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Markgräfler Winzer e.G. Efringen-Kirchen Markgräflerland/Baden 5 Weissweine und 1 Rosé https://www.markgraeflerwinzer.de/

 Foto: Helga König
Im Jahr 1952 gründeten Winzer aus mehr als 20 Weinbaugemeinden im Markgräflerland die Bezirkskellerei Markgräflerland e.G. im südwestlichen Baden. Nach 50 Jahren wurde die Bezirkskellerei durch die Fusionen mit der WG Ballrechten-Dottingen und den Genossenschaften Ehrenstetten und Kirchhofen erweitert, sodass schlussendlich ein Genossenschaftsbetrieb mit 1200 Markgräfler Winzer entstanden ist, einer der größten deutschen Erzeugerbetriebe überhaupt. Diese Fusionen haben der Region Markgräflerland weinbautechnisch große Fortschritte gebracht, sowohl bei der Qualität der Weine, als auch für die Anerkennung und den Bekanntheitsgrad der Weine aus dieser Region. 2018 dann wurde mit der Umfirmierung zur eingetragenen Genossenschaft Markgräfler Winzer ein weiterer Schritt unternommen, um das Marketing der besonderen Weine aus dem Markgräflerland zu intensivieren. 

Basis alles Tuns der Markgräfler Winzer ist das „Wir-Gefühl“ in einem dynamischen Weinkollektiv, das sowohl auf Tradition als auch auf Moderne ganz großen Wert legt und damit wiedererkennbare und ehrliche Weine schafft, die sich durch besondere Qualität und einem außerordentlichen Niveau auszeichnen. Einhergehend mit dem ganz speziellen Lebensgefühl werden so Weine kultiviert, die dank der naturnahen Bewirtschaftung der Weinberge geprägt sind und vom Bewußtsein der Nachhaltigkeit. 

Auf sonnenüberfluteten Hügeln zwischen Freiburg und Basel wachsen die Reben der Markgräfler Winzer, wobei sie von dem einzigartigen Terroir profitieren, das das Markgräflerland für beste Weine prädestiniert. Die Böden aus Kalk, Granit und Löss eignen sich hervorragend für die typischen Rebsorten der Region, wobei Gutedel (Chasselas), Weiß-, Grau-, und Spätburgunder ganz im Vordergrund stehen. Das Sortiment der Weine ist vielfältig und wird in unterschiedlichen Editionen geführt, angefangen vom Terroir-betonten Gutswein, über aussagekräftige Ortsweine bis hin zu prächtigen Lagen- und Einzellagenweine. Die unterschiedlichen Linien sind: Markgräfler, G´meinwerk, Tagwerk, Handwerk und Kunstwerk wobei Tagwerk die Rebsortenweine sind, Handwerk die Orts- und Lagenweine und Kunstwerk die Einzellageweine. Bemerkenswert ist, dass von der Markgräfler Winzer Genossenschaft mittlerweile auch vegane Weine angeboten werden, Qualität im Zeichen der Moderne, was von Mundus Vini mit Auszeichnungen honoriert worden ist. 

Kellermeister Martin Leyn vinifiziert frische, sortentypische Weissweine im gekühlten Edelstahltank, während bestimmte ausdrucksstarke Weiß- und natürlich auch die Rotweine im Holzfass ausgebaut werden. Bei einer Hektarfläche von 900 ha können sich die Markgräfler Winzer glücklich schätzen über eine Reihe von ganz besonderen Spitzenlagen zu verfügen, als da etwa sind die Lage "Feuerbach Steingässle" mit einem Bestand an alten Reben, die hervorragende Spätburgunder hervorbringen, die Lage "Grenzach Hornfelsen" mit terrassiertem Muschelkalk und die Lage "Istein Kirchberg mit seinen Kalksteinböden, die quasi das Markenzeichen der Markgräfler Winzer hervorbringt, einen großartigen Spitzen-Gutedel. 

Alle Weine der Genossenschaft sind authentisch, individuell, sortentypisch und ihr eigener Charakter ist jeweils vom Terroir geprägt, wo sie gewachsen sind. Dies macht die Weine unverkennbar, einzigartig, geschmackvoll und sorgt für die allerbeste Qualität. 

Bevor es nun an die Verkostung geht, die wir gerne mit viel Respekt und großer Neugierde unternehmen werden, muss unbedingt noch auf das exzellente Preis-Geschmacksverhältnis hingewiesen werden.

 Foto: Helga König
2018 Markgräfler Grauburgunder Trocken

Beginnen wollen wir unsere interessante, kleine Verkostungsreihe mit diesem 2018er Grauburgunder, der trocken ausgebaut wurde und zur Markgräfler-Linie gehört. In dieser Edition sind Weine gelistet, die typisch sind für diese besondere Weinregion in Südsüdwest, am Fuße des südwestlichen Schwarzwaldes, im Dreiländereck Deutschland, Schweiz und Frankreich, im Oberrheintal, wo es mit der Bodenbeschaffenheit von grauem Kalk und cremefarbenen Lehm und der Wärme auch mit die meisten Sonnenstunden hierzulande ein Terroir gibt, das geradezu ideal für erstklassige Weine ist. Die Rebsorte Grauburgunder, franz. Pinot gris, gedeiht hier prächtig, die Weine die aus dem gesunden und hochreifen Traubengut von den Markgräfler Winzern erzeugt werden schmecken vorzüglich. Grauburgunder ist mittlerweile in Deutschland ganz besonders beliebt, deshalb wird nirgendwo in der Welt so viel Wein aus dieser Traube erzeugt wie hierzulande. 

Ursprünglich als Pinot Grigio aus Italien in den 1980er Jahren beim "Italiener" angeboten, wo er sich einer gewissen Beliebtheit erfreut hat, trotz oft minderer Qualität, haben dann die Winzer in Baden, in der Pfalz und in Rheinhessen sich dieser Rebsorte angenommen, um dann ganz hervorragende frische, fruchtige und säurebetonte Grauburgunder zu vinifizieren, so wie dieser hier verkostete 2018er Markgräfler Grauburgunder trocken, der vegan erzeugt wurde

Im Glas zeigt sich der Wein in einer goldgelben Farbe mit brillanten Reflexen. Bevor die olfaktorische Prüfung beginnt, ohne die niemals ein Wein verkostet werden sollte, ist es wichtig dem Grauburgunder zunächst genügend Sauerstoff zu gönnen. Danach kann die Nase wunderbare Aromen wahrnehmen, die an Apfel, Birne, Ananas, Zitrusfrüchte aber auch Mandeln und grüne Paprikaschoten erinnern. Im Mund und am Gaumen werden diese Anklänge geschmacklich bestätigt und durch eine gut integrierte Säure bestens getragen. So kommt ein wunderbarer Frucht-Säure-Bogen zustande, der einfach überzeugt. Der 2018er Grauburgunder trocken ist dicht, kraftvoll, besitzt einen intensiven, sortentypischen Geschmack und punktet zudem mit einem nachhaltigen Finish, das bei der entsprechenden Frische mit seiner mineralischen Frucht und Säure bestens jeden Grauburgunder-Freund animiert. Da bleibt es nicht bei einem Glas, wenn man im Kreise von Freunden den Abend genießen will. Aber auch als Essensbegleiter zu Fisch und hellem Fleisch und Salaten ist dieser Wein absolut geeignet. Top!

Der 2018er Markgräfler Grauburgunder trocken hat 13% vol/alc und sollte bei 8 bis 10 Grad Celsius getrunken werden.

 Foto: Helga König
2018 Markgräfler Müller-Thurgau Feinherb

Es folgt nun einer weiterer vegan erzeugter Wein mit diesem 2018er Müller-Thurgau , der feinherb ausgebaut wurde. Auch er ist in der Linie"Markgräfler" gelistet, zeigt er doch damit, dass nicht nur die Weine aus der Burgunder-Familie als Basis-Weine der Genossenschaft äußerst gelungen sind, auch der Rebsorte Müller-Thurgau bekommt das Terroir an den südlichen Hängen des Schwarzwaldes prächtig. Müller-Thurgau, auch Rivaner genannt, ist eine Weissweinneuzüchtung aus dem Jahr 1882 als der Schweizer Hermann Müller-Thurgau aus dem Schweizer Kanton Thurgau in der Forschungsanstalt Geisenheim im Rheingau die Sorten Riesling mit Madelaine Royale kreuzte, und so eine Rebsorte entstand, die letztendlich den Namen seines Züchters erhielt. Ursprünglich glaubte Müller-Thurgau Riesling mit Silvaner gekreuzt zu haben, dies wurde jedoch mittels neuzeitlicher Gen-Analysen zugunsten der relativ unbekannten französischen Rebsorte Madelaine Royale widerlegt. Heute ist Müller-Thurgau weltweit die erfolgreichste Weissweinneuzüchtung und zwischen 1975 und 1995 belegte sie mit 25% der gesamten deutschen Anbaufläche sogar den ersten Platz bei allen hierzulande angebauten Weinen, bis danach die Rebsorte Riesling Spitzenreiter wurde. Da ist es nicht verwunderlich, dass auch die Markgräfler Winzer sich dem Müller-Thurgau gewidmet haben, um geradezu allerbeste Weine aus dieser Rebe zu erzeugen, wie eindrucksvoll dieser 2018er Müller-Thurgau feinherb beweist.

Farblich präsentiert der Wein im Glas sich in einem hellen Gelb mit brillanten Reflexen. Damit der Müller-Thurgau sein ganzes duft- und geschmacksmäßiges Potential anbeten kann, gilt es auch hier ihn mit genügend Sauerstoff zu vermählen. Das erfreuliche Ergebnis zeigt sich zunächst in der Nase, wo ein Bouquet an Fruchtaromen begeistert, das an Sommerapfel, Aprikose und leichte Muskatnuss erinnert. Geschmacklich werden die fruchtigen Nuancen in Mund und Gaumen eindeutig bestätigt. Die zurückhaltende Säure lässt den Fruchtaromen dank des feinherben Ausbaus zunächst einen breiteren Raum, um peu à peu dem Geschmack die richtige Balance zu geben. So zeigt sich der Wein frisch, mineralisch-elegant, leichtfüßig und duftig, dabei mit einem vollen Geschmack und einem schönen, langen Nachhall. Da der 2018er Müller-Thurgau eher einen moderaten Alkohol-Gehalt besitzt, eignet er sich vorzüglich als täglicher Wein zur Erfrischung und Erbauung, jedoch auch zu asiatischen Speisen schmeckt er ganz vorzüglich. Großartig!.

Der Wein hat 11,5% vol/alc und sollte bei 7 Grad Celsius verkostet werden.

 Foto: Helga König
2018 G´meinwerk Gutedel Trocken

Kommen wir nun zu einem Wein aus der Linie G´meinwerk mit diesem 2018er Gutedel mit trockenem Ausbau. Die Edition G´meinwerk zeigt ganz deutlich welche großartigen Weine entstehen, wenn das Kollektiv der großen Winzerschar in der Genossenschaft Markgräfler Winzer auf ganz besondere Weise Hand in Hand arbeiten, jeder sein individuelles Wissen und Können einbringt, um so allerbeste Qualität zu erreichen. So ist es möglich das Allerbeste an Wein aus der Region zu erzeugen und zwar mit Rebsorten, die vorzüglich vom vorhandenen Terroir profitieren. Und da steht natürlich der Gutedel ganz an der Spitze, denn keine Rebsorte verkörpert den Geschmack des Markgräflerlandes so perfekt, auch wie dieser 2018er Gutedel trocken. 

Gutedel in Frankreich und in der Schweiz Chasselas und im Wallis Fendant genannt, ist eine alte Weißwein-Sorte, die, so wird vermutet, bereits vor 5000 Jahren in Oberägypten angebaut wurde. Über Konstantinopel gelangte sie dann nach Frankreich ins Burgund und von dort ins Wallis/Schweiz, von wo sie wiederum ins Elsass und nach Baden verbracht wurde. Markgraf Karl Friedrich von Baden soll sie vom Genfer See aus Vevey in die Gegend südlich von Freiburg gebracht haben lassen, ins heutige Markgräflerland, wo ihr Anbau in Ebringen im Jahr 1740 dokumentiert ist. Größere Anbau-Gebiete gab es in früheren Jahrhunderten noch in der Pfalz und in Württemberg, aber mittlerweile beschränkt sich die Bestockung fast ausschließlich auf das Markgräflerland. Hier auch entstehen die anspruchsvollen Gutedel so wie dieser 2018er G´meinwerk Gutedel trocken.

 Im Glas offeriert der Wein eine blassgelbe Farbe mit brillanten Reflexen. Ohne langweilen zu wollen, auch hier der Hinweis auf die richtige Beatmung, denn nur so kann der Wein zeigen was wirklich in ihm steckt. Feine Aromen nach Mandel und Bittermandel, aber auch nach Apfel und Minze werden von der Nase wahrgenommen. In Mund und am Gaumen ist es die typische nussige Frucht, die das Geschmacksempfinden prägt. Ansonsten zeigt sich der 2018er Gutedel trocken filigran, terroirbetont und mit einer schönen Mineralität und einer ausgezeichneten Balance von Frucht und Struktur. Entsprechend sortentypisch ist sein moderater Alkoholgehalt, sein niedriger Säuregehalt und seine geringe Restsüße. Dies macht den Wein süffig mit einer angenehmen Frische und einem feinnervigen Nachhall. Der 2018er Gutedel trocken eignet sich vorzüglich zu einer fröhlichen Runde mit Freunden, wenn es auch das eine oder andere Glas mehr geben wird. Zum Essen getrunken, sind es eher die leichten Speisen oder Fischgerichte, die optimal zu diesem Wein passen. Wunderbar!

Der 2018er G´meinwerk Gutedel trocken hat 11,5% vol/alc und sollte bei 7 Grad Celsius getrunken werden.

 Foto: Helga König
2018 G´meinwerk Weissburgunder Trocken

Weiter geht die aufschlussreiche Verkostung mit einem anderen Wein aus der Linie G´meinwerk, da jetzt dieser 2018er Weissburgunder trocken ansteht. Wie bereits erwähnt sind es ganz besonders die Weine aus der Burgunderfamilie, die von den Markgräfler Winzern auf höchstem Niveau und von bester Qualität erzeugt werden. Hier stimmt einfach die Symbiose von Bodenbeschaffenheit aus Kalk und Löss und der Rebsorte Weissburgunder. Das gesunde und reife Traubengut wurde zu einem frühen Lesezeitpunkt geerntet bei gezielter Traubenselektion. Die Vinifizierung hat dann im gekühlten Edelstahltank stattgefunden, ein eindeutiges Indiz für sortentypische Eleganz und eine optimale Aromatik. 

Weissburgunder ist in den letzten Jahren hierzulande bei den Weinfreunden immer beliebter geworden, sodass Deutschland mittlerweile das wichtigste Erzeugerland für diese Rebsorte ist, wobei Baden an erster Stelle steht, gefolgt von der Pfalz und Rheinhessen. Dies hat auch etwas mit den warmen Lagen zu tun, die in den genannten Wein-Regionen besonders ausgeprägt sind und ganz eindeutig in der wärmsten Landschaft in Deutschland im südlichen Baden, wo die Markgräfler Winzer ihre großartigen Weine kreieren, wie diesen 2018er G´meinwerk Weissburgunder trocken, der ebenfalls vegan ist.

Farblich überzeugt der Wein im Glas in einem brillanten Hellgelb. Auch jetzt bitte auf Sauerstoff achten, der Wein revanchiert sich dann mit seiner ganzen Aromenfülle sowohl in der Nase als auch beim Geschmack. Olfaktorisch werden zunächst Anklänge wahrgenommen, die eindeutig an Pfirsich, Aprikose, Zitrus und Karambole erinnern. Im Mund und am Gaumen werden diese Fruchtaromen geschmacklich zweifelsfrei bestätigt. Die angenehme Säure, die die fruchtigen Anklänge trägt ist bestens integriert und sorgt so für einen herrlichen Frucht-Säure-Bogen, der geradezu beeindruckt. Der 2018er Weissburgunder trocken punktet mit einer eindeutigen Klarheit und einer besonderen Finesse und natürlich so mit einem großartigen Geschmack. Der Wein besitzt Kraft, einen individuellen Charakter und einen langen Abgang, der noch einmal Revue passieren lässt, wie gelungen das Zusammenspiel von Frucht und Säure ist, gepaart mit der nötigen Frische, die einen solchen Weissburgunder erst perfekt macht. Hier ist den Markgräfler Winzer ein großartiger Wein gelungen, der einfach exzellent schmeckt. À la bonne heure!-

Der 2018er G´meinwerk Weissburgunder trocken hat kraftvolle 13,5% vol/alc und sollte bei 9 Grad Celsius genossen werden.-


 Foto: Helga König
2018 Istein Kirchberg Gutedel Trocken

Bei unserer kleinen Verkostungsreise durch die Keller der Markgräfler Winzer sind wir jetzt bei einem ganz besonderen Highlight angekommen, dem 2018er Gutedel trocken, aus der Spitzenlage Istein Kirchberg. Dieser Wein hat bei der professionellen Verkostung "Mondial du Chasselas 2019" Gold erreicht mit 91,1 Punkten und erhielt damit von 707 getesteten Weine den sechsbesten Platz. Somit hat der 2018er Istein Kirchberg Gutedel trocken sich in der absoluten Spitze aller Gutedel-Weine etabliert, was nicht nur die Markgräfler Winzer ehrt, sondern auch zeigt, welche Pretiosen sie in der Lage sind zu erzeugen mit ihrem Wissen, mit ihrer Erfahrung, mit ihrem Engagement und ganz vorne mit ihren Ausnahme-Lagen, die die Winzer mit so viel Herzblut und Nachhaltigkeit bewirtschaften. Hier trifft wieder einmal zusammen was zusammen gehört, der gute Wein-Geschmack und die Lebensfreude, die die Markgräfler Winzer auszeichnen, um dieses auch in solche Weine umzusetzen wie den hier verkosten 2018er Istein Kirchberg Gutedel trocken, der auf Kalk gewachsen eine tiefe Struktur, Finesse und eine geradlinige Präzision entwickelt hat. Zur Vinifizierung wurde nur gesundes, selektioniertes Lesegut verarbeitet, bei kontrollierter Kaltgärung zur Erhaltung der Aromen. Der 100% Ausbau im Edelstahltank hat die Frische und Struktur garantiert. Dass der Wein vegan erzeugt worden ist, spricht ebenfalls für ihn und dass er in der Edition Kunstwerk etabliert ist, ergibt sich nach allen positiven Kreterin wie parzellierte Einzellagen, reduzierte Erträge und gezielte Traubenselektion eigentlich von selbst.

Im Glas bietet sich der 2018er Istein Kirchberg Gutedel trocken in einer hellgelben Farbe an mit brillanten Reflexen. Achtung, bitte auch hier auf den nötigen Sauerstoff achten, es wäre doch zu schade auch nur eine dieser großartigen Nuancen dieses Ausnahme-Gutedel zu versäumen. Die Nase hat das Vergnügen großartige Duft-Nuancen zu entdecken, die an Birnen, Apfel und feine Nuss-und Mandeltöne erinnern. Im Mund und am Gaumen werden die Fruchtaromen wunderbar geschmacklich bestätigt und durch eine angenehme Mineralität ergänzt. Der 2018er Istein Kirchberg Gutedel trocken ist intensiv und kraftvoll, besitzt eine ausgeprägte Struktur und Tiefe, ist dabei elegant und ungemein präsent und punktet mit dieser Frische, die den Wein erst richtig lebendig und komplett macht. Hinzu kommt ein langanhaltender Nachhall, der es erlaubt noch einmal alle Nuancen in Ruhe in sich aufzunehmen und zu verinnerlichen. Und äußerst animierend ist der Kirchberg Gutedel zudem auch noch. Dieser Wein spricht für sich, wie es für einen Siegerwein selbstverständlich ist. Chapeau! 

 Der 2018er Istein Kirchberg Gutedel trocken hat 13% vol/alc und sollte bei 7 Grad Celsius mit großer Trinkfreude genossen werden.

 Foto: Helga König
2018 G´meinwerk Rosé Trocken

Beenden möchten wir unsere eindrucksvolle Verkostungsreihe mit diesem 2018er Rosé, der trocken ausgebaut wurde und der wiederum in der Linie G´meinwerk angesiedelt ist, einer Edition die zeigt, dass das erfolgreiche Weinmachen in der Gemeinschaft verankert ist, dass nur auf der Basis von gebündeltem Wissen und Können maximaler Erfolg erreicht werden kann, so wie es sich die Markgräfler Winzer auf die Fahnen geschrieben haben. Dazu gehört auch die gemeinschaftliche Erkenntnis in welchen Weinbergslagen jeweils die richtigen Rebsorten optimal gedeihen, bei den klassischen Markgräfler Weinen wie Gutedel, Weiß- Grau- und Spätburgunder, sodass aus den Spätburgunder-Trauben der hier verkostete 2018er Rosé vinifiziert werden konnte. Das Spätburgunder-Traubengut stammt aus ertragsreduzierten Anlagen, ist klar selektioniert, passend zusammengeführt und individuell sowie durchweg trocken ausgebaut. Durch einen optimierten Lesezeitpunkt, gefolgt von kurzem Maischekontakt wurde die Grundlage für diesen außergewöhnlichen 2018er G´meinwerk Rosé trocken geschaffen. 

Farblich zeigt sich der Wein im Glas in einem leuchtenden, kräftigen Rosarot-Ton, der auf Anhieb Frische signalisiert. Nach der obligatorischen Vermählung mit der richtigen Portion Sauerstoff ist die olfaktorische Prüfung ein schönes Fruchterlebnis, das wunderbar an Erdbeeren und Himbeeren erinnert. Beim darauffolgenden ersten Schluck signalisieren Mund und Gaumen voll Entzücken entsprechend geschmacklich diese frisch-fruchtigen Aromen, deren Intensität noch durch die richtige Säure gestärkt wird. Der 2018er Rosé trocken besitzt eine überzeugende Balance von Frucht und Säure, ist durchaus intensiv und kraftvoll und besticht mit einem frischen, animierenden Geschmack, der sich bis zum langen Finish hindurchzieht. Dieser Rosé entwickelt die richtige Trinkfreude, macht gute Laune und fördert den Wunsch auf das eine oder andere Glas mehr. Richtig gekühlt, ist er ein Garant für einen gelungenen Abend mit Freunden, aber auch in trauter Zweisamkeit kann nichts die positive Stimmung trüben. Einfach klasse!

 Der 2018er G´meinwerk Rosé trocken hat 12,5% vol/alc und sollte bei 7 Grad Celsius verkostet werden.

Nachdem wir jetzt die köstlichen Weine von den Markgräfler Winzern mit Respekt und Neugierde probiert haben, hier nun unser Fazit:

Alle Weine ob Weiß oder Rosé, die von uns verkostet worden sind, beeindrucken mit ihrer großartigen Qualität und besitzen ein sehr beachtliches Niveau. Sie sind individuell, sortentypisch, charaktervoll und zeigen sehr deutlich auf welchem ausdrucksstarken Terroir sie gewachsen sind. Dies hat primär mit den besonderen Lagen zu tun, die die Markgräfler Winzer bewirtschaften. Bekanntlich entsteht die Qualität der Weine im Weinberg, hier gilt es alles zu unternehmen, was diese Qualität steigert. Deshalb unternehmen die Markgräfler Winzer alles, um im Einklang mit der Natur und auf sehr nachhaltige Weise ihre Weinbergslagen zu bewirtschaften. Der richtige Reb- und Laubschnitt gehört ebenso zu der angesagten Qualitätsoffensive, wie die Ertragsreduktion und das Selektieren der Trauben, damit nur gesundes, hochreifes Traubengut dann sehr zeitnah in den Keller kommt. Hier die Ernte sehr schonend zu verarbeiten, dient weiterhin der Qualität. Ansonsten gilt für Kellermeister Martin Leyn die alte Winzerweisheit: so wenig wie möglich und so viel wie nötig, soll heißen, zunächst der Natur ihren freien Lauf beim Ausbau der Weine zu lassen und nur dort einzugreifen, wo es der Optimierung dient. Natürlich wird damit auch die Handschrift des Kellermeisters deutlich, so zeigt sich die wiedererkennbare Individualität der Weine. Dass so großartige Weine zustande gekommen sind, davon durften wir uns überzeugen. Überzeugt hat uns auch die Auswahl der typischen Markgräfler Rebsorten, allen voran die beiden Gutedel ob im Ausbau als G´meinwerk und ganz herausragend als Kunstwerk aus der Einzellage Isteiner Kirchberg, grandios. Jedoch auch Müller-Thurgau, Weiß- und Grauburgunder und ebenso der Spätburgunder Rosé sind eine Klasse für sich, munden sie einfach doch auch ganz großartig. Hier durften wir wirklich Wein allererster Güte kennenlernen, uns haben die Weine wunderbar geschmeckt. Deshalb:

 Maximal empfehlenswert 

 Peter Jakob König und Helga König

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