Sauerstoff erforderlich gemacht, so gilt dies für diesen hervorragenden Zweigelt erst recht. Hernach nimmt die Nase das sortentypische Weichselkirsch-Aroma wahr, begleitet von leichten Anklängen nach Vanille. Im Mund und am Gaumen werden diese Nuancen geschmacklich bestätigt. Der 2017er Zweigelt trocken ist fruchtbetont, intensiv im Geschmack und mit der richtigen Säure versehen, die dem Wein Fülle und Substanz gibt. Seine Präsenz und Trinkfreude begeistert auf Anhieb, ist der Zweigelt doch mild und rund im langen Abgang. Ob bei trauter Zweisamkeit oder im Kreise lieber Freunde, dieser Zweigelt ist einfach klasse. Chapeau!

Der Wein hat 12,5% vol/alc und sollte bei 15 bis 16 Grad Celsius genossen werden.

Nachdem wir jetzt die Bio-Weine Chardonnay, Sauvignon Blanc, Zweigelt und den Bio- Frizzante Muskat Ottonel mit großer Freude und wirklicher Begeisterung verkostet haben, hier unser Fazit: 

Ob die Weißweine, der Rotwein oder der exzellente Perlwein, allesamt besitzen sie höchstes Niveau und beste Qualität. Dies ist natürlich zum einen dem hervorragenden Terroir hier im Seewinkel am Neusiedler See geschuldet, bekanntlich entsteht der Wein ja primär in den Weingärten, dennoch darf man die akribische Arbeit sowohl der Winzer als auch der Kellermeister, ja aller Mitarbeiter des Winzerkellers Seewinkel nicht unterschätzen. Sie sind es schließlich die aus der gesegneten Natur die Spitzenweine entstehen lassen, die wir hier genießen durften. Es ist ihr Können, ihr Herzblut und ihr Engagement, die zunächst auf biologischer Basis dieses gesunde und hochreife Traubengut für die Weine entstehen ließen, das dann sehr zeitnah und äußerst schonend im Keller verarbeitet wurde. Und dies ganz nach der Philosophie: "So wenig wie möglich und so viel wie nötig". So sind kraftvolle, sortentypische und individuelle Weine entstanden, die mit ihrem eigenen Charakter, Terroir-betont und geschmacklich bestens, absolut zu überzeugen wissen. Uns jedenfalls haben die Weine ganz besonders gut geschmeckt und werden als wirkliche Top-Weine in Erinnerung bleiben. Dementsprechend der Winzerkeller Seewinkel ebenso. Um es kurz zu machen, solche Weine haben eine größere Aufmerksamkeit verdient. 

Absolut empfehlenswert 

Peter J. und Helga König

Onlinestellung bitte hier klicken: https://winzerkeller-seewinkel.at/

Domäne Wachau Dürnstein an der Donau Österreich 5 Weißweine und 1 Rosé -https://shop.domaene-wachau.at/

 Foto: Helga König
Die #Domäne_Wachau ist eines der führenden und wegweisenden Weingüter in der Region Wachau. Geleitet von Weingutsleiter Roman Horvath, der das Prädikat "Master of Wine" besitzt und Kellermeister Heinz Frischengruber hat die Domäne Wachau einen kontinuierlichen Qualitätssprung erlebt und besitzt mittlerweile ein ganz außerordentliches Niveau, das die allerhöchsten Ansprüche zufriedenstellt. Ausgangspunkt ist einmal wieder die Fülle von Spitzenlagen, die die Winzer der Domäne ihr Eigen nennen. Diese wunderbaren Lagen sind etwa #Singerriedel, #Achleiten, #Kellerberg und #Loibenberg, die stellvertretend für eine weitere Anzahl erstklassiger Weinbergslagen stehen. Da es sich überwiegend um Steil- oder Terrassenlagen handelt, kommt maßgeblich Handarbeit zum Einsatz, sowohl bei der Pflege der Weinberge, dem Reb- und Laubschnitt und der Lese, sodass optimales Traubengut erzeugt wird. Dies ist eine der wichtigsten Voraussetzungen, um solche Weine zu vinifizieren, wie sie die Domäne anbietet. Dafür geben sie alle ihr Bestes und sind mit ganzem Herzblut dabei, die Winzerfamilien und auch die Mitarbeiter der Domäne allesamt. 

So entstehen ganz große Weine aus den bevorzugten Rebsorten #Grüner_Veltliner und #Riesling. Da die Lagen der Domäne wie Perlen entlang der Donau aufgereiht sind, ist ihre Bodenbeschaffenheit jeweils unterschiedlich, als da sind Tertiäre Sedimente, also sehr junge, sandig-kiesige Flussablagerungen mit Löss, Gföhler Gneis, kristalline Gesteine granitischen Ursprungs (90% Feldspat und Quarz), Amphibolitgesteine, dunkle Gesteine basaltischen Ursprungs, Paragneise aus Ton, Mergel und Sandstein, Marmor und Kalksilikatfels und Granodioritgneis. Alle Bodenarten bieten exzellente Wachstumsbedingungen für beste Weine, dank ihrer vielen Mineralien. 

Das Terroir in den Lagen der Domäne Wachau wird ergänzt durch das ganz besondere Klima im Engtal der Wachau, das durch viele unterschiedliche Einwirkungen geprägt ist, etwa die Abschirmung gegen kalte Winde von Norden und Westen, aber auch die pannonische Wärme von Osten, sodass Klimaverhältnisse vorhanden sind, wie man sie nur weiter südlich findet und so einen entscheidenden Einfluss auf die ganz besondere Reife der Trauben entstehen lässt. Die Philosophie des Weinmachens in der Domäne Wachau ist kompromisslos von der höchsten Qualität geprägt. Dabei spielt die Finesse und Eleganz der Weine eine ganz bedeutende Rolle. 

Als Mitglied der #Vinea_Wachau, dem Gebietsschutzverband der Wachau werden die Weine im Sinne der Wachauer Qualitätskategorien eingeordnet als: #Steinfeder, #Federspiel und #Smaragd. Wie führend die Weine der Domäne Wachau sind, zeigt, dass sie mit einer Fülle von besten Bewertungen ausgezeichnet worden sind, etwa durch das renommierte Wein-Magazin "Wein Plus" oder aber auch durch das weltweit anerkannte Magazin "Robert Parkers Wine Advocate", das 2 Spitzen-Smaragd-Weinen 94 und 93 Parker-Punkte verliehen hat und damit von allen österreichischen Weinen mit an der Spitze lagen. Eine weitere Krönung der Domäne Wachau hat mit der Vinotheksprämierung im Genuss-Guide 2019 stattgefunden. Hier wurde die Vinothek in Dürnstein als das beste Weinfachgeschäft Niederösterreichs gekürt. Dies zeigt, dass die Domäne Wachau nicht nur allerhöchste Ansprüche an ihre Weine stellt, sondern auch ein ganz besonderes Augenmerk auf ihrer Präsentation liegt. Und welche Bedeutung die Domäne Wachau wirklich hat, dokumentiert noch einmal die britische Weinkennerin Margaret Rand, die in ihrem Buch "101 Wines to try before you die", in dem sie die weltweit bemerkenswertesten Weine auflistet, von den prestigeträchtigen Weingütern in Frankreich und Kalifornien, bis zu den Geheimtipps in Ungarn und Griechenland, gleich das ganze Ried Achleiten mit seinen famosen Spitzenweinen würdigt. Da bleibt nur noch "in medias res" zu gehen und voll Respekt und Vorfreude die anstehenden Weine zu verkosten:

 Helga König
2018 Grüner Veltliner Steinfeder Gneis+Löss

Beginnen wollen wir mit unserer interessanten Verkostungs-Reihe der Weine der Domäne Wachau mit diesem Grünen Veltliner der Ausbaustufe Steinfeder. Grüner Veltliner ist die wichtigste Rebsorte in Österreich. Etwa 1/3 der gesamten Anbaufläche des Landes ist mit dieser Rebsorte bestockt. In der Wachau erhöht sich dieser Anteil auf über 50% der Fläche. Dies gilt auch für die Domäne Wachau. Gemäß des Gebietsschutzbundes Vinea Wachau werden die Wachauer Weißweine nach ihrem natürlichen Alkohol-Gehalt in 3 Kategorien eingeteilt, nämlich Steinfeder, Federspiel und Smaragd.

Der hier verkostete 2018er Grüner Veltliner gehört der Basis-Gruppe Steinfeder an, darf also nicht mehr als über einen Alkohol-Gehalt von 11,5% verfügen, was dieser Veltliner auch tatsächlich aufweist. Geprägt ist dieser Veltliner von dem speziellen Steinfeder-Gras, das an den steilen Hängen der #Tallandschaft wächst und dem Wein seine ganz typische Note verleiht. Die Trauben stammen von Weinbergslagen aus der gesamten Wachau mit ihrem besonderen Mikro-Klima und ihren Urgesteinsböden. Durch die ausschließliche Handlese wurde eine besondere Qualität erreicht. 

Im Glas zeigt sich der Grüne Veltliner in einer grüngelben Farbe mit brillanten Reflexen. Bevor es zur olfaktorischen Probe kommt, ohne die nie ein Wein verkostet werden sollte, ist es ratsam dem Veltliner den nötigen Sauerstoff zu gönnen. Danach zeigen sich Anklänge in der Nase die leicht und duftig sind und die an einen Hauch Zitrus, grünen Apfel und Stachelbeere erinnern. Im Mund und am Gaumen werden diese Nuancen geschmacklich bestätigt und durch eine lebendige Säure ergänzt. Der 2018er Grüner Veltliner ist elegant, frisch und sehr animierend, dabei intensiv im Geschmack und mit einem langen Finish versehen. Wunderbar!

Der Wein hat wie bereits erwähnt 11,5% vol/alc und sollte bei 8 Grad Celsius getrunken werden.


2018 Grüner Veltliner Steinfeder Katzensprung

Weiter geht es erneut mit einem 2018er Grünen Veltliner in der „Gewichtsklasse“ Steinfeder, also mit einem oberen Alkohol-Gewicht von 11,5%. Der Wein trägt den namentlichen Zusatz „Katzensprung“, was eine besondere Charakterisierung bedeutet. Die einzigartige Steinfeder „Katzensprung“ stammt von selektionierten Trauben, die aus der Wachau rund um die Weinorte Dürnstein und Loiben stammen, allesamt von steilen Terrassenweingärten. Deshalb verkörpert der Wein ganz besonders das Terroir der steilen Donaulandschaft, geprägt von dem einmaligen Zusammenspiel vom warmen, pannonischen Klima und den kargen Urgesteinsböden. Die Lese dieser besonderen Trauben hat per Hand stattgefunden. Beim Ausbau ist der 2018er Grüner Veltliner Steinfeder Katzensprung im gekühlten Edelstahltank gereift, nachdem die Trauben sehr schonend gepresst worden sind. Dabei wurde ein ganz besonderes Augenmerk darauf gelegt, dass diese in einem erstklassigen, gesunden und hochreifen Zustand zur Verarbeitung gekommen sind. Und alles dient nur einem Ziel diesen Grünen Veltliner von allerbester Qualität zu vinifizieren.

Farblich überzeugt der Wein im Glas in einem klaren, strahlenden Grüngelb. Auch jetzt bitte zunächst an die richtige Belüftung denken, bevor die Nase die Duftfülle wahrnimmt. Danach zeigen sich Fruchtaromen nach saftigem Kernobst, rotem Apfel, etwas Quitte und zarte Zitronennoten. Bestätigt werden diese Fruchtnuancen in Mund und Gaumen, wobei sich zeigt, wie optimal die gut ausbalancierte Säure die Aromenvielfalt trägt. Die Steinfeder "Katzensprung" ist intensiv im Geschmack, dabei etwas rauchig und dabei frisch und ausgewogen. Der wunderbar lange Nachhall lässt noch einmal das Frucht-Säure-Spiel großartig Revue passieren und überzeugt dabei auf Anhieb. Hier bleibt es nicht bei einem Glas, dafür schmeckt die Steinfeder "Katzensprung" einfach zu gut. Großartig!

Der Wein hat 11,5% vol/alc und sollte bei 8 Grad Celsius genossen werden.

 Helga König
2018 Grüner Veltliner Federspiel Terrassen

Es folgt nun ein weiterer Grüner Veltliner in der mittleren Gewichtsklasse "Federspiel". Federspiel-Weine haben einen maximalen Alkohol-Gehalt von 12,5% und dürfen nicht aufgebessert werden. Die Trauben stammen aus den besonderen Weingärten in der Wachau, die in Terrassen angelegt, optimale klimatische Bedingungen und den idealen Urgesteinsboden für die Rebsorte Grüner Veltliner haben. Wie auch bei den anderen Weinen wurden die Trauben per Hand gelesen, denn nur so kommt Spitzen-Qualität zustande. Der Name "Federspiel" stammt noch von der Falkenjagd ab, die in der Wachau sehr beliebt war. Das Falkensymbol steht für die rassige Eleganz dieser trockenen Weißweine und ist eine geschützte Marke des Vereins Vinea Wachau. Die Winzerfamilien der Domäne Wachau unternehmen alles damit erstklassiges Traubenmaterial entstehen kann, sowohl durch die intensive Weinbergspflege, den geeigneten Reb- und Laubschnitt und auch durch eine selektive Lese, die nur die allerbesten Trauben zur schnellsten und schonendsten Verarbeitung im Keller gestattet. Dies ist das optimale Trauben-Management, das Spitzen-Qualität garantiert.

Im Glas präsentiert sich der 2018er Grüner Veltliner Federspiel Terrassen in einem leuchtenden Grüngelb mit brillanten Reflexen. Ohne langweilen zu wollen, auch hier der Hinweis auf die nötige Beatmung des Weins, damit er sowohl olfaktorisch als auch geschmacklich sein Bestes geben kann. Anklänge nach grünem Apfel und weißem Pfeffer werden in der Nase sehr authentisch wahrgenommen und begleitet von etwas Mango und zarten Kräuternoten. Im Mund und am Gaumen wird der ausgeprägte Duft der Fruchtaromen geschmacklich bestätigt. Es ist diese erfrischende Säure, die den Grünen Veltliner Federspiel harmonisch und saftig erscheinen lässt. Dabei ist der Wein fruchtbetont und besitzt einen langen, würzigen Abgang, alles in allem ein charakteristisches Federspiel vom Grünen Veltliner, sehr ausgewogen, mit der richtigen Balance und sehr authentisch für einen spitzenmäßigen Grünen Veltliner von der Domäne Wachau. Top!

Der Wein hat 12,5% vol/alc und sollte bei 9 Grad Celsius verkostet werden.

2017 Grüner Veltliner Smaragd Terrassen

Mit diesem 2017er Grüner Veltliner Terrassen wird ein besonderes Highlight der Domäne Wachau verkostet, ist der Wein doch in der höchsten Gewichts- und Qualitätsstufe gelistet, als Smaragd. Abgeleitet ist diese Spitzen-Kategorie von der prächtigen Smaragdeidechse, die sich auf den Wachauer Urgesteinsmauern sonnt. Sie ist Namensgeber für trockene, dichte, komplexe Weine mit Wachauer Finesse und einem Alkohol-Gehalt von 12,5%. Diese Weine zeichnen sich durch ein großes Lagerpotential aus. Smaragd ist ebenso wie Steinfeder und Federspiel eine geschützte Marke des Vereins Vinea Wachau. Die erstklassigen Trauben stammen aus kleinen Wachauer Terrassengärten und wurden für diese hochwertige Rieden-Cuvée selektioniert. Die unterschiedlichen Lagen selbst sind in der Terrassen-Landschaft zwischen den Orten Loiben und Spitz zu finden. Diese Herkunft garantiert den typischen Stil, der die Weine von der Domäne Wachau so einzigartig macht. Natürlich hat bei der Ernte eine selektive Handlese stattgefunden, nachdem auch die ganze Arbeit zuvor auf den Terrassen und am Rebstock mit der Hand geleistet wurde. Nach schonender Pressung und Gärung mit anschließender Lagerung im Edelstahltank wurde der 2017er Grüner Veltliner Smaragd noch für eine kurze Zeit im großen Holz-Lagerfass ausgebaut, um ihm die zusätzliche Komplexität zu verleihen. So ist ein Grüner Veltliner entstanden auf internationalem Niveau der selbst die allerhöchsten Ansprüche zufriedenstellt.

Farblich präsentiert sich der Wein im Glas in einem brillant leuchtenden Strohgelb. Bitte auch jetzt nicht die Vermählung mit Sauerstoff vergessen, denn gerade solche komplexen Weine die auch im Holzfass gereift sind, erfordert eine primäre Belüftung. In der Folge dankt es dieser Grüne Veltliner Smaragd mit der gesamten Fülle seines großartigen Potentials. Die Nase hat daraufhin das Vergnügen unterschiedliche Aromen wahrzunehmen, die an reifen Apfel, weißen Pfeffer, etwas Zitrus aber auch rauchige Tabaknoten erinnern. Geschmacklich werden diese Anklänge eindeutig bestätigt und durch Nuancen von getrockneten Wiesenkräutern ergänzt. Es ist diese lebendig frische Säure, die dem Wein seine angenehme Balance verleiht, ihm zudem Kraft und Eleganz gibt. Der 2017er Grüner Veltliner Smaragd punktet mit viel Würze, ist komplex und sehr präsent. Zudem besitzt er einen langen Nachhall, der frisch und gehaltvoll noch einmal alles zeigt was in ihm steckt, nämlich ein großer Veltliner mit enorm viel Substanz und einer überwältigenden Klasse. Deshalb auch hat das Weinmagazin "Falstaff" ihn mit 92 Punkten bedacht und der "Decanter" ihm ebenfalls 92 Punkte verliehen. Chapeau!

Der 2017er Grüner Veltliner Smaragd Terrassen hat kraftvolle 13,5% vol/alc und sollte bei 8 Grad Celsius genossen werden.

 Helga König
2017 Riesling Federspiel Ried Bruck

Nach 4 großartigen Grüner Veltliner geht es mit diesem 2017er Riesling der "Gewichtsklasse" Federspiel weiter. Riesling ist nach Grüner Veltliner die zweitwichtigste Rebsorte in der Domäne Wachau mit etwa 20% der erzeugten Weine insgesamt. Der hier verkostete Riesling Federspiel stammt aus der Lage Bruck im Spitzer Graben, einer der spannendsten Lagen in der ganzen Wachau. Hier in der Südlage Bruck in Vießling existiert ein ganz besonderes Kleinklima auf extrem steilen Urgesteinsterrassen. Die Weine zeichnen sich durch ihre besondere Kühle und Eleganz aus. Riesling ist eine der klassischen Top-Rebsorten und gilt für viele als der Primus unter den Weißweinen. In Österreich ist diese Traube mit etwa 3% der Rebfläche nicht so häufig, wie etwa in der Domäne Wachau mit seiner Bestockung von 20%. Dies liegt auch an dem Terroir des Donautals, das mit den steilen Urgesteinsterrassen und dem besonderen Kleinklima, gerade in der Lage Bruck im Spitzer Graben, absolut prädestiniert ist Spitzen-Rieslinge hervor zu bringen. Dabei werden die Trauben von Hand geerntet, um danach möglichst schnell, sehr schonend verarbeitet zu werden. In der Wein-Kategorie Federspiel verkörpert der Riesling das klassische österreichische Weißweinprofil mit der Frische einer Steinfeder und der Kraft und der Komplexität eines Weines der Kategorie Smaragd. Federspiel-Weine besitzen einen natürlichen Alkoholgehalt von maximal 12,5%.

Im Glas präsentiert sich der Federspiel-Riesling in einer leuchtenden grüngelben Farbe. Achtung, auch jetzt nicht die Belüftung vergessen. Danach zeigt sich der Wein in der Nase rauchig und sehr straff mit präziser Struktur und klarer Frucht, absolut vielschichtig mit intensiver Steinobstaromatik und ebenso tropischer Frucht. Im Mund und am Gaumen werden eindeutige Nuancen wahrgenommen nach Marille, reifem Weingartenpfirsich, Stachelbeere und einer wunderbaren Mineralität. Getragen werden die Fruchtaromen von einer pikanten Säure, die dem Riesling-Federspiel Rasse, Balance und viel Substanz verleiht. Der Wein ist kraftvoll, elegant und mit der richtigen Länge versehen, die sich wunderbar im überzeugenden Finish widerspiegelt. Das Magazin Wine Enthusiast hat ihn mit beachtlichen 92 Punkten bewertet. Á la bonne heure! 

Der 2017er Riesling Federspiel Ried Bruck hat 12,5% vol/alc und sollte bei 9 Grad Celsius verkostet werden.

2018 Zweigelt Rosé Federspiel Terrassen

Dass in der Domäne Wachau nicht nur ganz exzellente Weißweine erzeugt werden, sondern ebenso großartige Rotweine und Rosé, wird bei der Verkostung dieses 2018er Zweigelt Rosé Federspiel Terrassen klar unter Beweis gestellt. Basis zu diesem Rosé ist die rote Rebsorte Zweigelt, die in den Terrassen-Weingärten der Domäne in der ganzen Wachau gewachsen ist. Blauer Zweigelt ist eine ganz typische österreichische Rotwein-Sorte und entstand durch die Kreuzung von Blaufränkisch und St-Laurent. Neben fruchtigen Rotweinen lassen sich aus der Rebsorte Zweigelt ganz besonders großartige Rosé vinifizieren. Der Rosé entsteht indem die roten Farbpigmente aus der Beerenhaut der Rotweintraube nur für einige wenige Stunden mit dem weißen Rebsaft in Verbindung gebracht werden, sodass diese besondere rosarote Farbkomponente entsteht. Je nach der Intensität der Farbe und der gemeinsamen Zeitdauer von gequetschter Beerenhaut und Rebsaft wird der Rosé dunkler eingefärbt. Dies kann bei mediterranen Rosé-Weinen tatsächlich die dunkelrote Farbe eines Rotweines annehmen. Und doch wird der Rosé immer wie ein Weißwein ausgebaut, im gekühlten Edelstahltank, wie auch hier der 2018er Zweigelt Rosé vinifiziert wurde. Die Ausbaustufe Federspiel bestimmt bei diesem Wein den Alkohol-Gehalt der maximal 12,5% nicht überschreiten darf, gemäß der Richtlinien der Vereinigung Vinea Wachau.

Farblich zeigt sich der Wein in einem leuchtenden Rosarot, das auf Anhieb viel Frische verspricht. Der Rosé ist offen und verspielt in der Nase und überzeugt mit zarten Aromen von Johannisbeeren, Erdbeeren und einem Hauch von Gewürznelken. Mund und Gaumen bestätigen die Fruchtanklänge geschmacklich, wobei der Zweigelt Rosé zusätzlich mit einer eleganten Zitrusfrucht punktet. Das Frucht-Potpourri steht im besten Einklang mit einer frischen, lebendigen Säure, sodass der Wein eine wunderbare Balance besitzt. Frucht und Säure ergänzen sich prächtig, sind erfrischend, und zeigen ganz deutlich, warum ein Rosé und ganz speziell ein solch wunderbarer Zweigelt-Rosé bei den Weinfreunden immer beliebter wird, verbinden sich doch hier die ausdrucksstarken Geschmackskomponenten der Rotweintraube mit dem frischen Ausbau eines Weißweines. Dies wird gerade hier bei diesem exzellenten 2018er Zweigelt Rosé Federspiel ganz besonders deutlich. Grandios, Trinkfreude pur!

Der Wein hat richtige 12% vol/alc und sollte bei 8 Grad Celsius genossen werden.

Nachdem wir jetzt die 4 Veltliner, den Riesling und den Zweigelt Rosé mit großer Spannung und nicht weniger großer Freude verkostet haben, hier unser Fazit:

Alle Weine sind auf allerhöchstem Niveau und von bestechender Qualität. Die Gründe. warum dies so ist, liegen sichtbar in der #Wachau, an den Hängen der Donau in den steilen Weingärten und bei dem besonderen Klima, das hier vorhanden ist. Gemeinhin als Terroir bekannt, können sich die Winzer von der Domäne Wachau absolut glücklich schätzen, dass sie ein solches gesegnetes Terroir besitzen, mit den Urgesteinsböden und dem besonderen Mikroklima. Hier wachsen ganz große Grüne Veltliner, terroirbetonte Spitzen-Rieslinge und beeindruckende Zweigelt, Pinot Noir und St-Laurent heran. Aber die Segnungen der Natur gilt es auch umzusetzen und den Wein in dieser Klasse auf die Flasche zu bringen. Da zeigen alle, ob Winzer, Kellermeister und auch die Geschäftsleitung mit allen Mitarbeitern ihr absolutes Können und ihr nimmermüdes Engagement.

Ob Steinfeder, Federspiel oder ganz besonders Smaragd, der Ausbau aller Weine der drei Kategorien ist phantastisch, jeder für sich überzeugt mit seinem ganz spezifischen Charakter, seiner Individualität und seiner besonderen Klasse. So entstehen in der Domäne Wachau höchst beachtenswerte Weine, die weit über die Grenzen Österreichs größte Beachtung finden. Damit ist die Domäne Wachau ein wirklicher Botschafter des Weinlandes Österreich, die Weine werden geschätzt und respektiert, gerade weil sie so authentisch sind, Rebsorten-typisch und klar und prägnant im Geschmack. Dies entfaltet auch durchschlagende Wirkung bei den nationalen und internationalen professionellen Verkostungen, wo die Weine der Domäne Wachau immer wieder Spitzenplätze erreichen. Wie akribisch mit der Pretiose Wein in der Domäne Wachau umgegangen wird, zeigt nicht zuletzt, wie die Domäne mit der Präsentation ihrer Weine umgeht, ob im Online-Shop oder ganz besonders in ihrer preisgekrönten Vinothek, sozusagen alles ist nur vom Feinsten. Aber letztendlich sind es doch die Weine selbst, die überzeugen. Und dies tun sie ganz klassisch, sie schmecken einfach wunderbar.

 Deshalb: Absolut empfehlenswert 

 Peter J. und Helga König

Onlinebestellung bitte hier klicken https://shop.domaene-wachau.at/

Kaiserstühler Winzergenossenschaft Ihringen eG 3 Weiss- und 3 Rotweine- http://www.ihringer-shop.de/

 Foto: Helga König
Ihringen am südlichen Kaiserstuhl gelegen, ist nicht nur wegen der meisten Sonnenstunden in ganz Deutschland bekannt, sondern verfügt auch über exzellente Weinlagen. Der Weinort selbst besticht durch pittoreske Ansichten. Nur wenige Gemeinden in Deutschland sind durch ihre Lage so geprägt wie Ihringen am Kaiserstuhl. Neben den Weinbergen, die sich an den Hängen des Kaiserstuhls emporziehen, ist es das freundliche Naturell der badischen Menschen, die den besonderen Einklang zwischen Natur und den hier ansässigen Bewohnern bildet. Die Sonnenflut des südlichen Kaiserstuhls trägt dazu bei.

Es ist von daher keineswegs verwunderlich, dass hier eine Winzergenossenschaft entstanden ist, die nicht nur zu den größten in Baden-Württemberg zählt, sondern aufgrund der natürlichen Gegebenheiten ganz exzellente Weine produziert. Im Jahre 1924 gegründet, zählt die WG-Ihringen mit 600 Mitgliedern, 300 ha Rebfläche und einem Lagervolumen von 12 Millionen Litern zu den führenden Winzergenossenschaften am Kaiserstuhl und in Baden. Neben dem blauen Spätburgunder mit 37% sind es Müller Thurgau mit 16%, Grauer Burgunder mit 18%, Silvaner mit 9% und Weißer Burgunder mit 11%, die die Hauptrebsorten der Genossenschaft bilden. Diese verteilen sich auf den bekannten Ihringer Winklerberg, der hauptsächlich vulkanisch geprägt und den Ihringer Fohrenberg, welcher mit Löß bedeckt ist.

Bei über 90% der Trauben kommt die Handlese zum Einsatz. Die Philosophie der Genossenschaft beruht auf zwei Säulen, nämlich der Tradition verbunden zu sein und dennoch sich allem Neuen gegenüber nicht zu verschließen. Dies bezieht sich sowohl auf den Anbau der Rebsorten, der optimalen Art der Lese und auch auf die qualitätsorientierte Produktion in der Kellertechnik. Dies hat dazu geführt, dass die WG Ihringen zahlreiche Auszeichnungen bei nationalen und internationalen professionellen Verkostungen erworben hat.

 Foto: Helga König
2018 Ihringer Fohrenberg Grauer Burgunder QbA trocken

Beginnen wollen wir unsere kleine aber sehr feine Verkostung bester Weine vom Kaiserstuhl mit diesem 2018er Grauburgunder, der trocken ausgebaut wurde. Gewachsen sind die Trauben zu diesem großartigen Weisswein in der Spitzenlage Ihringer Fohrenberg, einer der beiden Ausnahme-Lagen der Ihringer Genossenschaft. Die Bodenbeschaffenheit im Fohrenberg besteht aus Lößböden die äußerst fruchtbar und ein optimaler Wasserspeicher sind. Da der Boden auch ganz exzellent die Wärme speichert, entsteht so ein besonderes Mikroklima, das Spitzenweine heranreifen lässt. Die Lage ist hängig, überwiegend nach Süden ausgerichtet und mit vielen kleinen Terrassen versehen, auf denen ganz exquisite Weine wachsen, wie der hier verkostete 2018er Grauburgunder trocken.

Im Glas zeigt sich der Wein in einem hellen Gelb mit brillanten Reflexen. Bevor der Grauburgunder einem ersten olfaktorischen Kennenlernen unterzogen wird, sollte er zunächst mit genügend Sauerstoff vermählt werden. Danach nimmt die Nase ganz wunderbare Anklänge wahr, die an einen frischen, saftigen Duft nach gelbem Apfel, Quitte und Aprikose erinnern. Im Mund und am Gaumen werden diese Aromen bestens geschmacklich bestätigt. Getragen werden diese Frucht-Nuancen von einer bestens integrierten Säure, die so einen wunderbaren Frucht-Säure-Bogen entstehen lässt. Der 2018er Grauburgunder trocken ist frisch, fruchtbetont und besitzt einen langen Nachhall, bei dem noch einmal die ganze Klasse dieses großartigen Weiss-Weines Revue passiert. Als Wein zur täglichen Erfrischung und Erbauung eignet sich der 2018er Grauburgunder trocken ebenso prächtig, wie als Begleiter zu Fischgerichten, hellem Fleisch und Geflügel. Wunderbar!

Der Wein hat 13% vol/alc und sollte bei 8 bis 10 Grad Celsius getrunken werden.

2017 Ihringer Fohrenberg Weißer Burgunder Kabinett trocken

Es folgt nun ein Weissburgunder, ebenfalls aus der Lage Ihringer Fohrenberg des Jahrgangs 2017, der als Prädikatswein der Stufe Kabinett trocken ausgebaut wurde. Weißer Burgunder gehört zur Reb-Familie der Burgunder, die gerade hier am Kaiserstuhl exzellente Bedingungen vorfinden mit den Lössboden und der optimalen Einwirkung der Sonne, denn immerhin gibt es am südlichen Kaiserstuhl nicht nur die wärmsten Tage in ganz Deutschland, sondern auch die meisten. Hinzu kommt der kühlende Wind, der durch das obere Rheintal streift. Alles zusammen bildet das beste Terroir, das solche wunderbaren Weine reifen lässt, wie dieser 2017er Ihringer Fohrenberg Weißer Burgunder Kabinett trocken.

Farblich präsentiert sich der Wein im Glas in einem hellen Gelb mit goldenen Reflexen. Auch hier zunächst auf den nötigen Sauerstoff achten, bevor die olfaktorische Prüfung beginnt, ohne die niemals ein Wein verkostet werden sollte. Duftnoten, die danach eindeutig an fruchtbetontes Bukett an gelben Apfel, Pfirsich und Birnen erinnern, werden von der Nase wohlwollend registriert. Geschmacklich werden diese olfaktorischen Anklänge wunderbar von Mund und Gaumen bestätigt. Dabei ist der Weißburgunder äußerst gehaltvoll und mit einer gut eingebundenen Säure versehen. So entsteht die geeignete Balance von Frucht und Säure mit einem feinen Spiel das zu begeistern weiß, zumal es langanhaltend für ein überzeugendes Finish sorgt. Der 2017er Weißburgunder Kabinett trocken schenkt große Trinkfreude und ist ein echter Wein-Genuss ob solo oder zu leichten Vorspeisen, Fisch oder zu mildem Käse. Top!

Der Wein hat 12,5% vol/alc und sollte bei 8 bis 10 Grad genossen werden.

2017 Ihringer Winklerberg Silvaner Kabinett trocken

Weiter geht es mit diesem 2017er Silvaner aus der zweiten Ihringer Spitzenlage der Genossenschaft, dem Ihringer Winklerberg. Als Kabinett-Prädikatswein wurde der Silvaner trocken ausgebaut. Der Ihringer Winklerberg gilt als wärmste deutsche Lage mit einem fast subtropischen Klima. Der Boden besteht aus Löss und vulkanische Tuffe, die Neigung ist hängig-steil, die Ausrichtung ist West, Süd und Südost. Der Ihringer Winklerberg gilt als einer der besten Lagen am Kaiserstuhl, ja deutschlandweit. Die Weine die hier wachsen genießen einen ganz ausgezeichneten Ruf und sind bekannt, weit über Deutschland hinaus. Die Ihringer Winzergenossenschaft kann sich glücklich schätzen, hier solche ganz besonderen Weine wachsen zu lassen, wie dieser 2017er Silvaner Kabinett trocken.

Im Glas zeigt sich der Wein in einer hellen, klaren, zitronengelben Farbe mit brillanten Reflexen. Ohne langweilen zu wollen, auch hier wieder der Hinweis auf die richtige Beatmung des Weins, damit er sich duft- und geschmacksmäßig komplett öffnen kann. Danach wird die Nase mit Aromen beglückt, die an frisches Heu, gelben Äpfeln und Mandeln erinnern. Im Mund und am Gaumen werden die olfaktorischen Nuancen bestens geschmacklich bestätigt und durch eine frische, feine Säure ergänzt.

Der 2017er Silvaner Kabinett trocken ist durchaus elegant, ausdrucksstark und mit einem schönen Frucht-Säure-Spiel versehen. Der Wein ist ideal um ihn in fröhlicher Runde mit Freunden zu genießen. Da bleibt es bestimmt nicht nur bei einem Glas, dafür schmeckt er zu gut. Großartig!

Der 2017er Ihringer Winklerberg Silvaner Kabinett trocken hat 12,5% vol/alc und sollte bei 8 bis 10 Grad Celsius genossen werden.

 Foto: Helga König
2016 Ihringer Spätburgunder Rotwein QbA trocken

Nach den exzellenten Weiss-Weinen aus der Ihringer Winzergenossenschaft folgen nun 3 Spätburgunder Rotweine, für die die Genossenschaft berühmt und besonders geschätzt ist. Beginnen wollen wir hier mit diesem 2016er Ihringer Spätburgunder, der trocken ausgebaut wurde und unter der Rubrik Qualitäts- und Lagenweine klassifiziert ist. Gerade die Spätburgunder-Weine gedeihen am Kaiserstuhl und ganz besonders in den Ihringer Lagen optimal. Erneut muss dabei auf das ganz besondere Terroir hier angesprochen werden, das Spätburgunder-Rotweine wachsen lässt, die den Spätburgunder aus Burgund geschmacklich sehr nahe kommen, ihnen aufgrund gleicher Wachstums-Bedingungen doch sehr ähnlich sind.

Die Winzer der Ihringer Genossenschaft unternehmen alles, damit optimale Bedingungen für ihre Spätburgunder und sonstigen Weine bestehen. Dies beginnt bei der naturnahen Pflege der Weinberge, setzt sich fort beim Reb- und Laubschnitt und einer selektiven Handlese, und endet schließlich bei der sehr schonenden Verarbeitung im Keller, sodass solche ausgesuchten Spätburgunder entstehen, wie der hier verkostete 2016er Ihringer Spätburgunder trocken.

Farblich überzeugt der Wein im Glas mit einem dunklen Rubinrot mit violetten Reflexen an der Oberfläche. Hat der Weiss-Wein bereits die richtige Belüftung benötigt, so gilt dies für die Rotweine erst recht. Nur so wird der 2016er Spätburgunder trocken sein ganzes Potential offenbaren. Die Nase nimmt jetzt Nuancen wahr, die an dunkle Früchte erinnern, wie Brombeeren und schwarze Johannisbeeren. Mund und Gaumen bestätigen geschmacklich diese Anklänge, wobei sich zeigt, wie würzig und kraftvoll der 2016er Spätburgunder trocken ist. Der Rotwein verfügt über die nötige Fülle, ist rund und weich bei einem langen Abgang, der bestätigt, wie gelungen dieser ausgeprägte Kaiserstühler Spätburgunder ist. Solo getrunken, eine geschmackliche Wohltat, eignet er sich auch bestens zu Wildgerichten, dunklem Fleisch und Käse. Exzellent! 

Der 2016er Spätburgunder trocken hat 13% vol/alc und sollte bei 16 bis 18 Grad Celsius getrunken werden. 

2016 Premium Spätburgunder Rotwein QbA trocken 

Als zweiter Spätburgunder Rotwein folgt nun dieser 2016er Spätburgunder, der trocken ausgebaut wurde und der zu der Linie "Ihringer Premium-Projekt" zählt. Damit sind Weine gemeint, die sich durch ganz besondere Eigenschaften auszeichnen. Es handelt sich dabei um trocken ausgebaute Weine von besonderer Güte aus hochwertigen Rebparzellen. Gezielte Ertragsreduzierung ist dabei ebenso die Voraussetzung wie eine selektive Handlese und eine schonende Weinbereitung. Zusammen mit dem Terroir in den Ihringer Lagen ist ein Spätburgunder entstanden, der die ganze Qualität und das Top-Niveau der Ihringer Genossenschafts-Spätburgunder deutlich zeigt. Diese Rotweine sind unverkennbar Spitzen-Spätburgunder wie sie nur am Kaiserstuhl wachsen können. Wegen ihrer überragenden Qualität und ihrem grandiosen, unverwechselbaren Geschmack gelten sie zu Recht mit zu den besten Spätburgunder, die hierzulande erzeugt werden. Und da ist es nur natürlich, dass diese Weine mit den ausgesuchten Spätburgundern aus Burgund verglichen werden.

Im Glas zeigt sich der Premium Spätburgunder in einem klaren Granatrot. Auch hier sollte der Wein zunächst mit genügend Sauerstoff belüftet werden. So zeigt er sich danach mit einer kräftigen Burgundernase, soll heißen, alle intensiven olfaktorischen Eigenschaften eines beeindruckenden Burgunders werden wohlwollend registriert. Dazu gehören die schönen fruchtigen Anklänge nach Pflaume, aber auch nach Tabak. Im Mund und am Gaumen findet sich die eindeutige geschmackliche Bestätigung dieser olfaktorischen Eindrücke. Der 2016er Spätburgunder trocken ist kraftvoll, dicht, komplex und extraktreich. Zudem besitzt er die richtig eingebundene Säure, die die Fruchtaromen trägt und dem Wein viel Substanz und einen langen Nachhall gibt. Dabei ist der Spätburgunder füllig und rund und geschmacklich sehr überzeugend. Liebhaber eines exzellenten Spätburgunder vom Kaiserstuhl kommen hier absolut auf ihre Kosten. Á la bonne heure!

 Der 2016er Premium Spätburgunder trocken hat 13,5% vol/alc und sollte bei 16 bis 18 Grad Celsius verkostet werden.

2014 uringa 962 Ihringer Winklerberg Spätburgunder Rotwein QbA trocken "im Eichenfass gereift!

Als abschließender Rotwein wird jetzt dieser 2014er Spätburgunder trocken verkostet, der trocken ausgebaut wurde. Er gehört zur Spitzen-Rubrik der Ihringer Genossenschafts-Weine, die unter der Bezeichnung "uringa 962" gelistet sind. Dabei handelt es sich um ganz exzellente Weine, bei denen das Zusammenspiel von klimatischen und geologischen Bedingungen ganz optimal sind und wo die Winzer der Genossenschaft eine ganz besondere Hege und Pflege den ausgesuchten Rebparzellen angedeihen ließen. Die Namensgebung dieses Flaggschiffes der Genossenschaft ist inspiriert von der ersten urkundlichen Erwähnung des heutigen Weinorts Ihringen im Jahre 962. Die Trauben zu diesem Spätburgunder sind in der Spitzenlage Ihringer Winklerberg gewachsen, die wie bereits erwähnt zu den herausragenden Lagen in ganz Deutschland gehört. Mehr Qualität geht kaum noch.

Farblich präsentiert sich der edle Spätburgunder in einem klaren Rubinrot mit violetten Reflexen an der Oberfläche. Achtung, auch hier bitte nicht die Sauerstoff-Zufuhr vergessen, zumal der Spätburgunder im Eichenfass gereift ist. Der Sauerstoff bedingt, dass die von der Gerbsäure eingeschlossen Aromen befreit werden und so ganz intensiv zur Geltung kommen können. Danach zeigen sich Anklänge die an dunkle Beeren, Tabak und Zedernholz erinnern. Die Fruchtaromen werden von Mund und Gaumen intensiv und angenehm bestätigt. Dabei zeigt sich wie kraftvoll und ausdrucksstark der Spätburgunder ist, mit viel Extrakt, sehr komplex und einer großen geschmacklichen Fülle, die auch dem Ausbau im Barrique zu verdanken ist. Dieser Uringa 962 Spätburgunder besitzt einen sehr eigenen Charakter, der auf einen großen Rotwein hindeutet. Lang im Nachhall, zeigt er noch einmal seine überragenden geschmacklichen Eigenschaften und ist dabei doch samtig und rund. Chapeau!

Der 2014er uringa 962 Ihringer Winklerberg Spätburgunder trocken hat 13,5% vol/alc und sollte bei 16 bis 18 Grad Celsius genossen werden.

Nach ausgiebiger Verkostung durften wir wieder einmal feststellen, welche gesegnete Erde es gibt, ganz besonders an den südlichen Ausläufern des Kaiserstuhls. Die Winzer und der Kellermeister der WG Ihringen haben auf ihr mit großem Traditionsbewußtsein und Sachverstand, aber besonders mit einem kompromisslosen Anspruch zur Qualität Weine geschaffen, die begeistern und weltweit Anerkennung finden. Als Erzeuger ist die WG Ihringen ursächlich dafür, dass die Ihringer Weine eine wachsende Zahl von Weinliebhabern findet. Weil alle hier verkosteten Weine rundum gelungen sind, ist unser Fazit: 

 Besonders empfehlenswert 

 Peter J. und Helga König  

Onlinebestellung bitte hier klicken: http://www.ihringer-shop.de/