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#Affentaler_Winzer e.G. Bühl/Baden 4 Weissweine und 2 Rotweine

 Foto: Helga König
Die Affentaler Winzer e.G. ist in Bühl in Baden zuhause. Ihre Tradition reicht weit über hundert Jahre hinaus, denn bereits im Dezember 1908 wurde von 24 Winzern der Naturweinbauverein Affental ins Leben gerufen. Im Jahr 1909 erfolgte daraufhin die Eintragung ins Genossenschaftsregister. In dem Affentaler Nachbarort wird 1937 von Riesling- Winzern eine Weißweingenossenschaft gegründet. 1949 erfolgte im Bühler Stadtteil Altschweier die Gründung der Winzergenossenschaft gleichen Namens. Aber zeitgleich wurde auch ein noch heute gültiges Wahrzeichen aus der Taufe gerufen, mit der traditionellen Affenflasche, in die der Affentaler Spätburgunder Rotwein gefüllt wurde. Es folgt dann 1959 der Zusammenschluss des Naturbauverein Affental und der Winzergenossenschaften Eisental-Affental mit der gleichzeitigen Erweiterung der Kellerei in der Ortsmitte von Eisental, um die erweiterte Rebfläche kellermäßig bearbeiten zu können. 

1960 fand dann die Fusion der Winzergenossenschaften Altschweier und Kappelwindeck statt. Es folgte am 01.09.1973 der Zusammenschluss der Winzergenossenschaften Eisental-Affental und Altschweier-Kappelwindeck zur Affentaler Winzergenossenschaft. Als erste Genossenschaft in Baden wird dann ab 1977 Wein im kleinen Barrique-Fass ausgebaut, ein Novum, das zwar in dieser Zeit noch von anderen Badischen Weinerzeugern belächelt worden ist, sich aber über die Jahre als Vorteil entpuppte, denn die Affentaler Winzer haben so weitreichende Erfahrungen gesammelt, um erfolgreich großartige Weine im Barrique reifen zu lassen. 

2002 dann wird erstmalig die "Selektion Leo Klär" abgefüllt, die Premium-Qualität, genannt nach dem Affentaler Kellermeister, der eine konsequente Ertragsregulierung von 45hl/ha eingeführt hat. 2014 erfolgt die Kooperation der Affentaler Genossenschaft mit der Baden-Badener Genossenschaft bezüglich der Bereiche Flaschenabfüllung und Logistik, worauf 2015 die Umbenennung zum Namen "Affentaler Winzer eG" folgte. Schließlich kam es am 22.08.2018 zur Verschmelzung der Affentaler Winzer eG mit der Winzergenossenschaft Baden.Baden, wobei jedoch jeder einzelne Betrieb seine Weine von den Kellermeistern der Affentaler Winzer eG separat ausbaut, damit die Eigenständigkeit der unterschiedlichen Lagen gewahrt bleibt. Bereits seit 1250 wird im Affental, begünstigt durch das milde Klima in der Ortenau, Wein angebaut. Hier an den steilen Schwarzwaldhängen und auf den sanften Hügeln der Vorbergszone gedeihen besonders Spätburgunder und Riesling ganz exzellent. Die Rebfläche von knapp 350 Hektar erstreckt sich von Eisental über Altschweier, Bühlertal, Kappelwindeck und Neusatz bis nach Ottersweier. 

Nach wie vor sind Riesling mit 50% und Spätburgunder mit 36% die beiden Hauptrebsorten. Daneben wird noch Müller-Thurgau, Weiß- und Grauburgunder und Traminer angebaut. An den steilen Schwarzwaldhängen besteht die Bodenbeschaffenheit überwiegend aus Granitverwitterungsboden, während in der Vorbergszone fruchtbare Lössböden zu finden sind. In den geschützten Lagen sorgt ein besonderes Kleinklima mit vielen Sonnenstunden und ohne die kalten Winde für einen optimalen Reifeprozess, hier kann erstklassiges, gesundes und hochreifes Traubengut ausgiebig heranreifen. Die naturnahe Bewirtschaftung der Weinberge, im Sinne einer wichtigen Nachhaltigkeit, sorgt ebenso für die allerbeste Qualität, die die Philosophie des Weinmachens der Affentaler Winzer prägt, wie die bereits angesprochene Ertragsreduktion, etwa bei der "Selektion Leo Klär", der richtige Reb- und Laubschnitt, die selektive Handlese und die äußerst schonende Verarbeitung im Keller. 

Dass solche akribischen Mühen, soviel Wissen und Können und das ganze uneingeschränkte Engagement größte Erfolge zeitigen, dies beweisen die hohen Auszeichnungen bei nationalen und internationalen Wettbewerben, als da sind: Gebietsprämierung 2019 "Top Ten", DLG Bundesweinprämierung Top 100-„Die besten Betriebe“ 2019. Gold bei der AWC Vienna, der weltweit größten professionellen Verkostung, so auch bei der Falstaff Sauvignon Blanc Trophy 2019 mit 87 Punkten und bei der Mundus Vini 2019 Sommerverkostung 3xGold und 2xSilber. Die Affentaler Winzer eG verfügt über eine Vielzahl von unterschiedlichen Weinlinien, so etwa von der Affenflasche (eigenständig&unverwechselbar), das besondere Fass(Edle Rebsortenvielfalt), Winzer-Edition(Gebietstypisch und Charakterstark), Monkey Mountain & No 1(Eleganz. Finesse & Harmonie), Buddel-Flasche(Große Weine in kleinen Flaschen), Sekt & Secco (rassig-feine prickelnde Perlen) und Blütenedition (Erfrischend und aufregend). 

Die Premium-Edition ist die Selektion Leo Klär, diese gilt es jetzt mit viel Respekt und großer Neugierde zu verkosten. Weine mit dem Signet SLK sind die Spitzengewächse der Affentaler Winzer eG. Die Top-Winzer erzeugen gemeinsam mit den Oenologen Leo Klär und Medard Jung Ausnahme-Weine von eigenem Charakter und absoluter Qualität. Mit Erträgen von nur 45hl/ha präsentieren sich die Weine mit ausgeprägter Fruchtaromatik, einem dichten mineralischen Körper und komplexer Struktur.

  Foto: Helga König
2018 Bühlertaler Engelsfelsen Gewürztraminer Q.b.A. Trocken Selektion Leo Klär 

Beginnen wollen wir unsere interessante Verkostung mit  einem wunderbaren Weisswein aus der Premium-Sparte Selektion Leo Klär der Affentaler Winzer eG mit diesem 2018er Gewürztraminer trocken aus der Spitzen-Lage Bühlertaler Engelsfelsen. Gewürztraminer, in Baden auch unter der Bezeichnung Klevner zugelassen, ist eine alte Rebsorte, deren ungeklärte Herkunft entweder in Südeuropa oder in Ägypten vermutet wird. Ihren Namen verdankt die Rebe dem Weinort Tramin in Südtirol, wo Weine unter diesem Namen dokumentiert sind. 

In Deutschland wird Gewürztraminer etwa seit den Jahren um 1500 angebaut und urkundlich erwähnt. Deutschland auch ist hinter Frankreich das Land mit der zweitgrößten Anbaufläche und hier wiederum besitzt Baden hinter der Pfalz die zweitgrößte Bestockung. Die Rebe stellt hohe Ansprüche an Lage und Boden, wobei dieser erwärmbar, tiefgründig und nicht zu trocken sein soll. All dieses ist bei der Lage Bühlertaler Engelsfelsen optimal gegeben, sodass hier dieser wunderbare 2018 Gewürztraminer trocken heranreifen konnte, der sich bestens als Premium-Qualität für die Selektion Leo Klär qualifiziert hat.

Farblich präsentiert sich der Wein im Glas in einem typischen, kraftvollen Gelb mit brillanten Reflexen. Auch jetzt bitte den 2018er Gewürztraminer trocken zunächst richtig belüften, damit er sein ganzes Duft- und Geschmackspotential anbieten kann. Die Nase hat danach das Vergnügen ein dichtes Aroma nach Mirabelle, reifen Williamsbirnen, Ananas und feinen Holznoten wahrzunehmen. Geschmacklich werden diese Anklänge eindeutig von Mund und Gaumen bestätigt und durch Muskat, Nelke und Zimt ergänzt. Es ist diese angenehme Säure, die all diese Aromen trägt und so ein gelungenes Potpourrie an Frucht-Nuancen entstehen lässt. Der 2018er Gewürztraminer trocken ist kraftvoll, ausdrucksstark und intensiv im Geschmack, mit einem langen Finish versehen, wo der Wein seine ganze Qualität bemerkenswert dem Verkoster noch einmal darbietet, einschließlich seiner angenehmen Frische und seinem beeindruckenden Volumen. Dass ein solch gelungener Gewürztraminer eindeutig animiert, das eine oder andere Glas zu verkosten, versteht sich eigentlich von selbst. Großartig!

Der 2018er Bühlertaler Engelsfelsen Gewürztraminer Q.b.A. trocken aus der Selektion Leo Klär hat kraftvolle 15% vol/alc und sollte bei 8 bis 10 Grad Celsius verkostet werden.

2018 Ralschbach Riesling trocken Selektion Leo Klär

Weiter geht es mit dem sogenannten König der Weissweine, einem 2018er Riesling aus der Lage Ralschbach, der trocken ausgebaut wurde. Auch dieser vorzügliche Wein gehört zur Selektion Leo Klär, die sich unter anderem durch die Begrenzung der Erträge von 45hl/ha auszeichnet. Dieses Qualitätsmerkmal und die Tatsache, dass diese Editionsweine besonders lagerfähig sind und ihre endgültige Klasse erst nach einer Reifeperiode im Fass und auf der Flasche entfalten, zeigen um welche Spitzenweine es sich hierbei handelt. Die Weine werden während der gesamten Vegetationsperiode von Leo Klär und seinem Team betreut, hier wird nichts dem Zufall überlassen, die allerbeste Qualität der Weine hat oberste Priorität, so auch bei diesem 2018er Ralschbach Riesling trocken.

Im Glas offeriert der Wein seine hellgelbe Farbe mit grünlichen Reflexen. Ohne langweilen zu wollen,  auch hier der Hinweis auf die richtige Beatmung des 2018er Riesling trocken, der dann ganz intensiv seinen frischen Rieslingduft anbieten kann. Anklänge an Weinbergpfirsich und weiteren Aromen wie Cassis, Limette und Blutorange ergänzen sich zu einem perfekten Duftbild in der Nase.

Im Mund und am Gaumen wird diese Fruchtkomposition geschmacklich bestens registriert und es ist diese bestens integrierte Säure, die ein gelungenes Frucht-Säure-Spiel entstehen lässt. So ist der 2018er Riesling trocken elegant, mit einer feinen Mineralität versehen, durchaus komplex und mit einem unverkennbaren Charakter ausgestattet, versteht er es doch bestens sein Terroir geschmacklich zu vermitteln. Dieser Riesling hat Klasse, überzeugt er doch einfach mit Frucht, Frische und einem schönen Nachhall, der alle Vorzüge dieses Rieslings noch einmal Revue passieren lässt. Prächtig!

Der 2018er Ralschbach Riesling trocken Selektion Leo Klär hat 12,5% vol/alc und sollte bei 8 bis 10 Grad Celsius getrunken werden.

  Foto: Helga König


2018 Altschweierer Sternenberg Grauer Burgunder QbA trocken

Es folgt der 2018er Grauburgunder, der trocken ausgebaut wurde und der in einer der Spitzenlagen der Affentaler Winzer dem Altschweierer Sternenberg gewachsen ist. Grauburgunder, franz. Pinot gris ist in Deutschland unter dem Namen Ruländer klassifiziert. Grauburgunder/Pinot gris ist eine Mutation des Pinot noirs aus der Familie der Burgunder in Frankreich. Seit den 1980er Jahren erfreut sich die Rebsorte großer Beliebtheit, allerdings zunächst als Pinot Grigio aus Italien, allerdings bei mäßiger Qualität. Dies änderte sich erst, als Winzer in Baden und in der Pfalz sich der Rebsorte annahmen, um aus einem Ruländer mit dem traditionellen Ausbau aus sehr reifen und zum Teil edelfaulen Trauben einen Wein zu machen, der frisch, mit mehr Säure und weniger Süße, sich bestens als Essensbegleiter angeboten hat. Kontinuierlich wurde der Rulander alten Stils von dem heutigen Grauburgunder mit elegantem Geschmack verdrängt. Deutschland ist mittlerweile das Weinerzeugerland mit der mit Abstand größten Anbaufläche und hier ist Baden die Region mit der meisten Bestockung.

Im Glas zeigt sich der 2018er Grauburgunder trocken in einer zartgelben Farbe mit goldenen Reflexen. Bevor die olfaktorische Prüfung beginnt, ohne die niemals ein Wein verkostet werden sollte, ist es ratsam ihm genügend Sauerstoff zu geben, damit er sich komplett entfalten kann. Danach zeigen sich Anklänge in der Nase, die an Apfel, reife Birnen und würzige Noten erinnern. Im Mund und am Gaumen werden diese Anklänge geschmacklich ausgiebig bestätigt und durch eine bestens integrierte Säure ergänzt. So kommt ein wunderbarer Frucht-Säure-Bogen zustande, der intensiv, kraftvoll und sehr animierend ist. 

Der 2018er Grauburgunder trocken punktet mit einer lebendigen Dichte, ist facettenreich und verfügt über einen langen Nachhall, der frisch, durchaus komplex und sehr geschmackvoll daher kommt. Der Wein verfügt über sehr viel Substanz, zeichnet sich durch einen unverwechselbaren Charakter und Überzeugungskraft aus, nicht ohne sehr deutlich zu machen, welches großartige Terroir ihn geprägt hat. Top!

Der 2018er Altschweirer Sternenberg Grauer Burgunder trocken Selektion Leo Klär hat kraftvolle 14% vol/alc und sollte bei 8 bis 10 Grad Celsius getrunken werden.


2018 Scheurebe Auslese Selektion Leo Klär

Zur Verkostung steht nun eine ganz besondere Pretiose an mit dieser 2018er Scheurebe Auslese ebenfalls in der Edition: „Selektion Leo Klär“. Dieser Prädikatswein wurde nur aus den besten Trauben der Rebsorte Scheurebe vinifiziert, wobei nicht nur die Ertragsreduktion einen wichtigen Qualitätsschub erbracht hat. Das Rebgut ist erstklassig, somit gesund, hochreif und selektiert. Als Auslese verfügen die vollreifen, goldgelben Trauben im Weinanbaugebiet Baden eine Mindestanforderung von 102 oder 105 Grad Oechsle, sodass Auslese-Weine einen spannungsreichen Frucht-Säure-Bogen besitzen. Scheurebe ist eine Kreuzung von Riesling und der Bukettraube, sie wurde 1916 von Georg Scheu in seiner Wirkungsstätte in der Landesanstalt für Rebenzüchtung in Alzey gezüchtet. Grundsätzlich eignet sich Scheurebe ganz besonders gut für den Ausbau als Prädikatswein, so wie hier als Auslese aber auch als Beerenauslese, Trockenbeerenauslese oder gar als Eiswein. Dazu muss allerdings das Terroir vorhanden sein, mit exzellenten Reifebedingungen bei überdurchschnittlich vielen, intensiven Sonnenstunden. Die entsprechenden Top-Lagen der Affentaler Winzer eG sind privilegiert den Scheurebe-Trauben diese Voraussetzungen optimal zu bieten.

Farblich bietet die Auslese ein dichtes Goldgelb im Glas dem Auge des Verkosters, was schon auf einen hohen Fruchtzucker-Gehalt hinweist, Auslese eben. Zur Belüftung des Weins ist alles gesagt, bitte auch hier nicht vergessen. Die Nase wird danach betört von einer opulenten Fruchtaromatik nach Stachelbeeren, Cassis und reifer Ananas. Mund und Gaumen bestätigen dieses Lustgefühl an überzeugender Fruchtsüße, die sich ein sehr spannendes Spiel mit der feinen Säure liefert. Die Geschmacksrezeptoren sind zunächst hin- und hergerissen, werden aber bald von dem wunderbaren Zusammenspiel überzeugt. Welches Geschmackserlebnis, welche süße Lust und welches begeisternde Nachspiel? Chapeau!

Die 2018 Scheurebe Auslese Selektion Leo Klär hat 12,5% vol/alc und sollte bei 12 Grad Celsius genossen werden.

  Foto: Helga König

2017 Pinot Noir trocken Selektion Leo Klär

Nach den exzellenten Weissweinen der Affentaler Winzer eG werden nun ebenfalls zwei ganz großartige Rotweine verkostet. Beginnen wollen wir zunächst mit diesem 2017er Pinot Noir der trocken ausgebaut wurde. Pinot Noir, bekanntlicherweise in Deutsch Spätburgunder, wird von vielen als der König der Rotweine bezeichnet. Diese alte Rebsorte gibt es bereits seit 2000 Jahren, ihr Ursprung wird im Gebiet zwischen Genfer See und dem Rhonetal vermutet. Pinot Noir hat als Wein weltweite Bedeutung, der Anbau findet in allen bekannten Weinbau-Regionen rund um den Globus statt. Frankreich ist mit Abstand das Land, das den meisten Wein dieser Rebsorte erzeugt. In Burgund entstehen so sortenreine Weine die Weltruf besitzen.

Nach den USA steht bereits Deutschland an dritter Stelle mit der Bestockung, bei der Qualität allerdings stehen in Baden erzeugte Pinot Noir Weine ganz in erster Reihe, da auch die Bedingungen für exzellente Spätburgunder in der badischen Wein-Region ähnlich wie in Burgund sind. Der hier verkostete 2017er Pinot Noir trocken hat seine Reife 16 Monate lang in französischer Eiche erlangt. Leo Klär und sein Team haben ihm genügend Zeit gegeben, damit er in aller Ruhe heranreifen konnte.

Im Glas präsentiert sich der trockene Pinot Noir in einem wunderschönen Granatrot mit violetten Reflexen an der Oberfläche. Hat der Weisswein schon genügend Sauerstoff verlangt um sich ganz zu öffnen, so gilt dies für einen solchen wunderbaren Spätburgunder erst recht. Jetzt zeigen sich Anklänge in der Nase, die eindeutig an feine Kirsch- und Beerenaromen erinnern und die begleitet werden von würzigen Noten.

Im Mund und am Gaumen findet die geschmackliche Bestätigung der dunklen Fruchtaromen statt, voll und saftig, fruchtig, dicht, kraftvoll und sehr intensiv. Der 2017er Pinot Noir trocken punktet mit erheblicher Substanz, einem wunderbaren, feinen Geschmack, der richtigen Säure und einem langen Abgang der geprägt ist von einer begeisternden Samtigkeit. Der Wein ist rund und ausdrucksstark, geschmackvoll und sehr animierend. Freunde eines exzellenten Pinot Noir werden begeistert sein. Grandios!

Der 2017er Pinot Noir trocken Selektion Leo Klär hat kraftvolle14% vol/alc und sollte bei 16 bis 18 Grad Celsius verkostet werden.


2017 Pinot Noir trocken Reserve Selektion Leo Klär

Als nächster Ausnahme-Rotwein aus der Genossenschaft der Affentaler Winzer steht jetzt ein weiterer Spitzenwein mit diesem 2017er Pinot Noir Reserve an, der trocken ausgebaut wurde unter der Leitung von Kellermeister Leo Klär, der sein ganzes Können, Wissen und Herzblut seinen Premium-Weinen angedeihen lässt. Wie prächtig Pinot Noir gerade in den Lagen der Affentaler Winzer eG gelingen, ist bereits bei dem zuvor verkosteten Wein klar geworden. Eine noch intensivere Reifung hat allerdings dieser 2017er Pinot Noir trocken erfahren, wurde er doch 24 Monate lang in französischer Eiche gelagert. So konnte er sich noch intensiver entwickeln, sein Potential verfeinern und seine Lagerfähigkeit durch das Holz steigern, dank der vermehrten Gerbstoffe, die die Aromen umschließen. Deshalb ist es angebracht den Reserve Pinot zunächst zu dekantieren, bevor die Verkostung beginnt. 2 bis 3 Stunden zuvor sollte er schon mit dem nötigen Sauerstoff vermählt werden, damit die Gerbstoffe sich verflüchtigen können.

Das Ergebnis ist jetzt phänomenal, dies zeigt bereits die beeindruckende rote Farbe im Glas, mit einem leichten violetten Schimmer an der Oberfläche. Sodann folgt jetzt die große Stunde der Nase, sie hat das Privileg der weiteren sensorischen Annäherung. Die olfaktorische Prüfung ergibt ein tolles Aroma nach dunklen Kirschen, eingelegten Waldbeeren und feine Bittermandel-Nuancen, ebenso leichte Holznoten. Geschmacklich werden die eindeutigen Aromen bestens bestätigt. Der 2017er Pinot Noir trocken Reserve hat die optimale Säure die bestens mit den Aromen harmoniert. Dabei ist der Wein komplex, kraftvoll, dicht, samtig und dennoch ungemein lebendig. Der beeindruckend lange Nachhall verleitet dazu, in aller Ruhe, Entspanntheit und Freude sich den Geschmack dieses herrlichen Pinot zu verinnerlichen. Ein solcher großer Pinot macht einfach nur Spass. Á la bonne heure!

Der 2017erPinot Noir trocken Reserve Selektion Leo Klär hat kräftige 14% vol/alc und sollte bei 16 bis 18 Grad Celsius genossen werden.

Nachdem wir jetzt die sechs exzellenten Weine aus der Premium-Klasse der Affentaler Winzer eG mit großer Begeisterung getrunken haben, hier unser Fazit: 

Alle Weine sind von allerhöchstem Niveau und von einer Spitzen-Qualität, die einfach nur überzeugt und große Trinkfreude macht. Dies liegt natürlich an dem Terroir der wunderbaren Lagen, die die Winzer in der Affentaler Genossenschaft ihr Eigen nennen und diese naturgemäß und sehr nachhaltig pflegen. Ebenso sorgsam gehen sie mit ihren Reben um, wenn sie nichts dem Zufall überlassen, damit allerbestes Rebgut heranreift, aus dem dann optimale Weine entstehen können, so wie die soeben verkosteten Pretiosen aus der Selektion Leo Klär. 

Wein entsteht im Weinberg, wie jeder Winzer weiß. Hier wird alles unternommen, dass die optimalen Bedingungen der Affentaler Lagen ihre Wirksamkeit entfalten können. Im Keller dann liegt es in den Händen von Leo Klär und Medard Jung und dem gesamten Team welcher großartige Geschmack sich bei den Weinen entwickelt. Und dass dieser einfach nur prachtvoll und begeisternd ist, dies sehen nicht nur wir sondern auch die vielen professionellen Verkoster so, die den Weinen von der Affentaler Winzer eG immer wieder Spitzenplätze bestätigen. Uns haben die Weine ganz besonders gut gefallen, sodass wir die Affentaler Winzer eG in die allererste Reihe der Genossenschaften in Baden, ja in ganz Deutschland stellen. Deshalb: 

Maximal empfehlenswert

Peter J. und Helga König

Onlinebestellung bitte hier klicken:https://www.affentaler.de/de/ 

Ruppertsberger Winzergenossenschaft Hoheburg e.G. Pfalz 4 Weissweine, 1 Rotwein und 1 Secco Rosé Probierpaket "2019er Pioniere"

 Foto: Helga König

Die Ruppertsberger Winzergenossenschaft Hoheburg ist in seiner jetzigen Form im Jahre 1968 gegründet worden, als die Winzergenossenschaft von 1911 mit der 1917 entstandenen Genossenschaft Hoheburg fusioniert hat. Ruppertsberg selbst liegt in unmittelbarer Nachbarschaft zu dem bekannten Weinort Deidesheim in der Pfalz. Der Name Hoheburg bezieht sich auf eine mittelalterliche Burg, die auf dem Gebiet von Ruppertsberg auf den Grundmauern eines römischen Kastells errichtet worden war. Hier kreuzten sich einst auch zwei wichtige Römerstrassen. In der Umgebung dieses zentralen Standortes wurde schon durch die Römer Weinbau betrieben, denn Wein galt zu jener Zeit für die römischen Beamten und Soldaten als Alltagsgetränk. Insofern blickt die Erzeugung von Wein in der Gemarkung Ruppertsberg auf eine mehr als 2000 jährige Geschichte zurück.

Heute sind es ca. 86 Winzer-Betriebe, die ihre gesamte Ernte bei der Ruppersberger Winzergenossenschaft Hoheburg zur Vinifizierung anliefern. Die kultivierte Rebfläche beträgt dabei etwa 400 ha, wobei die Weinberge neben Ruppertsberg auch in den Nachbar-Gemeinden Königsbach/Mußbach, Meckenheim und Deidesheim zu finden sind. Die Lagen in denen die 27 Vollerwerbs- und die 59 Nebenerwerbsbetriebe ihre Weine erzeugen, gehören nicht nur zu den besten in der Pfalz, sie sind mit die erstklassigsten und bekanntesten Weinbergen in ganz Deutschland. Dazu zählen Namen wie: Ruppertsberger Hohestück, Ruppertsberger Linsenbusch, Ruppertsberger Nußbien, Ruppertsberger Reiterpfad, Mußbacher Eselshaut, Deidesheimer Hofstück und Königsbacher Ölberg. 

Der Winzergenossenschaft Hoheburg verfügt über die modernste Kellertechnik und zusammen mit hochqualifizierten und erfahrenen Kellermeistern bilden Tradition und Moderne eine gelungene Einheit, die großartige Weine garantiert. Dabei spielt das Terroir eine ganz entscheidende Rolle, denn dieses gilt es besonders herauszuarbeiten, um dann noch mit der individuellen Handschrift der Weinmacher die Vorzüge der Lagen zu vervollkommnen. So erhalten die Weine von der Winzergenossenschaft Hoheburg ihren authentischen, individuellen und sortentypischen Charakter. 

Mit 42% Riesling ist diese Rebsorte mit Abstand der am häufigsten kultivierte Wein im Weisswein-Bereich, zudem werden noch Silvaner, Kerner, Müller Thurgau, Weiß- und Grauburgunder angebaut. Bei den roten Rebsorten sind die Weinbergslagen hauptsächlich mit Dornfelder, Spätburgunder, Portugieser und Lemberger bestockt. Hinzu kommen exzellente Sekte und Secco. Natürlich darf nicht vergessen werden, welche großartigen Auszeichnungen die Weine von der Ruppertsberger Winzergenossenschaft Hoheburg mannigfaltig im In- und Ausland erhalten haben.

Stellvertretend für alle sollen hier folgende erwähnt werden, etwa die Goldenen und Silbernen Kammerpreismünzen bei der Landesprämierung durch die Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz, den Meininger Grand International Wine Award, Mundus Vini Gold und Silber, sowie die International Wine Challenge AWC Vienna ebenfalls Gold und Silber. Wie hervorragend die Weine von der Genossenschaft Hoheburg aber wirklich sind, zeigt sich bei der nachfolgenden Verkostung:

  Foto: Helga König
2019 Ruppertsberger Hofstück Grauer Burgunder Kabinett Halbtrocken 

Der hier verkostete 2019er Grauburgunder wurde in der Prädikatsstufe Kabinett halbtrocken ausgebaut und stammt von der Pfälzer Spitzenlage Ruppertsberger Hofstück. Dabei handelt es sich um einen Wein, der ganz nach der "Terroir-Philosophie" der Ruppertsberger Winzergenossenschaft kreiert wurde, wobei das hauptsächliche Bestreben darauf hinausläuft, dass die Weine sehr authentisch das Terroir ihrer Lagen widerspiegeln, so wie hier vom Ruppertsberger Hofstück. Dass dies optimal gelungen ist, belegt die Tatsache mit welcher Akribie die Winzer und Kellermeister bei der naturnahen Weinbergspflege, der Handlese und der schonenden Verarbeitung im Keller zu Werke gehen.

Im Glas zeigt sich der 2019er Grauburgunder Kabinett in einer hellgelben Farbe mit brillanten Reflexen. Bevor die olfaktorische Verkostung beginnt, sollte der Wein genügend mit Sauerstoff belüftet werden, damit er sein gesamtes duftmäßiges und geschmackliches Potential anbieten kann. Danach zeigen sich intensive Anklänge in der Nase, die an Sommeräpfel, Wiesenblumen und einen leichten Mandelduft erinnern. Im Mund und am Gaumen werden diese Nuancen bestätigt, wobei die wohl eingebundene Säure die Geschmacksaromen optimal trägt und auch den Prädikatsausbau als Kabinett geschmacklich nicht zu kurz kommen lässt. Der Wein ist kräftig im Geschmack, punktet mit seiner Frucht, seiner ausbalancierten Säure und einer bemerkenswerten Frische, die bis in den langanhaltenden Abgang anhält. Hier ist den Weinmachern von der Genossenschaft Hoheburg ein ganz vorzüglicher Grauburgunder Kabinett halbtrocken gelungen, der richtig Spaß auf mehr macht. Großartig! 

Der Wein hat 11,5% vol/alc und sollte bei 8 bis 10 Grad Celsius getrunken werden.

2019 Auxerrois Feinherb 

Dieser 2019er Auxerrois feinherb ist ein weiterer besonderer Wein aus dem Probierpaket "2019er Pioniere". Die Rebsorte Auxerrois ist hierzulande nicht allzu sehr verbreitet, allenfalls an der Obermosel, in der Pfalz und im Kraichgau. Die Sorte entstand durch eine natürliche Kreuzung von Heunisch und Pinot. Der Wein erinnert an Weißburgunder, ist im Vergleich aber bukettreicher, fruchtiger und hat weniger Säure. Natürlich spielt auch hier das außergewöhnliche Terroir der Ruppertsberger Lagen eine entscheidende Rolle, aber der Wein muss auch erst einmal auf die Flasche gebracht werden. Dies ist den Weinmachern von Ruppertsberg absolut gelungen.

Die Farbe im Glas ist ein leuchtendes Hellgelb mit leicht brillanten Reflexen. Auch hier benötigt der Wein zunächst genügend Sauerstoff, damit er sich komplett öffnen kann. Jetzt zeigen sich dezente Duftaromen in der Nase nach gelbem Pfirsich und Apfelaromen. Im Mund und am Gaumen werden diese olfaktorischen Anklänge geschmacklich bestätigt und durch eine feine, sehr harmonische Säure ergänzt. So punktet die 2019er Auxerrois feinherb mit einem wunderbaren Frucht-Säure-Bogen, der genügend Platz für die Fruchtaromen des feinherben Ausbaus lässt, gleichzeitig den Geschmack auch ebenso der gut eingebunden Säure zugesteht.

Der Wein verfügt über einen vollen Körper, ist intensiv und ist dabei doch filigran und feingeschliffen. Dies zeigt sich auch bei dem langen Nachhall, der bestätigt, welcher erstklassische Auxerrois den Winzern von der Ruppertsberger Genossenschaft Hoheburg gelungen ist. Perfekt!

Der 2019er Auxerrois feinherb hat 11,5% vol/alc und sollte bei 8 bis 10 Grad verkostet werden.


  Foto: Helga König


2019 Scheurebe Feinherb 

Die jetzt verkostete 2019er Scheurebe feinherb stammt aus den exzellenten Lagen Ruppertsberger Winzer. Sie wurde wie sein zuvor vorgestellter Vorgänger ebenfalls feinherb ausgebaut. Bei allen Weinen geht es den Weinmachern von der Winzergenossenschaft Ruppersberg Hoheburg darum, dass sie in erster Linie sehr authentisch das Terroir verkörpern. Und wer die Lagen in der Gemarkung Ruppertsberg und Umgebung kennt, weiß, dass hier in der Mittelhaardt und besonders bei den Lagen des Ruppertsberger Genossenschaft es sich um mit das Beste handelt, das man in der Pfalz an Weinbergen finden kann.

Lehm bis lehmiger Sand, stellenweise mit Geröll, sandigen Tonsteinen und vereinzelt Kalkverwitterungsboden ist die Beschaffenheit z.B. bei der Lage Ruppertsberger Hoheburg, dazu ein exzellentes Kleinklima, bestens geeignet für die Scheurebe. So entstehen unter dem fachlichen Ausbau erfahrener, kenntnisreicher Kellermeister der Genossenschaft Weine auf höchstem Niveau, wie auch dieser 2019 Scheurebe feinherb aus dem hier verkosteten Probierpaket "2019er Pioniere". Im Glas zeigt sich der Wein in einer hellgelben Farbe mit brillanten Reflexen. Ohne langweilen zu wollen, auch hier wieder der Hinweis auf die Beatmung der Scheurebe mit genügend Sauerstoff, damit sie sich voll entfalten kann.

Jetzt zeigen sich deutliche Anklänge, die an viel Maracuja und schwarze Johannisbeeren erinnern. Diese werden im Mund und am Gaumen geschmacklich wunderbar bestätigt. Dabei begeistert besonders das herrliche Frucht-Säure-Spiel, das durch den feinherben Ausbau der Fruchtsüße zunächst den Vortritt lässt, dann aber einen gelungenen Rahmen und die richtige Balance in der durchaus frischen Säure findet.

Alles zusammen bildet eine großartige geschmackliche Einheit, wobei der Wein durch sein Volumen, seine Aromenvielfalt und seine Finesse begeistert. Das Finish ist langanhaltend, sehr intensiv und sehr überzeugend. Diese Scheurebe schmeckt einfach klasse. Spitze!

Die 2019er Scheurebe feinherb hat 11% vol/alc und sollte bei 8 bis 10 Grad Celsius genossen werden.

2019 Muskateller Feinherb 

Bei dem jetzt verkosteten Weißwein muss zunächst auf einige Besonderheiten hingewiesen werden. Dass dieser Wein ein ganz junger Vertreter des neuen Jahrgangs 2019 ist, sollte zunächst nicht verwundern, denn jetzt um die Jahreswende sind die ersten frischen Weißweine auf der Flasche und bereits bestens trinkreif. So auch dieser 2019er Muskateller feinherb. Die Besonderheit dieses Weines liegt in der Art der Vinifizierung, denn es handelt sich hier um einen Muskateller, der äußerst schonend im gekühlten Edelstahltank gekeltert wurde. So ist ein ganz spezieller, feinherber Weisswein entstanden. Dem Wein selbst kommt dabei die Aromen-Fülle zugute, sie bereichert sein ganzes Potential.

Der Muskateller gehört mit zu den ältesten, bekannten Rebsorten, denn bereits um 3000 v.Chr. soll die Rebe in Ägypten und dem Iran angebaut worden sein. Die Farbe des Weines im Glas ist ein helles Gelb mit einem leicht brillanten Reflex. Auch hier wieder die Erinnerung den Wein zunächst zu belüften. Dann nimmt die Nase Nuancen von Mandarine, Orange und Mango wahr. Im Mund und am Gaumen werden diese olfaktorischen Nuancen geschmacklich bestätigt, wobei sich gerade die Aromen-Vielfalt des Muskateller besonders bemerkbar macht. Der Wein besitzt ein frisches, fruchtbetontes, feinherbes Geschmacksband, das getragen wird von der nötigen Säure, ohne die ein solcher lebendig frischer Wein nicht auskommt. Jetzt noch ganz jung auf der Flasche zeigt er doch schon welches geschmackliche Potential in ihm steckt.

Dies ist ein Muskateller der einfach großartig schmeckt, da möchte man unbedingt noch ein weiteres Glas davon haben, oder vielleicht auch zwei. Fabelhaft!

Der 2019er Muskateller feinherb hat 11,5% vol/alc und sollte bei 8 bis 10 Grad Celsius getrunken werden.

  Foto: Helga König

2019 Rotwein Trocken "Romanze in Rot" 


Die Lagen des Ruppertsberger Winzergenossenschaft Hoheburg sind ebenfalls prädestiniert, ganz großartige Rotweine zu kultivieren. Einen ersten Nachweis erbringen die Winzer der Genossenschaft beim neuen Jahrgang 2019 mit diesem Rotwein „Romanze in Rot“, der trocken ausgebaut worden ist. Benannt haben sie sie so, weil bei der Cuvée wunderbar harmonierende rote Rebsorten vereint worden sind. Bereits zu der Zeit, als die Römer die Region verwalteten, wurden auf dem Gebiet der heutigen Gemarkung Rupperstberg große Weinbergsflächen bewirtschaftet. Schon zu dieser Zeit wurde auch an den ganzen Hängen der Mittelhaardt Wein angebaut. Dies zeugt von den hervorragenden Bedingungen, die hier gegeben sind, um beste Weine zu vinifizieren.

 Im Glas zeigt sich die 2019er Rotwein-Cuvée in einem kräftigen dunklen Rot mit leicht violetten Reflexen an der Oberfläche. Benötigt Weisswein die richtige Dosis Sauerstoff um sich zu entfalten, so gilt dies für einen Rotwein erst recht. Danach zeigen sich hier Anklänge von Beerenaromen, Kirsch- und Mandel-Nuancen in der Nase, wobei die intensiven Fruchtaromen im Mund und am Gaumen eindrucksvoll bestätigt werden.

Die Cuvée punktet mit einer sehr dichten Struktur, ist komplex, kräftig und mit einer gut ausbalancierten Säure ausgestattet, und ist extraktreich, mit bestens eingebunden Tanninen. Da dieser Rotwein noch sehr jung ist, mit viel Potential, wird er auf der Flasche noch weiter reifen, um dann sehr weich und rund in seinem langen Finish zu zeigen, wie spitzenmäßig die 2019er Cuvée „Romanze in Rot“ den Winzern der Genossenschaft Ruppersberg Hoheburg gelungen ist.

Die Liebhaber eines intensiven, nicht zu komplizierten Rotweines werden ihre wahre Freude mit dieser Cuvée haben. Ganz prima!

Die Rotwein-Cuvée trocken hat 13% vol/alc und sollte bei 18 bis 20 Grad Celsius verkostet werden.

Secco Rosé, Deutscher Perlwein

Abschließend kommt noch eine erfrischende Köstlichkeit zur Verkostung mit diesem herrlichen Secco Rosé. Secco ist die leichte Alternative zum Sekt. Dabei handelt es sich hier um einen „Perlwein mit zugesetzter Kohlensäure“, so der technische Begriff. Basis zu diesem Secco ist ein Roséwein, der dann die besonders erfrischende Kohlensäure zugesetzt bekommt. Im Verhältnis zu Sekt beträgt der Druck in der Flasche bei Secco zwischen 1 und 2,5 bar, während er beim Sekt zwischen 3 und 6 bar ist. Dies zeigt dann auch den Unterschied beim Verschluss der Flasche, der beim Secco einen einfachen Korken mit einem Schnürband oder einen Drehverschluss aufweist, während die Sekt-Flasche mit Naturkork oder einem Plastikkorken versehen ist. Secco ist mittlerweile das angesagte „Gute-Laune-Getränk“ auf sommerlichen Partys oder die willkommene Erfrischung an warmen Abenden.

Ganz besonders jedoch dieser Secco Rosé, der zudem noch voll das Life-Style-Gefühl trifft. Im Glas zeigt sich der Secco in einer sehr erfrischenden Rosé-Farbe mit einer leichten, feinen Perlage, die sehr zurückhaltend aufsteigt. Die Nase nimmt sofort die fruchtigen Aromen wahr nach roten Früchten wie Erdbeeren und roten Johannisbeeren. Der Secco Rosé entpuppt sich als wahrer Gaumenschmeichler, fruchtig, spritzig und angenehm frisch. Dabei ist gute Laune vorprogrammiert und da er auch leicht daherkommt, sollte auch ein weiteres Glas nur angenehm sein. Der Secco Rosé hat 12% vol/alc und sollte bei 8 bis 10 Grad Celsius genossen werden.


Zum Abschluss unser Fazit:

Ob die vier Weisweine, der Rotwein oder der Secco Rosé, sie alle sind von allerbester Qualität und höchstem Niveau. Die Winzer von der Ruppertsberger Genossenschaft Hoheburg verstehen es mit ihrem modernen Engagement und ihrem traditionsreichen Wissen Weine aus ihren Spitzenlagen zu kreieren, die einfach fabelhaft sind, wunderbar schmecken und den Liebhaber von Weinen aus der Pfalz absolut überzeugen. Wir haben mit großer Freude und viel Respekt den Grauburgunder, den Auxerrois, den Muskateller und die Scheurebe, den wunderbar geschmackvollen und frischen Rotwein, aber auch den Secco Rosé genossen und schlagen unseren Lesern deshalb vor, sich bei der Ruppertsberger Genossenschaft Hoheburg kundig zu machen, um diese Weine ebenfalls zu probieren, die als Probierpaket "2019er Pioniere" angeboten werden und einen ersten geschmacklichen Eindruck des neuen Jahrgangs 2019 vermitteln. Es lohnt sich wirklich, zumal die Weine und der Secco neben ihrer Klasse ein ganz ausgezeichnetes Geschmacks-Preis-Verhältnis besitzen. 

 Sehr empfehlenswert

 Peter J. und Helga König

 Bitte klicken Sie auf den Link, dann gelangen sie zu  der Ruppertsberger Genossenschaft Hoheburg und können den Wein dort bestellen:http://www.ruppertsberger.de/

Weinmanufaktur Kasel/Ruwer 6 Riesling-Weine- http://weinmanufaktur-kasel.de/

 Foto: Helga König

Die #Weinmanufaktur_Kasel ist im Ruwertal zuhause und gehört zu der Wein-Region Mosel-Saar-Ruwer. Hier haben sich im Jahr 1934 aus einer wirtschaftlichen Notlage heraus 13 Winzer zusammengeschlossen, um die Winzergenossenschaft Kasel zu gründen. Dahinter stand die Idee sich gegenseitig zu helfen, sowohl bei der Erzeugung ihrer Weine als auch bei der Vermarktung. 

Bereits 2 Jahre später ist die Anzahl der Mitglieder auf 32 angewachsen, auch weil sich Winzerfamilien aus den Nachbargemeinden #Mertesdorf und #Waldrach der Genossenschaft angeschlossen haben. 1938 konnte ein geeignetes Wirtschaftsgebäude mit Gewölbekeller erworben werden. Mittlerweile ist die Zahl der Mitglieder auf 12 geschrumpft, doch was sie alle eint, ist die große Leidenschaft für Wein und die nachhaltige Kultivierung der typischen Weinberge im #Ruwertal. 

Sie alle sind Winzer im Nebenerwerb, wobei sie auch genossenschaftlich alle ehrenamtlich engagiert sind. Mit einer Rebfläche von insgesamt ca. 3 Hektar, alles Steilhanglagen, sind sie vermutlich die kleinste Winzergenossenschaft Deutschlands. Die Lagen, die von den Nebenerwerbswinzern bewirtschaftet werden, gehören zu den besten an der Ruwer. Dabei wird alles per Hand gemacht, sowohl die Weinbergspflege, der Reb- und Laubschnitt und ganz besonders die selektive Lese. Angebaut wird ausschließlich #Riesling, ein ganz besonderer Qualitäts-Riesling, für den die Ruwer so geschätzt wird. 

Die Riesling-Weine sind geprägt von dem einzigartigen Terroir, das durch die Böden von Devonschiefer geprägt ist und dem speziellen Kleinklima hier an der Ruwer. So kommen schlanke, filigrane Rieslinge zustande, die von einer besonderen Mineraliät zeugen. Nachhaltiges Arbeiten im Weinberg, eine individuelle ertragsreduzierte Handlese und äußerst schonende Verarbeitung im Keller, dies sind die bedeutenden Merkmale der Philosophie des Weinmachens, im Sinne der besten Qualität, dies haben sich die Winzer der Weinmanufaktur Kasel auf ihre Fahnen geschrieben. Mit 40 Kilometer Länge ist die Ruwer ein Nebenfluss der Mosel, Weinbau wird hier seit der Zeit der Römer vor über 2000 Jahren betrieben und als kleinste Teil-Region im Weinbau-Gebiet Mosel verfügt das Ruwertal über die weltbesten Riesling –Steillagen, so etwa der Eitelsbacher Kathäuserhofberg, das Kaseler Nies´chen oder Maximin Grünhaus Abtsberg. Das Terroir ist das optimale Zusammenspiel von Klima, Topographie und Boden. Schiefer aus dem Devon ist die vorherrschende Bodenbeschaffenheit, die Rebstöcke müssen tief eindringen, um sich mit Nährstoffen zu versorgen, die die kargen Böden hergeben. 

Diese Nährstoffe finden sich dann in den Trauben wieder. Die Steilstlagen sind optimal zur Sonne ausgerichtet, was eine besonders gute Reifung des Rebgutes garantiert. Nachts kühlt die Luft ab, was besonders der Säure zugutekommt. Die Lagen an der Ruwer sind zudem von kalten Nord- und Ostwinden geschützt, dafür sorgen Eifel und Hunsrück. Die Lagen der Weinmanufaktur Kasel gehören absolut zu den besten an der Ruwer, als da sind: Kaseler Hitzlay, Kaseler Nies´chen und Kaseler Kehrnagel. Hier entstehen große Riesling-Weine, die weit über Deutschland und Europa geschätzt werden. Diese mit Respekt und Freude zu verkosten, dies steht nun an:

 Foto: Helga König


2018 ANNEs Riesling Kabinett feinherb

Beginnen wollen wir unsere interessante Verkostung von den Weinen von der Ruwer mit diesem 2018er Riesling, der als Prädikatswein in der Stufe Kabinett ausgebaut wurde und zwar feinherb. Dabei handelt es sich um einen Gutswein. Wie oben bereits erwähnt, besitzen die Winzer von der Weinmanufaktur ganz exzellente Steillagen im Ruwertal, die sich ganz besonders eignen für den Anbau von Riesling. Dabei spielt die Bodenbeschaffenheit eine äußerst wichtige Rolle, aber auch die Exposition und das spezielle Kleinklima. Die Böden bestehen aus Devonschiefer, entstanden vor etwa 400 Millionen Jahren. Die Weinberge sind nach der Sonne ausgerichtet, südwestlich bis südöstlich. So können die Trauben durch die geschützten Lagen tagsüber bestens reifen, während sie des Nachts kühle Luft erhalten, die auch sehr förderlich für die Säure ist. Durch Hunsrück und Eifel sind die Reben vor kalten Ostwinden geschützt, sodass die Trauben bis in den November reifen können.

Im Glas zeigt sich der 2018er Riesling Kabinett feinherb in einer hellgelben Farbe mit grünlichen Reflexen. Bevor die olfaktorische Prüfung beginnt, sollte man dem Wein den nötigen Sauerstoff geben, damit er sich komplett entfalten kann. Jetzt zeigen sich dezente Aromen in der Nase, die frischfruchtig sind und an Aprikose und Anklänge von Wiesenkräutern erinnern. Im Mund und am Gaumen werden diese Nuancen geschmacklich bestätigt und durch eine milde Säure ergänzt. Der 2018er Riesling Kabinett ist leicht und fruchtig mit einer dezenten Restsüße, dank des feinherben Ausbaus. Dabei kommen gerade die intensiven Pfirsicharomen deutlich zum Vorschein. Der Wein ist präsent, leicht und verkörpert ganz deutlich einen typischen Riesling von der Ruwer. Großartig!

Der 2018er ANNEs Riesling Kabinett feinherb hat 9,5% vol/alc und sollte bei 8 bis 10 Grad Celsius getrunken werden.

2018 Jupp´s Riesling Hochgewächs halbtrocken

Es folgt nun ein weiterer Riesling aus der Rubrik Gutswein mit diesem 2018er Riesling Hochgewächs, der halbtrocken ausgebaut wurde. Den Winzern der Weinmanufaktur kommt es ausschließlich auf die beste Qualität ihrer Weine an. Dafür geben sie alles. Das Ziel ist, bekömmliche Rieslinge zu erzeugen, die schlank und filigran sind, mit Mineralität und geringem Alkoholgehalt. Die Weine sind Terroir-geprägt, also vom Devonschiefer, in den die Rebstöcke mit ihren Wurzeln tief eingedrungen sind. So können sie die notwendigen Nährstoffe aufnehmen und nur so besteht die Möglichkeit an genügend Wasser zu gelangen. Beides ist jedoch ganz besonders wichtig für den klassischen Riesling aus dem Ruwertal. Daneben zeichnen sich die Weine von der Manufaktur Kasel durch Klarheit, einem individuellen Charakter und durch handwerkliches Können aus. Dies beruht auf der jahrzehntelangen Erfahrung, dem einzigartigen Wissen über ihre Lagen und dem perfekten Ausbau der Riesling-Weine, die so unverwechselbar und einzigartig sind. Dass dabei der Aufwand besonders groß ist, etwa durch die manuelle Bewirtschaftung der Steillagen, etwa bei der Ertragsreduktion und der Handlese, all dies wird klar, wenn man sich schon einmal die Weinberge in Kasel angesehen hat. Nur so kommt die ausgezeichnete Qualität zustande, die auch ganz besonders diesen 2018er Riesling Hochgewächs halbtrocken qualifiziert.

Im Glas überzeugt der Wein farblich mit einem blassen Hellgelb mit grünen Reflexen. Ohne langweilen zu wollen auch jetzt der Hinweis auf den wichtigen Sauerstoff. Die olfaktorische Prüfung danach ist eine Freude für die Nase, denn sie erinnert an Aromen von Wiesenkräutern, Lindenblüten und Limonen. Im Mund und am Gaumen werden diese Nuancen geschmacklich bestätigt. Eine saftige, pikante gut integrierte Säure ergänzt das Geschmacksbild vorzüglich. Der 2018er Riesling Hochgewächs trocken ist animierend, leicht, erfrischend und besitzt durch den halbtrockenen Ausbau eine angenehme Restsüße. Der Wein punktet mit einer schönne Länge im Abgang, wobei noch einmal deutlich ist, wie gelungen das Zusammenspiel von Frucht, Säure, Frische und Mineralität ist. Exzellent!

Der 2018er Jupp´s Riesling Hochgewächs halbtrocken hat 11% vol/alc und sollte bei 8 bis 10 Grad Celsius getrunken werden.

 Foto: Helga König


2018 Leo´s Riesling Hochgewächs trocken

Es folgt nun ein weiterer Wein mit diesem 2018er Riesling Hochgewächs, der trocken ausgebaut wurde. Auch hier sind die Trauben in den ganz besonderen Lagen der Weinmanufaktur Kasel gewachsen, also in dem Terroir was so typisch ist für die Weine von der Ruwer. Hier auf den kargen Schieferböden mit meist wenigen Nährstoffen, müssen die Reben sich tief ins Gestein arbeiten, um mit genügend Wasser und Mineralien versorgt zu werden. Dafür bekommen sie die vom Schieferboden tagsüber gespeicherte Wärme nachts wieder zurück, was wiederum der Reife der Trauben zugutekommt. Bei der Weinbergspflege kommt es den Winzern der Weinmanufaktur ganz entscheidend auf die Nachhaltigkeit an.

Diese wird auch dadurch erreicht, dass die Bearbeitung im Einklang mit der Natur stattfindet. In der Weinmanufaktur Kasel sind die Rieslinge in zwei Kategorien eingeteilt. Es beginnt mit den Basisweinen, also den Gutsweinen und setzt sich fort mit der Rubrik Lagenweine. Bei dem hier verkosteten 2018er Riesling Hochgewächs trocken handelt es sich ebenfalls wie zuvor um einen Gutswein. Der Begriff Hochgewächs gilt für eine ganz besondere Art von Riesling. Dabei muss es sich um einen "Typenwein besonderer Herkunft" handeln, der die Qualitätsstufe Q.b.A. aufweist, mit einem Mostgewicht von 7 bis 10 Grad Oechsle mehr als der in der Wein-Region übliche Richtwert und sollte einen höheren Alkohol-Gehalt von 1,5% vol/alc vorweisen, als im Anbau-Gebiet üblich.

Farblich präsentiert sich der Riesling in einem hellen Gelb mit grünlichen Reflexen. Auch jetzt ist es angesagt, den Wein zu belüften, damit er sein ganzes Potential offerieren kann. Das Ergebnis in der Nase sind frisch-fruchtige Anklänge nach Pfirsich und Grapefruit. Geschmacklich werden diese Fruchtaromen in Mund und Gaumen perfekt bestätigt und durch eine pikante Säure ergänzt, sodass ein wunderbarer Frucht-Säure-Bogen entsteht.

Der 2018er Riesling Hochgewächs trocken ist durchaus leicht und fruchtig und punktet mit einer schönen Länge im Finish, zudem noch mit der nötigen Frische, die einen solchen herrlichen Ruwer-Riesling erst perfekt macht. Wunderbar!

Der Wein hat 11,5% vol/alc und sollte bei 8 bis 10 Grad Celsius verkostet werden.

2018 Kaseler Kehrnagel Riesling Spätlese trocken

Mit dem jetzt verkosteten 2018er Riesling trocken in der Prädikatsstufe Spätlese kommen wir zu den Premium-Weinen der Weinmanufaktur Kasel. Dabei handelt es sich um einen ausgesuchten Lagenwein, denn die Trauben stammen aus der Spitzenlage Kaseler Kehrnagel, einer Weinbergslage, die weit über Deutschland hinaus, besonders bei den Rieslingfreunden weltweit geschätzt wird. Die Einzellage Kaseler Kehrnagel hat eine Gesamtgröße von 11,6 Hektar, bei einer Exposition nach Süd bis Südwest und die Steilhanglage weist ein Gefälle zwischen 15 bis 60 Prozent auf. Die Bodenbeschaffenheit besteht aus mittelgründigem, schwach steinigem Schieferverwitterungsboden. Durch die umliegenden Berge ist die Lage vor kalten Winden geschützt. Die Wasserführung der Böden ist gut, jedoch teils sehr tiefgründig, sodass die Wurzeln der Rebstöcke tief eindringen müssen, um sich mit der nötigen Feuchtigkeit richtig versorgen zu können.So erlangt der Wein seine ausgezeichnete Mineralität und auch trockene Phasen können den Rebstöcken nichts anhaben, wenn diese schon einige Jahre im Boden wurzeln.

Spitzenlagen wie der #Kaseler_Kehrnagel sind gerade für Riesling-Weine das „non plus ultra“, hier entstehen die allerbesten. Deshalb ist es so wichtig, sie nachhaltig zu bewirtschaften, damit auch viele Generationen später die Klasse-Weine aus diesen Lagen noch genießen können, wie diese 2018er Kaseler Kehrnagel Riesling Spätlese trocken. Farblich präsentiert sich der Wein in einem blassen Hellgelb mit grünlichen Reflexen. Über Sauerstoff ist bereits zuvor alles gesagt, bitte also nicht vergessen. Jetzt hat die Nase ihren großen Moment, denn die Anklänge an fruchtige Aromen wie rote Johannisbeeren, Pfirsich und ein dezenter Kräuterduft sind das überaus angenehme olfaktorische Erleben.

Im Mund und am Gaumen werden diese Anklänge eindeutig geschmacklich bestätigt. Die 2018er Kaseler Kehrnagel Riesling Spätlese trocken besitzt eine knackige Säure, sodass ein wunderbares Frucht-Säure-Spiel zustande kommt, nicht ohne von der feinen Fruchtsüße geprägt zu sein. Der Wein ist überaus animierend, besitzt eine von den Pfirsichnoten geprägte Gaumenaromatik, ist natürlich auch mit einem langen Nachhall versehen, der noch einmal alle positiven Geschmackselemente hervorhebt einschließlich der überzeugenden Frische, die einen solchen Spitzen-Riesling erst perfekt macht. Á la bonne heure!

Die 2018er Kaseler Kehrnagel Riesling Spätlese trocken hat kraftvolle 12,5% vol/alc und sollte bei 8 bis 10 Grad Celsius genossen werden.

 Foto: Helga König

2018 Kaseler Nies´chen Riesling Spätlese


Ein weiterer Wein aus den Spitzenlagen der Weinmanufaktur Kasel kommt nun mit dieser 2018er Riesling Spätlese zu Verkostung. Der Prädikatswein wurde fruchtsüß ausgebaut. Das Traubengut stammt aus der weltbekannten Lage Kaseler Nies´chen, eine der besten Lagen die es für Riesling-Weine hierzulande gibt. Es ist diese Lage, die mit dazu beiträgt, dass der Ruwer-Riesling seine einmalige Reputation bei den Riesling-Freunden in aller Welt erhält, zudem sind es diese Weine, dass Deutschland mittlerweile wieder als führendes Erzeugerland für den Riesling positioniert ist. Die Einzellage Kaseler Nies´chen besitzt eine Gesamtgröße von 14,2 Hektar mit einer Disposition nach Süd-Südwest und einem Gefälle zwischen 15 bis 7o Prozent.

Die Bodenbeschaffenheit besteht aus Schieferverwitterungsböden mit einem Gesteinsanteil von 40 bis 60 Prozent. Versehen mit blauen Schieferplatten, zeigt sich der Boden flach- bis mittelgründig, wobei in manchen Parzellen viel Feinerde am Hangfuß vorhanden ist. Im oberen Hangbereich mit windexponierter Lage besteht eine hohe Sonnenreflektion durch den besonderen Schieferanteil, allerdings mit geringem Wasserhaltevermögen. Am Hangfuß entstehen sehr hohe Temperaturen durch die Sonneneinstrahlung in den windgeschützten Parzellen.

Die Lage Kaseler Nies´chen bringt ganz typische charakterstarke Rieslinge hervor, die hochelegant, filigran und würzig-mineralisch sind und unverkennbar das Terroir widerspiegeln, so wie diese 2018er Kaseler Nies´chen Riesling Spätlese. Das Auge nimmt den Wein im Glas wahr mit einer brillanten hellgelben Farbe mit grünlichen Reflexen. Nach der Belüftung der Spätlese zeigt die olfaktorische Bewertung wunderbare Aromen in der Nase, die Noten von Aprikose, Pfirsich, rote Johannisbeeren und Wiesenkräuter aufzeigen. Geschmacklich werden diese Anklänge bestätigt, die bestens integrierte Säure trägt den Fruchtbogen optimal, wobei auch die feine Mineralität deutlich wird. Die feine Fruchtsüße ist dem entsprechenden Ausbau geschuldet, ohne dabei aber zu dominieren. Der Wein ist komplex, besitzt ein beindruckendes Volumen und verzückt mit einem langen, saftigen Nachhall. Superb!

Die 2018er Kaseler Nies´chen Riesling Spätlese hat 9% vol/alc und sollte bei 8 bis 10 Grad Celsius verkostet werden.

2018 Kaseler Nies´chen Riesling Spätlese feinherb Alte Reben

Beenden wollen wir unsere feine, überzeugende Verkostung der Weine von der Weinmanufaktur Kasel mit einem weiteren Premium-Wein aus der Genossenschaft in Kasel an der Ruwer und zwar einem Riesling der ebenfalls in der Spitzenlage Kaseler Nies´chen gewachsen ist. Wie bei dem Wein zuvor, besitzt er die gleichen Vorzüge, die diese Lage anzubieten hat. Allein die Tatsache, dass die Trauben von „Alten Reben“ stammen und der Riesling feinherb ausgebaut wurde, macht den Unterschied, nicht in der Qualität, denn beide Weine zeigen sich auf höchstem Niveau und mit allerbester Qualität, sie unterscheiden sich aber im Geschmack, eben fruchtsüß, jetzt feinherb. Dass das Rebgut von "Alten Reben" stammt, ist deshalb bemerkenswert, da die Rebstöcke aufgrund ihres Alters, wir sprechen hier von einer Spanne von etwa 30 bis über 100 Jahren, so die Begrifflichkeit „Alter Reben“, besonders tief in den Boden eingedrungen sind, mit allen Vorteilen bei der Versorgung mit Wasser und Mineralien. Oftmals sind die Beeren dann eher kleinwüchsig, allerdings dadurch sehr intensiv in ihrer geschmacklichen Substanz.

So sind die Weine einfach dichter, ausgeprägter im Geschmack und verkörpern ganz intensiv das Terroir. All dieses finden sich auch hier bei dieser wunderbaren 2018er Kaseler Nies´chen Riesling Spätlese feinherb „Alte Reben“. Im Glas zeigt sich der Wein in einer brillanten, hellgelben Farbe mit grünlichen Reflexen. Achtung Sauerstoff bitte, der Ausnahme- Riesling hat es verdient, wird doch auch so dem Wein und seinem Erzeuger der richtige Respekt entgegen gebracht. Die Nase nimmt nun Fruchtaromen-Anklänge wahr, die an Aprikose, Grapefruit und feine Zitrus -Nuancen erinnern. Im Mund und am Gaumen werden die olfaktorischen Wahrnehmungen geschmacklich aufs Beste bestätigt und durch eine gut ausbalancierte Säure ergänzt. Der Riesling punktet mit einem ausgeprägten Geschmack, wobei sich Fruchtaromen, die feine Säure und die subtile Mineralität bestens ergänzen. Dies wird noch einmal bei einem langen Finish wunderbar bestätigt. Wer eine große Riesling Spätlese aus einer Spitzenlage von der Ruwer sucht, der ist hier absolut fündig geworden Chapeau!

Die Kaseler Nies´chen Riesling Spätlese hat 11% vol/alc und sollte bei 8 bis 10 Grad Celsius genossen werden.

Nachdem wir jetzt die erstklassischen Rieslinge aus der Weinmanufaktur Kasel an der Ruwer verkostet haben, hier unser Fazit: 

Alle 6 Rieslinge sind von höchstem Niveau und von allerbesten Qualität, so viel vorweg. Bereits die Gutsweine zeigen deutlich, worauf es den Winzern der Manufaktur ankommt, denn allein die ganz besondere Qualität ist die Philosophie, nach der die Weine erzeugt werden. Dass dazu das absolut geeignete Terroir hier in den Spitzenlagen vorhanden ist, dies zeigt die Analyse der Weinberge. Aber dieses Terroir muss auch umgesetzt werden, damit große Rieslinge entstehen können. Und hier zeigt sich deutlich, welche Erfahrung, welches Wissen, welches Engagement und welches Herzblut bei den Winzern vorhanden sind, die optimalen Weine legen Zeugnis davon ab. Wie gut ein Weingut oder eine Genossenschaft wirklich ist, dies zeigt sich bereits deutlich bei den Gutsweinen. Überzeugt hier die Qualität, dann sind auch die Lagenweine grandios. Und dies ist in der Weinmanufaktur absolut der Fall. Die Weine der Lagen Kaseler Kehrnagel und Kaseler Nies´chen sind Spitzen-Rieslinge vom Feinsten. Uns haben die Weine von vermutlich Deutschlands kleinster Winzergenossenschaft überzeugt, sie schmecken einfach ausgezeichnet. Überzeugt hat uns auch das Geschmacks-Leistungs-Verhältnis, denn solche Rieslinge zu einem derartigen moderaten Preis, dies ist schon mehr als erwähnenswert.

 Deshalb: Absolut empfehlenswert.

 Peter J. und Helga König

Onlinebestellung bitte hier klicken: http://weinmanufaktur-kasel.de/