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Rezension: ZAIT- Olivenöl, Spanien- Nativ Extra

 Mitarbeiter der Cooperative Cabacés
Dieses  milde Olivenöl kommt aus Nordspanien. Im Dörfchen Cabacés im Montsant ist die "Cooperative Cabacés" tätig,  die das delikate Öl herstellt. 

Von der Lage begünstigt und im Handwerk äußerst solide, produziert die Cooperative, wie ZAIT anmerkt, Jahr für Jahr sehr gutes Ölivenöl aus der Arbequina-Olive.

 Mir hat das mild schmeckende Öl sofort sehr gut gemundet und es wundert mich nicht, dass es bei ZAIT zu den nachgefragtesten Produkten zählt. Der kleine ökologisch zertifizierte Teil soll übrigens stets sehr schnell vergriffen sein.

Am liebsten verwende  ich dieses flüssige Gold  an Blattsalaten, speziell an Portulak. Das ist wirksame Medizin für das Herz. 

 Olivenbaum im Montsat
Hier die Eckdaten von ZAIT zu diesem Öl: 
Produzent: Cooperative Cabacés 
Olivensorte: Arbequina 
Charakter: mild-fruchtig 
Säuregrad: 0,13 
Geruch: nach reifen Früchten mit etwas Mandel 
Geschmack: mild fruchtig, sehr ausgewogen 
Anwendung: zu Blattsalaten, Bratkartoffeln, Aioli, zum Schmoren, Braten und Backen 

Bitte klicken Sie auf den Button, dann gelangen Sie zur Website der Firma ZAIT und können das Öl bestellen: www.zait.de

Rezension: ZAIT Olivenöl, Nativ Extra, Griechenland

Michalis und Manolis Melabianakis  
Das griechische Ehepaar Michalis und Manolis Melabianakis haben dieses pikant schmeckende Olivenöl hergestellt. Sie führen ihre Mühle auf Kreta  in der dritten Generation und betreuen heute noch Kunden, die schon ihr Großvater belieferte. Eine solche Kundenbindung sagt viel über die Qualität des Öles aus.

Es handelt sich bei diesem Produkt um typisches Kreta-Öl, das die Inselbewohner zu vielen Gerichten verwenden. Firma ZAIT weist darauf hin, dass es sich nicht nur  zu Salat und Schafskäse gut eignet, sondern auch für Suppen, beim Schmoren und zum Backen. 

Das beste Olivenöl aus der Mühle wird heute sogar in Japan geschätzt, wie ich gelesen habe. Das kann ich mir gut vorstellen, denn es rundet den Geschmack in Gerichten bestens ab, die mit Wasabi aromatisiert sind.

Anbei die Eckdaten des Hauses ZAIT zu diesem Öl: 

Produzent: Michalis und Manolis Melabianakis
Olivensorte: Psiloelies 
Charakter: mild-fruchtig 
Säuregrad: 0,20
 Olivenhaine auf Kreta
Geruch: leicht grasig Geschmack: grün, grasig mit einer Spur grüner Banane
Anwendung: zu Schafskäse, kräftigen Salaten, zu Lamm, in die kretische Linsensuppe 

Bitte klicken Sie auf den Link, dann gelangen Sie zur Website von ZAIT und können das Öl bestellen: www.zait.de

Rezension:Die Kräuter-Liesel: 300 Heil- und Gewürzkräuter anbauen und anwenden: Meine besten Heil- und Gewürzkräuter (Gebundene Ausgabe)

Da die aus dem Westerwald stammende beinahe 80 jährige Autorin den Vornamen Liesel trägt und sich seit vielen Jahren mit der Heilkraft von Kräutern befasst, muss man sich nicht wundern, dass der Titel des reich bebilderten Buches "Die Kräuterliesel" heißt.

 Liesel Malm war vor 27 Jahren an Krebs erkrankt und stellte damals ihre Ernährung vollständig um. Dies rettete ihr das Leben. In ihrem ca. 2000 Quadratmeter großen Heilpflanzengarten baut sie 600 Heilpflanzen und Kräuter an und schwört dabei auf Vollwerternährung.

Sie schreibt u.a. über gesundes Getreide und lässt den Leser mehr über Dinkel, Weizen, Vollkornreis, Roggen, Buchweizen, Grünkern, Hafer und Hirse wissen. Sie schreibt auch über Salate und Gemüse in der Vollwertküche, über ihre Heilbäume und über Feng-Shui im Garten.

Ihre gut 300 Heilkräuter hat sie alphabetisch geordnet und beschreibt jedes einzelne ausführlich, erteilt jeweils kleine Pflanz- und Pflegeanleitungen und wartet mit Rezepten für Tees, Tinkturen, Tropfen, Pasten, Salben, Liköre etc. auf.

Anhand der Fotos kann man sich einen visuellen Eindruck von den Heilkräutern verschaffen.

Neugierig hat mich soeben die sogenannte Zuckerpflanze werden lassen. Im Volksmund nennt man sie Süßkraut. Das aus ihr gewonnene Pulver soll 200- mal süßer als Zucker sein und keine Kalorien haben.

Wer einen Tinnitus hat, sollte im Frühling nach dem Austrieb der Gingkoblätter eine Tinktur damit zubereiten, offenbar hilft diese Tinktur. Zwei Freundinnen und ein Freund von mir leiden an Tinnitus. Ihnen frohe Botschaften diesbezüglich zu vermitteln, ist mir eine Freude.

Bei Erschöpfungszuständen hilft ein Entspannungstee aus wilden Majorankraut, Frauenmantelkraut, Scharfgarbenblättern, Hopfenzapfen und Kamillenblüten. Wer Schlafprobleme hat, erhält die Gelegenheit sich Gute-Nacht-Tees zuzubereiten.- Auf den letzten Seiten lernt man zudem noch Koch-und Backrezepte der Autorin kennen, darunter "Intelligenzplätzchen nach der heiligen Hildegard". Wer bei dem Gedanken noch schlauer zu werden als er ohnehin schon ist Bauchweh bekommt, sollte einen Magenbitter trinken. Das Rezept steht auf Seite 116.

 Ein sehr gutes Kräuterbuch, mit dem Sie viel Freude haben werden.

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Rezension:Lavendel: Der Duft des Südens (Gebundene Ausgabe)

"Der echte oder feine Lavendel, Lavendula angustifolia, wächst in vollsonniger Lage auf trockenen Böden und in Kalkgeröll oberhalb einer Höhe von 700 Metern und erklimmt die Hänge der mediterranen Berge bis zu einer Höhe von 1400 Metern, (vgl.: S.64).

Dieses reich bebilderte Buch mit Texten von Anne Simonet-Avril und Fotos von Sophie Bousshba wird all jene besonders erfreuen, die die Provence lieben und deren Duft und Farbe. Dort wuchs einst auf den Kämmen und Hügeln die Wildpflanze Lavendel und verführte die Parfümhersteller von Grasse dazu, ersten Lavendelanbau zu betreiben. Es dauerte nicht allzu lange und das blaue Gold wurde überall in der Haut-Provence angebaut. Es war Napoleon, der zum Triumphzug des Lavendels beitrug, da er sich täglich mit einem der ersten Eau de Cologne, das Lavendel enthielt, wusch und parfümierte

Es waren englische Gärtner, die die Pflanze veredelten und frostbeständig machten. Mittlerweile wird Lavendel überall auf der Welt angebaut und gilt als wichtiger Verbündeter für unsere Gesundheit und Schönheit.

Das vorliegende Buch ist in drei große Abschnitte eingeteilt:
Das Reich des Lavendels
Lavendel im Garten
Lavendel im Haus

 In diesen drei Abschnitten lernt man u.a. Wissenswertes über die Lavendelernte kennen, erfährt Näheres über die Anfänge der Lavendelindustrie und wie allmählich der kultivierte Anbau das Pflücken des wilden Lavendels verdrängte. Man liest über einstige Destillationsverfahren, bevor man über einzelne Lavendellandschaften informiert wird. Die Farbnuancen im Lavendelmeer werden zur Sprache gebracht und man erfährt, dass einige der schönsten Lavendelplantagen der Provence in der Gegend von Ferrassières und um das Chateau de la Gabelle beheimatet sind. Man liest über die Wiege der Sorte "super-bleue", die zu Sträußen gebunden, getrocknet werden und erfährt Näheres über die duftende Seele des Lavendels. Hier wird die Ernte angesprochen und das, was in der Brennerei geschieht.

Die Destillation stellt ein mechanisches Verfahren zur Ölgewinnung bei Duftpflanzen dar und das Ergebnis des Destillationsprozesses ist die Essenz, sprich das ätherische Öl.

Im Rahmen eines Ausflugs in die Botanik dann erfährt man, dass der Lavendel zur Familie der Lippenblüttler zählen und liest mehr zu Farbe als auch Form und wo überall diese Pflanze zu finden ist, mittlerweile bekanntermaßen auch in Lavendelgärten und in Töpfen. Weil das so ist, wird man zudem über Aussaat, Vermehrung durch Stecklinge und die Pflanzung gut informiert und anschließend über Buketts und Duftsäckchen in Kenntnis gesetzt, aber auch über die Verwendung von Lavendel in der Küche. In diesem Zusammenhang lernt man einige bemerkenswerte Kochrezepte kennen, in denen Lavendel eine Rolle spielt.-

Zu guter Letzt wird man über die Heilwirkung von Lavendel aufgeklärt und zwar als Tee, als ätherisches Lavendelöl sowie als Aromatherapie und wird zudem mit den Schönheitsgeheimnissen des Lavendels vertraut gemacht. Nicht unerwähnt bleiben dabei die feinen Herrendüfte, die den Duft von Lavendelfelder heraufbeschwören.

 Eine Fülle von Adressenmaterial erfreut nicht nur Reiselustige, aber diese ganz besonders, wenn es darum geht, Destillerien zu besichtigen oder Feste rund um den Lavendel zu besuchen.

Empfehlenswert.

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Rezension:Köche und ihre geschmackvollen Gärten (Gebundene Ausgabe)

"Ich liebe es, im Sommer nicht nur draußen im Garten zu essen, sondern auch zu kochen, am besten Gemüse, das ich direkt vor der Zubereitung aus dem Beet hole, putze und verarbeite." (Zitat: Stéphane Reynaud, S.100).

Im vorliegenden reich bebilderten Buch der Autorin Hanna Luhmann und des Fotografen Axel Kilian werden die besonderen Gartenparadiese renommierter Köche vorgestellt. In diesem Zusammenhang wartet der jeweilige Koch bzw. die entsprechende Köchin mit einem delikaten Rezept auf, das Produkte aus eigenem Anbau enthält und man erhält außerdem noch Gartentipps der Paradiesbesitzer.

Bei den Köchinnen und Köchen handelt es sich um folgende Personen: Jean-Marie Dumaine, Ralf Hiener, Kolja Kleeberg, Johann Lafer, Léa Linster, Johanna Maier, Martina Meuth, Bernd Neuner-Duttenhofer, Stéphane Reyaud, Andreas Schweiger, Helmut und Vinzenz Thieltges, Heinz Winkler und Harald Wohlfahrt.

In den Texten erfährt man jeweils Wissenswertes über die Köche und ihre individuelle Beziehung zu ihren Gärten. Johann Lafer baut beispielsweise 120 Heil- und Küchenkräuter an. Er verwendet übrigens selbst im Winter nichts Getrocknetes in seinen Kreationen. Die Köchin Lea Linster soll eine sehr intensive Beziehung zur Natur haben. Ihr Paradies erinnert an eine italienische Gartenanlage in Venetien. Johanna Maier besitzt einen traumhaften Küchengarten, dessen Nutznießer ihr Gäste sind. Täglich pflückt sie dort und in der Natur zehn bis zwölf frische Kräuter, darunter auch Wiesenlabkraut, Frauenmantel und Gänsefingerkraut, um sie in ihrer Küche zu verarbeiten.

Martina Meuth und Bernd Neuner Duttenhofer - von diesen beiden erfolgreichen Kochbuchautoren habe ich wohl die meisten Bücher rezensiert- bauen auf dem Duttenhofer'schen Apfelgut rund 250 verschiedene Kräuter an, darunter knapp 30 Sorten Basilikum. Die beiden scheinen große Pflanzensammler zu sein. Allein 25 Sorten Chilis und Paprika stehen in einem Gewächshaus. Für Koch-, Kräuter- und Gemüsebegeisterte stellt dieser Garten natürlich eine Fundgrube dar.

Neugierig gemacht hat mich auch der Garten von Harald Wohlfahrt, einem der besten Köche in Deutschland. Bemerkenswerterweise stehen dort kaum essbare Pflanzen, nur einige Beerensträucher kann man entdecken. Dieser Garten ist für diesen vielbeschäftigten Mann demnach einzig eine Ruheoase.

Das Paradies, das mich am meisten fasziniert, ist jenes von Stéphane Reynaud. Es handelt sich dabei um einen wilden ZEN-Garten. Die Gartenanlage stammt aus dem Jahre 1850 und gehörte einst einem Kräuterhändler. Die Beschreibung dieses und aller anderen Gärten lässt Rückschlüsse auf die Köche zu, denen eines gemeinsam ist: die Naturverbundenheit.

Ein inspirierendes, schönes Buch, das dokumentiert, dass gute Köche einen starken Bezug zu frischem Grün haben, nicht nur zu Kräuterwelten, ohne die viele delikate Gerichte nicht denkbar sind. Empfehlenswert. 

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Rezension: Meine Reise in die Welt der Gewürze- Alfons Schuhbeck

Das jüngste Buch von Alfons Schuhbeck beinhaltet drei Bücher in einem, denn es ist ein Geschichtsbuch über Gewürze, ein Reisebuch und ein Kochbuch zugleich.

Verfasst wurde das Werk von Dr. Johannes Gottfried Mayer, der sich seit 1984 mit Medizin- und Wirtschaftsgeschichte auseinandersetzt und Leiter der Forschungsgruppe Klostermedizin ist, des Weiteren von dem F.A.Z.-Redakteur Jakob Strobel y Serra und last not least vom Spitzenkoch und Gewürzspezialisten Alfons Schuhbeck, der sich gemeinsam mit den anderen beiden Herren auf den Weg ins Herz des Orients machte, um dort die Schatzkammer der Gewürze zu finden.

Man wird ausgiebig über die Geschichte der Gewürze unterrichtet und erfährt, dass um 4000 vor Christus am Euphrat und Tigris die ersten Arzneipflanzen kultiviert worden sind. Das nämlich berichtet der griechische Naturforscher Theophrast. Keilschriften, die aus der Zeit um 3000 vor Christus stammen, erwähnen Knoblauch als festen Bestandteil der Volksmedizin. Auf den Keiltafeln aus dem Zweistromland werden eine große Anzahl anderer Gewürze ebenfalls genannt, darunter auch Safran, Dill und Weinraute, (vgl. S.20).

Man erfährt Wissenswertes über die Gewürze Ägyptens. Nicht zuletzt verwendeten, kultivierten und importierten die Ägypter Anis, Kassia, Dill, Bockshornklee, Fenchel, Kapern, Kardamom, Koriander, Knoblauch, Kreuzkümmel, Koriander etc., wobei Koriander ihr Lieblingsgewürz gewesen sein soll. Aber verehrt haben die Ägypter den Knoblauch. Dieser galt ihnen als heilig, weil er das Universum symbolisierte, (vgl.: S.23). Es führt zu weit, an dieser Stelle all die Informationen in punkto Gewürze zu Zeiten Ägyptens auszubreiten. Lesenswert sind sie allemal, wie auch der weitere Verlauf der Gewürzgeschichte, zunächst im antiken Griechenland, wo man Schwertlilienzwiebeln als Viagra nutzte, dann im antiken Rom, wo der Handel mit Gewürzen unfassbare Ausmaße erreichte und ein Garant für Wohlstand des Imperiums war. Bei den Römern war Pfeffer das mit Abstand beste Gewürz, währenddessen bei den Barbaren Kreuzkümmel bevorzugt genutzt wurde.


Man liest von dem ausgestorbenen Gewürz der Römer mit Namen "Silphium" und von der begehrten Fischsauce "Garum". Der antike Schlemmer Apicius und sein Kochbuch "De re coquinariua" werden thematisiert und wenig später auch die byzantinischen Würzgepflogenheiten. Dann wird man über die Geschichte der Gewürze in der arabischen Welt aufgeklärt und es wird zunächst einmal hervorgehoben, dass der Islam, was das Essen anbelangt, keine lustfeindliche Region verkörpert. Damaskus war die Metropole, die von Gewürzen duftete. Man liest von den Gepflogenheiten am Hofe des Kalifen und bald wird klar, dass die Araber den Römern, was das gute Essen anbelangt, in nichts nachgestanden haben.

Das europäische Mittelalter kommen zur Sprache und hier auch die Gründe für den Aufstieg und Fall Venedigs. Man liest vom Stauferkaiser Friedrich II., der arabisch kochen ließ und wird anhand von Sonderkapiteln mit der Geschichte der Heilkraft von Pflanzen vertraut gemacht. Diese Geschichte beginnt im in Mesopotamien. Damals hatte man bereits gewusst, dass man Lungenentzündungen mit heißen Fenchelumschlägen behandeln kann. Die Ägypter wussten schon sehr gut über die Heilwirkung von Pflanzen Bescheid, wie dies im Buch näher erläutert wird. In der Folge erfährt man Näheres über das Heilwissen der Griechen, liest hier über Hippokrates, den berühmtesten Arzt der Antike, über Galen von Pergamon, der die Medizin revolutionierte, alsdann über das Geheimnis der Schwarzkümmels und anderer wichtiger Gewürze, die bei den Römern geschätzt wurden, über die zentrale Rolle, die Gewürze in der arabischen Medizin spielten und über den großen Heilkundigen Avicenna, der sich intensiv mit der Gesundheitswirkung von Pflanzen auseinander setzte. Das Heilwissen im Mittelalter wird natürlich auch thematisiert und hier wird freilich auch über die Königin der Klostermedizin gesprochen.

Im Wechsel mit all diesen historisch wissenswerten Gewürzinformationen hat man Gelegenheit sich in Schuhbecks Reisebericht zu vertiefen, der zunächst von seinen Eindrücken in Damaskus, der ersten durchgängig besiedelten Stadt der Welt erzählt. In dieser Stadt leben bereits seit 5000 Jahren Menschen und Schuhbeck hatte in der dortigen Altstadt das Gefühl in eine Märchenwelt vorgedrungen zu sein. Über seine Erfahrungen bei den Gewürzhändlern und in den dortigen Küchen berichtet der Spitzenkoch sehr spannend, aber auch über seinen Aufenthalt in Marrakesch, wo er in einer Gewürzapotheke Wissenswertes über die Heilkraft von Schwarzkümmel erfährt, der übrigens Kopfschmerzen vertreiben soll und auch von Safran, der alle Sorgen vertreibt.

Schuhbeck schreibt vom prallen Leben der Sugs, von seinen Erfahrungen in Küchen vor Ort und auch dem Safran, der in der nicht marokkanischen Küche Verwendung findet. Beirut hat Schuhbeck auch besucht. Hier ergründet er, ob die libanesische Küche, die beste der ganzen Welt sein soll und macht sich dann in Istanbul im Hinblick auf Gewürze noch schlauer. Er beschreibt den Duft Istanbuls und vertieft sich auch hier in die Kochtöpfe, um schließlich in Jerusalem zutiefst berührt zu sein von den Jahrtausende alten Olivenbäumen, unter denen einst Jesus von den Römern festgenommen wurde. Hier hebt er einen alten Olivenzweig auf, sich darüber bewusst seiend, dass es sich um ein jahrtausendealtes Symbol für den Frieden und die Versöhnung handelt, steckt es heimlich ein und lächelt.

Schuhbeck klärt anschließend über traditionelle Gewürzmischungen, wie Harissa, Tabil, Berbere, Baharat, Zatar ausführlich auf und auch über sein orientalisches Gewürz für klare Suppen, sein Syrisches Spinatgewürz, sein orientalisches Gemüse- und Suppengewürz, sein orientalisches Reisgewürz, sein orientalisches Fischgewürz, sein orientalisches Tatargewürz und sein orientalisches Hackfleischgewürz.

Dann erst wartet er mit Rezeptklassikern aus dem Orient auf, die er Schritt für Schritt sehr gut erläutert. Er zeigt, wie man Hummus, Baba Ganoush, Tabouleh, Falafel mit Zitronen-Dip, Salzzitronen, Briks mit Eierfüllung, Harira, Tatar mit Bulgur, Köfte, Gemüse-Couscous, Shish Kebab, Lamm -Tajine, Joghurtbällchen und Milchpudding mit Rosenwasser zubereitet, um dann in die kleine Aromaküche des Orients einzuführen. Hier lernt man u.a. Gewürzreis, Cousous und Bulgur richtig zu garen aber auch Gewürz-Joghurt-Dip perfekt zuzubereiten.

Im großen Rezeptteil lernt man sehr gut erklärte Rezepte für wundervoll gewürzte Vorspeisen und kleine Gerichte, Suppen und Eintöpfe, Fisch und Meeresfrüchte, Fleisch, Geflügel und Wild, Desserts, Gebäck und Konfekt des gewürzkundigen Meisterkochs kennen, der seine kulinarischen Reiseerfahrungen in die Rezepte eingebracht hat. Damit Sie eine Vorstellung haben, worum es hierbei geht, möchte ich einige Rezepte kurz nennen: "Gebackene Auberginenscheiben mit libanesischem Couscous-Salat und Harrisa-Dip", "Orientalisch gebeizter Rehrücken mit Selleriesalat und Brezenchips" können den Beginn eines delikaten Menüs verkörpern. Sehr delikat und ideal im Sommer ist die "Geeiste Gurken-Minze-Suppe mit Riesengarnelen" und in den kühleren Novembertagen die "Selleriesuppe mit Zimt-Apfel und Wallnüssen". Auch die "Knoblauch-Mandel-Suppe mit Orangenblütenwasser und Fladenbrot" ist ein Genusserlebnis erster Sahne und die "Orientalische Bouillabaisse mit Kaisergranat" ist so gut, dass man die Marseiller Fischsuppe tatsächlich für Momente vergisst.

Schuhbecks orientalisch angehauchte Fisch- und Meeresfrüchterezepte können nicht genug gelobt werden. Meine Favoriten dabei sind die "In Kümmel gebratene Lotte auf Tomaten- Safran-sauce mit Auberginengemüse", gefolgt von "Gebratenen Jakobsmuscheln auf orientalischem Blattspinat und Kichererbsen".

Bei den Fleischgerichten kommen nicht nur "Fleischpflanzerl-Liebhaber" auf ihre Kosten, sondern alle Fleischesser, die sich mit den Gewürzen des Orients anfreunden können, die den "Kalbstafelspitz" auf interessante Weise neu gestalten und aus dem "Schweinsbraten mit zweierlei Kümmel" ein Aha-Erlebnis werden lassen. Die "Rosa gebratene Lammkeule mit Pistazien und Aprikosen" ist ein Geheimtipp für Weihnachten, aber auch der "Rosa gebratene Rehrücken auf Zimt-Blaukraut mit Kartoffel-Quitten-Püree" ist ein optimales Festtagsgericht von atemberaubenden Aromen.

Wer gerne Geflügelspeisen mag, findet im Buch auch sehr gute Rezepte, die nicht nur die Fantasie beflügeln, sondern auch den Gaumen.

Schuhbecks Dessert, Gebäck- und Konfekt-Variationen finde ich sehr gelungen und hier speziell die"Gebackenen Mispeln mit Fruchtsalat und Apricosensauce", das "Geeiste vom Kaffee mit Arabischem Kaffeegewürz", die "Birne in knuspriger Hülle mit Granatapfelsabayon" und die "Gazellenhörnchen mit Mandelfüllung", die zu einer Tasse Mokka hervorragend munden.

Lobend erwähnen möchte ich zum Schluss die umfangreichen Informationen im Glossar und jene zu Personen und Werke.
Überaus empfehlenswert.

Bildernachweis: © Verlag Zabert Sandmann / Alexander Haselhoff


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Rezension: Schuhbeck - 4 Gewürzklassiker im Geschenkkarton

 Inhalt des Geschenkkartons:
  
 Italienisches Nudelgewürz, Dose 70g

 Schuhbeck Curry mild, Dose 80g

 Karibisches Scampi- und Fischgewürz,
 Dose 100g

 Arabisches Kaffeegewürz, Dose 70g  

Alfons Schuhbeck
 Dieses Geschenkset dürfte alle jene Hobbyköche begeistern, die auf hochwertige Gewürze Wert legen. In einem Interview, das ich vor einigen Monaten mit Herrn Schuhbeck  führte, sagte der Spitzenkoch im Hinblick auf  meine Frage zu Qualitätskriterien: „Wie alle Nahrungsmittel werden in Deutschland auch Gewürze überprüft, bevor sie in den Handel kommen. Das gilt selbstverständlich auch für meine Gewürze. Bei der Prüfung werden die Lebensmittel auf verschiedene Kriterien hin abgeklopft. Ein Kriterium ist die Qualität. Und da gibt es in der Tat gewisse Abstufungen, feine Unterschiede, die darüber entscheiden, welcher Qualitätsstufe ein Lebensmittel zugerechnet wird. Je nach Lebensmittel sind die Qualitätskriterien etwas unterschiedlich. Beispielsweise bedeutet Qualität bei Kaffee etwas anderes als bei Fleisch oder bei Mehl etwas anderes als bei Gemüse. Aber zurück zu den Gewürzen: Woran erkennt man beim Gewürzeinkauf gute Qualität? Da darf man ruhig seinen Augen und seiner Nase vertrauen: Eine satte, kräftige Farbe und ein deutliches, würziges, angenehmes Aroma sind immer ein Zeichen guter Qualität. Und Qualität ist für mich sehr wichtig – bei all meinen Produkten."

Dass es Qualität nicht umsonst gibt, dürfte jedem klar sein.

Das Set enthält 4 Gewürzklassiker:

1) Arabisches Kaffeegewürz. Es setzt sich aus Kardamom, Zimt, Nelken, Muskatnuss und Vanille zusammen und kann zum Aromatisieren von Kaffee, aber auch für Desserts und Obstsalat und dergleichen verwendet werden. Ich verwende es gerne bei Cappuccino, den dort sorgt es für einen orientalischen Kick.

2) Karibisches Scampi- u. Fischgewürz. Diese Gewürzmischung setzt sich aus Kurkuma, Paprika edelsüß, Senfmehl, Knoblauch, Kreuzkümmel, Kardamom, Chili und Zwiebeln zusammen.

Ich verwende es bei Muschelgerichten und bei Gerichten mit Scampi und Garnelen.

3) Schuhbeck Curry mild: Das Gewürz enthält Kurkuma, Koriander, Senfmehl, Paprika, Zwiebeln, Kümmel, Kardamom, Zimt, Muskatnuss, Chili, Knoblauch, Fenchel, Rosmarin, Rosmarin, Piment, Nelken, Kreuzkümmel, Bockshornklee, Vanille.

Bei mildem Fischcurry ist es das ideale Gewürz, auch zum Würzen von Gemüsecurry ist es lecker, bei Fleisch würde ich eine schärfere Variante nehmen.

4)Italienisches Nudelgewürz. Es enthält Tomaten, Paprika edelsüß, Paprikaflocken, Knoblauch, Ingwer, Oregano, Kurkuma, schwarzer Pfeffer, Chili, Zimt Fenchel und Koriander.

Dass es zu es zu Pasta und in Tomatensuppen passt,  muss ich nicht näher erläutern, oder?

Empfehlenswert.

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Rezension: Fleur de Sel

Dieses „Fleur de Sel“ der Camargue ist das  wertvollste unter den Salzkristallen dort und wird von den Salzbauern per Hand abgeerntet.

Man nutzt dieses Salz natürlich nicht zum Kochen, sondern zu Würzen von kalten Speisen: Sehr gut schmeckt es auf weichgekochten Eiern, auf Tomaten- oder Radieschenbrot, auf Sommersalaten und dergleichen mehr oder auch einfach nur auf einer Scheibe „Sylter Schwarzbrot“, die mit etwas Butter oder Schmalz oder mit  einem frischen, selbst angemachten Kräuterquark bestrichen ist.

Das Behältnis ist mit einem Motiv der Camargue dekoriert und passt gut auf einen hübsch gedeckten Frühstücktisch. Durch einen luftdichten Korkdeckel wird das Döschen perfekt verschlossen, sodass die Salzkristalle nicht verklumpen können.

Man kann den Salzgeschmack nicht mit herkömmlichem Salz vergleichen. Nicht grundlos wird dieses Meersalz das Gold der Camargue genannt.

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Rezension: Essig und Senf- Andreas Fischerauer

Praxisbücher schätze ich, wenn sie mir Wissen vermitteln, das ich in der Küche, Wohnung oder im Garten gut nachvollziehbar umsetzen kann und wenn diese neben der praktischen Umsetzbarkeit auch Hintergrundwissen liefern. Diese Kriterien werden bei bei Fischerauers Buch erfüllt.

Der Autor klärt zunächst einmal darüber auf, was man unter Essig eigentlich zu verstehen hat und berichtet ausführlich von der Geschichte der Essigbereitung. Seit über 8000 Jahren ist Essig ein bewährtes Heil- und Genussmittel. In der Antike wurde er, speziell im Orient und im Mittelmeerraum, mit Kräutern angereichert, um ihm auf diese Weise als Getränk einen besseren Geschmack zu verleihen.

"Posca" war eine Mischung aus Wasser und Essig. Die Krieger tranken "Posca" täglich, nutzen den Essigtrunk aber auch als Desinfektionsmittel. Im Mittelalter dann verwendete man Essig primär als Desinfektionsmittel und noch im 18. Jahrhundert versuchte man mittels Essig die Pest in den Griff zu verkommen. Gleichwohl schätzt man damals schon mit Essig versetzte Speisen. Bei Franzosen waren in jenen Zeiten raffinierte Essigmarinaden für Salate beliebt. Louis Pasteur (1822-1895) bewies, dass Bakterien für den Essig verantwortlich sind und erst im 20. Jahrhundert wurde damit begonnen, unterschiedliche Essigarten herzustellen, besonders Gewürzessigarten, (vgl.: S. 11-14).

Thematisiert werden die Verwendungsmöglichkeiten von Essig. Zur Sprache kommen: Essig als Speisewürze, als Konservierungsmittel, als Reinigungsmittel und als Medizin. Anschließend wird man über Essigarten aufgeklärt. Beleuchtet werden Gäressig und Ansatzessig.

Fischerauer erläutert gut nachvollziehbar die Essigherstellung im Haushalt und listet die Grundlagen der Essigbereitung auf. Aufgeklärt wird man über Essigbakterien und auch über die Essigerzeugung, bevor man sich in die einzelnen Essigsorten vertiefen kann und erfährt, was man darunter zu verstehen hat. Fokussiert werden: Branntweinessig, Einlegeessig, Kartoffelessig, Malzessig, Rosinenessig, Molkeessig, Reisessig, Honigessig, Tresteressig, Weinessig, Balsalmessig, Kräuter- und Gewürzessig und Obstessig. Beim Obstessig wird auf einzelne Früchte, die man dazu verwenden kann, näher eingegangen.

Ein nicht einfach zu lesendes Kapitel ist die "Gäressigbereitung". Hier lernt man auch einzelne Fehler zu beheben und zwar für Weißen Bruch, Hefeböckser, Essigstich, Kahmigwerden, Milchsäurestich und Zähwerden, (vgl.: S.42). Die Behälter für Essigbereitung lernt man ebenso kennen, wie die diversen Verfahren hierzu. Säurebestimmung und anderes mehr kommen zur Sprache in diesem Zusammenhang, auch die Flaschenfüllung, Krankheiten und Schädlinge des Essigs.

Anschließend wird man mit verschiedenen Kräuter-, Gewürz- und Aromaessigssorten vertraut gemacht, lernt Rezepturen kennen, beispielsweise von Estragonessig, von Erdbeeressig oder auch Nussessig. Aromenessigsorten lassen sich sehr einfach herstellen. Sehr delikat schmeckt der "Weichsel-Pflaumen-Essig", der aus Weißweinessig, Sauerkirschen, Pflaumen, Zimtstange und Blütenhonig kreiert wird. Vorgestellt werden einige Sauerkonserven mit Essig, wie etwa "Eingelegter Paprika" oder "Schwarzwurzel mit "Ginsengessig".

Auf den letzten Seiten des Buches wird erklärt, wie man Senf zubereitet. Über Senfsamen wird man unterrichtet und über deren Inhaltsstoffe, auch erfährt Näheres zu Senfarten im Handel. Dijonsenf wird übrigens aus nicht entölten schwarzen (braunen) Senfsamen oder nicht entölten Samen von Sareptasenf mit Gäressig und Kochsalz zubereitet, (vgl.: S. 112). Es wird mit einigen Senfrezepten aufgewartet, darunter findet sich ein sehr delikater "Englischer Kräutersenf" mit frischen Gartenkräutern und 2 Teelöffel grünem Pfeffer.

Dieses Buch gehört in jede gute Kochbuchbibliothek. Empfehlenswert.

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Rezension: Kräuterküche: Zauberhafte Rezepte von den Siefersheimer Kräuterhexen

Die Siefersheimer Kräuterhexen bitten zu Tisch. Eine gute Nachricht: Teufelskrallen werden nicht zubereitet!

Dieses reich bebilderte Buch von den "Siefersheimer Kräuterhexen" enthält 20 Kräuterporträts und ingesamt 100 Rezepte, in denen Kräuter eine nicht unwesentliche Rolle spielen.

Bei den fokussierten Kräutern handelt es sich um: Bärlauch, Basilikum, Beifuß, Brennessel, Dost, Gänsefuß, Giersch, Holunder, Knoblauchsrauke, Löwenzahn, Minze, Rosmarin, Rucola, Salbei, Sauerampfer, Scharfgarbe, Thymian, Vogelmiere, Waldmeister und Zitronenmelisse.
Steckbriefartig erhält man jeweils Infos zu Anbau und Standort, zur Saison, zu den Pflanzenteilen, die man verwenden kann, zum Geschmack und erfährt, zu welchen Speisen man das jeweilige Kräutlein in der Küche verwenden kann. Anschließend werden die einzelnen Kräuter sehr gut charakterisiert und man erhält zudem kurzweilig zu lesende Hexeninfos, Hexentipps und Hexenanekdoten.

Beispiel für eine Hexeninfo: "Die Blätter der Bärlauchpflanze ähneln denen des giftigen Maiglöckchens. Beim Sammeln sollten sie deswegen auf den Knoblauchgeruch achten, der spätestens beim Zerreiben der Blätter zwischen den Fingern entsteht." (S. 7)
Beispiel für einen Hexentipp: "Holunderblütensirup schmeckt sehr gut mit Sekt vermischt als sommerlicher Apèritif" (S.63)

Beispiel für eine Hexenanekdote: "Holunder galt früher als Schutzbaum für Haus, Hof und Familie. Die Menschen dachten, dass die Seelen der verstorbenen im Strauch säßen und jederzeit bereit wären, die Familie zu beraten und zu beschützen. Um dem Holunder Respekt zu zollen, haben Männer beim Vorbeigehen deswegen ihren Hut gezogen und Frauen einen Knicks gemacht."(S. 59)

Zu jedem der genannten Kräuter wird mit delikaten Rezepten aufgewartet, die gut gegliedert und ebenso gut erklärt werden. Auf das Mehl in der "Sonnigen Kräutercremesuppe" verzichte ich allerdings. Die Suppe ist auch so cremig genug, schmeckt jedoch einen Tick eleganter ohne das Mehl. Die Mischung aus Brennessel- und Gierschblätter ist sehr delikat.

Loben möchte ich das Rezept "Wilde Forelle mit Dostblüten à la Karin". Die Siefersheimer Kräuterhexen zeigen wie man "Dostblütenessig", den man zu diesem Gericht benötigt, herstellt. Der Essig mit den Dostblüten sieht in einer Glasflasche ausgesprochen dekorativ aus.

Gänsefuß habe ich bislang immer als Plage im Garten begriffen. In Indien und in Westhimalaya ist die "Melde" (andere Bezeichnung für Gänsefuß) allerdings sehr beliebt und wird dort sogar kultiviert. "Rinderrouladen mit Gouda- Gänsefuß-Füllung" finde ich interessant. Das Gericht schmeckt nach alten Zeiten. Ich kann mir gut vorstellen, dass man eine solche Kreation in Holland während des Barockzeitalters bereits kannte.

Ein Freund von mir liebt Giersch und schwört auf dessen gesundheitlichen Nutzen. Giersch enthält viel Vitamin C, Eisen und Kalium. Wer Giersch sammelt, sollte sich allerdings auskennen, denn er hat diverse giftige Doppelgänger, so etwa den Schierling und den Riesen-Bärenklau. Lässt man den gebratenen Speck weg, sind die "Gierschkartoffeln" ideal für die Frühjahrskur. Die Bratkartoffel, die in Rapsöl geröstet werden, mischt man mit geriebenem Bergkäse und Gierschstreifen und brät sie solange weiter bis der Käse geschmolzen ist.
Holunder, auch Fliederbeere genannt, ist reich an Vitamin C und eignet sich für Süßspeisen. Dass man Holunder in der Roten Grütze verwenden kann, wusste ich bislang nicht. Besonders gefallen hat mir das Rezept "Holunderbeercreme mit Birnensauce", das zusätzliche Aromen durch Rotwein und Créme de Cassis erhält. Dies ist ein passendes Dessert nach Wildgerichten.

Knoblauchsrauke kannte ich bislang nicht. Jetzt weiß ich, wo sie wächst und wie sie schmeckt und werde sie demnächst in dem "Herings-Kartoffelsalat" verwenden, den die Siefersheimer Kräuterhexen ins Buch gezaubert haben. Probieren auch werde ich den "Löwenzahnsalat mit Löwenzahnhonig-Walnussöl-Dressing", nicht nur weil mir das Rezept raffiniert erscheint, sondern auch weil Löwenzahn, wie man erfährt, ein wertvoller Vitaminlieferant ist.
Gelungen ist die Kreation" Sekt mit Minze, Limette und Holunder", mit der man im Sommer gerne Freunde empfängt.

Sehr angetan bin ich von den Salbeigerichten. Wie man erfährt gibt es übrigens 1000 verschiedene Salbeiarten. Die Salbei-Möhren eignen sich sehr gut als vegetarische Vorspeise. Die "Schweinelende mit zweierlei Salbei" kommt in ihrer Weißweinsauce fast mediterran daher, insbesondere wenn man der Sauce noch etwas Knoblauch gönnt.
Gefreut habe ich mich, dass die Hexen den Sauerampfer nicht vergessen haben. Ich liebe Sauerampfer seit ich die erste "Grüne Sauce" probiert habe. Lecker schmeckt der "Sauerampferdip zu neuen Kartoffeln", der sich gut zur Frühjahrskur eignet.

Noch habe ich nicht die geringste Vorstellung davon, wie Scharfgarbe schmeckt. Ab März kann man sie auf Wiesen und an Wegrändern ernten. Da sie einen leicht bitteren Abgang haben soll, sollte man sie beim Würzen sparsam einsetzen.
Erwähnen möchte ich noch die Vogelmiere, die als Wildkraut auch im Garten wächst und aus der man beispielsweise ein leckeres "Hexenpesto" herstellen kann. Dieses besteht aus 300 g Vogelmiere, 2 Knoblauchzehen, 300 ml Sonnenblumenöl, 100 g Sonnenblumenkerne, sowie Salz und Pfeffer. Wie man daraus ein Pesto macht, erfahren Sie auf Seite 139 des vorliegenden Buches.

  Vergessen sollte man nicht, zum Schluss einen Blick auf den Erntekalender zu werfen, bevor man sich überlegt, ob man mittels eines Besens analog der Siefersheimer Hexen über kräuterige Wiesen fliegt. Was kann schon passieren?

Ein informatives, gelungens Buch mit soliden Rezepten, die man problemlos nachkochen kann, auch wenn man keine Kräuterhexe, sondern nur eine Gewitterhexe ist.:-))

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