Da ich einen österreichischen Urgroßvater hatte, der mich als Kind mit vielen böhmischen Süßspeisen verwöhnte, kenne ich POWIDL schon solange ich zurück denken kann.
POWIDL sollte man nicht mit Pflaumenmus verwechseln, denn es ist etwas völlig anderes.
Auf dem vor mir stehenden achteckigen Glas lese ich:"Am Höhepunkt ihrer Reife werden Waldvierteler Hauszwetschken (800 g pro Glas) fein passiert und nach der Tradition bei schwacher Hitze gerührt. Danach glänzend und fast schwarz leicht gezuckert und gewürzt."
POWIDL kann man zu Alt-Österreichischen Mehlspeisen verwenden, wie Germknödel, Powideltascheln und Buchteln. Diese Köstlichkeiten bereitete mein Urgroßvater stets für mich mit viel Liebe zu.
Besagte Mehlspeisen habe ich seit meiner Kindheit allerdings nur noch sehr selten gegessen, geblieben ist mein Faible für einen guten POWIDL, der meines Erachtens am besten mit etwas Sauerrahm mundet oder auch auf Quark sehr gut schmeckt.
Ich kenne nur wenige Hersteller, die in der Lage sind, ihn wirklich perfekt zuzubereiten. Staud´s macht meines Erachtens den besten, bestehend aus Zwetschken, Zucker, Zitronenkonzentrat, Vanillen- und Gewürzauszüge und einer Spirituose.
Mein Urgroßvater verwendete Vanille, Nelken, Zimt und Rum an seine Kreation. Bei dem POWIDL von Stauds schmecke ich ähnliche Aromen.
Die abgebildete Dame (von Gustav Klimt) auf dem Deckel des Glases, hätte meinem Vorfahren gewiss gefallen. Ich versuche mir gerade vorzustellen, was er gesagt hätte. Sicher etwas Charmantes. Er war halt ein typischer Österreicher.
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