Foto: Helga König |
Die Winzergenossenschaft Wasenweiler hat bereits eine über 80jährige Historie hinter sich, denn im Jahre 1935 haben sich eine Handvoll Winzer aus der Gemeinde Wasenweiler am südlichen Kaiserstuhl, die heute ein Ortsteil von Ihringen ist, entschlossen, eine Genossenschaft zu gründen. Die Trauben aus ihren Weinbergen wurden danach in der Zehntscheuer des Dorfes und dem Gewölbekeller des alten Schulhauses angeliefert, um dort gemeinschaftlich zu Wein ausgebaut zu werden. Später erfolgte dann am Hang der Weinberge der Bau eines eigenen Winzerkellers, damit so eine solide Basis der Genossenschaft für die Zukunft erreicht werden konnte.
Mit der Vinothek der Wasenweiler Winzer, die 2002 erbaut wurde, entstand an den Hängen des Lotberges ein überaus gelungenes Wahrzeichen der Wasenweiler Genossenschaft. Das Gebäude zählt zu den schönsten und modernsten Winzer-Neubauten am ganzen Kaiserstuhl. Hier werden nicht nur die großartigen Weine der Wasenweiler Winzer kreiert, hier lassen sich die Spitzen-Weine der Genossenschaft in einem äußerst gelungenen Ambiente ganz hervorragend verkosten.
Ca. 50 Winzerfamilien bewirtschaften etwa 65 ha Rebfläche, wobei ganz speziell der Spätburgunder im Mittelpunkt der Weine steht, denn ca. 53% der Weinberge sind mit dieser Spitzen-Rebsorte bestockt, die bei vielen Rotwein-Freunden als der König unter den roten Reben gilt. Aber auch die weißen Burgundersorten, Grauburgunder mit 16% und Weißburgunder mit 8% finden in den Lagen der Wasenweiler Winzer das ideale Terroir, um ganz hervorragende Weine entstehen zu lassen. Ergänzt wird das Sortiment von Müller-Thurgau mit 9%, Silvaner mit 3,5% und den weiteren Traubenarten Riesling, Chardonnay, Auxerrois, Muskateller und Gewürztraminer.
Alle diese Weine wachsen in den besonderen Lagen der Wasenweiler Winzer, die da sind: Lage Kreuzhalde und Lage Lotberg. In der Spitzenlage Kreuzhalde wachsen die Reben auch heute noch auf kleinen Terrassen, deren kleine Zeilen in mühevoller Handarbeit bewirtschaftet werden. Hier gedeiht überwiegend dieser famose Spätburgunder, der nicht nur außerordentlich gut schmeckt, sondern auch vielfältig national und international dekoriert ist. Im Lotberg mit seinen Böden aus tiefgründigem Löss, die über eine hohe Wasserspeicherfähigkeit verfügen, ebenso über einen hohen Kalkgehalt, sind es Weißburgunder und Scheurebe die hier besonders gut gedeihen.
Wie gut die Weine wirklich sind, zeigen nicht zuletzt auch die herausragenden Prämierungen, die die Wasenweiler Winzer für ihre Weine immer wieder erhalten. So hat der Badische Weinbauverband bei der Landesweinprämierung 2017 13 x Gold und 6 x Silber verliehen, beim Internationalen Müller-Thurgau-Preis belegte der 2016er Rivaner einen Spitzenplatz, das Genuss-Magazin“ Savoir vivre“ krönte den 2016er Weißburgunder mit Gold und bei der AWC Vienna, der größten professionellen Weinverkostung weltweit sind 7 verschiedene Weine der Wasenweiler Winzer mit der Silbermedaille ausgezeichnet worden. Deshalb darf mit Fug und Recht vom Weinhaus Wasenweiler Winzer von einer kleinen aber sehr feinen Genossenschaft gesprochen werden, deren Winzer und Kellermeister mit ganzem Herzblut und großem Fachwissen für ihre Weine einstehen und dabei das Glück haben hier am südlichen Kaiserstuhl ein wirklich gesegnetes Terroir zu besitzen, damit solche Spitzenweine zustande kommen, die wir jetzt mit viel Interesse, Neugierde und Respekt verkosten wollen.
Dies jedoch nicht ohne auf die wirkliche Besonderheit der Genossenschaft hinzuweisen, die darin besteht, dass eine Handvoll Winzer sich entschlossen hat, eine Wasenweiler Biowein-Linie nach den Richtlinien von Ecovin aufzubauen. Begonnen haben die Öko-Winzer mit der ökologischen Traubenerzeugung im Jahr 1989/90 und mit dem Jahrgang 1992 konnte erstmalig ein Öko-Wein aus dem Weinhaus Wasenweiler Winzer angeboten werden.
Bevor es nun tatsächlich mit der spannenden Verkostung losgeht, noch ein interessanter Hinweis auf das herausragende Preis-Leistungs-Verhältnis der Wasenweiler Weine, absolut top:
Foto: Helga König |
2017 Kreuzhalde Chardonnay trocken
Beginnen wollen wir mit unserer sehr qualitativen Verkostung mit diesem wunderbaren 2017er Chardonnay, der trocken ausgebaut wurde. Die Trauben zu diesem Wein sind in der exzellenten Einzellage Kreuzhalde der Wasenheimer Winzer gewachsen, auf Böden die Lösslehm aufweisen und die sich bestens für die Rebsorte Chardonnay eignen.
Die Weißweinsorte Chardonnay ist eine weltweit verbreitete Rebe, die sowohl ein hohes Qualitätspotential als auch einen großen Bekanntheitsgrad besitzt. In der Rangliste der weltweit meist angebauten Rebsorten belegt Chardonnay den fünften Platz hinter Cabernet Sauvignon, Merlot, Airén und Tempranillo. Die wohl bekanntesten Chardonnay-Weine wachsen in den französischen Weinbau-Gebieten Puligny-Montrachet, Meursault, Corton-Charlemagne und Chablis. In Deutschland spielt die Chardonnay-Traube eher eine weniger bedeutende Rolle im Verhältnis zu Frankreich, USA oder Italien etwa wo die Anbaufläche um ein Vielfaches größer ist. Und doch gibt es hierzulande ganz ausgezeichnete Chardonnay-Weine so wie der hier verkostete 2017er Kreuzhalde Chardonnay trocken.
Im Glas präsentiert sich der Wein in einer hellgelben Farbe mit brillanten Reflexen. Damit die gesamte Aromenfülle eindeutig wahrgenommen werden kann, ist es ratsam, ihn zunächst mit genügend Sauerstoff zu vermählen. Danach zeigen sich Anklänge in der Nase, die von Citrus, Apfel und Melone geprägt sind. Im Mund und am Gaumen werden diese Fruchtaromen eindeutig geschmacklich bestätigt. Getragen werden diese Nuancen von einer feinen, bestens integrierten Säure, die so einen wunderbaren Frucht-Säure-Bogen entstehen lässt. Der 2017er Chardonnay trocken ist extraktreich, besitzt eine optimal eingebundene Cremigkeit durch die lange Lagerung auf der Hefe, ist kraftvoll und geschmeidig im Abgang, wobei sich auch diese herrliche Frische einstellt, die diesen Wein ganz besonders auszeichnet. Als Wein zur täglichen Erfrischung und Erbauung vorzüglich geeignet, punktet der 2017er Chardonnay trocken auch ganz besonders als idealer Essensbegleiter zu hellem Fleisch, Meeresfrüchten und sommerlichen Salaten. Großartig!
Der Wein hat 13% vol/alc und sollte bei 8 bis 10 Grad Celsius getrunken werden.
2017 Vulkanfelsen Weissburgunder Kabinett feinherb
Es folgt nun ein weiterer Wein aus der Burgunder-Familie mit diesem 2017er Weissburgunder der feinherb ausgebaut wurde und der die Prädikatsstufe Kabinett besitzt. Die außerordentlichen Lagen der Wasenweiler Winzer, eignen sich perfekt für großartige Burgunder-Weine. Denn das Terroir hier am südlichen Kaiserstuhl mit Lösslehm als Bodenbeschaffenheit, idealer Hangneigung und den allermeisten Sonnenstunden in ganz Deutschland ist geradezu prädestiniert für einen großen Weissburgunder.
Weißer Burgunder franz. Pinot blanc stammt ursprünglich aus dem französischen Burgund, etwa aus dem Gebiet zwischen Genfer See und dem Rhone-Tal, wie vermutet wird, und ist ca. seit dem 14. Jahrhundert als Weisswein-Rebe bekannt. Dabei handelt es sich wohl um eine Mutation aus der Pinot Noir-Traube. Mittlerweile hat der Weissburgunder hierzulande einen außerordentlichen Stellenwert, denn die Rebsorte wird weltweit in Deutschland am häufigsten kultiviert, gefolgt von Italien, Österreich und Frankreich. Dabei liegt Baden an der Spitze mit der Bestockung dieser Rebe vor Rheinhessen und der Pfalz.
Farblich zeigt sich der 2017er Weissburgunder Kabinett feinherb in einem brillanten Hellgelb im Glas. Damit der Wein sein gesamtes Potential anbieten kann, gilt es zunächst ihn mit Sauerstoff zu beatmen. Das Ergebnis zeigt sich sehr angenehm in der Nase mit einer Aromenfülle die an eine ausgewogene, klassische Birnen-Frucht erinnert, begleitet von Apfel und kräutrigen Nuancen. Optimal getragen werden die Fruchtaromen von der bestens eingebunden Säure, die der angenehmen Fruchtsüße genügend Raum lässt, ohne dass diese etwa zu dominant wird.
Der 2017er Weissburgunder Kabinett feinherb punktet mit einer gelungenen geschmacklichen Balance, wobei der Wein durchaus gehaltvoll, cremig und wunderbar frisch ist. Ob gemeinsam mit Freunden oder in trauter Zweisamkeit, der hier verkostete Weissburgunder wird immer mit großer Trinkfreude überzeugen, dafür schmeckt er einfach zu gut. Wunderbar!
Der Wein hat 12% vol/alc und sollte bei 8 bis 10 Grad Celsius verkostet werden.
2017 Vulkanfelsen Grauer Burgunder Kabinett trocken „aus ökologischem Anbau“
Weiter geht es mit einem nächsten Wein aus der Burgunder-Familie und zwar mit diesem 2017er Grauburgunder, der nach den Richtlinien des ökologischen Labels "Ecovin" erzeugt wurde. Auch hier stammen die Trauben aus der Einzellage Kreuzhalde. Wie bereits oben erwähnt, haben sich eine Handvoll Winzer aus der Wasenweiler Winzergenossenschaft bereits beim Jahrgang 1989/90 auf den Weg gemacht als Öko-Winzer mit der ökologischen Traubenerzeugung zu beginnen, und beim Jahrgang 1992 konnte schließlich der erste Öko-Wein nach den Vorgaben von "Ecovin" realisiert werden. Mittlerweile besitzen die Öko-Winzer von Wasenweiler eine mehr als 25jährige Erfahrung bei der ökologischen Wein-Erzeugung. Ausdruck dieser langjährigen Erkenntnisse legt dieser herrliche 2017er Grauburgunder Kabinett trocken ab. Die Rebsorte Grauburgunder, franz. Pinot Gris und ital. Pinot Grigio ist hierzulande auch unter dem Namen Ruländer bekannt, unter dem der Wein in Deutschland klassifiziert ist.
Seit den 1980er Jahren hat diese Rebsorte als italienischer Pinot Grigio hierzulande eine eher fragwürdige Berühmtheit erlangt. Die bekannte Weinsorte haben sich die deutschen Winzer zu eigen gemacht, indem sie durch die Erzeugung eigener Grauburgunder dem Wein ein neues, ganz hervorragendes Image gaben, geprägt von hohem Niveau und erstklassiger Qualität. Dazu trägt auch dieser großartige, ökologische 2017er Grauburgunder Kabinett trocken bei.
Die Farbe des Weines im Glas ist ein leuchtendes Hellgelb mit brillanten Reflexen. Ohne langweilen zu wollen auch hier der Hinweis auf die nötige Beatmung des Grauburgunders mit Sauerstoff. Danach registriert die Nase besondere Duftnoten nach süßlichen Feigen, herbe Apfel- und Walnuss-Nuancen. Mund und Gaumen bestätigen die olfaktorischen Aromen geschmacklich eindeutig. Die richtige Säure verhilft zu einem ausgewogenen Frucht-Säure-Spiel, gibt dem Wein Kraft und Fülle und sorgt für ein rundes Mundgefühl. Geschmeidig im langen Abgang zeigt der 2017er Grauburgunder Kabinett trocken noch einmal welchen großartigen Geschmack er vorweisen kann, einschließlich einer fruchtigen Frische, die geradezu begeistert. Der Wein unterstreicht deutlich welches Können und welche Erfahrung die Erzeuger mit ihrem ökologischen Ausbau zuwege gebracht haben, höchstes Niveau bei allerbester Qualität, geprägt von dem Terroir der Spitzenlage Kreuzhalde. Einfach Trinkfreude pur!
Der Wein hat 13,5% vol/alc und sollte bei 8 bis 10 Grad Celsius genossen werden.
Foto: Helga König |
2016 Kreuzhalde Spätburgunder Kabinett halbtrocken
Nach den wunderbaren Weissweinen kommen nun die großartigen Spätburgunder Rotweine zur Verkostung. Zunächst steht dieser 2016er Spätburgunder an, der als Kabinett halbtrocken ausgebaut wurde und in der Einzellage Kreuzhalde gewachsen ist. Die Rebsorte Spätburgunder franz. Pinot Noir gilt bei vielen Rotwein-Liebhabern als der König unter den roten Reben, ist sie doch besonders edel, qualitativ hochwertig und außerordentlich beliebt. Ihre Existenz wird mehr als 2000 Jahre alt geschätzt, ihre Verbreitung ist weltweit und ihre Bedeutung im Bereich exzellenter Rotweine steht absolut außer Frage.
In kühleren Wein-Regionen wie etwa in Burgund gedeiht sie besonders gut, ebenso in der Champagne, wo die Rebsorte anbaumäßig noch vor den Rebsorten Chardonnay und Schwarzriesling rangiert, ist sie doch ein wichtiger Bestandteil zur Herstellung des Champagners. In Deutschland ist es die Wein-Region Baden, die mit Abstand die meisten Weinberge mit Spätburgunder bestockt hat. Hier wird mehr Spätburgunder erzeugt wie etwa in Australien oder Neuseeland. Insgesamt liegt Deutschland hinter Frankreich und den USA an dritter Stelle der Anbau-Länder. Qualitativ ähneln die Spätburgunder aus Baden sehr denen aus Burgund, die Weine erreichen allerhöchstes Niveau. Dementsprechend sind sie sehr begehrt und weit über unsere Grenzen hinaus bekannt. Gerade die Spätburgunder vom Kaiserstuhl begeistern die Liebhaber von Spitzen- Pinot Noir ganz besonders, so wie der hier verkostete 2016er Kreuzhalde Spätburgunder Kabinett halbtrocken.
Farblich präsentiert sich der Wein in einem tiefen Burgunderrot mit violetten Reflexen an der Oberfläche. Hat der Weisswein schon die wichtige Beatmung mit Sauerstoff benötigt, so gilt dies für einen solchen exzellenten Rotwein erst recht. Nur so kann er sich komplett öffnen und den Freund eines grandiosen Roten überzeugen. Jetzt zeigen sich Anklänge in der Nase die an eine Fülle von Kirschen erinnern, zudem auch noch von Bittermandel-Nuancen begleitet werden. Im Mund und am Gaumen werden diese Aromen geschmacklich bestätigt. Da der Spätburgunder halbtrocken ausgebaut wurde, kommt auch die ausgewogene Fruchtsüße nicht zu kurz, sie bildet mit der bestens integrierten Säure eine optimale Balance.
Der Wein ist fruchtig-gehaltvoll, verfügt über ein kräftiges Mundgefühl und einen langen geschmeidigen Abgang. Dabei zeigt er sich rund und samtig und überzeugend animierend. Als herrlicher Spätburgunder vom Kaiserstuhl hat er das Zeug geschmacklich rundum zu begeistern und Lust auf mehr zu machen. Á la bonne heure!
Der 2016er Kreuzhalde Spätburgunder Kabinett halbtrocken hat 12%vol/alc und sollte bei 18 bis 20 Grad Celsius verkostet werden.
2016 Kreuzhalde Spätburgunder QW Trocken „Alte Reben“
Als weiterer Spätburgunder steht nun dieser 2016er Pinot Noir an, dessen Traubengut ebenfalls in der Toplage Kreuzhalde gewachsen ist. Der Wein wurde trocken ausgebaut. Die Trauben stammen allesamt von Rebstöcken, die über 30 Jahre alt sind. Erst dann spricht man in der Regel von "Alten Reben", einem Qualitätsmerkmal, das mittlerweile bei der Beschreibung von Wein sich durchgesetzt hat. Alte Reben stehen für hohe Qualität, dichtere Aromen und rare und ausgesuchte Weine. Da diese Bezeichnung weintechnisch nicht geschützt ist, bleibt offen, was sich altermäßig tatsächlich hinter der Bezeichnung "alte Reben" verbirgt. Rebstöcke können beträchtlich älter als 30 Jahre alt werden, Weinberge mit 80 oder 100 Jahre alten Weinstöcken sind durchaus keine Seltenheit.
Fakt ist jedoch, dass Rebstöcke die 20 oder 30 Jahre alt sind, tief im Weinberg verwurzelt sind und so nicht nur besonders viele Mineralien dem Boden entnehmen können, sie versorgen sich in der Regel auch mit genügend Wasser aus der Tiefe, damit sie auch längere trockene Perioden überstehen können.
Des Weiteren sind die Beeren kleiner und viel konzentrierter, was wiederum den Wein im Geschmack intensiver, kraftvoller und fruchtiger werden lässt. Alles zusammen bedeutet einen bedeutet Qualitätssprung, der sich auch hier bei dem 2016er Kreuzhalde Spätburgunder trocken "Alte Reben" deutlich zeigt.
Im Glas überzeugt der Spätburgunder farblich mit einem dichten Burgunderrot mit violetten Reflexen. Auch hier bitte nicht die Belüftung des Weines vergessen, er revanchiert sich anschließend mit viel Charakter und einer besonderen Aromenfülle. Die Nase darf sich auf eine ausgeprägte Beerenfrucht freuen, die von Kirschanklängen begleitet wird und weiterhin intensive kräutrige Aromen aufweist. Mund und Gaumen bestätigen die olfaktorischen Anklänge geschmacklich optimal.
Der 2016er Kreuzhalde Spätburgunder trocken "Alte Reben" ist extraktreich, kraftvoll und sehr intensiv im Geschmack. Sein besonderes Volumen beeindruckt auf Anhieb, seine Balance von Frucht und Säure ermöglicht einen langen, geschmeidigen Abgang, der sehr konzentriert den Liebhaber eines großen Spätburgunders komplett für sich einnimmt. Hier ist den Wasenweiler Winzern ein ganz wunderbarer Spätburgunder gelungen, der langlebig noch viele Jahre zu begeistern weiß. Chapeau!
Der Wein hat 13 % vol/alc und sollte bei 18 bis 20 Grad Celsius genossen werden.
Foto: Helga König |
2015 Wasenweiler Sekt Pinot blanc de noir brut
Zum Abschluss wird dieser 2015er Wasenweiler Winzersekt verkostet, der, erzeugt durch die klassische Flaschengärung, brut ausgebaut wurde, was am besten mit herb übersetzt werden kann. Als Grundwein wurde ein Spätburgunder, weiß gekeltert, zur Versektung genommen. Grundsätzlich ist ein Sekt nur so gut, wie es die Qualität des Weines erlaubt, der versektet worden ist. Deshalb hat der Kellermeister der Wasenweiler Winzer einen ganz besonderen Spätburgunder blanc de noir genommen, der sich durch viel Kraft und Substanz ausgezeichnet hat. Nur so können diese ganz exzellenten Winzersekte entstehen, die mittlerweile nicht nur hierzulande einen ganz großen Anklang finden sondern qualitätsmäßig durchaus mir guten Champagnern ebenbürtig sind.
Dies hat auch damit zu tun, dass das Herstellungsverfahren, die klassische Flaschengärung nichts anderes ist wie die "Méthode Champenoise", deren Begriff allerdings rechtlich nur für die Champagner-Erzeugung geschützt ist. Die Abläufe am Rüttelpult sind identisch, die Lagerung auf der Hefe je nach gewünschtem Ausbau viele Monate lang.
Nachdem der Blanc de Noir-Sekt ins Glas gegossen worden ist, zeigt sich sogleich ein intensives Mousseux, das danach in eine besonders feine Perlage sich verwandelt, die auch durch die hellgelbe Farbe eine animierende Frische signalisiert. Dabei nimmt die Nase wunderbare Anklänge an helle Kirschen, feine Beerenaromen und Zitrus wahr.
Im Mund und am Gaumen werden diese Anklänge bestens geschmacklich bestätigt, wobei der Sekt ein wohlig frisches Empfinden hinterlässt, wenn er die Geschmacksnerven streichelt. Da ist gute Laune vorprogrammiert und natürlich auch eine große Vorfreude auf den nächsten Schluck. Der 2015er Wasenweiler Pinot blanc de noir brut eignet sich vorzüglich zu jedem festlichen Empfang, ebenso zur Begrüßung lieber Freunde. Aber ideal ist er zu einem ersten Kennenlernen, wenn man das Gegenüber mit etwas ganz besonderem überraschen möchte. Superb!
Der 2015er Pinot blanc de noir hat 12,5% vol/alc und sollte bei 6 bis 8 Grad Celsius verkostet werden.
Nachdem wir jetzt mit viel Neugierde, einer gewissen spannenden Vorfreude und viel Respekt die Weine und den Winzersekt der Wasenweiler Winzer vom Kaiserstuhl genossen haben, hier unser Fazit:
Alle Weine ob weiß oder rot und auch der Sekt sind von höchstem Niveau und von allerbester Qualität. Dies liegt natürlich zum einen an der Tatsache, dass die Wasenweiler Winzer ganz exzellente Spitzenlagen besitzen, auf denen ihre Rebstöcke wachsen. Das Terroir ist absolut optimal, gerade für die Rebsorten die die Winzer hier anpflanzen. Da sind die Weine der Burgunder-Familie zu nennen: Chardonnay, Weiß-, Grau- und Spätburgunder. Die intensive Arbeit im Weinberg, einerseits naturnah und andererseits ökologisch geprägt, sorgt für allerbeste Trauben-Qualität, die dann zeitnah sehr schonend im Keller verarbeitet wird. So entstehen Weine, die viel Charakter besitzen, individuell und authentisch sind, Rebsorten-typisch und sehr geschmacksintensiv. Deshalb auch ist es nicht verwunderlich, dass die Weine und der Sekt der Wasenweiler Winzer viele Preise, Gold- und Silbermedaillen erhalten haben. Dennoch ist es der Wein im Glas der letztendlich zeigt, welche Qualität er wirklich besitzt. Und hier durften wir uns ausgiebig überzeugen, um festzustellen, dass alle Weine nebst dem Sekt uns bestens geschmeckt haben. Alles was wir von den Wasenweiler Winzern hier verkostet haben, ist für uns ein wirklicher Genuss, eine Trinkfreude, die man gerne wiederholt. Und betrachtet man das ausgesprochen hervorragende Preis-Leistungs-Verhältnis der Erzeugnisse der Wasenweiler Winzer, dann ist klar, dass wir die Genossenschaft Wasenweiler am südlichen Kaiserstuhl mit aller Überzeugung sehr gerne positiv bewerten.
Absolut empfehlenswert
Peter J. und Helga König
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