Foto: Helga König |
Die Winzergenossenschaft umfasst über 100 Mitglieder. Mit ihrem Engagement, ihrem Können und ihrem familiären Zusammenhalt haben sie es geschafft, zu den erfolgreichsten Winzergenossenschaften in Deutschland zu zählen. 1918 gegründet, kultivieren die Vollblut-Winzer heute eine Rebfläche von 130 ha. Dabei legen sie genau so viel Wert auf Tradition wie auf modernste Kellertechnik. Der erfahrene Kellermeister sorgt nicht nur für eine qualitätsorientierte Bewirtschaftung der Weinberge und eine schonende, selektive Lese, er ist auch verantwortlich für eine Vinifizierung, die sich ausschließlich an dem großartigen Potential des Terroirs der Lagen orientiert. So reifen in historischen Gewölbekellern große Pfälzer Weine, die dem Weltruf von Forst gerecht werden.
Die mit Abstand meist angebaute Rebsorte ist Riesling und zwar mit 75% der kultivierten Fläche. Zudem werden im Weißwein-Bereich Müller-Thurgau, Weiß- und Grauburgunder, Gewürztraminer, Scheurebe, Chardonnay, Sauvignon Blanc und Silvaner angebaut, während bei den Roten Spätburgunder, St. Laurent, Merlot, Portugieser und Dornfelder zum Zug kommen. Die exzellenten Weine vom Forster Winzerverein basieren auf ihren Spitzenlagen, deren Renommee speziell die Riesling-Freunde in aller Welt verzückt. Im Einzelnen sind dies: Forster Pechstein, Forster Kirchenstück, Forster Jesuitengarten, Forster Freundstück, Forster Ungeheuer, Forster Musenhang, Forster Stift, Forster Elster und Forster Bischofsgarten.
Diese Weinbergslagen sind gemeinsam mit dem Wissen und dem Engagement seiner Winzer der Grund, warum der Forster Winzerverein zu den besten Genossenschaften der Republik zählt. Untermauert wird diese Tatsache von einer großen Fülle von Prämierungen der Weine, so z.B. von der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz und der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft. Die LWK Rheinland-Pfalz hat allein 2017 30 Goldene und 60 Silberne Kammerpreismünzen verliehen und die DLG(bundesweit) ebenfalls im Jahre 2017 8x Goldener Preis und 20x Silberner Preis. Hinzu kommt im gleichen Jahr bei der AWC Vienna, der weltweit größten professionellen Verkostung 6x Gold und 9x Silber und nicht zu vergessen die Staatsehrenpreise Rheinland-Pfalz 2017 und 2018. Nach so viel Lob aus berufenem Munde ist es jetzt an der Zeit die Spitzenweine des Forster Winzervereins mit viel Vorfreude und großem Respekt zu verkosten.
Der jetzt verkostete Riesling stammt nicht nur aus einer Spitzenlage aus Forst, er ist auch noch sehr jung als Jahrgang 2018. Darauf wird später bei der Verkostung noch besonders zu achten sein. Zunächst gilt aber der ganze Respekt und die Anerkennung seiner Lage, denn die Trauben zu diesem trockenen Riesling Kabinett sind in der Weinbergslage Forster Pechstein gewachsen. Auch der "Forster Pechstein" erfreut sich als Lage weltweiter Berühmtheit. Die Rieslinge die hier wachsen besitzen eine besondere mineralische Fruchtnote. Der Name Pechstein leitet sich vom hohen Basaltanteil des Bodens ab.
So zeigen die Weine aus der Lage Forster Pechstein auf Grund der Bodenbeschaffenheit und des Kleinklimas eine unverwechselbare Mineralität. Im Glas leuchtet der 2018er Forster Pechstein Riesling Kabinett trocken in einer hellgelben Farbe mit grünlichen Reflexen. Gerade als ganz junger Wein muss der trockene Riesling Kabinett richtig belüftet werden, will man schon zu diesem Zeitpunkt den ganzen Geschmack seines großen Potentials erleben wollen. Deshalb bietet es sich an den Wein im Glas immer wieder zu schwenken, damit er nach und nach seine Aromen vollständig offenbart. Anklänge an Zitrusfrucht und Feuerstein werden jetzt mit der Nase wahrgenommen, aber auch diese großartige Mineralität.
Im Mund und am Gaumen findet die entsprechende Bestätigung statt, wobei dieses animierende Frucht-Säure-Spiel geradezu begeistert. Der Wein ist filigran und finessenreich, schlank und sein langanhaltendes Finish dokumentiert noch einmal diese herrliche Mineralität bei einer besonderen zitronigen Frische.
Dieses geschmackliche Erlebnis bewirkt, dass die Rieslinge aus dem "Forster Pechstein" weltweit so geliebt werden. Da wird eine weitere Spitzen-Prämierung nicht lange auf sich warten lassen. Grandios!
Der 2018er Forster Pechstein Riesling Kabinett trocken hat 12,5% vol/alc und sollte bei 8 bis 10 Grad Celsius verkostet werden.
2018er Forster Schnepfenflug A. D. WSTR. Gewürztraminer Kabinett lieblich
Verkostet wird nun dieser 2018er Gewürztraminer, der lieblich ausgebaut wurde und dessen Traubengut aus der Lage Forster Schnepfenflug stammt. Die Rebsorte Gewürztraminer, auch Roter oder Gelber Traminer genannt, ist im Anbau-Gebiet Baden ebenso unter der Bezeichnung Klevner bekannt. Sie ist eine uralte Rebe und bereits im alten Ägypten soll sie kultiviert worden sein. Der Name stammt von Tramin in Südtirol, wo die Rebsorte seit dem 11. Jahrhundert schriftlich dokumentiert ist. Der Gewürztraminer gehört zu den hochwertigsten Rebsorten und wird mittlerweile in den verschiedensten Anbau-Gebieten rund um den Globus erzeugt.
Die größte Anbau-Fläche befindet sich im Elsass, aber auch in der Pfalz, wie hier in den Forster Lagen entstehen hochwertigste Weine. Sie können sowohl trocken als auch edelsüß ausgebaut werden, die Bannbreite des edlen Tropfens ist enorm. Durch die charakteristische Säurearmut des Gewürztraminers täuschen sie oft mehr Süße vor, als tatsächlich vorhanden ist. Der 2018er Forster Schnepfenflug Kabinett lieblich eignet sich aufgrund seines Ausbaus besonders gut zu scharfen, asiatischen Speisen.
Im Glas zeigt sich der Wein in einer goldgelben Farbe. Nachdem der Gewürztraminer entsprechend beatmet wurde, beglückt er die Nase mit einem feinen Rosenduft und zusätzlich mit Nuancen von Honig, Veilchen, Litschi und Bitterorange. Geschmacklich werden diese Anklänge eindeutig und sehr angenehm in Mund und Gaumen bestätigt. Der 2018er Forster Schnepfenflug Kabinett punktet mit einem herb-würzigen Fruchtgeschmack. Damit die Fruchtsüße des lieblichen Ausbaus nicht zu dominant wird, ist sie ausbalanciert durch die richtige Säure, ohne dass der Charakter des Weines beeinträchtigt wird, handelt es sich doch hier um einen sehr aromatischen Wein. Als Begleiter zur asiatischen Küche wurde er bereits erwähnt, doch auch zu Münsterkäse oder auch Blauschimmelkäse eignet er sich ganz hervorragend. Á la bonne heure!
Der 2018er Forster Schnepfenflug Gewürztraminer Kabinett lieblich hat 11,5% vol/alc und sollte bei 8 bis 10 Grad Celsius genossen werden.
Fortführen wollen wir unsere famose, kleine Verkostungsreihe mit diesem weltberühmten Spitzen-Riesling vom Forster Winzerverein dem 2018er Riesling. Als Prädikatswein in der Stufe Kabinett wurde der Wein trocken ausgebaut. Die Riesling-Trauben stammen aus der Lage Forster Ungeheuer, die wohl berühmteste im Kreis der Spitzenlagen der Forster Genossenschaft. Rieslinge aus dem "Forster Ungeheuer" haben seit jeher ihren Platz auch in der allerersten Gesellschaft, genauso wie bei Staatsempfängen. Reichskanzler Otto von Bismarck wird mit dem humorigen und höchst respektvollen Satz zitiert: "Dieses Ungeheuer schmeckt ungeheuer".
Die Farbe des Weins im Glas ist ein brillantes Hellgelb mit grünlichen Reflexen. Bevor die olfaktorische Prüfung beginnt, ohne die nie ein Wein verkostet werden sollte, ist es vonnöten ihm die richtige Beatmung zu geben. Dazu benötigt der 2018er Riesling Kabinett trocken eine gewisse Sauerstoff-Zufuhr, damit er sich duft- und geschmacksmäßig komplett entfalten kann. Die Nase registriert jetzt Anklänge, die an Pfirsich, Aprikose und Wiesenblumen erinnern, aber auch an eine ausgeprägte Mineralität.
Die Nuancen finden ihre Bestätigung im Mund und am Gaumen, wobei sie großartig von einer saftigen Säure getragen werden. Der Forster Ungeheuer- Riesling ist würzig, feinfruchtig, mineralisch, mit einer enormen Fülle versehen und verfügt über eine gelungene Balance.
Wie großartig dieser 2018er Riesling Kabinett trocken ist, zeigt er auch bei seinem phantastischen Nachhall. Dieser Wein weiß zu begeistern, sein Auftritt beeindruckt die Riesling-Liebhaber nachhaltig. Dies haben die Juroren von der Landwirtschaftskammer auch empfunden, deshalb haben sie den 2018er Forster Ungeheuer Riesling Kabinett mit der Golden Kammerpreismünze gewürdigt. Wunderbar!
Der Wein hat 12,5% vol/alc und sollte bei 8 bis 10 Grad Celsius genossen werden.
2018er Forster Stift Riesling Kabinett halbtrocken
Weiter geht es jetzt mit einem Ausnahme-Riesling, diesem 2018er Kabinett, der halbtrocken ausgebaut wurde und in der Lage Forster Stift gewachsen ist. Die Winzer des Forster Winzervereins können sich glücklich schätzen über eine solche Fülle von großartigen Lagen zu verfügen, wie auch dem „Forster Stift“. Sind die hier gewachsenen Weine bereits ebenfalls phänomenal, so ist auch die Berühmtheit weltweit ein nicht zu unterschätzender Wert, möchten doch die Riesling-Freunde in der ganzen Welt diese Spitzenweine beziehen.
Dass der Ruf des deutschen Rieslings gerade in den beiden letzten Jahrzehnten so außerordentlich klangvoll geworden ist, hat auch ganz bestimmt mit den Weinen aus Forst zu tun. Mittlerweile gelten sie als mit das Beste was aus dieser Rebsorte kreiert wird. Forster Rieslinge vom Winzerverein stehen in der Gunst der Riesling-Liebhaber ganz oben, zumal auch die Landwirtschaftskammer den 2018er Forster Stift Riesling Kabinett halbtrocken ebenfalls mit der goldenen Kammerpreismünze bedacht hat.
Farblich präsentiert sich der Wein im Glas in einem hellen Gelb mit grünlichen Reflexen. Auch jetzt bitte nicht den Sauerstoff vergessen, bevor die olfaktorische Prüfung beginnt. Die Nase hat das Vergnügen feine Anklänge wahrzunehmen, die an Pfirsich, Aprikose, Karambole und Honigmelone erinnern. Im Mund und am Gaumen werden diese Duftnuancen eindeutig geschmacklich bestätigt.
Der 2018er Forster Stift Riesling Kabinett halbtrocken punktet mit einer anhaltenden Fülle, wobei die dezente Süße durch die frische Säure bestens ausbalanciert wird. Der Wein ist gehaltvoll, frisch, feinfruchtig und sehr animierend und besitzt zudem einen langen angenehmen Nachhall, der komplett überzeugt. Großartig!
Der 2018er Forster Stift Riesling Kabinett halbtrocken hat 12,5% vol/alc und sollte bei 8 bis 10 Grad Celsius getrunken werden.
Zur Verkostung kommt nun eine ganz besondere Pretiose, diese 2017er Riesling Spätlese, die wiederum trocken ausgebaut wurde. Die Qualitätstrauben zu diesem ganz großartigen Wein stammen aus keiner geringeren Lage als dem Forster Jesuitengarten. Nach der am besten bewerteten Lage in der Pfalz, dem Forster Kirchenstück, ebenfalls im Lagen-Portofolio der Winzer des Forster Winzervereins, ist der Jesuitengarten die am zweithöchsten bewertete Weinlage in der ganzen Pfalz.
Dass hier prächtige Weine gedeihen, ist weltweit bekannt, entsprechend sind diese Rieslinge begehrt, ist der Jesuitengarten doch ausschließlich mit dieser Rebe bestockt. Die Böden aus Sandsteingeröll, Basalt und sandigem Lehm sorgen für die nötige Mineralität, das Klima hier in der Pfalz, tagsüber warm und kühl des Nachts durch die Winde des Rheintals, geben dem Riesling die idealen Reifebedingungen. In der Prädikatsstufe Spätlese ausgebaut, hat der hier verkostete 2017er Forster Jesuitengarten trocken das maximale Potential für einen absoluten Spitzen-Riesling.
Farblich präsentiert sich der Wein in einer hellgelben Farbe mit grünlichen Reflexen. Aufgepasst, denn auch hier dient die Belüftung nicht nur dazu, dass der Wein sich komplett öffnen kann und sein Bestes gibt, es zeigt auch damit, welchen Respekt man dem Wein und seinen Machern entgegen bringt. Das olfaktorische Ergebnis ist danach eine Offenbarung durch einen exotischen Duft nach tropischen Früchten, wie Maracuja, Litschi, Grapefruit und Ananas.
Im Mund und am Gaumen werden diese Fruchtaromen geschmacklich bestätigt und durch eine wunderbare Säure ergänzt. Filigrane mineralische Noten runden das herrliche Geschmackserlebnis bestens ab. Alles zusammen ergibt ein phänomenales lebendiges Frucht-Säure-Spiel, das sich bis zu dem langen, frischen Finish hindurchzieht. Chapeau!
Die 2017er Forster Jesuitengarten Riesling Spätlese trocken hat 13% vo/alc und sollte bei 8 bis 10 Grad Celsius absolut genossen werden.
2016 Spätburgunder Rotwein Trocken "Premium im Holzfass gereift"
Es folgt jetzt abschließend dieser 2016er Spätburgunder trocken, der wie die Weine zuvor von dem einzigartigen Terroir profitiert, das in den Lagen der Forster Winzer vorhanden ist. Wie bereits bei den Rieslingen sind sowohl die Bodenbeschaffenheit als auch das Kleinklima der Garant für großartige Weine, wobei jetzt schon gesagt werden muss, dass das Preis-Leistungs-Verhältnis für diesen 2016er Spätburgunder trocken Premium geradezu sensationell ist. Ein solcher Spätburgunder kommt zustande, wenn das Terroir außergewöhnlich und das Engagement sowohl im Weinberg, bei der Lese und im Keller höchst professionell ist, indem modernste Technik mit traditionellem Wissen Hand in Hand gehen.
Der 2016er Spätburgunder Premium wurde im Barrique ausgebaut, wodurch der Rotwein noch mehr Fülle, Substanz und eine längere Lagerfähigkeit erhalten hat. Als Zeichen seiner Qualität wurde der Spätburgunder von der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz mit der Silbernen Kammerpreismünze ausgezeichnet.
Die Farbe des 2016er Spätburgunder im Glas ist ein tiefes Burgunderrot mit leicht violetten Reflexen an der Oberfläche. Wenn beim Weisswein der Sauerstoff eine nicht zu unterschätzende Rolle spielt, so gilt dies für diesen Spätburgunder erst recht, zumal er als Jahrgang 2016 noch ziemlich jung ist und sein Ausbau im Barrique zur Folge hat, dass erst der Sauerstoff die Gerbstoffe verflüchtigen lässt. . Deshalb sollte man die Flasche vor der Verkostung zumindest 2 bis 3 Stunden zuvor zur Belüftung entkorken, den Wein eben solange zu dekantieren, ist noch hilfreicher.
Jetzt zeigen sich deutliche Anklänge an Kirschen, Mandeln und Beerenfrüchte in der Nase. Die Fruchtaromen werden im Mund und am Gaumen wunderbar bestätigt. Der 2016er Spätburgunder ist komplex, extraktreich, vollmundig und samtig im Geschmack. Dabei ist er rund, weich und durchaus kraftvoll. Außerdem verfügt er über einen schönen vollen Nachhall, der langanhaltend ist und wirklich begeistert.
Dieser 2016er Spätburgunder trocken „Premium im Holzfass gereift“ ist hervorragend und überzeugt den Freund eines exzellenten Spätburgunders auf Anhieb. Top!
Der Wein hat kraftvolle 14% vol/alc und sollte bei 16 bis 20 Grad Celsius verkostet werden.
Nachdem wir jetzt die beeindruckenden Weine vom Forster Winzerverein mit viel Freude verkostet haben, hier nun unser abschließendes Fazit:
Mit Fug und Recht darf festgestellt werden, dass die Forster Genossenschaft mit ihren Weinen ganz an der Spitze der deutschen Winzergenossenschaften steht. Dies beruht natürlich in erster Linie auf ihren einzigartigen Lagen-Rieslingen, wobei uns aber auch der Gewürztraminer und der Spätburgunder begeistert haben.
Alles in allem wird beim Forster Winzerverein auf allerhöchstem Niveau und allerbester Qualität Weine erzeugt. Wenn auch die Lagen Forster Kirchenstück, Forster Jesuitengarten und alle sonstigen Spitzenlagen ideales Terroir aufweisen, die Weine müssen aber erst einmal spitzenmäßig auf die Flasche gebracht werden.
Dass dies so ist, davon durften wir uns grandios überzeugen. Diese Weine sind einfach prächtig, ein absolutes non plus ultra. Erstaunt hat uns bei diesen Ausnahme-Weinen, zu welchem hervorragenden Preis-Leistungs-Verhältnis sie von den Forster Winzern angeboten werden. Dies ist außergewöhnlich und verdient große Anerkennung. Ansonsten braucht man nur die Fülle von Prämierungen sich anzuschauen, da gibt es kaum einen Wein der nicht ausgezeichnet wurde. Aber die größte Anerkennung verleihen sich die Weine letztendlich selbst, wenn bei der Verkostung festgestellt werden darf, wie absolut großartig die Tropfen wirklich schmecken.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen