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Erzherzog Johann Weine Winzervereinigung Ehrenhausen/ Steiermark Österreich 4 Weißweine, 1 Rotwein und 1 Secco/Schaumwein https://erzherzog.com/

 Foto: Helga König
Erzherzog Johann Weine ist eine Winzervereinigung mit einem historisch wertvollen Namen und die einzige Winzervereinigung der Steiermark/Österreich, die aus etwa 250 Traubenproduzenten aus allen steirischen Weinanbaugebieten sich zusammensetzt. Es werden dabei rund 180 ha Weingärten bewirtschaftet. Und somit stellt Erzherzog Johann Weine eine der bedeutendsten Winzer-Betriebe da, was die Weinerzeugung in der Steiermark anbetrifft. Die Winzervereinigung in Ehrenhausen an der österreichisch-slowenischen Grenze in der Südsteiermark besteht seit 1916 und besitzt gemäß des Anspruchs von Erzherzog Johann die gleiche Devise: "Treu dem guten Alten, aber darum nicht minder empfänglich für das gute Neue", was bedeutet, dass Tradition und Moderne miteinander im Einklang stehen. Traditionelles Wissen beim Kreieren von erstklassigen Weinen ist gepaart mit neuesten Erkenntnissen des Weinmachens beim Einsatz modernster Kellertechnik. 

"Der Wein entsteht primär im Weinberg", diese Philosophie bedeutet für alle Weinproduzenten von Erzherzog Johann Weine, dass die Bewirtschaftung der Weingärten möglichst naturschonend durchgeführt wird und die Rebstöcke mit äußerster Sorgfalt und Sachkenntnis bearbeitet werden. Ein weiteres besonderes Augenmerk gilt der Vinifizierung im Keller, wo mit großer Genauigkeit, Sorgfalt und Umweltbewusstsein die besonderen Weine der Winzervereinigung entstehen. Dabei ist das oberste Ziel immer die Qualität der Weine, denn diese ist der Maßstab alles Tuns. Dafür wird alles unternommen, denn es gilt sich von Jahrgang zu Jahrgang zu steigern, wenn es denn die Natur zulässt. So entstehen Weine mit individuellem Charakter, prägnant und unverwechselbar, die nicht nur zeigen welch großartiges Terroir hier in der Steiermark sie geprägt hat sondern auch verdeutlichen, welche exzellenten Fähigkeiten Geschäftsführer Ing. Peter Stelzl und 1. Winzermeister Ing. Sieghard Kugel, ja die ganze Crew von Erzherzog Johann Weine besitzen, damit solche Spitzen-Weine entstehen. 

Bei dem unterschiedlichen Terroir in den verschiedenen steirischen Weinbau-Gebieten ist es nachvollziehbar, dass die Winzervereinigung mit einer entsprechenden Reihe von Rebsorten aufwarten kann. Diese sind im Weißwein-Bereich: Chardonnay, Gelber Muskateller, Grauburgunder, Klöcher Traminer, Sauvignon Blanc, Weissburgunder und Welschriesling. Als Rosé wird Schilcher angeboten, ein spezieller Rosé-Wein aus der Steiermark von der Rebsorte Blauer Wildbacher. Bei den Roten sind es die Rebsorten: Blauer Zweigelt und Pinot Noir. Ergänzt wird das feine Sortiment mit Weissburgunder- und Chardonnay-Sekt und zusätzlich einem Secco Muskateller und einem Secco Rosé. Die Weine selbst sind eingeteilt in die Rubriken: Klassik/Gebietswein, Selektion/Ortswein und Premium/Riedenwein.

Seit 2014 existiert mitten in der Gemeinde Ehrenhausen ein modernes Winzer-Gebäude, das sich nicht nur vorzüglich zur Repräsentation der Winzervereinigung Erzherzog Johann Weine eignet, sondern wo  in sehr angenehmer Weise die Weine bei einer Weinprobe sich verkosten lassen, um sie danach im neuen Shop sofort zu erwerben. Ein weiteres Highlight sind hier die großzügigen Räumlichkeiten, die sich für alle Arten von Events bestens nutzen lassen, ob für Familienfeiern, mit der Firma oder bei einem außergewöhnlichen Weihnachtsfest. 

Und immer wird die Erinnerung an Erzherzog Johann wach, dem Bruder von Kaiser Franz I. und Förderer und Modernisierer der Steiermark, dessen Namen die Winzervereinigung in allen Ehren hält, auch mit den ganz hervorragenden Weinen die hier in der Genossenschaft kreiert werden. Und diese gilt es jetzt mit viel Respekt und Neugierde zu verkosten: 

  Foto: Helga König
2018 Sauvignon Blanc trocken Klassik 

Beginnen wollen wir unsere kleine aber feine Verkostung der Erzherzog Johann Weine mit diesem 2018er Sauvignon blanc, der trocken ausgebaut wurde. Als Klassik-Wein gehört er zu der Gruppe der Gebietsweine in der Winzervereinigung. Erfahrungsgemäß sind es diese Gebietsweine, die als Basis der Weine in der Winzervereinigung deutlich zeigen, auf welchem Niveau und bei welcher Qualität die Weine sich insgesamt qualifizieren. Und so viel darf bereits jetzt vorweg gesagt werden, dieser 2018er Sauvignon blanc trocken hat einfach Klasse. Die Rebsorte Sauvignon blanc ist eine Weißweinsorte mit weltweiter Verbreitung, die auch in der Steiermark beste Wachstumsbedingungen vorfindet. Dies hat mit dem Klima und auch mit der Bodenbeschaffenheit zu tun, denn in den Weingärten dort mit Lehm und Opok, einer speziellen Bezeichnung für bestimmte Böden in der Steiermark aus nicht sehr grobkörnigem Sedimentgestein, gedeihen Sauvignon Blanc Weine prächtig, so wie der hier verkostete 2018er Sauvignon Blanc trocken. 

Im Glas zeigt sich der Wein in einer grünlichen Farbe, gelb schimmernd. Bevor die olfaktorische Prüfung beginnt, sollte der Sauvignon blanc zunächst mit genügend Sauerstoff vermählt werden, damit er sein ganzes Potential offerieren kann. Jetzt zeigen sich deutliche Anklänge in der Nase, die an Stachelbeeren und Zitrus erinnern. Im Mund und am Gaumen werden diese Aromen geschmacklich bestätigt. Getragen werden diese Frucht-Nuancen von einer bestens integrierten Säure, die so einen beachtlichen Frucht-Säure-Bogen entstehen lässt. Der 2018er Sauvignon blanc trocken besitzt eine straffe Struktur, ist individuell und kraftvoll und sehr animierend. Bei einem langen Abgang zeigt er neben der Frucht die richtige Frische, die einen solchen Klassik-Wein ganz besonders auszeichnet. 

Als Wein zur täglichen Erfrischung und Erbauung optimal, eignet er sich auch vorzüglich als Begleiter eines Wiener Schnitzels mit Kartoffelsalat oder ebenso zu Fisch. Wunderbar! 

Der 2018er Sauvignon blanc trocken hat 12% vol/alc und sollte bei 8 bis 10 Grad Celsius getrunken werden. 

2018 Gelber Muskateller trocken Klassik 

Weiter geht es mit diesem 2018er Gelber Muskateller trocken, der ebenfalls als Klassik-Wein qualifiziert ist. Gelber Muskateller ist eine alte sehr hochwertige weiße Rebsorte, die weltweit verbreitet mit einem intensiven Muskatbouquet versehen ist. Als eine der ältesten Rebsorten überhaupt, stammt sie ursprünglich aus Griechenland. Doch gerade in Österreich ist Gelber Muskateller seit der Jahrtausendwende vermehrt angebaut worden, mit einer Bestockung von etwa 143 ha im Jahre 1999 auf etwa 527 ha im darauffolgenden Jahrzehnt, Tendenz weiter steigend. Die Bodenbeschaffenheit der Weingärten, wo dieser 2018er Gelber Muskateller trocken gewachsen ist, besteht aus Lehm und Schotter. Nach der selektiven Lese wurde das Traubengut sehr zeitnah im Keller äußerst schonend verarbeitet, durch eine kurze Maischestandzeit, kontrollierte Vergärung und durch den Ausbau im gekühlten Edelstahltank, mit dem Ziel beste Qualität zu erreichen. 

Farblich überzeugt der Muskateller im Glas mit einem brillanten Hellgelb. Auch hier wieder der Hinweis auf eine Belüftung des Weins, bevor die olfaktorische Prüfung unternommen wird, ohne die niemals ein Wein verkostet werden sollte. Das Ergebnis sind jetzt herrliche Muskataromen in der Nase, die von einem Hauch Limette begleitet werden. Geschmacklich werden diese Anklänge eindeutig in Mund und Gaumen bestätigt und als besonders geschmackvoll wahrgenommen. Dies hat auch mit der bestens integrierten Säure zu tun, die dem 2018er Gelben Muskateller viel Substanz, Intensität und Balance verleiht. Der Wein besitzt ein ausgeprägtes, nachhaltiges Finish, das zudem Frische und Fülle noch einmal Revue passieren lässt. Top! 

Der 2018er Gelber Muskateller besitzt 11,5% vol/alc und sollte bei 8 bis 10 Grad Celsius verkostet werden. 

  Foto: Helga König
2017 Grauburgunder trocken Selektion 

Es folgt nun ein 2017er Grauburgunder, der trocken ausgebaut wurde und der nach der Qualifizierung von Erzherzog Johann Weine zu der Gruppe Selektion, als Ortsweine gehört. Die Trauben stammen aus der Region Vulkanland Steiermark, und hier sind die Böden von Basalt und Lehm geprägt. Grauburgunder, franz. Pinot Gris, ist eine Mutation des Pinot noirs aus der Burgunder-Familie und stammt ursprünglich aus Burgund oder der Champagne. 

Nach Österreich wurde die Rebe im 13. oder 14. Jahrhundert durch Zisterziensermönche gebracht. Hauptanbau-Gebiete sind hier das Burgenland, gefolgt von der Steiermark. In Deutschland ist die Rebsorte als Ruländer klassifiziert, zudem ist die Bestockung um ein vielfaches häufiger, wird hier doch weltweit Grauburgunder mit Abstand am meisten angebaut. Dass allerdings diese Rebe auch in der Steiermark ganz exzellente Weine hervorbringt, dies zeigt der hier verkostete 2017er Grauburgunder trocken Selektion uneingeschränkt, mit seinem selektionierten und vorgelesenen Traubengut, das im großen Holzfass vergoren und ausgebaut wurde. 

Im Glas präsentiert sich der Wein in einer goldgelben Farbe mit brillanten Reflexen. Ohne langweilen zu wollen, auch hier wieder der Hinweis auf die richtige Beatmung des Grauburgunders, damit er exakt zeigen kann, was duft-und geschmacksmäßig in ihm steckt. Wunderbare Anklänge an feine Wiesenkräuternoten mit einem Hauch von überreifen gelbfleischigen Pflaumen, nebst einem leichten Apfelton werden mit der Nase wahrgenommen. Im Mund und am Gaumen werden diese Aromen eindeutig geschmacklich bestätigt. Getragen werden diese Fruchtnuancen von einer perfekten Säure, die bestens eingebunden ist. 

Der 2017er Grauburgunder trocken punktet mit viel geschmacklicher Substanz, Kraft und Tiefe und ebenso mit einem lang anhaltenden Abgang, der über eine schöne Frische verfügt, die jeden Schluck in seiner Gesamtheit begleitet. Exzellent! 

Der Wein hat 13% vol/alc und sollte bei 8 bis 10 Grad Celsius genossen werden. 

2015 Chardonnay trocken Selektion 

Als weiteren Spitzenwein aus der Rubrik Selektion kommt nun dieser 2015er Chardonnay trocken zur Verkostung. Der Wein stammt aus der Region Südoststeiermark, die Bodenbeschaffenheit auf der die Reben gewachsen sind ist Basalt und Lehm. Durch die selektive Lese ist nur hochreifes und gesundes Rebgut geerntet worden, das dann reduktiv verarbeitet worden ist. Die Gärung und der Ausbau des Chardonnay haben im großen Holzfass stattgefunden. Die Rebsorte Chardonnay ist eine weltweit verbreitete Sorte mit hohem Qualitätspotenzial und einem eben solchen Bekanntheitsgrad. Sie steht auf dem 5. Platz der meist angebauten Rebsorten. Dies hängt damit zusammen, dass sie auf den unterschiedlichsten Standorten in der Welt überall sehr ansprechende Weinqualitäten hervorbringt. Die berühmtesten Chardonnay-Weine stammen aus den französischen Anbau-Gebieten Puligny-Montrachet, Meursault, Chablis und Corton-Charlemagne. In Österreich sind immerhin über 1500 ha Rebfläche mit Chardonnay bestockt, damit liegt Chardonnay auf Rang 6 aller hier angebauten Rebsorten. 

Welches großartige Niveau und welche außergewöhnliche Qualität die Erzherzog Johann Weine besitzen, wird auch durch diesen 2015er Chardonnay trocken Selektion eindeutig dokumentiert.

Farblich zeigt sich der Wein im Glas in einem brillanten hellen Gelb. Achtung, auch jetzt bitte nicht den nötigen Sauerstoff vergessen. Danach zeigen sich exotische Düfte in der Nase nach Ananas, Papaya und Honigmelone, die ihre geschmackliche Bestätigung im Mund und am Gaumen erfahren. Die vielfältigen Fruchtaromen werden getragen von einer gut eingebundenen Säure, sodass ein überzeugendes Frucht-Säure-Spiel zustande kommt. 

Der 2015er Chardonnay trocken verfügt über viel Substanz, ist extraktreich und mit einer straffen Struktur versehen. Zudem besitzt er einen ausgeprägten, langen Abgang, der noch einmal zeigt wie großartig das Zusammenspiel von Frucht und Säure bei diesem Klasse-Chardonnay gelungen ist. Dass er dabei frisch und animierend schmeckt versteht sich von selbst. Á la bonne heure! 

Der 2015er Chardonnay trocken Selektion besitzt 12,5% vol/alc und sollte bei 8 bis 10 Grad Celsius mit viel Freude verkostet werden. 

  Foto: Helga König
2015 Pinot Noir trocken Premium 

Nach 4 herrlichen Weißweinen aus der Winzervereinigung Erzherzog Johann Weine aus der Südsteiermark folgt nun ein absolutes Highlight der Genossenschaft mit diesem 2015er Pinot Noir, der trocken ausgebaut wurde. Gelistet ist dieser Wein in der Premium-Klasse, handelt es sich hier doch um Riedenweine, also Weine die im Gegensatz zu Großlagen aus begrenzten Lagen stammen, die in Deutschland etwa vergleichbar sind mit Einzellagen. Die Herkunft des 2015er Pinot Noir trocken ist die Region Südsteiermark, die Bodenbeschaffenheit setzt sich aus Opok (wenig grobkörnigen Sedimentgestein), das mit Lehm überlagert ist, zusammen. Nur bestens Traubengut wurde mit Hilfe einer selektiven Lese sehr zeitnah zur Vinifizierung in den Keller gebracht, dort nach einer offenen Maischegärung 12 Monate im großen Holzfass gelagert, um dann noch weitere 18 Monate im Barrique zu reifen. So ist ein absoluter Spitzen-Wein entstanden, der der Spätburgunder- Rebe alle Ehre macht, gilt doch für viele Pinot Noir als der König unter den Rotweinsorten. 

Farblich präsentiert sich der Wein in einem warmen Rot-Orange mit violetten Reflexen. Hat der Weißwein schon den entsprechenden Sauerstoff benötigt, um sich ganz entfalten zu können, so gilt dies für einen Rotwein erst recht, zumal wenn es sich um einen solchen superben Roten handelt wie hier, der auch noch im Barrique ausgebaut wurde. Der Sauerstoff erst gibt die von der Gerbsäure eingeschlossenen Aromen frei, sodass sie sich komplett entfalten können. Die Nase hat danach das Vergnügen von jugendlich verspielten mit würzigen Anklängen gepaarten Anklängen überrascht zu werden, zudem Nuancen zu erleben, die an Zwetschenkompott, Dörrobst, Kirschen und rauchige Noten erinnern. Im Mund und am Gaumen wird die Aromenfülle bestens geschmacklich bestätigt. Der 2015er Pinot Noir trocken ist komplex, mit viel Extrakt und einem überzeugenden Volumen ausgestattet. Intensiv im Geschmack, kraftvoll und präsent, ist der Pinot doch weich und elegant und mit einem schönen Nachhall versehen. Jetzt noch in einem durchaus jugendlichen Stadium, zeigt er schon eindeutig, dass er viel Klasse besitzt. 

Auf der Flasche wird er noch viele Monate sich entwickeln, bis er den Zenit seiner Reife erreicht hat, um dann ein großer Pinot Noir zu sein, der durchaus mit den besten Spätburgunder aus Burgund ebenbürtig ist. Chapeau! 

Der 2015er Pinot Noir trocken Premium hat 13% vol/alc und sollte bei 12 bis 14 Grad Celsius genossen werden. 

Secco x Muskateller trocken Schaumwein 

Unsere interessante und gelungene Verkostung wird abgerundet durch diesen Secco, dessen Basiswein ein Gelber Muskateller ist. Secco ist die leichte Alternative zum Sekt, handelt es sich doch hierbei um einen Perlwein mit zugesetzter Kohlensäure. Als Grundwein wurde ein besonderer Gelber Muskateller der Erzherzog Johann Weine herangezogen, dessen Traubengut früh und kühl geerntet wurde. Auch dabei wurde sorgsam auf die Qualität geachtet, dementsprechend wurden die Trauben reduktiv vergoren und ausgebaut. Erst durch den Zusatz von Kohlensäure ist so ein Perlwein entstanden, auf der Basis eines trockenen Gelben Muskateller. 

Im Glas zeigt sich neben der brillanten hellgelben Farbe sofort eine animierende, extrafeine Perlage, die eindeutige Frische signalisiert. Die Nase ist danach erfüllt von einer wunderbaren Muskat Aromatik, die auch geschmacklich bestätigt wird. Es ist diese fein eingebundene Kohlensäure, die die Geschmacksrezeptoren im Mund und am Gaumen aufs Angenehmste streicheln und ein geschmackvolles, frisches Wohlgefühl erzeugen. Der Secco Muskateller ist belebend und erfrischend, macht einfach gute Laune und ist ein idealer Sommer-Aperitif. Perfekt! 

Der Secco x Muskateller trocken Schaumwein hat 11% vol/alc und sollte bei 6 bis 8 Grad Celsius getrunken werden. 

Nachdem wir jetzt die 4 Weißweine, den prächtigen Pinot Noir und den Secco Muskateller mit viel Trinkfreude und Neugierde verkostet haben, hier unser Fazit: 

Ob Weine oder Secco, sie alle sind von herausragender Qualität und von einem sehr beachtlichen Niveau, dokumentieren sie doch, dass die Winzer und der Kellermeister der Winzervereinigung Erzherzog Johann Weine ihr Handwerk allerbestens verstehen. Gesundes, hochreifes und selektiertes Traubengut ist der Grund, dass Spitzenweine zustande kommen, zumal auch im Keller durch traditionelles Wissen, moderne Technik und viel Herzblut und Engagement für die besondere Klasse der Weine gesorgt wird. Dabei wird ganz besonders Rücksicht auf die Natur genommen, sowohl im Weingarten als auch bei der Vinifizierung. Hier gilt das Motto: So wenig wie möglich und so viel wie nötig. Der Kellermeister versteht es fabelhaft dabei dem Wein seine Handschrift zu vermitteln, sodass Weine entstehen, die individuell, charaktervoll, Rebsorten-typisch und Terroir-bezogen sind. Sie verkörpern den Wein aus der Steiermark aufs Beste und sind nicht nur hoch angesehen in Österreich sondern weit drüber hinaus. Uns haben diese steirischen, ehrlichen Weine überzeugt, denn sie schmecken einfach vorzüglich. Deshalb: 

Absolut empfehlenswert 

 Peter J. und Helga König

Onlinebestellung bitte hier klicken:https://erzherzog.com/

Winzerkeller Seewinkel reg. Gen. m.b.H. Pamhagen Neusiedlersee/Burgenland Österreich- 2 Bio-Weißweine, 1 Bio-Rotwein und 1 Bio- Frizzante ://winzerkeller-seewinkel.at/

 Foto: Helga König
Im Jahre 1964 wurde der Winzerkeller Seewinkel in Pamhagen als eingetragene Winzergenossenschaft gegründet. Dabei handelt es sich heute um den Zusammenschluss von etwa 70 Traubenproduzenten. Ziel ist dabei die gemeinsame Verarbeitung der erzeugten Trauben und die Vermarktung des produzierten Weines. Die Region liegt im Nationalpark Neusiedler See und das Gebiet gehört seit 2001 zum UNESCO-Weltkulturerbe. Hier auf der südöstlichen Seite des Neusiedler Sees liegt die Gemeinde Pamhagen unmittelbar an der Österreichisch-Ungarischen Grenze. 

Zu Zeiten des Eisernen Vorhangs, also zur systematischen Trennung zwischen Ost und West, lag hier die stark bewachte Grenze, die die natürliche Verbindung in der pannonischen Tiefebene abrupt unterbrach. Und doch war auf beiden Seiten dieser Demarkationslinie einiges gemeinsam, etwa das warme, trockene Klima und die fruchtbare Bodenbeschaffenheit, die sich hervorragend für die Landwirtschaft eignete und ganz besonders für den Weinbau. Der Neusiedler See sorgt für die temperaturausgleichende Wirkung bei dem kontinentalen pannonischen Klima, das geprägt ist von Sonne, Wind und wenig Niederschlag. Dabei sind die Winter mild, ein Umstand der optimale Bedingungen für den Weinbau ermöglicht. 

Die kultivierte Rebfläche des Winzerkellers Seewinkel beträgt zurzeit ca. 350 Hektar und das Verhältnis von Weiß- und Rotweinen ist etwa gleich, 50%. Bei den Rebsorten sind als Weißweine Grüner Veltliner, Welschriesling, Sauvignon Blanc, Chardonnay, Muskat Ottonel und eine Spätlese-Cuvée aus Chardonnay, Traminer und Weißburgunder zu finden, während als Rotwein Blaufränkisch und Zweigelt im Vordergrund stehen. 

Der Winzerkeller Seewinkel wartet zudem mit einer Besonderheit auf, besteht doch seit 2017 die Möglichkeit für die biologisch wirtschaftenden Mitglieder die biologisch erzeugten Trauben ebenfalls in der Genossenschaft zu Bio-Weinen vinifizieren zu lassen. So sind ganz spezielle Bio-Weine neben einem Frizzante auf biologischer Basis erhältlich, die hier auch mit großem Respekt und mit viel Neugierde zur Verkostung kommen. Damit ist der Weinkeller Seewinkel die erste Winzergenossenschaft, die wunderbare Bio-Weine offerieren kann. Diese Weine sind mit dem EU-Bio-Logo versehen, bei dem auch die Codenummer der Zertifizierungsstelle verpflichtend beigefügt ist. Der biologische oder ökologische Weinbau dient zur Herstellung von Trauben und Wein der auf der Grundlage möglichst naturschonender Pflegemaßnahmen bei der Bodenpflege, der Düngung und dem Pflanzenschutz stattfindet, unter Berücksichtigung von Erkenntnissen der Ökologie und des Umweltschutzes. 

Der Aufwand einen Bio-Wein zu erzeugen ist weitaus arbeitsintensiver als beim konventionellen Weinbau, gilt es doch auf eine Fülle von biologischen Vorgaben zu achten, etwa durch den Verzicht von chemisch synthetisch hergestellten Pflanzenschutzmittel, also Pestizide, oder auch dass keine Herbizide zur Bodenpflege eingesetzt werden. Dies und eine Vielzahl von biologischen Maßnahmen sorgen so in erster Linie für den Erhalt einer gesunden, nachhaltigen Natur im Weinberg. Und wenn man weiß, dass Wein in erster Linie im Weinberg entsteht, ist auch klar, welche enorme Bedeutung das ökologische Umfeld für die Gesundheit und die Qualität der Trauben haben kann. Dieses findet sich dann auch in den biologisch erzeugten Weinen wieder und trägt zudem zu einem besonderen Geschmack bei. Dies zu erfahren steht nun bei der Verkostung der folgenden vier Bio-Weine an:

  Foto: Helga König
2017 Sauvignon Blanc trocken biologisch produziert

Beginnen wollen wir mit diesem 2017er Sauvignon Blanc, der trocken ausgebaut wurde.  Dieser Sauvignon Blanc ist ein Bio-Wein mit all seinen Kriterien, die ein solcher ökologisch geprägter Wein haben muss. Dabei sind die Anforderungen an die Winzer, die solche Bio-Weine erzeugen weitaus arbeitsintensiver als beim konventionellen Weinbau. Sauvignon Blanc stammt ursprünglich aus dem französischen Loire-Tal und ist eine natürliche Kreuzung von Traminer und Chenin Blanc. Als zweitwichtigste weiße Qualitätsweinsorte nach Chardonnay hat diese Rebsorte eine rasante Verbreitung seit 2000 erreicht. Auch in Österreich hat sich die bestockte Rebfläche von 1999 bis 2015 vervierfacht mit zunehmender Tendenz, denn die Rebsorte Sauvignon Blanc erfreut sich auch hier immer größerer Beliebtheit. Das warme und trockene Klima im Seewinkel ist besonders geeignet, um Spitzenqualitäten zu erzeugen, wie der hier verkostete 2017er Sauvignon Blanc trocken.

Farblich präsentiert sich der Wein im Glas in einem hellen Gelb mit leicht grünen Reflexen. Auch jetzt bitte die richtige Beatmung des Sauvignon Blanc nicht vergessen. Anklänge an feine Stachelbeer- und Paprikanoten, gepaart mit leichten Noten nach schwarzen Johannisbeeren und ein wnig Gras sind das olfaktorische Ergebnis. Mund und Gaumen bestätigen eindeutig geschmacklich die mit der Nase registrierten Aromen. Es ist die richtige Säure, die ein herrliches Frucht-Säure-Spiel entwickelt und so dem 2017er Sauvignon Blanc Kraft und Fülle gibt. Der Wein hat viel Substanz, besitzt einen überzeugenden, individuellen Geschmack, ist frisch und mit einem langen Finish versehen. Dabei zeigt sich wie gelungen der 2017er Sauvignon Blanc ist, beschert er doch eine sehr animierende Trinkfreude. Im Kreise guter Freunde sehr begehrt, ist der Wein auch ein höchst willkommener Essensbegleiter. À la bonne heure! 

Der Wein hat 12,5% vol/alc und sollte bei 8 bis 10 Grad Celsius verkostet werden. 

2017 Frizzante Muskat Ottonel biologisch produziert

Es folgt jetzt eine besondere Köstlichkeit mit diesem 2017er Frizzante aus der Rebsorte Muskat Ottonel selbstverständlich auch auf biologischer Basis. Frizzante ist ein Perlwein, der ursprünglich aus Italien kommt. Gegenüber einem Spumante schäumt Frizzante weniger stark, besitzt weniger Kohlensäuredruck und wird in der Regel mittels der "Méthode charmat" (zweite Gärung im Tank) erzeugt. Dies muss jedoch auf dem Etikett ausgewiesen sein, wie bei dem hier verkosteten österreichischen Bio-Perlwein. Basiswein zu diesem Frizzante ist die Rebsorte Muskat Ottonel, die besonders im Burgenland am Neusiedler See angebaut wird. Ursprünglich aus Angers/Frankreich wurde die Rebsorte 1839 durch Jean Moreau, einem privaten Rebzüchter in Angers neu gezüchtet als Kreuzung von Gutedel(Chasselas) und Muscat de Saumur. Im Winzerkeller Seewinkel hat die Rebsorte Muskat Ottonel eine wichtige Bedeutung, werden doch hier ganz exzellente Weine aus den Trauben hergestellt und ebenso dieser wunderbare 2017er Frizzante Muskat Ottonel.

Farblich präsentiert sich der Frizzante im Glas in einem leuchtenden, hellen Gelb. Zeitgleich nimmt das Auge diese feine Perlage wahr, die eine angenehme Frische signalisiert. Die Nase wird beglückt von einem zarten blumigen Bukett, das einhergeht mit einer feinen Muskatnote. Mund und Gaumen bestätigen geschmacklich eindeutig die besonderen Aromen die olfaktorisch festgestellt wurden, verstärkt durch frische Perlage. Der Frizzante Muskat Ottonel besticht mit seiner wunderbaren Harmonie und seiner angenehmen Restsüße. Alles zusammen wird geschmacklich bis in einen langen Nachhall getragen, der nicht nur absolut überzeugend ist sondern den Verkoster total animiert sich auf ein weiteres Glas dieses herrlichen österreichischen Bio-Perlwein zu freuen. Superb!

Der 2017er Frizzante Muskat Ottonel hat 12,5% vol/alc und sollte bei 8 bis 10 Grad Celsius genossen werden.

  Foto: Helga König
2017 Chardonnay trocken biologisch produziert

Weiter geht es bei unserer kleinen, aber überaus interessanten Verkostung mit diesem 2017er Chardonnay, der ebenfalls trocken ausgebaut worden ist. Der Wein, auf biologischer Basis hergestellt, ist mit dem EU-Bio-Logo versehen, einer Kennzeichnung, die sich in der gesamten Europäischen Union durchgesetzt hat. Die Rebsorte Chardonnay ist eine Weißweinsorte mit hohem Qualitätspotential und großem Bekanntheitsgrad. Sie wird weltweit angebaut und durch das jeweils unterschiedliche Terroir ist der Chardonnay-Wein individuell geschmacklich geprägt. Auf Platz 5 der weltweit am häufigsten angebauten Rebsorten, nimmt sie hinter der spanischen Rebsorte Airén im Weißweinbereich den 2ten Platz ein. Die berühmtesten Chardonnay stammen von den französischen Weinbaugebieten Puligny-Montrachet, Meursault, Corton-Charlemagne und Chablis. 

In Österreich liegt Chardonnay auf dem 6. Rang, mit einem Anteil von über 5% der gesamten Weißweinanbaufläche. Das Burgenland stellt knapp hinter Niederösterreich den 2. Platz bei der Bestockung mit Chardonnay. Bedingt durch die gute Anpassungsfähigkeit ist die Rebe in der Lage bei geeignetem Terroir hohe Wein-Qualitäten hervorzubringen, so auch hier im Seewinkel am Neusiedler See.

Im Glas zeigt sich der Wein in einer hellen Farbe mit goldgelben Reflexen. Bevor die olfaktorische Prüfung beginnt, sollte man dem 2017er Chardonnay trocken den richtigen Sauerstoff gönnen, damit er sich optimal entfalten kann. Jetzt nimmt die Nase die komplexen, gereiften Aromen wahr, die an Pfirsich, Apfel, Melone, Zitrus und exotische Früchte erinnern und von einem Hauch Walnuss begleitet wird. Im Mund und am Gaumen werden diese fruchtigen Anklänge bestens geschmacklich bestätigt und durch eine wunderbare Säure ergänzt. Es ist diese bestens integrierte Säure die die Fruchtaromen trägt und so einen exzellenten Frucht-Säure-Bogen entstehen lässt. Der 2017er Chardonnay trocken ist intensiv im Geschmack, frisch, vollmundig und fruchtbetont, dabei mit einer eleganten Würze versehen und einem langen Nachhall, der noch einmal die Präsenz und die Tiefe dieses Weins Revue passieren lässt. Kurz und gut, der 2017er Chardonnay trocken schmeckt ganz großartig, da bleibt es nicht bei einem Glas. Top!

Der Wein hat 12,5% vol/alc und sollte bei 8 bis 10 Grad Celsius getrunken werden.


2017 Zweigelt trocken biologisch produziert

Bei der Verkostung des biologischen Sortiments des Weinkellers Seewinkel steht jetzt dieser 2017er Zweigelt Rotwein trocken an. Die Rebsorte Zweigelt ist eine österreichische Neuzüchtung aus dem Jahr 1922 durch Friedrich Zweigelt nach dem der Wein auch benannt wurde. Diese neue Sorte aus den zwei autohochtonen, österreichischen Reben St.Laurent und Blaufränkisch ist mittlerweile die am meisten verbreitete Rotweinsorte in ganz Österreich. Ihre häufigste Bestockung ist am Neusiedler See zu finden, gefolgt von der Region Weinviertel. Auch hier spielt das Terroir im Seewinkel eine ganz entscheidende Rolle für die Klasse dieses 2017er Zweigelt trocken, lässt doch die trockene Wärme gesundes und hochreifes Traubengut entstehen, das später äußerst schonend im Keller vinifiziert wird. Dies und der sorgfältige biologische Anbau sind der Garant für einen spitzenmäßigen Zweigelt auf ganz hohem Niveau.

Im Glas überzeugt der Wein farblich mit einem kräftigen Rot. Hat der Weißwein schon die richtige Beatmung mit Sauerstoff erforderlich gemacht, so gilt dies für diesen hervorragenden Zweigelt erst recht. Hernach nimmt die Nase das sortentypische Weichselkirsch-Aroma wahr, begleitet von leichten Anklängen nach Vanille. Im Mund und am Gaumen werden diese Nuancen geschmacklich bestätigt. Der 2017er Zweigelt trocken ist fruchtbetont, intensiv im Geschmack und mit der richtigen Säure versehen, die dem Wein Fülle und Substanz gibt. Seine Präsenz und Trinkfreude begeistert auf Anhieb, ist der Zweigelt doch mild und rund im langen Abgang. Ob bei trauter Zweisamkeit oder im Kreise lieber Freunde, dieser Zweigelt ist einfach klasse. Chapeau!

Der Wein hat 12,5% vol/alc und sollte bei 15 bis 16 Grad Celsius genossen werden.

Nachdem wir jetzt die Bio-Weine Chardonnay, Sauvignon Blanc, Zweigelt und den Bio- Frizzante Muskat Ottonel mit großer Freude und wirklicher Begeisterung verkostet haben, hier unser Fazit: 

Ob die Weißweine, der Rotwein oder der exzellente Perlwein, allesamt besitzen sie höchstes Niveau und beste Qualität. Dies ist natürlich zum einen dem hervorragenden Terroir hier im Seewinkel am Neusiedler See geschuldet, bekanntlich entsteht der Wein ja primär in den Weingärten, dennoch darf man die akribische Arbeit sowohl der Winzer als auch der Kellermeister, ja aller Mitarbeiter des Winzerkellers Seewinkel nicht unterschätzen. Sie sind es schließlich die aus der gesegneten Natur die Spitzenweine entstehen lassen, die wir hier genießen durften. Es ist ihr Können, ihr Herzblut und ihr Engagement, die zunächst auf biologischer Basis dieses gesunde und hochreife Traubengut für die Weine entstehen ließen, das dann sehr zeitnah und äußerst schonend im Keller verarbeitet wurde. Und dies ganz nach der Philosophie: "So wenig wie möglich und so viel wie nötig". So sind kraftvolle, sortentypische und individuelle Weine entstanden, die mit ihrem eigenen Charakter, Terroir-betont und geschmacklich bestens, absolut zu überzeugen wissen. Uns jedenfalls haben die Weine ganz besonders gut geschmeckt und werden als wirkliche Top-Weine in Erinnerung bleiben. Dementsprechend der Winzerkeller Seewinkel ebenso. Um es kurz zu machen, solche Weine haben eine größere Aufmerksamkeit verdient. 

Absolut empfehlenswert 

Peter J. und Helga König

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